Autor Thema: [OD&D]  (Gelesen 5458 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Volrath

  • Mitglied
    • megaplex
[OD&D]
« am: 03. August 2006, 17:13:26 »
Wie hat OD&D denn von den Regeln her funktioniert ? Gab es da auch schon den D20, oder wurde anders gewürfelt ? Wie wurden Fertigkeiten, Angriff, Verteidigung und Zaber gehandhabt ? Ich kenne D&D erst seit AD&D (PC Spiel "Baldurs Gate" :-) ), und würde gerne mal die Anfänge mit anderen Rollenspielen die ich kenne vergleichen.

Kann mir da jemand mal grob umreissen ?
Rettet die Wälder, esst mehr Biber

Kilamar

  • Mitglied
[OD&D]
« Antwort #1 am: 03. August 2006, 18:05:15 »
AD&D ist nicht viel anders als OD&D was die Grundprinzipien angeht (ThAC0, AC, D20,...)

Kilamar

Zechi

  • Globaler Moderator
[OD&D]
« Antwort #2 am: 03. August 2006, 19:11:59 »
Was anders war, waren wohl die Klassen. Bei OD&D war Elf z.B. eine Klasse. Auch das Gesinnungssystem war glaube ich anders.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

E. Ebroer

  • Globaler Moderator
[OD&D]
« Antwort #3 am: 03. August 2006, 20:34:10 »
Es gab eigentlich nicht EINE Version von OD&D. Sondern auch da gab es verschiedene Auflagen. Nach dem Erscheinen von AD&D wurden auch meist auch dessen Regelmechanismen in in OD&D übertragen, den OD&D sollte immer auch als abgespecktes Einsteigersystem dienen.

Dieser (englische) Artikel auf wikipedia hilft vielleicht weiter: http://en.wikipedia.org/wiki/Editions_of_Dungeons_%26_Dragons

@Kilamar: Diese THAC0-Geschichte habe ich zwar auch mal gehört, aber meines Wissens hatten die klassischen OD&D-Editionen diese Berechnung nicht. Sie wurde ja auch nur in der AD&D 2. Auflage genutzt. Ich könnte mir vorstellen, dass nur die OD&D-Versionen Ende der 90er den THAC0 einführten.

E. Ebroer

  • Globaler Moderator
[OD&D]
« Antwort #4 am: 03. August 2006, 20:48:31 »
Zitat von: "Zechi"
Was anders war, waren wohl die Klassen. Bei OD&D war Elf z.B. eine Klasse. Auch das Gesinnungssystem war glaube ich anders.

Gruß Zechi


Ich habe gerade mal das 1978er Regelwerk aus dem Keller geholt:

Es gabe Fighting Men, Magic-Users, Clerics und Thieves. Dabei ging man von aus, dass das Menschen waren. Spielte man einen Zwerg oder Halbling war man automatisch Fighting Man. Als Elf war man eine Mischung aus Fighting Man und Magic-User. Man hatte auch damals schon Boni auf das entdecken geheimer Türen.  Wollte man als Elf, Zwerg oder Halbling einen Dieb spielen wurden man auf die AD&D-Regeln verwiesen. Kleriker durften offensichtlich nur Menschen werden. Weitere Klassen und Rassen gab es auch nur in AD&D.

Das Gesinnungssystem hat schon alle Achsen, die es auch heute noch hat. Ich habe aber auch mal irgendwo gelesen, dass es ursprünglich die Achse Gut-Böse nicht gab. War wahrscheinlich in der 1974er Version...

Darastin

  • Mitglied
[OD&D]
« Antwort #5 am: 03. August 2006, 20:53:56 »
Ich habe zu Schulzeiten mal mit jemandem OD&D gespielt; das war zwar schon eingedeutscht, hatte als Gesinnumgen aber nur Rechtschaffen, Neutral und Chaotisch (wobei faktisch mit Rechtschaffen und Chaotisch aber Gut und Böse gemeint waren!). THAC0 gab es nicht; das Angriffsergebnis wurde auf Tabellen abgelesen (woraus man letztlich aber ganz einfach einen THAC0 hätte ableiten können).

Leider habe ich den Menschen, der die Regelwerke besaß, schon lange nicht mehr gesehen und kann daher schlecht fragen, welche Ausgabe das war.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

E. Ebroer

  • Globaler Moderator
[OD&D]
« Antwort #6 am: 03. August 2006, 20:58:55 »
Vielleicht haben sie es auch in der 1983er Version wieder vereinfacht. Ich war auch sehr erstaunt, dass sie in der 1978er Version in jedem zweiten Absatz geschrieben haben, dass man für mehr Optionen eben AD&D kaufen soll.
In der 1983er Version gab es mit dem Expert-Set und den weiteren Erweiterung-Set ja auch keine Beschränkungen mehr was die Klassen anging, so dass man davon ausgehen kann, dass es kein absolutes Einstiegssystem für AD&D war, sondern nur ein ähnliches System.

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
[OD&D]
« Antwort #7 am: 03. August 2006, 21:22:21 »
Moment mal, gab es AD&D und OD&D nebeneinander? Ich dachte immer AD&D wäre eine Weiterentwicklung. Das klingt jetzt ja so, als hätten die beiden nebeneinander existiert und Einsteiger- bzw. Fortgeschrittenenversion bezeichnen (was vom Namen her ja nicht mal so abwegig wäre).
1984 was not supposed to be an instruction manual.

E. Ebroer

  • Globaler Moderator
[OD&D]
« Antwort #8 am: 03. August 2006, 21:24:29 »
Zitat von: "Xiam"
Moment mal, gab es AD&D und OD&D nebeneinander? Ich dachte immer AD&D wäre eine Weiterentwicklung. Das klingt jetzt ja so, als hätten die beiden nebeneinander existiert und Einsteiger- bzw. Fortgeschrittenenversion bezeichnen (was vom Namen her ja nicht mal so abwegig wäre).

Jo. AD&D gibt es seit 1977, D&D (seit 1974) parallel dazu in mindestens 6 Auflagen bis 1999!

Deus Figendi

  • Administrator
    • http://forum.dnd-gate.de/viewtopic.php?p=133284#133284
[OD&D]
« Antwort #9 am: 03. August 2006, 22:08:53 »
Zitat von: "Xiam"
Moment mal, gab es AD&D und OD&D nebeneinander? Ich dachte immer AD&D wäre eine Weiterentwicklung. Das klingt jetzt ja so, als hätten die beiden nebeneinander existiert und Einsteiger- bzw. Fortgeschrittenenversion bezeichnen (was vom Namen her ja nicht mal so abwegig wäre).
Wie E. Ebroer schon sagt... dein Irrtum rührt wohl daher, dass das in Europa bzw. Deutschland so war bzw. so wahrgenommen wurde. Man könnte sozusagen sagen, dass AD&D1 in der Tat die Erweiterung von D&D war und AD&D2 dann eine neue Edition im eigentlichen Sinne. In Deutschland wurde es aber eben so handgehabt und wahrgenommen, als sei AD&D ansich eine neue Edition gegenüber von D&D. Die erste Version von AD&D war in Deutschland auch bei weitem nicht so populär wie die zweite (ich weiß gar nicht ob die erste übersetzt wurde).
In den vereinigten Staaten ist die Wahrnehmung anders, dort denken die Menschen bei "AD&D" tatsächlich als erstes an eine Regelerweiterung.

Alle Informationen aus zweiter Hand.
DnD-Gate Cons 2007, 2008, 2009, Gate-Parkplatztreffen ICH war dabei!
SocialMedia: Status.net Diaspora BookCrossing

Kilamar

  • Mitglied
[OD&D]
« Antwort #10 am: 03. August 2006, 23:17:05 »
In dem Wiki Link steht doch alles drin.

Kilamar

Zylon

  • Mitglied
[OD&D]
« Antwort #11 am: 04. August 2006, 01:27:24 »
Nun, die meisten hier gehen davon aus, dass alle Spieler zweisprachig aufgewachsen sind. Wenn man aber mal einbezieht, dass manche von uns als Kinder mit D&D angefangen haben, dann ist es ganz einfach: Alles, was es nicht in deutscher Sprache gab, das gab es nicht! Und so gab es zuerst D&D und dann lange Zeit gar nichts. Von einem Verweis, man solle AD&D kaufen, habe ich nie etwas gelesen. Mit der Entwicklung meiner Englischkenntnisse kam - im deutschen Sprachraum - die Entwicklung von AD&D, und zwar sofort 2nd Edition (ob da ein Zusammenhang besteht entzieht sich meiner Kenntnis). Zur damaligen Zeit hatten es diejenigen, die auf die deutschen Regeln angewiesen waren, ausgesprochen schwer.

Wie Kilamar schon sagte, in dem Wiki-Link steht alles drin - aber eben auf Englisch und auch nur für die englischsprachige Entwicklung: Zuerst gab es D&D, dann drei Jahre später AD&D. Offenbar wurde parallel zu AD&D dann D&D als Brückenversion weiterentwickelt. All das ist aber für das deutsche System unerheblich, denn da (nur?!) die berühmten roten und blauen Boxen in Amerika sehr erfolgreich waren, wurden (nur?!) diese auch entsprechend in Deutschland vermarktet. Es dauerte Ewigkeiten, bis endlich das Ausbau-Set (grün) herauskam und bei dem Master-Set war lange fraglich, ob es überhaupt übersetzt würde. Das Unsterblichen-Set habe ich bisher noch nicht auf Deutsch gesehen. Soweit ich weiß war AD&D 2nd übersetzt bevor die Übersetzung des Unsterblichen-Sets fertig war.

Da ich mir bis dahin meine eigenen Regelerweiterungen gebastelt hatte, bin ich AD&D 2nd - das ich teilweise schlecht übersetzt und nur in einigen Punkten wirklich weiterführend fand - nicht mehr gefolgt. Halbmenschen kommen in meiner Welt nur in Ausnahmefällen als Spielercharaktere vor - alle anderen Unterklassen lassen sich über die vier Grundklassen Kämpfer, Zauberkundiger, Kleriker und Dieb sehr gut darstellen. Je grundlegender die Klassen, desto weniger Einschränkungen hat man letztlich. Das klingt nur anfangs unsinnig, letzten Endes kann man so durch leichte Modifikationen jeden Charakter individuell anpassen. (Beispiel: Ein Cynidiceer aus der versunkenen Stadt bekam bei mir einen TW-Abzug für Kampf bei Tageslicht, eine weiße Haut, einige besondere Fähigkeiten und einen Konstitutionsabzug (und ein paar weitere Änderungen) - dazu brauche ich keine zusätzlichen Klassen, die mich nur einschränken und zu Schubladendenken führen. Die Grundrichtungen gelten auch für den Cynidiceer, denn letztlich geht es darum, ob er sich auf seine Geschicklichkeit (Dieb), seine Intelligenz (Zauberkundiger), seinen Glauben (Kleriker) oder seine Körperkraft (Kämpfer) verlässt. Natürlich kann ich das ausbauen. Ich kann auch 20 Attribute schaffen. Und wenn ich es zu weit ausbaue, dann bin ich bei DSA (soll kein geflame werden, ich habe nichts gegen DSA, aber es war mir an den falschen Stellen zu kompliziert).

Meiner Meinung nach sollten die Regeln nur einen sehr groben Rahmen vorgeben, den Rest will ich mit Kreativität füllen. Darum habe ich den Ausbau der Regeln eher als einschränkend denn als hilfreich empfunden. (Keine Frage, dass die Einordnung des Elfen als stets magiekundigen Tausendsassa und des Zwergs ausschließlich als Kämpfer da nicht hineinpassten, aber das lässt sich ja beheben.)

E. Ebroer

  • Globaler Moderator
[OD&D]
« Antwort #12 am: 04. August 2006, 08:18:08 »
Hi Zylon,

ich widerspreche Dir ja immer gerne...  :D

Also AD&D gibt es auch in der ersten Auflage auf Deutsch, die sich aber wahrscheinlich nicht so gut verkauft hat, wie D&D mit seinen schicken Boxen. Ein Grund könnte das Vertriebskonzept gewesen sein, dass dann Jahre später auch Amigo zu dem Boxen-Trick greifen ließ: im deutschen Spielwarenhandel verkaufen sich Boxen wesentlich besser als Bücher (auch DSA wurde anfangs ausschließlich in Boxen verkauft!). Und da es Mitte der achtziger sowas wie Rollenspielläden kaum gegeben hat...
Sowohl die deutsche AD&D- als auch die deutsche D&D-Version beruhen auf den 1983er Auflagen der amerikanischen Edition. Wann die deutschen Versionen auf den Markt kamen, weiß ich nicht mehr genau, ich weiß nur, dass ich die deutsche AD&D 1. Auflage  Ende der 80er/Anfang der 90er im Laden gesehen habe und ein Freund mir dringend davon abgeraten hatte sie zu kaufen, da bereits die englische 2nd Edition erschienen sei und er auch diese für viiiieellll besser hielt (was ich nicht beurteilen kann, da ich von der 1. Auflage die Grundregelbücher NICHT kenne, wohl aber einige der Nebenprodukte habe (und noch zu 2nd-Editionen-Zeiten eingesetzt habe).

Minifix

  • Mitglied
[OD&D]
« Antwort #13 am: 07. August 2006, 14:59:30 »
Also, ich krame mal etwas in meinem Gedächnis/Kindheitserinnerungen:

Neben dem orginalem D&D, wie es damals in Deutschland erschienen ist (rote, blaue, gründe und später auch schwarze Box), kam ein AD&D-Spielerhandbuch (ohne Box) und andere Bücher heraus. Die schwarze Box muss so 1986, 1987 erschienen sein. Vor ihr erschien ein Spielerhandbuch AD&D, dass damals Klassenkameraden benutzten, um ihre Charaktere in die 36. Stufe steigen zu lassen, da das Master-Set (die schwarze Box) noch nicht erschienen war. Mich selber hatte das AD&D-Buch nicht überzeugt und die Verarbeitung und Beschreibung war "verbesserungsfähig". Wenn eine genaueres wissen möchte, ich habe die meissten dieser Bücher noch bei meinen Kindheitserinnerungen im Schrank.

Im Master-Set wurden übrigens auch "Charakterklassen" für Humanoide eingeführt.


Grüße Minifix

Zechi

  • Globaler Moderator
[OD&D]
« Antwort #14 am: 02. Oktober 2006, 18:29:44 »
Wegen einem besonders hartnäckigen Bot mache ich den Thread mal zu.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.