Irgendwie kann ich dem Interview jetzt gar nicht so schlimmes abgewinnen.
1. Rollenspiel als Geschäft stagniert: Das ist wohl nichts neues und wird ziemlich oft als Grund dafür angeführt, dass WotC schon so früh mit der 4E auf den Markt kommt.
2. WoW als Todesursache des klassischen PnP: Auch nichts neues, ist auch in Amerika ein großes Thema und möglicherweise einer der Hauptgründe für die Entscheidung, sich stärker im digitalen Bereich zu präsentieren.
3. Skepsis gegenüber der DI: ich weiss nicht, wie oft ich hier im Forum (und anderswo auch) gelesen habe, dass das Ziel der DI, das Spiel auch für Online-Spieler interessant zu machen, wohl nicht erfolgreich zu erreichen sei. O.Hofmann ist genau so skeptisch, wo ist das Problem? Man sollte dabei auch bedenken, dass WotC als Tochterunternehmen Hasbros eine ganz andere finanzielle Rückendeckung hat als F&S; für letztere wäre ein Scheitern wohl finanziell viel schlechter verkraftbar als für WotC.
Ich würde mir ja auch mehr Enthusiasmus vonseiten F&S wünschen, aber angesichts der Tatsache, dass trotz aller Mühe, qualitativ hochwertige Übersetzungen zu liefern, letzten Endes ein relevanter Teil des Marktes für sie immer unerreichbar bleiben wird (nämlich alle diejenigen, deren Englischkenntnisse es erlauben, sich die Originale zu besorgen), kann ich die Skepsis durchaus nachvollziehen.
Das einzige, wo ich mit O. Hofmann gar nicht konform gehe, ist mit seiner Definition des Begriffs "Interaktivität", die sich eben nicht nur auf klassisches PnP beschränkt, wenn sie dort auch sicher in einer anderen Form möglich ist, als im Foren- oder Online-Rollenspiel. Ich jedenfalls weiss auch diese beiden Formen inzwischen sehr zu schätzen, weil ich ohne im MOment ziemlich aufgeschmissen wäre