Autor Thema: Theorie: Metasystem versus Charaktersystem  (Gelesen 6447 mal)

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Taysal

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    • Taysals Abenteuerland
Re: Theorie: Metasystem versus Charaktersystem
« Antwort #15 am: 02. März 2008, 12:59:41 »
Zitat von: "TheRaven"
Zitat von: "Taysal"
Ich glaube TheRaven arbeitet an seinem nächsten großen mentalen Zaubertrick: Ein einfaches und abstraktes System, mit dem schnell und einfach ein erzählerisches Rollenspiel gestaltet werden kann, ohne in einem Regelsystem auszuarten. Dabei sollen die Spieler Eigenverantwortung übernehmen. Steht am Ende eine geplante Vermarktung oder ist das System für den Hausgebrauch gedacht?

Nicht wirklich. Ich mag Philosophie und komplexe Rätsel. Ich mag geometrische Formen und Mathematik. Ich mag Abstraktion und Analysen von komplizierten Themen. Spiele, sowohl Brett- wie auch Rollenspiele, vereinen diese Aspekte. Gerade Rollenspiele versuchen ja das Leben abstrakt darzustellen, während Brettspiele meist versuchen einzelne Aspekte des Lebens zu abstrahieren.

Über Regelsysteme nachzudenken ist für mich wie Meditation. Ich vergesse alles um mich herum und entfliehe in eine mentale Welt voller Logik, Eleganz und Raffinesse. Die Themen hier sind rein egoistischer Natur und dazu gedacht mir neue Denkanstösse zu geben. Wenn andere Leute da was für sich abgreifen können, dann gut aber das war nicht die primäre Intention. Aber gut, welcher thread in einem Forum war jemals uneigennützig. ;)


Das kann ich nachvollziehen, geht mir ähnlich. Ich lese Kochbücher und Regelsysteme wie ein gutes Buch und kann beim darüber nachdenken die Welt um mich herum vergessen, als ob ich ein Bild betrachten würde. Ich mag jedenfalls deine neue Themen-Serie, endlich mal was zum Nachdenken und abseits des Üblichen. :)

Passt ja auch wunderbar zu den Gedankengängen, die ich mir mal wieder über eines meiner Systeme mache. :D

Llogres

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Re: Theorie: Metasystem versus Charaktersystem
« Antwort #16 am: 02. März 2008, 13:10:11 »
Zitat von: "Taysal"
Zitat von: "TheRaven"
Zitat von: "Taysal"
Ich glaube TheRaven arbeitet an seinem nächsten großen mentalen Zaubertrick: Ein einfaches und abstraktes System, mit dem schnell und einfach ein erzählerisches Rollenspiel gestaltet werden kann, ohne in einem Regelsystem auszuarten. Dabei sollen die Spieler Eigenverantwortung übernehmen. Steht am Ende eine geplante Vermarktung oder ist das System für den Hausgebrauch gedacht?

Nicht wirklich. Ich mag Philosophie und komplexe Rätsel. Ich mag geometrische Formen und Mathematik. Ich mag Abstraktion und Analysen von komplizierten Themen. Spiele, sowohl Brett- wie auch Rollenspiele, vereinen diese Aspekte. Gerade Rollenspiele versuchen ja das Leben abstrakt darzustellen, während Brettspiele meist versuchen einzelne Aspekte des Lebens zu abstrahieren.

Über Regelsysteme nachzudenken ist für mich wie Meditation. Ich vergesse alles um mich herum und entfliehe in eine mentale Welt voller Logik, Eleganz und Raffinesse. Die Themen hier sind rein egoistischer Natur und dazu gedacht mir neue Denkanstösse zu geben. Wenn andere Leute da was für sich abgreifen können, dann gut aber das war nicht die primäre Intention. Aber gut, welcher thread in einem Forum war jemals uneigennützig. ;)


Das kann ich nachvollziehen, geht mir ähnlich. Ich lese Kochbücher und Regelsysteme wie ein gutes Buch und kann beim darüber nachdenken die Welt um mich herum vergessen, als ob ich ein Bild betrachten würde. Ich mag jedenfalls deine neue Themen-Serie, endlich mal was zum Nachdenken und abseits des Üblichen. :)

Passt ja auch wunderbar zu den Gedankengängen, die ich mir mal wieder über eines meiner Systeme mache. :D


Ich hoffe ich verstoße nicht gegen ein ungeschriebenes Powerquoting-Gesetz oder ähnliches, aber dem möchte ich mich anschließen. Über die Theorie dahinter nachzudenken löst teilweise auch bestimmte Gedankenblockaden oder feste Denkschienen die durch bereits bekannte Systeme vorgegeben sind. Deshalb finde ich die Theorie-Themen recht interessant, wirklich eine gute Idee.
(kleiner Themenvorschlag: Belohnung im P&P-Rollenspiel. Wäre zumindest für mich interessant was es für Möglichkeiten gäbe die über eine Stufen und Reichtumssteigerung hinausgeht, da gerade bei den Stufen alle Gegner auch konstant "mitwachsen" und die Charaktere sich nicht wirklich verbessern in Relation zur Umwelt.)

TheRaven

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Theorie: Metasystem versus Charaktersystem
« Antwort #17 am: 02. März 2008, 13:58:23 »
@Llogres
Ja, "Belohnung" ist in der Tat ein Thema, über welches ich mir noch nicht so stark Gedanken gemacht habe. Aber so spontan klingt das nach einem faszinierenden Thema. Denn am Ende geht es immer um Belohnungen, nur die Arten unterscheidet sich. Das gilt für das Leben wie das Spiel.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Arldwulf

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Theorie: Metasystem versus Charaktersystem
« Antwort #18 am: 05. März 2008, 00:46:14 »
Ich komme ja aus einer Rollenspielecke in der praktisch ohne Regeln gespielt wird. Die Spieler beschreiben was sie tun, der SL sagt ob es klappt. Das ist alles was es an Regeln gibt neben: Sorgt dafür das alle Spass haben.

Ich kann dort nicht sagen dass es negative Auswirkungen hätte. Die Charaktere definierten sich dennoch sehr ähnlich wie man dies im PnP kennt - und nahezu sämtliche der Aktionen die ich da in meinen Zeiten als SL gesehen hab wären auch im PnP möglich gewesen. Allerdings halt mit Würfeln und konkreter Regelausprägung.

Ich halte die Regeln in Rollenspielen eigentlich immer noch vor allem für Hilfen für die Spieler, für Orientierungen. Insofern ist es da für mich auch schwierig eine echte Metaebene vom Regelwerk abzugrenzen.
1st Edition Nekromantentöter
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Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)

TheRaven

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Theorie: Metasystem versus Charaktersystem
« Antwort #19 am: 21. März 2008, 21:00:44 »
Wie wichtig sind für euch Ausrüstung und deren Effekt auf das Regelsystem? Muss es regeltechnische Unterschiede zwischen Waffengattungen geben? Ist es notwendig, dass es Ausrüstung gibt, welche besser ist als andere? Diese Frage ist relevant, da sich ja ein Metasystem völlig vom direkten Bezug auf die Handlungen trennt und somit Ausrüstung lediglich eine Frage der Interpretation ist. Wie kann man Ausrüstung in ein Metasystem einfliessen lassen, ohne diese generisch darzustellen oder irrelevant werden zu lassen?
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Berandor

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Theorie: Metasystem versus Charaktersystem
« Antwort #20 am: 21. März 2008, 22:41:20 »
Wäre Ausrüstung im Metasystem nicht einfach ein Bonus? Wie z.B. die Ümhänge bei Dogs in the Vineyard?

Also quasi: "Ich habe aber das Schwert der Welten +2d6"

Ich muss ehrlich sagen, die Wichtigkeit der Ausrüstung hängt auch vom Spiel ab, dass ich spiele. Ich passe mich wahrscheinlich mehr dem System an als umgekehrt. In "Spycraft" sollte es schon ein paar besondere James-Bond-Ausrüstungen geben und die was bringen, bei Spirit of the Century reicht mir, dass ich einen fliegenden Wagen habe und dafür einen Fate-Point einsetzen kann (oder so), und bei Primetime Adventures habe ich halt das, was ich gerade haben will, ohne besondere Spieleffekte. Die Spiele haben aber auch verschiedene Erzählstile und Richtungen. So generell fällt es mir schwer zu sagen.

Edit: Wobei ich auf jeden Fall ein Freund einer begrenzten Ausrüstungsliste bin. Also keinen detaillierten Rucksack mit 40 Sachen, sondern lieber eine Handvoll entscheidender Ausrüstungsgegenstände, die auch regelmäßig in Konflikten von Belang sind.
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

TheRaven

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Theorie: Metasystem versus Charaktersystem
« Antwort #21 am: 21. März 2008, 23:44:33 »
Ja, definitiv ein Bonus aber das ist nicht das Problem. Die Anwendbarkeit und die spezifische Natur von Gegenständen im Zusammenhang mit dem unspezifischen System sehe ich als Problem. Sprich, worauf soll der Bonus gelten, wann soll er gelten und wie schafft man einen Ausgleich? Nehmen wir zum Beispiel ein Seil. Wann und wo kann ich das brauchen? Will man ein Metasystem, welches von den Regeln her zu jeder Zeit klar ist und keine Regelentscheidungen dem DM oder den Spielern überlässt, dann ist dies ein Problem, bzw. kann zu seltsamen Situationen führen.

Sagen wir man hat im System die sechs Attributwerte wie in D&D und sonst nichts. Worauf gibt das Seil dann einen Bonus? Entweder man legt ein Attribut fest, zum Beispiel Stärke, was dann die Frage aufwirft, wie dieses beim Armdrücken behilflich sein soll oder jemand muss entscheiden wann und in welcher Situation die Anwendung gerechtfertigt ist.
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- Friedrich

Arldwulf

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Theorie: Metasystem versus Charaktersystem
« Antwort #22 am: 22. März 2008, 06:02:59 »
Zitat von: "TheRaven"
Wie wichtig sind für euch Ausrüstung und deren Effekt auf das Regelsystem? Muss es regeltechnische Unterschiede zwischen Waffengattungen geben? Ist es notwendig, dass es Ausrüstung gibt, welche besser ist als andere? Diese Frage ist relevant, da sich ja ein Metasystem völlig vom direkten Bezug auf die Handlungen trennt und somit Ausrüstung lediglich eine Frage der Interpretation ist. Wie kann man Ausrüstung in ein Metasystem einfliessen lassen, ohne diese generisch darzustellen oder irrelevant werden zu lassen?


Ich würde sagen Ausrüstung ist nur relevant im Bezug auf das was man damit machen will.

Das stört mich z.B. bei D&D oft - die Waffenwerte sind mir zu sehr an der Ausrüstung selbst festgelegt und nicht an bestimmten Aktionen. Ich würde die Frage dabei nichtmal rein auf die Metasysteme beschränken.

Wenn man es überhaupt regeln sollte, dann aus meiner Sicht über die Anwendung und nicht das Material. Aber ich bin dort eigentlich eher der Meinung dass Waffen und andere Gegenstände keine Attribute benötigen. (mal von Verzauberungen und so abgesehen)
1st Edition Nekromantentöter
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Ich hab nichts gegen niedrige Wahlbeteiligung. Irgendwann regier ich den Laden eben alleine. ;-)