Autor Thema: Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilmunge  (Gelesen 8441 mal)

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Xiam

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Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilmunge
« am: 17. März 2008, 12:25:55 »
Zitat von: "Darigaaz"
Zitat von: "Zechi"
Zitat von: "Cut"

Zitat von: "Zechi"

In Teil 3 hat mich vieles gestört, insbesondere dass der Nazgul nicht Gandalf getötet hat, als er die Chance dazu hatte...


Gut, nur hätte das dann doch eine etwas arg weite Entfernung weg vom Quellentext bedeutet, findest Du nicht?


Richtig, man hätte man die Szene anders machen müssen.

Gruß Zechi

Da fällt mir ein, ja für einen Film hätte ich mir dann doch etwas mehr sichtbare Magie seitens der Magier etc. gewünscht, dass ein Stöckchen zerbirst (Whoo Shatter, großer mächtiger Zauberer) und eine Taschenlampe Ringgeister vertreibt war irgendwie nicht gut gelöst, nicht innerhalb einer so epischen Schlacht wie in der um Minas Tirith und nicht innerhalb des Medium Film, wo man  auch diurch Bilder und Effekte unterhalten wird. (Mehr Magieeinsatz, wie bei Saruman und seinem Feuerball o. ä.)
Und weshalb eine Armee von Reitern interessanter sein soll als ein Zauberer, der quasi hilflos erscheint, erschließt sich mir ebensowenig.


Zitat von: "Xiam"
Zitat von: "Darigaaz"
Da fällt mir ein, ja für einen Film hätte ich mir dann doch etwas mehr sichtbare Magie seitens der Magier etc. gewünscht, dass ein Stöckchen zerbirst (Whoo Shatter, großer mächtiger Zauberer) und eine Taschenlampe Ringgeister vertreibt war irgendwie nicht gut gelöst, nicht innerhalb einer so epischen Schlacht wie in der um Minas Tirith und nicht innerhalb des Medium Film, wo man  auch diurch Bilder und Effekte unterhalten wird. (Mehr Magieeinsatz, wie bei Saruman und seinem Feuerball o. ä.)
Und weshalb eine Armee von Reitern interessanter sein soll als ein Zauberer, der quasi hilflos erscheint, erschließt sich mir ebensowenig.


Bloß nicht! Das hat Peter Jackson genau richtig gemacht. Das schlimmste, was er hätte machen können, wäre gewesen, wenn er bombastische Magieeffekte eingebaut hätte. Der Feuerball von Saruman hat mich schon mit den Zähnen knirschen lassen und war eigentlich völlig fehl am Platz.
DIe wirklich mächtige Magie wirkt in Mittelerde unscheinbar, wenn etwas Bumm und Krach macht sind es eigentlich nur Illusionen. Man kann jetzt wieder anfangen darüber zu diskutieren, ob Gandalf (oder die Istari insgesamt) nicht Luschen sind, weil sie die Magie so subtil einsetzen, aber das hatten wir ja schon mal und ist ja auch nicht Topic hier.
Jackson hat aber den Charakter der Magie Mittelerdes schon sehr gut eingefangen.


Zitat von: "Cut"
Zum Thema Magie, stimme ich Xiam absolut zu!


Zitat von: "Darigaaz"
Zitat
Bloß nicht! Das hat Peter Jackson genau richtig gemacht. Das schlimmste, was er hätte machen können, wäre gewesen, wenn er bombastische Magieeffekte eingebaut hätte. Der Feuerball von Saruman hat mich schon mit den Zähnen knirschen lassen und war eigentlich völlig fehl am Platz.
DIe wirklich mächtige Magie wirkt in Mittelerde unscheinbar, wenn etwas Bumm und Krach macht sind es eigentlich nur Illusionen. Man kann jetzt wieder anfangen darüber zu diskutieren, ob Gandalf (oder die Istari insgesamt) nicht Luschen sind, weil sie die Magie so subtil einsetzen, aber das hatten wir ja schon mal und ist ja auch nicht Topic hier.
Jackson hat aber den Charakter der Magie Mittelerdes schon sehr gut eingefangen.

Der Kampf auf der Wetterspitze wäre ideal gewesen, um gandalfs ware macht zu zeigen, der Hintergrund des Zauberstabes wird im Film nie offensichtlich erläutert und deshalb ist es unspektakulär,w enn lediglichd as Stöckchen bricht. Man kann Magie und ein Duell auch so umsetzen, dass es nicht Animestil und Dragonballkäse ist, finde ich und dennoch bombastisch sein.
Aber du hast Recht, es war ind iesem Falle absolut okay, der Höhepunkt ist ja auch Rohan und seine Rohirrim, die MInas Tirith retten und nicht Gandalf.
Aber angesichts der Präsentation und der Ankündigung im Film selber:
''What's with the wizard, mylord?''

''I will break him!''

viel zu unspektakulär gelöst.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

TheRaven

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Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilmunge
« Antwort #1 am: 17. März 2008, 12:30:19 »
Magie muss subtil sein. Und brutal. Das ist automatisch der Fall, wenn Magie glaubwürdig und erwachsen dargestellt wird. Wieso einen Feuerball auf eine Person schleudern, wenn ich die Luftröhre zuschnüren kann? Wieso grelles, allumfassendes Licht erzeugen, wenn ich die Augen zerplatzen lassen kann? Wieso ein Gebiet mit übergrossen Spinnweben zupflastern, wenn ich den Muskel reissen lassen kann? Wieso Wasserelementare beschwören, wenn ich Wasser in die Lunge zaubern kann? So muss Magie aussehen. Ich frage mich immer, bei so üblichem Fantasie-Mist, wieso die nie sowas zaubern, was deutlich effektiver wäre als der pompöse Mist.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Windjammer

  • Mitglied
Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilmunge
« Antwort #2 am: 17. März 2008, 12:41:28 »
Zitat von: "TheRaven"
Magie muss subtil sein. Und brutal. Das ist automatisch der Fall, wenn Magie glaubwürdig und erwachsen dargestellt wird. Wieso einen Feuerball auf eine Person schleudern, wenn ich die Luftröhre zuschnüren kann? Wieso grelles, allumfassendes Licht erzeugen, wenn ich die Augen zerplatzen lassen kann? Wieso ein Gebiet mit übergrossen Spinnweben zupflastern, wenn ich den Muskel reissen lassen kann? Wieso Wasserelementare beschwören, wenn ich Wasser in die Lunge zaubern kann? So muss Magie aussehen. Ich frage mich immer, bei so üblichem Fantasie-Mist, wieso die nie sowas zaubern, was deutlich effektiver wäre als der pompöse Mist.

Weil es, wie Deine Beispiele sehr schön verdeutlichen, einen erheblichen Einschnitt der visuellen Komponente bedeutet, die v.a. bei dem Medium Film im Vordergrund steht. Aber nicht nur bei dem Medium. Ein sehr gutes Beispiel von Dir aus einem anderen Beitrag sind die Psi-Bücher von WotC, wo man das eigentliche Potential der Psi-Kräfte (-->Subtilität) völlig außer Augen läßt, und mit Tattoos, Kristallen, und farbigen Lichtstrahlen nur so um sich wirft.
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Xiam

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  • Mörder der 4E
Re: Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilm
« Antwort #3 am: 17. März 2008, 12:45:01 »
Zitat von: "Darigaaz"
Der Kampf auf der Wetterspitze wäre ideal gewesen, um gandalfs ware macht zu zeigen, der Hintergrund des Zauberstabes wird im Film nie offensichtlich erläutert und deshalb ist es unspektakulär,w enn lediglichd as Stöckchen bricht. Man kann Magie und ein Duell auch so umsetzen, dass es nicht Animestil und Dragonballkäse ist, finde ich und dennoch bombastisch sein.
Aber du hast Recht, es war ind iesem Falle absolut okay, der Höhepunkt ist ja auch Rohan und seine Rohirrim, die MInas Tirith retten und nicht Gandalf.
Aber angesichts der Präsentation und der Ankündigung im Film selber:
''What's with the wizard, mylord?''

''I will break him!''

viel zu unspektakulär gelöst.

Der Kampf auf der Wetterspitze? Da war Gandalf gar nicht dabei, weil er zu der Zeit bei Saruman auf der Zinne von Orthanc einsaß. Oder was meinst du?
Im Buch entdecken Aragorn und die Hobbits, dass Gandalf dort wohl vor ihnen war und gekämpft haben muss - das lässt Jackson ja weg. Aber auch wenn er das mit verfilmt hätte, wären wir ja nicht Zeuge dieses Kampfes dort gewesen, wenn er sich an die Vorlage gehalten hätte, was ich in diesem Fall stark annehme, denn Tolkien beschreibt ja nirgends, wie dieser Kampf ausgesehen haben könnte.

Was Sarumans Zauberstab angeht, so wird auf den ja auch im Buch nicht weiter eingegangen, als dass er eine der sichtbaren Insignien für das Oberhaupt des weißen Rates ist. Das die Zauberstäbe für die Zauberer wichtige Instrumente sind, wird auch im Film klar.
Z.B. dadurch, dass Saruman Gandelf dessen Zauberstab wegnimmt, als er ihn auf die Zinne von Orthanc sperrt. Ein Zauberstab hat also eine nicht unwesentliche Bedeutug für seinen Besitzer und steht wohl in direktem Zusammenhang mit dessen Macht. Wenn der also zerbricht, ist das für mich das ultimative Zeichen dafür, dass auch die Macht des Trägers zerbrochen (zumindest aber stark geschmälert) ist.
Weiterhin trägt Gandalf hinterher als neues Oberhaupt des weißen Rates einen sehr ähnlichen Zauberstab. Für mich ein Zeichen dafür, dass die Macht Sarumans auf ihn übergegangen ist.
Was hätte denn deiner Meinung nach statt dem Zerbrechen des Stabes passieren sollen? Wie hättest du das als Regisseur inszeniert? Mach dir bei der Gelegenheit dann aber auch gleich Gedanken darüber, wie du rechtfertigst, in dieser Hinsicht von der Romanvorlage abzuweichen - denn da zerbricht der Stab auch einfach "nur".

Das Magierduell zwischen Saruman und Gandalf in Isengart finde ich genial umgesetzt. Genauso stelle ich es mir vor, wenn Magier sich (in Mittelerde) duellieren. Wenn die sich mit Blitzen und Feuerbällen beworfen hätten, hätte ich in den Kinosessel vor mit gebissen, weil das einfach nicht zu Mittelerde passt.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Snief

  • Mitglied
Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilmunge
« Antwort #4 am: 17. März 2008, 12:49:18 »
Zitat von: "TheRaven"
Magie muss subtil sein. Und brutal. Das ist automatisch der Fall, wenn Magie glaubwürdig und erwachsen dargestellt wird. Wieso einen Feuerball auf eine Person schleudern, wenn ich die Luftröhre zuschnüren kann? Wieso grelles, allumfassendes Licht erzeugen, wenn ich die Augen zerplatzen lassen kann? Wieso ein Gebiet mit übergrossen Spinnweben zupflastern, wenn ich den Muskel reissen lassen kann? Wieso Wasserelementare beschwören, wenn ich Wasser in die Lunge zaubern kann? So muss Magie aussehen. Ich frage mich immer, bei so üblichem Fantasie-Mist, wieso die nie sowas zaubern, was deutlich effektiver wäre als der pompöse Mist.

Was dann in der Szene gipfelt wo der Magier vor einen Trupp Gegner Tritt und alle aus nicht erkennbarem Grund umkippen. Der Herr Magier hat ihnen den Zerbrechlichen Nerfenstrang in ihrem Nacken durchtrennt.
Höchst effizient, jedoch nichts zum zusehen.
I don't know whether to be excited or worried. I think i will go by "Whuh??" - Roy Greenhilt

Windjammer

  • Mitglied
Re: Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilm
« Antwort #5 am: 17. März 2008, 12:50:21 »
Zitat von: "Xiam"
Das Magierduell zwischen Saruman und Gandalf in Isengart finde ich genial umgesetzt. Genauso stelle ich es mir vor, wenn Magier sich (in Mittelerde) duellieren.

Tut mir leid. Das Magierduell sehe ich als eine (unfreiwillig) äußerst gelungene Persiflage auf das Endduell in Willow, das man salopp gesprochen nur mehr als cat fight sprich: Altweiberfetz* bezeichnen kann. In diesem Fall, Rentner in Laken knüppeln sich mit ihren Stöckchen. Alles andere als imposant.

* Link . Ab Minute 5:08.
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Xiam

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  • Mörder der 4E
Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilmunge
« Antwort #6 am: 17. März 2008, 12:53:35 »
Zitat von: "Windjammer"
Zitat von: "TheRaven"
Magie muss subtil sein. Und brutal. Das ist automatisch der Fall, wenn Magie glaubwürdig und erwachsen dargestellt wird. Wieso einen Feuerball auf eine Person schleudern, wenn ich die Luftröhre zuschnüren kann? Wieso grelles, allumfassendes Licht erzeugen, wenn ich die Augen zerplatzen lassen kann? Wieso ein Gebiet mit übergrossen Spinnweben zupflastern, wenn ich den Muskel reissen lassen kann? Wieso Wasserelementare beschwören, wenn ich Wasser in die Lunge zaubern kann? So muss Magie aussehen. Ich frage mich immer, bei so üblichem Fantasie-Mist, wieso die nie sowas zaubern, was deutlich effektiver wäre als der pompöse Mist.

Weil es, wie Deine Beispiele sehr schön verdeutlichen, einen erheblichen Einschnitt der visuellen Komponente bedeutet, die v.a. bei dem Medium Film im Vordergrund steht. Aber nicht nur bei dem Medium. Ein sehr gutes Beispiel von Dir aus einem anderen Beitrag sind die Psi-Bücher von WotC, wo man das eigentliche Potential der Psi-Kräfte (-->Subtilität) völlig außer Augen läßt, und mit Tattoos, Kristallen, und farbigen Lichtstrahlen nur so um sich wirft.

Was TheRaven schreibt.
Ich finde es erschreckend und schade, dass die visuelle Komponente eines Filmes heutzutage auf bombastische Special-Effects reduziert wird. Hitchcock würde im Grab rotieren.
Thriller z.B. kommen im allgemeinen ohne Spezialeffekte, großflächige Explosionen oder ähnliches aus - im Gegenteil alles in der Richtung macht den Thrill eigentlich kaputt. Würdest du diesen Filmen jetzt ihren Filmcharakter aufgrund von Einschnitten in ihrer visuellen Komponente absprechen? Sorry, aber was du da oben über Filme und ihre visuelle Komponente schreibst kann so nicht stimmen.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

TheRaven

  • Mitglied
Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilmunge
« Antwort #7 am: 17. März 2008, 12:53:40 »
Der visuelle Verlust wird durch die Spannung und den Schock kompensiert. Wir Menschen reagieren sehr empfindlich auf Eingriffe in unsere Körperlichkeit. Meist wird die Magie in der bekannten Fiktion als externer Einfluss dargestellt und verliert so gänzlich an Dramaturgie und Bedrohung. Wenn der Bösewicht seine Magie wie vorhin erklärt einsetzt, dann wirkt das viel beängstigender und spannender, denn man fürchtet um den hoffentlich als sympatisch etablierten Hauptdarsteller. Schmerz und Leid wird zudem vom Menschen empathisch übernommen, sofern er einen Vergleich zur Realität ziehen kann. Sehe ich in einem Film wie jemandem die Hand auf eine heisse Herdplatte gedrückt wird, dann zucke ich zusammen. Sehe ich wie einer einen Feuerball auf den anderen wirft, dann lässt mich dies kalt. Wird einem das Bein abgehackt, dann ist das halt so aber wird einem mit dem Hammer auf den Zehen gehauen, dann tut mir das fast selber weh.

Ich denke es kommt drauf an, wie der Film zu funktionieren versucht. Ich persönlich will Freude und Schmerz empfinden, Sympathie und Hass. Nicht mal zwingend alles aufgezählte, eines davon reicht schon aber dafür dann richtig. Die meisten Filme wollen aber Geld machen und dazu muss man die Leute dazu bewegen sich für einen Film zu entscheiden bevor dieser gesehen wurde. Das funktioniert sehr gut über Bombastik und sehr schlecht über Spannung und Athmosphäre.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Nathan Grey

  • Mitglied
Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilmunge
« Antwort #8 am: 17. März 2008, 12:58:21 »
Ich persönlich finde die Magie in den HdR-Filmen auch sehr gut dargestellt und das Duell zwischen Saruman und Gandalf ist eines der großartigsten Duelle, welche ich je gesehen habe. Grade durch die Subtilität der Magie kommt die Macht der Beteiligten erst zur Geltung.

Windjammer

  • Mitglied
Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilmunge
« Antwort #9 am: 17. März 2008, 12:59:44 »
Zitat von: "Xiam"
Würdest du diesen Filmen jetzt ihren Filmcharakter aufgrund von Einschnitten in ihrer visuellen Komponente absprechen? Sorry, aber was du da oben über Filme und ihre visuelle Komponente schreibst kann so nicht stimmen.

Ich habe auch nie gesagt, dass ich das persönlich so vertrete. Du kannst mir gerne einen neuen Film nennen, der in die Hitchcock-Schublade passt. Von mir aus: sogar außerhalb des Fantasy-Genres. Denn da kannst Du lange suchen.
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Xiam

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  • Mörder der 4E
Re: Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilm
« Antwort #10 am: 17. März 2008, 13:02:52 »
Zitat von: "Windjammer"
Zitat von: "Xiam"
Das Magierduell zwischen Saruman und Gandalf in Isengart finde ich genial umgesetzt. Genauso stelle ich es mir vor, wenn Magier sich (in Mittelerde) duellieren.

Tut mir leid. Das Magierduell sehe ich als eine (unfreiwillig) äußerst gelungene Persiflage auf das Endduell in Willow, das man salopp gesprochen nur mehr als cat fight sprich: Altweiberfetz bezeichnen kann. In diesem Fall, Rentner in Laken knüppeln sich mit ihren Stöckchen. Alles andere als imposant.

Dann musst du uns nun jetzt nur noch beschreiben, was du anders gemacht hättest.
Und danach erkläre ich dir dann, warum du nicht den Herrn der Ringe verfilmt hast. ;)
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Windjammer

  • Mitglied
Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilmunge
« Antwort #11 am: 17. März 2008, 13:09:06 »
@Xiam. Kommt jetzt wieder das Argument, dass nur Leute den Koran kritisieren dürfen, die ihn besser schreiben hätten können? - Wie gesagt, schau Dir Willow an (habe oben jetzt einen Link gesetzt) und Du wirst sehen, welche Komponente ich meine.

Worauf ich selber hoffen würde aber lange warten kann, ist, dass sich ein Altmeister der europäischen Filmkunst des Fantasygenres annimmt. Bis dahin bleibt einem nur Ironie.
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilmunge
« Antwort #12 am: 17. März 2008, 13:11:31 »
Zitat von: "Windjammer"
Zitat von: "Xiam"
Würdest du diesen Filmen jetzt ihren Filmcharakter aufgrund von Einschnitten in ihrer visuellen Komponente absprechen? Sorry, aber was du da oben über Filme und ihre visuelle Komponente schreibst kann so nicht stimmen.

Ich habe auch nie gesagt, dass ich das persönlich so vertrete. Du kannst mir gerne einen neuen Film nennen, der in die Hitchcock-Schublade passt. Von mir aus: sogar außerhalb des Fantasy-Genres. Denn da kannst Du lange suchen.


  • 8 mm
  • Arlington Road
  • Sieben
  • The Village
  • The Silence of the Lambs
  • Leg' nicht auf
  • Frl. Smillas Gespür für Schnee
  • The 6th Sense

...
[/list]
Liste ist beliebig fortführbar und ich muss nichtmal lange nachdenken... Praktisch alle Mystery- und Psycho-Thriller könnte man aufzählen.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Cut

  • Mitglied
Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilmunge
« Antwort #13 am: 17. März 2008, 13:15:51 »
Im - in meinen Augen zu Unrecht - viel gescholtenen Herr Der Ringe Rollenspiel von Decipher (auf deutsch von Pegasus[Rezi dazu hier im Gate]) gibt es eine sehr gelungene Ausführung zum Einsatz von Magie auf Mittelerde, ihrer Existenz und ihrer Bedeutung. Da wird schon dargelegt, was ich versuche im nachfolgenden in eigene Worte zu fassen.

In Mittelerde ist subtile Magie beinahe allgegenwärtig: Alles was die Elfen machen zum Beispiel, angefangen bei Lembas Brot oder den Umhängen Lotloriens bis hin zu der Tatsache, dass das Bruchtal den Augen des Feindes verborgen bleibt, all das ist magisch.
Die Magie Mittelerdes wird häufiger angetroffen, in Dingen die hergestellt werden, denen dann besondere magische Fähigkeiten zu Teil werden, als in gezielten Zauberhandlungen.
Ein Beispiel hierfür ist das Schimmern von Stich, wenn Orcs in der Nähe sind.

Magie in Mittelerde ist subtil und nicht so wuchtig. Sehr gelungen kann man das sehen, wenn Gandalf sich aus Minas Tirith begibt um den Nazgul Einhalt zu gebieten, die die zurückkehrenden Truppen belästigen. Er wirkt keinen Flammenstrahl, er zaubert ein gleissendes Licht und vertreibt damit die Häscher des Bösen (ähnlich übrigens wie Aragorn das Feuer nutzt, um die Nazghul zu vertreiben).

Überhaupt ist Gandalf ein Magier des Lichts. In Moria setzt er ein magisches Licht auf seinen Stab, er entzündet mit seiner Macht ein Feuer, wo die Gefährten keines entfachen können. Er ist nah an der Natur, an den Dingen, die Leben, wenn er zB cht mit dem König der Adler Gwahir spricht.

Dies alles sind in einer düsteren Welt wie Mittelerde bedeutende Aktionen, auch wenn sie im Vergleich zu einem Rollenspiel wie D&D sehr, sehr lasch erscheinen.

Sehr gut hat mir beispielsweise gefallen, dass auch Saruman einen Sturm wirken muss, um den Gefährten den Weg über den Caradras zu verwehren und einen Steinschlag zu erzeugen. Das ist angewandte Magie auf dem richtigen Level.

Das angesprochene Magierduell zwischen Gandalf und Saruman in Orthanc hat mich persönlich jetzt weniger überzeugt; es wäre aber eine fatale Fehlumsetzung gewesen, wenn hier mehr Feuer und Blitze zum Einsatz gekommen wären.
Wir sind ja nicht bei Star Wars.
Dagegen hat mir die zweite Auseinandersetzung Gandalfs mit Saruman, bei der Befreiung König Theodens von Grimas und Sarumans Einfluss sehr gut gefallen. Diese Begegnung war gut umgesetzt und zeigte ein Magierduell einmal anders.

Alles in allem ist der Einsatz der Magie in den Filmen von Jackson eine der Sachen, wo er der Romanvorlage am treuesten geblieben ist, und das ist auch gut so.

Tatsächlich kann ich es nachvollziehen, wenn man sich vorstellt, dass man mit dem größten Magier Mittlerdes unterwegs ist, dass man es sich als Zuschauer wünscht, dass er einen Balrog, einen Höhlentroll oder zumindest ein paar Orcs vor Helms Klamm mit etwa mächtig magischem bekämpft, aber das ist eben eine kindliche Haltung (die ich übrigens beim ersten lesen des Buches auch noch geteilt habe) die aber überhaupt nicht zum Setting passt.

Ausserdem wirkt vieles, was Gandalf (oder auch Elrond) wirken, einfach magisch, rührt aber aus der Umsetzung ihrers großen Wissens her. So verehren Gandalf die Hobbitkinder im Auenland für sein Feuerwerk, etwas, dass er nicht unbedingt mit Magie an den Abendhimmel zaubert. Elrond heilt mit seinen ihm innewohenden Fähigkeiten und seinem Wissen um heilende Dinge schlimme Wunden.

Überhaupt ist die Rolle der Fünf Zauberer, zu denen Radagast, Gandalf und auch Saruman gehören, nicht die als Kämpfer in der ersten Reihe, sondern die der wissenden Berater, die den Kräften des Guten zur Seite stehen, mehr mit Rat und nur selten mit Tat. Nur in höchster Not greifen diese denn dann doch zum Schwert.

Heute finde ich das alles sehr stimmig und bin dankbar, dass Jackson nicht der Versuchung erlegen ist, die magiebegabten Figuren noch und nöcher Special-Effects wirken zu lassen.
On the Internet you can be anything you want.
It's strange that so many people choose to be disagreeable and stupid...

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Magie in den Herr den "Herr der Ringe"-Verfilmunge
« Antwort #14 am: 17. März 2008, 13:21:52 »
Zitat von: "Windjammer"
@Xiam. Kommt jetzt wieder das Argument, dass nur Leute den Koran kritisieren dürfen, die ihn besser schreiben hätten können? - Wie gesagt, schau Dir Willow an (habe oben jetzt einen Link gesetzt) und Du wirst sehen, welche Komponente ich meine.

Bitte lesen und verstehen. Ich sagte nicht "kritisiere nicht sondern mach es besser" ich sagte "wenn du es anderes machst (nämlich so, wie ich vermute, dass du es am liebsten umgesetzt gesehen hättest), verfilmst du etwas anderes, aber nicht den Herrn der Ringe".

Ich sagte ja nicht, das ich bombastische Magieeffekte für generell daneben halte, ich sagte, dass sie nicht zu dieser Geschichte passen.

Danke für den Link, aber Willow kenne ich zur genüge, der Film steht bei mir im DVD-Regal. Du findest die Duell-Szene mit den beiden Hexen nicht gut. Okay.
Ich finde sie klasse, denn sie passt zu den Charakteren und in den Kontext.

Genau wie der Kampf zwischen Saruman und Gandalf. Wildes Herumgeballer mit Feuer, Eis und Säure al'a D&D hätte mich sofort aus dem Kino vertrieben, da es völlig deplatziert gewesen wäre und nur einen Tribut an die Fans von bombastischen visuellen Effekten dargestellt, nicht aber die Geschichte unterstützt, nein, sie sogar massiv gestört hätte.
1984 was not supposed to be an instruction manual.