Hoffentlich habe ich den richtigen Beitrag zum Posten gefunden.
Einige Pläne, einige Leute, einige Beschreibungen, einige Mysterien und einige Abenteueraufhänger ... hm ich hoffe die Mitte zwischen Einfachheit und Detailreichtum gefunden zu haben.
Auf Grund von Müdigkeit verschenke ich sämtliche Fehler an den glücklichen Finder.
Gute Nacht!
Kovinagrad„Nika-Eva, der Falz da muss weg, ansonsten zermalmt der Golem seinen Piloten, sobald sich der Kopf dreht.“
- Matic -Im eisigen Herzen von Vecnoled steht Kovinagrad, die eiserne Festung und Waffenschmiede der Familie Krikladivo. Diese kleine Festung dient ihren Bewohnern als Unterschlupf, Werkstatt, Handelszentrum und Schutz, inmitten der lebensfeindlichen Tundra. Die nächste Siedlung ist Malivas, ein kleines Dorf, fünf Tagesreisen entfernt.
Auf den ersten Blick gleicht Kovinagrad einem aus Holz und Metall willkürlich zusammengestückeltem Bau, der ein wenig mehr als einhundert Fuß in die Höhe ragt und eine entsprechend quadratische Grundfläche einnimmt. Besucher wissen davon zu berichten, dass die Festung auch noch viele Schritt in die Tiefe geht.
Kovinagrad wurde vor zweihundertfünfzig Jahren von Aleks Krikladivo als Schmiede gegründet. Aleks war der damalige Oče seiner Familie, doch im Kampf mit einem Pahnož – in der Sprache der gemeinen Menschen auch „Messerbär“ genannt – erlitt Aleks eine schwere Verletzung und musste das traditionelle Leben eines Divječlovek (so nennen sich die wilden Nomaden der Vecnoled-Tundra) aufgeben. Aleks bestimmte seinen jüngsten Sohn Jure als nächsten Oče der Familie. Jure befahl der Sippe daraufhin, sich ebenfalls niederzulassen, während der restliche Stamm weiterzog.
Aleks hatte schon immer ein besonderes Talent für die Schmiedekunst besessen. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er damit, ein Meister seines Fachs zu werden und sein Wissen an seine Kinder weiterzugeben. Doch erst sein Enkel Aljoša war es, der die wahre Meisterschaft entdeckte.
Während einer Jagd stieß Aljoša in den weiten der Tundra auf ein Rudel Krivolks (auch als Blutwölfe bekannt), die einen Zwergen durch die eisige Weiten gejagt hatten und nun darauf warteten, den erschöpften Kerl endgültig zur Strecke zu bringen. Aljoša rettete dem Fremden das Leben und dieser zeigte sich Dankbar.
Der Name des Zwergen lautet Sabrak Calasstelor, ein Sonnlinor des Allvaters Moradin. Und auch heute noch steht er den Krikladivos zur Seite. Sabrak offenbarte Aljoša die Geheimnisse des Stahls und unterrichtete dessen Nachkommen in der Kunst der Olmarnak - der Kunst der Zauberrunen. Gemeinsam begannen sie Kovinagrad auszubauen und mit jedem Jahr wuchs die Festung weiter heran ...
„Ich glaube nicht, dass das so funktioniert, Amadej!“
- Nika-Eva -Kovinagrad besteht derzeit aus zehn überirdischen Stockwerken. Die Werkstätten und Lager der Festung befinden sich dabei in den beiden unteren Stockwerken und den Kellern. Dann folgen der Basar, die Büros und die Wohnräume. Die vier oberen Stockwerke bilden eine Art Turm, in dem das Büro des derzeitigen Oče, Verteidigungsanlagen und die Aussichtsplattform zu finden sind.
Die Festung besteht aus drei Kernelementen: Stein, Metall und Holz. Damit versuchen ihre Erbauer es magischen Angriffen schwerer zu machen, denn ein Zauber müsste verschiedene Materialien durchdringen, bevor sich ein Eindringling Zugang verschaffen kann. Zwar wirkt Kovinagrad dadurch wie ein Stückelwerk, doch die oftmals auch übereinanderliegenden Platten aus Stein, Metall und Holz bilden einen sicheren Schutzpanzer. Dieser wird durch unzählige magische Runen verstärkt, die überall die Festung zieren – manchmal offensichtlich, manchmal verborgen.
Auch die Statik ist ein Wunder das Sabrak vollbrachte und die wie das Werk eines Verrückten scheint. Zwergische Baukunst und magische Hilfen halten die Festung zusammen und so wirkt sie wie aus einem Guss gefertigt. Wände, Böden und Decken sind meistens drei Fuß dick und halten selbst den größten Gewichten stand, was oft einem Wunder gleich kommt.
Im Falle einer Verteidigung können gewaltige Metallplatten vor die Öffnungen gelassen werden, um die Festung nach Außen hin abzuschotten. Sollten Eindringlinge trotzdem Erfolg haben, so können sie aus geheimen Gängen heraus unter Beschuss genommen werden. Kovinagrad kann sicherlich nicht alle existierenden Gefahren abwenden, aber einige Gefahren und Bedrohungen schon.
Die Sippe der Krikladivos umfasst derzeit einundsechzig Mitglieder, die hier auf teilweise engem Raum leben und arbeiten. Trotz dieser Enge kommt die Sippe gut miteinander aus und hat sich weitgehend an das Leben in Kovinagrad gewöhnt.
Die Halle (1. Stockwerk)Die Werkstatt mit ihren Schmiedefeuern und der gigantischen Schmiedegrube befindet sich ganz unten und wird „Halle“ genannt. Es gibt zwei Zugänge. Der kleinere Zugang ist tagsüber stets geöffnet und wird von zwei Krieger bewacht. Der größere Zugang wird nur geöffnet, wenn einer der Golems fertiggestellt wurde und nach draußen gebracht werden muss. Dann öffnet sich das gewaltige große Tor und die magische Maschine wird nach draußen geschoben, ein Vorgang, der vielen wie eine Geburt erscheint.
Im Inneren der Halle befinden sich etliche kleinere Werkbänke, die an den Wänden entlang angebracht sind. In der Halle herrscht stets eine große Hitze, die vor allem vom steinernen Boden ausgeht. Mit einer Höhe von dreißig Fuß und mit Hilfe der starken Ketten in der Decke, kann hier ein aufrecht stehender Golem bearbeitet werden. Breite Treppen führen in die oberen Stockwerke.
Bestimmendes Element der Halle ist jedoch die gigantische Schmiedegrube. Damit ist eine Öffnung im Boden der Schmiede gemeint, die zwanzig Schritt nach unten führt. Der Boden der Grube kann angehoben und abgesenkt und außerdem die Öffnung mittels dicker Metallplatten verschlossen werden. Somit kann man die gigantischen Einzelteile - und den Golem selbst - über zwei Ebenen bearbeiten. Eine schmale Treppe nahe der Grube führt nach unten.
Die Lager (2. Stockwerk)Vor den Toren befinden sich zwei stabile Flaschenzüge, die nach oben zu den Lagern führen. Die Lager nehmen das gesamte Stockwerk ein, das mittels verschiebbarer Wände den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden kann. Zwei Krieger gehen hier regelmäßig Patrouille, um Einbrechern und Dieben das Handwerk zu legen. Gegen eine geringe Gebühr können auch fremde Händler Waren einlagern. Zwei breite Treppen führen nach oben in den Basar, doch in der Decke gibt es auch viele kleine Falltüren, von denen Strickleitern und Seile herabhängen. Sie dienen vor allem dem Transport von Waren.
Der Basar (3. Stockwerk)Bereits in der Nähe des Basars nimmt man exotische Gerüche und fremdartige Töne war. Neben der Schmiedekunst, haben sich die Krikladivos auch dem Handel zugewandt und tauschen alle möglichen Waren ein, was die Stämme, Sippen und Jäger von Vecnoled anlockt. Einmal im Jahr erscheint sogar eine Karawane aus dem fernen und reichen Velikmesto. Die anreisenden Kaufleute sind begierig auf die hier eingelagerten und gehandelten Waren. Das Eintreffen dieser Händler wird stets von einem Fest begleitet, dass fünf Tage andauert. In dieser Zeit bildet sich vor Kovinagrad eine kleine Zeltstadt, um den Leuten eine Unterkunft zu bieten.
Der Basar besteht aus kleineren, offenen Räumen, in denen verschiedene Waren angeboten werden. Unter anderem auch Waffen und Rüstungen, für die Kovinagrad berühmt ist. Mittels einer Treppe gelangt man ins nächst höhere Stockwerk.
Die Büros (4. Stockwerk)Hier befinden sich die Büros der Sippe, in denen neue Projekte geplant oder Verträge ausgehandelt werden. Einige der Räume sind versiegelt und nur Sabrak und dem Oče zugänglich. Dort lagern die geheimen Unterlage der Familie. Deswegen wir dieses Stockwerk von vier erfahrenen Kriegern bewacht. Zwei kleinere Treppen führen weiter nach oben.
Die Wohnräume (5. und 6. Stockwerk)Die Wohnräume der Sippe befinden sich über zwei Stockwerke verteilt. Hier oben genießen die Krikladivos die Abgeschiedenheit. Oft sitzt ein Großteil der Sippe in einem der beiden Sippensäle und die Alten erzählen den Jungen Geschichten über lange Wanderungen, Jagden und Kriege, wie sie in den alten Tagen waren.
Die Wohnräume der Sippe sind mit Jagdtrophäen und Schnitzereien geschmückt. Es finden sich nur wenig Metallarbeiten, dafür um so mehr traditionelles Werkzeug und Kunst. Es ist offensichtlich, dass die Krikladivos die alten Zeiten noch immer vermissen und sich viele nach der offenen und weiten Tundra sehnen.
Büro des Oče (7. Stockwerk)Das Büro des amtierenden Oče ist ein großer Raum, der nach allen Seiten Fenster besitzt und einen wunderschönen Ausblick über die Tundra bietet. Über eine Treppe gelangt man nach unten und zwei Leitern führen in die Verteidigungsanlagen hoch. Besucher die mittels Flugreittieren erscheinen, können neben dem Büro landen. Zwei erfahrene Krieger halten hier Wache und kümmern sich dann um die Tiere. Vor allem Abgesandte der großen Nationen und der freien Kriegsherren bevorzugen diesen Zugang, da sie somit vermeiden in den unteren Stockwerken von neugierigen Leuten gesehen zu werden.
Verteidigungsanlagen (8. und 9. Stockwerk)Eine von Sabraks Erfindungen sind zwei gewaltige Kanonen aus Metall und Stein, die sich hier oben befinden. Sie sind mehr Statussymbol als funktionierende Waffen, da beide schweren Läufe nach Westen ausgerichtet wurden und sich nur ein wenig im Winkel verstellen lassen.
Die Kanonen funktionieren mittels Runenmagie, die einen gewaltigen, eiförmigen Stein beschleunigt und etliche hundert Fuß weit schleudert. Leider ist die Flugbahn des Geschosses ziemlich unberechenbar, doch die Waffen schinden Eindruck, wenn sie lautlos einen Stein hinausschleudern, der dann pfeifend seine Bahn zieht und beim Einschlag einen tiefen Krater hinterlässt.
Viel zielgenauer sind die beiden Ballistas, die sich auf einem Schienensystem befinden und in jede Richtung geschoben werden können. Sie haben ebenfalls eine enorme Reichweite und werden selbst von denen in der Vecnoled-Tundra lebenden Riesen gefürchtet.
Aussichtsplattform (10. Stockwerk)Mittels einer Strickleiter erlangt man Zugang zur offenen Aussichtsplattform. Von hier oben aus kann man die Tundra in alle Richtungen bis zum Horizont überblicken. Zwei Krieger halten stets Wache, um Alarm geben zu können oder das Signalfeuer zu entzünden, um die Sippen und Stämme in der Umgebung zu warnen oder ihnen - in einer gefährlichen Nacht - den Weg zu weisen.
„Ich sehne mich nach den Weiten des Landes, der Gefahr der Jagd und dem Gesang des Windes - diese Sehnsucht ist in meinem Blut, ich kann nicht dagegen an, Sabrak.“
- Amadej -KellerDer Keller von Kovinagrad ist das Reich von Sabrak Calasstelor, einem – selbst für Zwerge – alten Mann. Haar und Bart wurden schon vor langer Zeit schlohweiß und der Sonnlinor des Moradin weiß, dass ihm kaum mehr als noch ein Jahrhundert bleibt, bis er seinem Schöpfer gegenübersteht. Auch der Keller der Festung verläuft über mehrere Ebenen.
KellerschmiedeDie oberste Ebene ist die Kellerschmiede der Festung, die mittels einer schmalen Steintreppe und der Schmiedegrube mit der Halle verbunden ist. Hier befinden sich die gewaltigen Essen, die Walzen und die Ambosse der Schmiede. Die Deckenhöhe misst hier beinahe zwanzig Fuß.
Im Zentrum der Kellerschmiede befindet sich zudem eine gewaltige, mit Öl gefüllte Grube. Das Öl dient zum Abkühlen des Eisens und besitzt stets eine konstante Temperatur von einundsechzig Grad. Über Laufbänder und mittels komplizierten Kettenvorrichtungen, können selbst die größten Werkstücke in das Öl abgeladen werden.
Sabrak selbst erschuf vor einhundert Jahren die Grube und füllte sie mit dem Öl. Schon damals mahnte er die Sippe zur Vorsicht, niemand dürfe je in die Grube stürzen und seinen Körper mit Öl bedecken. Schlimme Dinge würden ansonsten geschehen. Diese Warnung wurde bis heute ernst genommen. Obwohl der Boden um die Ölgrube verdammt rutschig ist, ist bisher noch niemand in die Grube gestürzt.
Neben dem großen Schmiedeofen der Kellerschmiede, befindet sich ein schmaler Durchgang, der noch weiter in die Tiefe führt. Über ihn gelangt man in die Runenschmiede.
RunenschmiedeDie Runenschmiede liegt in einer Tiefe von vierzig Fuß. Sie ist kreisrund und besitzt nur zwei Zugänge, die sich genau gegenüberliegen. Der Eine führt hinauf, der Andere führt hinab. Im Zentrum der Runenschmiede steht ein steinerner, kreisrunder Werktisch, auf dem sich verschiedene Steine, Halbedelsteine und Edelsteine befinden. Außerdem kostbare Werkzeuge, die aus Sabraks Besitz stammen und nur schwer ersetzt werden können. In die polierten Wände der Runenschmiede sind die heiligen Symbole des Morndinsamman (das zwergische Pantheon) eingraviert und mit Mithral gefüllt worden. Im Licht der ewigen Lampen unter der Decke, gleichen die Symbole beinahe dem glitzernden Sternenhimmel.
Hier arbeitet der Zwerg mit zwei Mitgliedern der Sippe an den Runen, mit deren Hilfe er viele der meisterlichen Werkstücke zu etwas Besonderem macht und ihnen wahre Magie verleiht. Auch die Runen für den Golem werden hier erstellt und später aufgebracht.
TempelFolgt man der Treppe aus der Runenschmiede hinab, steht man nach zehn Schritt vor einer eisernen Türe mit fünf Schlössern. Nur Sabrak besitzt die dazugehörigen Schlüssel und ist der Einzige, der die vor der Türe angebrachte Glyphe unbesorgt passieren darf.
Hinter der Türe führt die Treppe noch weitere dreißig Schritt in die Tiefe hinab. Niemand aus der Sippe betrat jemals diesen Teil der Festung. Ein jeder akzeptiert Sabraks Glauben und seinen Wunsch nach Abgeschiedenheit.
Bevor man den Tempel selbst erreicht, gibt es auf der rechten Seite einen Spalt im Fels. Er führt in eine kleine natürliche Höhle. Hier hat sich Sabrak eingerichtet, es ist sozusagen seine Wohnhöhle. Obwohl er ein mächtiger Mann ist, steht dort nur eine alte Liege zum Schlafen und eine schäbige Truhe mit abgetragener Kleidung.
Am Ende der Treppe gelangt man in den kreuz- und somit hammerförmigen Tempel, den Sabrak einst anlegte. Auf dem langen Tempelstück befinden sich zur Linken und zur Rechten einfache Statuen sämtlicher wichtiger Mitglieder des Morndinsamman. Hinter jedem der Abbilder hängt ein meisterhaft gearbeitetes Schild, auf dem sich das Symbol der jeweiligen Gottheit befindet.
Im religiösen Zentrum des Tempels steht als Altar ein großer Amboss aus rostigem Eisen, verziert mit den Symbolen Moradins, des Seelenschmiedes. Eine heilige Aura geht von dem Amboss aus - obwohl der Amboss gespalten ist. Das Werkzeug, mit dem diese Tat geschah, ruht noch immer in dem tiefen Spalt, der sich wie eine bösartige Wunde durch das Eisen zieht: Ein gesegneter Hammer!
„Warum ich bin wie ich bin, Matic? Die Liebe und ihr Gift haben mich so geformt. Doch ich schreibe mein Elend keinem Sterblichen zu ...“
- Sabrak -Oče Matic KrikladivoDer Oče der Sippe ist Matic, ein gutmütiger und besonnener Mann. Er ist vierzig Winter alt und Vater von fünf Kindern. Sein jüngster Sohn, Amadej, wurde von ihm bereits als Nachfolger benannt – beide liegen allerdings oft im Streit, da sich Amadej nach den Traditionen der Sippe sehnt, während Matic froh über die Sicherheit ist, die Kovinagrad bietet.
Matic würde lieber seine Tochter Nika-Eva als Führerin der Sippe sehen, denn er weiß die Festung bei ihr in guten Händen. Doch diesen Verstoß gegen die Tradition würde die Sippe niemals akzeptieren.
Nika-Eva KrikladivoNika-Eva ist mit zweiundzwanzig Sommern das älteste Kind Matics und sein ganzer Stolz. Doch als Frau und auch noch als ältestes Kind, scheidet sie als Oče aus, was Matic sehr bedauert. Obwohl sie die Sicherheit und den Aufbau Kovinagards stets im Auge behält, ist sie unbesonnener als ihr Vater. Doch Nika-Eva lernt schnell dazu und wird mit jedem Jahr ein wenig ruhiger. Trotzdem nagt mit jedem Jahr auch die Bitterkeit an ihr, da sie sich von Amadej um die Führung Kovinagards betrogen fühlt.
Amadej KrikladivoAmadej ist vierzehn Winter alt und ein Heißsporn. Er hört gerne den Geschichten der Alten zu und träumt von dem Leben eines Nomaden in der Tundra. Die Arbeit in den Werkstätten, der Aufbau von Handelsbeziehungen und die Verwendung von magischen Runen ist ihm ein Dorn im Auge.
Obwohl Amadej seinen Vater sehr liebt, hofft er doch bald Oče der Sippe zu werden, um dann den Befehl zum Aufbruch zu geben. Immerhin ist sein Wort dann Gesetz. Amadej hat schon überlegt als Oče einfach seine Schwester zur Führerin der Sippe zu ernennen, doch diesen Bruch mit der Tradition hat er schnell wieder verworfen.
Sabrak CalasstelorSabrak Calasstelor ist keineswegs ein Sonnlinor Moradins, sondern besitzt selbst das Anrecht auf einen Sitz im Morndinsamman. Er ist ein Halbgott, der Sohn Moradins und einer sterblichen Zwergin namens Erkda Xothargul. Der Umstand eine Sterbliche als Mutter zu haben sorgte jedoch für den Umstand, dass Sabrak mehr freien Willen besaß, als es ihm das Morndinsamman zugestehen wollte.
Streit und Zwist waren die Folge und Sabrak verließ die Reihen der Schildbrüder, um unter den Sterblichen zu leben. Hier lernte er Anamanda Kuldtel kennen und lieben. Er schwor ihr ewige Treue und nahm sie zur Frau. Moradin und die anderen Zwergengötter empfanden dies zuerst als Verspieltheit, doch als Sabrak seine Unsterblichkeit und sein Wesen als Gott der Liebe wegen aufgeben wollte, regte sich Zorn unter den Zwergengöttern.
Dieser Zorn brandete unbeabsichtigt durch die Reihen der Gläubigen und es brachen unter den Zwergen Streitigkeiten aus. Die zornigen Gedanken erregten auch die Aufmerksamkeit eines bösen Zwergengottes – die Vermutung lautet Derro, aber das ist unbestätigt. Jedenfalls wurde Anamanda getötet und Sabrak verfiel in tiefe Trauer.
Er zerschlug mit seinem Hammer den Amboss und dies war nun sein Zeichen. Gram vor Kummer und wahnsinnig vor Trauer wandelte er über die Welt und jeder der ihn sah, wurde ebenfalls von Trauer und Gram übermannt und starb innerhalb kurzer Zeit daran.
Als Sabrak dies erkannte, versuchte er sein Herz zu verschließen, doch die Unterdrückung seiner sterblichen Wesenheit, das Wegschließen von Gefühlen, zerstörte noch mehr seines Verstandes. Keiner der Morndinsamman drang mehr zu ihm durch. Doch Sabrak erkannte sich noch immer als Gefahr und zog in einem einsamen Landstrich, wo es unwahrscheinlich war Sterbliche zu treffen: Vecnoled.
Ausgerechnet hier begegnete er dem Divječlovek Aljoša. Doch etwas im Wesen des jungen Mannes berührte Sabrak im Inneren und er konnte sich endlich wieder öffnen, sich der Welt zuwenden. Er war von diesen Sterblichen fasziniert, die für ihre Sippe einstanden, Traditionen folgten und das Leben nahmen wie es war. In manchen Dingen schienen sie beinahe zwergisch und Sabrak schloss mit ihnen eine tiefe Freundschaft.
Sabrak beschloss die Krikladivo-Sippe zu unterstützen, sie zu formen und etwas von seinem Wesen an diese Sterblichen weiterzugeben. Er wusste, das würde den Allvater erzürnen, doch es war ihm egal. Mit jedem Jahr gab er mehr seiner Unsterblichkeit dahin, um die Sippe zu beeinflussen, neue Wunder und Magie zu erschaffen. Und je mehr er gab, um so besessener war er von dem Drang Dinge zu erschaffen.
Die anderen Zwergengötter bezeichneten Sabrak als verrückt, doch Moradin erkannte noch mehr in seinem Sohn. Er sah die natürliche Auflehnung der sterblichen Kindern ihren Eltern gegenüber, sah, dass sich Sabrak seinen eigenen Weg suchte – und ließ ihn diese Weg gehen, denn es ist nur eine Frage der Zeit bis Sabrak das letzte seiner Werke vollendet und dann in die Schmiede seines Vaters zurückkehrt ... für immer.
„Natürlich sind seine Taten verrückt und selbstzerstörerisch, doch er ist mein Sohn. Ich trage ebenfalls Schuld daran, so wie wir alle. Soll er sie lehren, soll er sie leiten – soll er seiner selbst sein.“
- Moradin -Der GolemIm Geburtsjahr von Oče Matic ging der damalige Oče – Lovro Krikladivo – sein größtes Projekt an. Immer wieder kamen Bittsteller, um eine der hervorragenden Waffen oder Rüstungen zu erstehen, die in Kovinagrad hergestellt wurden. Manch einer wollte eine ganze Armee mit den Schmiedestücken der Sippe ausrüsten, doch solche Mengen waren unmöglich.
Also trug sich Lovro mit dem Gedanken nur wenige, aber dafür um so effektivere Waffen herzustellen. Er beratschlagte sich mit Sabrak und seinen Leuten, dann ging die Sippe an die Arbeit. Auf der Grundlage eines magischen Golems entwickelten die Schmiede und Runenschmiede einen zwanzig Fuß hohen Golem, doch dieses Ungetüm war zu schwer und bei all seiner Dummheit im Kampf nur schlecht zu kontrollieren. Auch die Kosten waren untragbar.
Nach Jahren der Entwicklung und der Forschung fertigten die Schmiede von Kovinagrad ihren ersten funktionierenden Riesengolem. Bei der Herstellung verwandten sie relativ dünne Metallplatten, die wie Papier entsprechend gefaltet wurden, um die richtige Form zu bekommen und jedes Körperglied einzeln anzufertigen. Verziert mit den mächtigsten bekannten Zauberrunen erwacht der Golem dann zu künstlichem Leben und seine einzelnen Bauteile verbinden sich auf Grund der Magie untrennbar miteinander.
Scharfkantig, dennoch elegant und vor allem gefährlich – dieses Konstrukt kann eine ganze Armee ersetzen oder gegen riesige Monster eingesetzt werden. Doch im Gegensatz zu einem normalen Golem, benötigt der Riesengolem einen Piloten, der sich mit ihm verbindet und der ihn steuert.
Schon bald beherrschten die Riesengolems viele der Schlachtfelder und auch andere Schmieden eiferten Kovinagrad nach, doch bisher erschufen die Krikladivos stets die besten Golems. Allerdings braucht es ein bis zwei Jahre, um ein solches Monstrum fertig zu stellen.