Autor Thema: Rise of the Runelords: Durchgespielt!  (Gelesen 5902 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Blackthorne

  • Mitglied
Rise of the Runelords: Durchgespielt!
« am: 25. November 2015, 11:22:47 »
Ein weiteres Jahr, ein weiterer Adventure Path. Rise of the Runelords war mal dran, natürlich in der Anniversary Edition (war ja auch der zehnte AP für mich), und nach ziemlich genau einem Jahr mit wöchentlichem Spiel wurde Karzougs Ticket gestern Abend gezogen. Hier die Besetzung:

Radu, Human Male Brawler: Ein Vistani-Mietschläger, der anfangs noch für den Vhiski-Clan tätig war, später aber aus ethischen Gründen dort ausstieg. Die geballte Faust der Gruppe, schlug gerne erst zu und stellte danach immer noch keine Fragen.

Orik Orikson, Male Dwarf Fighter: Er ist hier nur der Koch. Gut, er hat auch Drachen getötet und die Wiederkehr von Karzoug verhindert, aber eigentlich wollte er nur in Ruhe als Koch in Sandspitze arbeiten.

Ramon, Human Male Cleric of Sarenrae: Der absolute Frauenschwarm der Gruppe. Folgerichtig war er es, den Shayliss im Keller verführte; danach allerdings überraschte Ramon alle, indem er ihr einen Heiratsantrag machte. Sie nahm an und gegen Ende der Kampagne hatte Ramon eine Familie, für die es sich zu kämpfen lohnte.

Radschani, Human Female Arcanist/Harrower: Die mysteriöse und überaus tolpatschige Kartenleserin der Gruppe. Ließ sich ihren Optimismus nie nehmen und machte sich gerne einen Spaß daraus, mit Verzauberungen neue Verbündete zu gewinnen.

Qui’lin: Half-Elf Male Hunter: Der Mann mit dem Plan, sofern die Gruppe in der Wildnis war. Zusammen mit seinem Wolf Reeb ein strammes Team und ein stabilisierendes Element in der Gruppe.

Lissara: Half-Elf Female Rogue: Mit ihren Messern schnell und tödlich und mit einem dazu passenden Temperament gesegnet. Sorgte mit ihren rabiaten Methoden zwischendurch für Unstimmigkeiten, war aber nie wegzudenken.


Über Rise of the Runelords wurde ja schon sehr viel geschrieben, und als der erste Pathfinder Adventure Path ist er auch in vielerlei Hinsicht prägend – Thassilonische Relikte, Horror-Elemente, ein wiederauferstehender Oberbösewicht und ein Schuss Lovecraft sind enthalten. Das funktioniert auch im Wesentlichen ganz gut.

Burnt Offerings ist ein schicker Opener: Die Pathfinder-Interpretation von Goblins ist sauwitzig und grausig zugleich, Sandspitze ist eine solide Basis und bereits hier bahnt sich der Metaplot an. Ich habe in einem kostenlosen Supplement ein Bonusmodul gefunden, „Chopper’s Isle“, das ich dringend empfehle! Es enthält noch mehr Horror, und Horror gehört zu den Dingen, die in dieser Kampagne generell super klappen (wenn man als SL auch nur ein bisschen was taugt). Siehe…

The Skinsaw Murders, das ja insgesamt den besten Ruf aller Einzelkapitel hat. Und zu Recht, da gerade Foxglove Manor ein echter Alptraum ist. Auch sonst dank interessanter Schauplätze (Magnimar!) eine gute Sache.

In The Hook Mountain Massacre konnte ich eine weitere Spielart des Horrors ausleben. Und da ich mit Texas Chainsaw Massacre das offensichtliche Vorbild kenne, war das auch gar kein Problem. Hier tauchen bereits die ersten Stellen auf, die etwas „grindy“ sind. Gut, dass ich XP inzwischen abgeschafft habe; da kann man prima die Füllkämpfe überspringen.

Fortress of the Stone Giants gilt so als Schwachpunkt der Kampagne. Stimmt auch, ist nach dem Angriff auf Sandspitze ein mehr oder weniger gewöhnlicher Dungeon Crawl. Selbst wenn man die Riesenfestung infiltriert (was meine Gruppe getan hat), ist es nur so mittelspannend.

Dagegen wirkt Sins of the Saviors etwas dynamischer, auch wenn es das Megadungeon der Kampagne stellt. Aber zumindest hat es die thematischen Flügel und so, das geht schon.

Spires of Xin-Shalast bietet zum Abschluss immerhin noch den Beweis, dass Horror auch auf hohen Stufen klappen kann, bevor mit Xin-Shalast selbst noch eine epische Location aufgefahren wird (Tipp: viel Zeit damit verbringen, den Spielern die Größendimensionen dieser Stadt zu vermitteln).


Der Endkampf gegen Karzoug hatte es in sich: Nachdem der Runenmeister ganz planmäßig die Nahkämpfer der Gruppe mit Maze bzw. Forcecage aus dem Verkehr gezogen hatte, dauerte die Schlacht viel länger als erwartet (drei Stunden Echtzeit, zwölf Runden Spielzeit). Qui'lin erwies sich hier so ein bisschen als der Most Valuable Player, da er mit mehreren Greater Dispel Magics Karzougs enorme Verteidigungen nach und nach durchbrechen konnte. Dennoch fielen Radschani (mit Breath of Life wieder ins Spiel gebracht) und Reeb (nach dem Kampf wiedererweckt), bevor Radschani dann den Finisher setzte. Hier der dazugehörige Dialog sowie der Disclaimer, dass das nicht zwingend regelgerecht gewesen sein muss:

Spieler: "Ich zaubere Mass Charm Person auf Karzoug."

Ich: "Okay." (Spell Resistance wird überwunden, Karzoug vergeigt Will Save)

Ich: "Naja, ist ja nur Charm Person, da hat er ja noch Mögl..."

Spieler: "Ich setze einen Hero Point ein, um noch ne Aktion zu machen."

Ich: "Klar."

Spieler: "Karzoug zählt derzeit als Verbündeter, oder?"

Ich: "Im Moment schon, hast ihn ja gecharmt."

Spieler: "Gut. Telekinetic Charge auf ihn. Durch seine Regenbogenwand."

Karzoug kam dann auf der anderen Seite der Wand als Steinstatue raus und fiel natürlich direkt in seinen Runepool, wo er mit zornigem Blick versank. Ich fand das ein sehr angemessenes Finish.  :cheesy:


So alles in allem würde ich Rise of the Runelords im gehobenen Mittelfeld der APs einordnen. Die ersten Kapitel sind generell stärker und bieten auch eine Menge interessanter NSCs (meine Gruppe war von Sheriff Hemlocks völliger Unfähigkeit, die einfachsten Probleme allein zu lösen, fasziniert; außerdem liebten sie Bruthazmus wegen seines Namens („BRUTHAZMUS, ALTER!“)). Hintenraus muss man als SL schon ein bisschen Gas geben, um die Ermüdungserscheinungen einzudämmen. Nochmal leiten würd ich’s nicht unbedingt, aber eine gute Sache ist das schon.

Wir haben ein paar personelle Umstellungen in meiner Stammgruppe und fangen demnächst mit Hell's Rebels an (der ja wirklich super aussieht). Ihr erfahrt hier zuerst, wie's ausgegangen ist.

Bisher komplett geleitet:

Shackled City
Age of Worms
Savage Tide
Legacy of Fire
Kingmaker
Jade Regent
Curse of the Crimson Throne
Shattered Star
Serpent's Skull

« Letzte Änderung: 25. November 2015, 13:46:37 von Blackthorne »
D&D 5E: Ich wünsch euch dann mal viel Spaß.

Hunter

  • Mitglied
    • Savage Tide
Rise of the Runelords: Durchgespielt!
« Antwort #1 am: 26. November 2015, 08:25:38 »
Zitat
Karzoug kam dann auf der anderen Seite der Wand als Steinstatue raus und fiel natürlich direkt in seinen Runepool, wo er mit zornigem Blick versank.
Wie geil ist DAS denn?  :lol:

Zitat
... demnächst mit Hell's Rebels an...
Den hab ich auch auf dem Schirm, gleich nach Eisengötter. Möchte außerdem auch erstmal abwarten, wie sich die Kampagne in der zweiten Hälfte entwickelt - Paizo hat da doch ein Händchen dafür am Ende den Schwung zu verlieren.
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.