Autor Thema: Necromancer Games und Goodman Games über die GSL, 4E und Pathfinder  (Gelesen 10309 mal)

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Windjammer

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Necromancer Games und Goodman Games über die GSL, 4E und Pathfinder
« Antwort #15 am: 13. Juli 2009, 20:34:31 »
Zitat von: Joe Goodman
My biggest challenge in marketing 4E right now is the exact opposite scenario – dealing with the excessively positive response to the RPGA under 4E. The RPGA is so strong now, with so many gamers playing RPGA events, that it’s limiting my ability to sell “unofficial” third party supplements. Endgame and Black Diamond Games are two high-volume game stores in California which should be selling a lot of my product. Instead they sell my 4E titles at a much lower ratio to their core book sales than smaller retailers. Why? Because they have enormous RPGA contingents who are gobbling up all the official 4E material. I’m currently strategizing product and marketing offers to deal with this unintended side effect of 4E success.

Und damit ist alles gesagt.

Gut, TheRaven hat es auf seine Art nochmal wiederholt, und Coldwyn scheint das irgendwie nicht zu verstehen. Also im Klartext. Die 4E forciert eine Homogenisierung der Spielkultur rund um D&D. Folglich ist alles, was nicht diese homogenisierte Spielkultur bedient, automatisch ein Nischenprodukt. Ein Nischenprodukt innerhalb einer Nischenindustrie (RPG). Das sollte man sich mal vor Augen halten.

Von mir aus können auch 3 Millionen Leute die 4E spielen. Das ändert nichts daran, dass für diese Leute, egal wie divers ihre Geschmäcker sein wollen, nur eine winzige Bandbreite an unterschiedlichem vorgefertigten Spielmaterial zu haben ist. Und ja, als Selbstbastler, gerade in der 4E, ist mir das scheißegal, aber es geht in diesem Thread ja um Materialkäufer.
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Coldwyn

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« Antwort #16 am: 13. Juli 2009, 20:44:25 »
Gut, TheRaven hat es auf seine Art nochmal wiederholt, und Coldwyn scheint das irgendwie nicht zu verstehen.

Nein. Ich wollte explizit wissen welche Art von Produkten durch die GSL nicht mehr möglich sind. Abenteuer sind möglich. Ob es sinnvoll ist sie zu produzieren und zu verkaufen ist eine vollkommen andere Frage.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

TheRaven

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« Antwort #17 am: 13. Juli 2009, 20:47:21 »
@Coldwyn
Jedes einzelne Produkt, welches etwas am Core Content verändert, anstatt hinzufügt oder auch nur im Ansatz die Regeln anfasst. Wie eben Pathfinder, Conan, Midnight, Arcana Unearthed, Book of Iron Might und beinahe jedes andere Malhavoc 3.X Werk, sowie in Teilen fast jedes einzelne Produkt von Drittanbietern. Die GSL ist extrem starr. Du kannst neue Inhalte schaffen, solange man sich an die Vorgaben/Templates hält aber nur die geringste Abweichung ist nicht erlaubt.
« Letzte Änderung: 13. Juli 2009, 20:50:20 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Zechi

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« Antwort #18 am: 14. Juli 2009, 09:29:25 »
Es gibt natürlich auch noch die Möglichkeit die GSL nicht zu unterzeichnen und somit außerhalb der Lizenz zu agieren, so wie das Kenzer macht.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Wormys_Queue

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« Antwort #19 am: 14. Juli 2009, 09:55:57 »
Klar, aber angesichts der Problematik, die Joe Goodman bzgl. der Konkurrenz durch die RPGA beschreibt, bleibt natürlich die Frage, wie sinnvoll das ist, wenn man dann nicht mal einen offiziellen Stempel draufdrücken kann. Außerdem ist das ein sehr schmaler Grad, gerade für kleinere Anbieter. Ist ja kein Zufall, dass im Prinzip nur Leute und Firmen so was machen (Wolfgang Baur ja auch), die bereits einen Namen haben.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
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TheRaven

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« Antwort #20 am: 14. Juli 2009, 10:33:12 »
Es gibt natürlich auch noch die Möglichkeit die GSL nicht zu unterzeichnen und somit außerhalb der Lizenz zu agieren, so wie das Kenzer macht.
Das ist nicht wirklich eine Option für klassische TPP. WotC hat ja in den letzten Monaten seine Zähne gezeigt und ich würde mir das gut überlegen, ob ich es darauf ankommen lassen möchte ob mich die Küstenmagier beissen. Ein Produkt in dieser Grauzone aufzuziehen ist ein zu grosses Risiko für Leute, die zum Teil von ihren Werken leben wollen/müssen.
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Coldwyn

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« Antwort #21 am: 14. Juli 2009, 10:41:29 »
@Coldwyn
Jedes einzelne Produkt, welches etwas am Core Content verändert, anstatt hinzufügt oder auch nur im Ansatz die Regeln anfasst. Wie eben Pathfinder, Conan, Midnight, Arcana Unearthed, Book of Iron Might und beinahe jedes andere Malhavoc 3.X Werk, sowie in Teilen fast jedes einzelne Produkt von Drittanbietern. Die GSL ist extrem starr. Du kannst neue Inhalte schaffen, solange man sich an die Vorgaben/Templates hält aber nur die geringste Abweichung ist nicht erlaubt.

Sprich: Also haben WotC den Publishern die Möglichkeit genommen ihnen die Kunden abzunehmen, wie es bei der OGL geschehen ist? Wobei ich Pathfinder im Sinne der Abenteuer und dem Regel-leichten Golarion-Quellenbüchern hier mal rausnehmen würde, die könnten nämlich auch mit Core gut klappen.

Klar, aber angesichts der Problematik, die Joe Goodman bzgl. der Konkurrenz durch die RPGA beschreibt, bleibt natürlich die Frage, wie sinnvoll das ist, wenn man dann nicht mal einen offiziellen Stempel draufdrücken kann. Außerdem ist das ein sehr schmaler Grad, gerade für kleinere Anbieter. Ist ja kein Zufall, dass im Prinzip nur Leute und Firmen so was machen (Wolfgang Baur ja auch), die bereits einen Namen haben.

Wieder mal ein starkes Indiz wie unwichtig der europäische Markt wirklich ist. Ich nehme mal an, gestützt durch eigene Erfahrung, dass RPGA hier gar nicht mal so verbreitet ist. Ok, es gibt ein paar Gebiete mit mehreren Cons auf denen RPGA stattfindet, von denen liest man auch regelmässig, aber im Vergleich zur offentlichsichtlichen Anzahl an Heimrunden ist das mehr ein Tropfen auf den heissen Stein. Aber vieleicht kann Amurayi was dazu sagen.

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Wormys_Queue

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« Antwort #22 am: 14. Juli 2009, 11:54:54 »
Sprich: Also haben WotC den Publishern die Möglichkeit genommen ihnen die Kunden abzunehmen, wie es bei der OGL geschehen ist?

Nein: WotC versucht mit der GSL, den Publishern Kunden abzunehmen, die es  in erster Linie ohne die OGL gar nicht gäbe. Das die OGL für WotC ein schlechtes Geschäft gewesen wäre, ist ein von WotC selbst in die Welt gesetztes Gerücht, für das es nicht den geringsten Anhaltspunkt gibt, und das auch (wie merkwürdig) erst in die Welt gesetzt wurde, als die GSL zu einem Aufschrei der Empörung führte.

Du hast in soweit recht, als dass das Regelwerk selbst nix dafür kann. Im Sinne einer Kampagnenwelt sind Magier letztlich Magier und Kämpfer Kämpfer, egal wie diese Gruppen regeltechnisch abgebildet werden. Wobei es selbst da ein paar Feinheiten gibt, bei denen man sich Gedanken darüber machen müsste, wie man das aus einer 3E- in eine4E-Welt transportiert.

Was Pathfinder angeht, liegts letztlich einfach am absoluten Desinteresse an einem für die eigenen Zwecke weniger geeigneten System, nicht daran, dass es grundsätzlich nicht ginge. Und daran, dass man sich speziell, was den Hintergrund angeht, von niemandem Vorschriften machen lassen will.
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Coldwyn

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« Antwort #23 am: 14. Juli 2009, 12:15:23 »
Sprich: Also haben WotC den Publishern die Möglichkeit genommen ihnen die Kunden abzunehmen, wie es bei der OGL geschehen ist?

Nein: WotC versucht mit der GSL, den Publishern Kunden abzunehmen, die es  in erster Linie ohne die OGL gar nicht gäbe. Das die OGL für WotC ein schlechtes Geschäft gewesen wäre, ist ein von WotC selbst in die Welt gesetztes Gerücht, für das es nicht den geringsten Anhaltspunkt gibt, und das auch (wie merkwürdig) erst in die Welt gesetzt wurde, als die GSL zu einem Aufschrei der Empörung führte.

Vieleicht trügt mich da meine Erinnerung, aber zum ersten mal las ich etwas darüber als WotC zu den alten 3.0 Zeiten ihre Abenteuer einstellten.
Dennoch kann ich mir leicht vorstellen das es etlich Entscheider bei WotC (damit meine ich Leute aus dem rein wirtschaftlichen Sektor, nicht aus dem eigentlichen D&D Umfeld) sauer aufgeschlagen ist dass die OGL d20-Derivate wie eben genanntes Conan hervorgebracht hat und somit Firmen wie Mongoose ein Geschäftsfeld eröffnet hat, das nach fortgeschrittener Zeit und Entwicklung vollkommen unabhängig von WotC-Produkten agieren konnte und derren Verkauf, was ja der ursprüngliche Sinn und Zweg der OGL war, nicht im geringsten gefördert hat.
Somit denke ich das die OGL als Teilerfolg gewertet werden kann. Anfangs lief alles wie geplant und es war ein gutes Geben und Nehmen, im späteren Verlauf - eher nicht so.

Um meinen Gedankengang zu klarifizieren:
Der Sinn der OGL Lizenz war es nie andre Firmen erfolgreich oder reich werden zu lassen, sondern die leeren Stellen im D20-D&D-System zu füllen und somit mehr Kunden heranzuziehen. Das wäre dann IMNSHO systemnahes Spielmaterial (Abenteuer, settingneutrale Crunch-Bücher wie die alte Quintessential Serie, Monsterbücher, Core-taugliche Settings wie Scarred Lands). Und von diesem Punkt hat sich di Branche doch arg wegbewegt. Welcher Conan-Kunde benötigt ein Complete Mage? Welcher Arcana Unearthed-Kunde benötigt ein Dragon Magic? Welcher Book of Iron Might-Kunde benötigt ein Complete Warrior? Wohl praktisch keiner.

Du hast in soweit recht, als dass das Regelwerk selbst nix dafür kann. Im Sinne einer Kampagnenwelt sind Magier letztlich Magier und Kämpfer Kämpfer, egal wie diese Gruppen regeltechnisch abgebildet werden. Wobei es selbst da ein paar Feinheiten gibt, bei denen man sich Gedanken darüber machen müsste, wie man das aus einer 3E- in eine4E-Welt transportiert.

Backgrounds und Feats, würde ich sagen, aber für so etwas gibt es ja erfahrene und gewitzte Designer.

Was Pathfinder angeht, liegts letztlich einfach am absoluten Desinteresse an einem für die eigenen Zwecke weniger geeigneten System, nicht daran, dass es grundsätzlich nicht ginge. Und daran, dass man sich speziell, was den Hintergrund angeht, von niemandem Vorschriften machen lassen will.

Da frage ich mich nur ob es am Desinteresse oder an der Art und Weise wie die ursprüngliche Geschäftsverbindung beendet wurde liegt. Dies ohne Hintergedanken und aus persönlicher Neugier, unter dem Aspekt dass ich die ganzen Blogeinträge und sonstige öffentlichen Aussagen aller Beteiligter nicht als die volle Wahrheit betrachte ;)
Eine wichtige Frage stellt sich mir übrigends bzgl. der Pathfinder-Lizenz, denn so wie es bisher aussieht und wie man aus den Aussagen etlicher 3PP herauslesen kann, so wird diese auch eher GSL-Charakter haben und nur minimla eSchnittstellen bieten. Ich bin gespannt wie sich das genau entwickeln wird.
« Letzte Änderung: 14. Juli 2009, 12:57:10 von Coldwyn »
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

TheRaven

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« Antwort #24 am: 14. Juli 2009, 14:04:35 »
Ja schön, nur war das ursprünglich nicht das Thema und ich habe die GSL als solche nicht bewertet. Du warst nur ungläubig, was die Einschränkung der GSL angeht und nun, da dir diese aufgezeigt wurde, veränderst du die Diskussion in die Richtung, dass diese Produkte, welche nicht mehr möglich sind ja eh böse wären.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Zechi

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« Antwort #25 am: 14. Juli 2009, 14:40:32 »
Sprich: Also haben WotC den Publishern die Möglichkeit genommen ihnen die Kunden abzunehmen, wie es bei der OGL geschehen ist?

Nein: WotC versucht mit der GSL, den Publishern Kunden abzunehmen, die es  in erster Linie ohne die OGL gar nicht gäbe. Das die OGL für WotC ein schlechtes Geschäft gewesen wäre, ist ein von WotC selbst in die Welt gesetztes Gerücht, für das es nicht den geringsten Anhaltspunkt gibt, und das auch (wie merkwürdig) erst in die Welt gesetzt wurde, als die GSL zu einem Aufschrei der Empörung führte.

Vieleicht trügt mich da meine Erinnerung, aber zum ersten mal las ich etwas darüber als WotC zu den alten 3.0 Zeiten ihre Abenteuer einstellten.
Beides ist nichtig richtig. WotC als Firma hat sich nie zum Erfolg bzw. Misserfolg aus ihrer Sicht bzgl. der GSL geäußert und auch ein solches Gerücht nicht gestreut. Bereits 2002 hat aber Ryan Dancey erklärt wie die OGL aus seiner Sicht funktionieren sollte, nämlich so, dass die 3rd Party Publisher hauptsächlich Abenteuer und andere Support-Material veröffentlichen, welches aus Sicht von WotC unattraktiv ist.

Wir alle wissen wie es letztlich gekommen ist, einige 3rd Party Publisher haben auf dem Gebiet von WotC gewildert. Somit lief die OGL-Sache sicherlich nicht 100 % wie geplant. Ich denke es ist dennoch eine gewaltige Erfolgsgeschichte und  auch für WotC. Allerdings wird man darüber sicherlich streiten können , zumal der Erfolg für WotC vermutlich schwer "messbar" ist. WotC hat sicherlich gehofft, dass die GSL genauso akzeptiert wird wie die OGL und das war vermutlich ein strategischer Fehler, wobei ohne tieferen Einblick das aus Fan-Sicht nicht beurteilt werden kann.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Lich

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« Antwort #26 am: 14. Juli 2009, 14:49:54 »
, wobei ohne tieferen Einblick das aus Fan-Sicht nicht beurteilt werden kann.
Warum sollte man dies nicht beurteilen können? Die 4E-Lizens hat nicht so viele Produkte wie die 3E-Lizens hervorgerufen.
Liches are cold, scheming creatures that hunger for ever
greater power, long-forgotten knowledge, and the most terrible of arcane secrets. (MM 4Ed)
-4E is D&D for people who don't like D&D /A4L-Member

Zechi

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« Antwort #27 am: 14. Juli 2009, 15:07:11 »
, wobei ohne tieferen Einblick das aus Fan-Sicht nicht beurteilt werden kann.
Warum sollte man dies nicht beurteilen können? Die 4E-Lizens hat nicht so viele Produkte wie die 3E-Lizens hervorgerufen.

Die GSL ist ca. ein Jahr alt und die OGL gibt es nun fast 10 Jahre. Da ist es ja wohl logisch, dass es deutlich mehr OGL Produkte gibt.

Was aber noch viel wichtiger ist, der Erfolg misst sich aus Sicht von WotC (darum ging es ja hier) nicht nach der Anzahl der Produkte die unter der GSL rauskommen, denn  möglichst viele Produkte war nicht das Ziel von WotC, sondern eben dass die 3PP vor allem bestimmte Produktarten produzieren die für WotC unattraktiv sind (z.B. Abenteuer).

Ob dieses Ziel mit der GSL erreicht wird, ist noch nicht ausgemacht, dafür gibt es sie noch nicht lang genug.

Gruß Zechi
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TheRaven

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Necromancer Games und Goodman Games über die GSL, 4E und Pathfinder
« Antwort #28 am: 14. Juli 2009, 15:33:55 »
Die Geschichte ist ja aus ENWorld bekannt. Die 4E sollte ursprünglich gar keine Lizenz haben. Es sollte wie früher nur auf Lizensierungsbasis laufen. Erst auf massiven Druck von innen und aussen haben sich die Kravattenträger dazu bereiterklärt (aus Angst vor mieser PR, abwandernden Fans und desinteressierten TPP) eine minimalen Ansatz zu erlauben. Das Resultat war ganz mies und erst in einer zweiten Iteration wurde dann der Vorgänger der GSL geschaffen. Die GSL ist wirtschaftlich die absolut richtige Entscheidung für WotC auch wenn es am Ende doch eine Bremse für die kollektive Kreativität des Hobbys ist. Ich denke mit einer 4E unter OGL wären absolut fantastische Spin-Offs entstanden.
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- Friedrich

Wormys_Queue

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« Antwort #29 am: 14. Juli 2009, 17:49:19 »
Dennoch kann ich mir leicht vorstellen das es etlich Entscheider bei WotC (damit meine ich Leute aus dem rein wirtschaftlichen Sektor, nicht aus dem eigentlichen D&D Umfeld) sauer aufgeschlagen ist dass die OGL d20-Derivate wie eben genanntes Conan hervorgebracht hat und somit Firmen wie Mongoose ein Geschäftsfeld eröffnet hat, das nach fortgeschrittener Zeit und Entwicklung vollkommen unabhängig von WotC-Produkten agieren konnte und derren Verkauf, was ja der ursprüngliche Sinn und Zweg der OGL war, nicht im geringsten gefördert hat.

Es ist zumindest anzunehmen, dass es die OGL nie gegeben hätte, wenn Hasbro von Anfang an das Sagen gehabt hätte. Man darf nicht vergessen, das so ziemlich alle Personen, die daran mitbeteiligt waren, ziemlich schnell nach der Übernahme gingen/gegangen wurden.

Ansonsten (das hat Ryan Dancey mal so formuliert) war der ursprüngliche Sinn und Zweck der OGL eben auch, die Abwanderung der Spieler (die seit 1E sowieso stattfindet) in Bahnen zu lenken, von denen aus eine Rückkehr nach D&D wenigstens denkbar war. Warhammer-, DSA- oder Shadowrunspieler haben im Prinzip nicht den geringsten Grund, sich für D&D überhaupt zu interessieren. Wenn WotC eine neue Edition herausbringt, wird das dort unter Umständen nicht mal wahrgenommen. Für einen Spieler, der Conan D20 spielt, ist der Schritt zurück dagegen recht klein. Kleiner jedenfalls, als wäre er ganz abgewandert.



Zitat
Der Sinn der OGL Lizenz war es nie andre Firmen erfolgreich oder reich werden zu lassen, sondern die leeren Stellen im D20-D&D-System zu füllen und somit mehr Kunden heranzuziehen. Das wäre dann IMNSHO systemnahes Spielmaterial (Abenteuer, settingneutrale Crunch-Bücher wie die alte Quintessential Serie, Monsterbücher, Core-taugliche Settings wie Scarred Lands). Und von diesem Punkt hat sich di Branche doch arg wegbewegt. Welcher Conan-Kunde benötigt ein Complete Mage? Welcher Arcana Unearthed-Kunde benötigt ein Dragon Magic? Welcher Book of Iron Might-Kunde benötigt ein Complete Warrior? Wohl praktisch keiner.

Stimmt bedingt. Wie gesagt, ist die Frage eher, wo besagter Spieler hinschaut, wenn er irgendwann mal eine Alternative sucht. Und da liegt für d20/OGL-Spieler D&D eben näher als alles andere.

Da frage ich mich nur ob es am Desinteresse oder an der Art und Weise wie die ursprüngliche Geschäftsverbindung beendet wurde liegt. Dies ohne Hintergedanken und aus persönlicher Neugier, unter dem Aspekt dass ich die ganzen Blogeinträge und sonstige öffentlichen Aussagen aller Beteiligter nicht als die volle Wahrheit betrachte ;)

Naja, unabhängig von den persönlichen Vorlieben, war es zunächst ja noch gar nicht klar, was Paizo machen würden. Die Umfragen unter den eigenen Kunden gaben ein sehr gespaltenes Bild ab, am Anfang gabs doch sehr viele, für die die Frage nicht war, ob sie selbst 4E spielen würden, sondern ob Paizo den Schritt mitmache. Aus dieser Zeit stammen auch die Aussagen z.B. Erik Monas, denen sich entnehmen ließ, dass man eigentlich damit rechne, die neue Edition zu unterstützen.

Und so sehr mich der Lizenzverlust Paizos an sich auch geärgert hat, muss man den Wotzies zugute halten, dass sie Paizo genügend Vorlauf gegeben haben (und sogar die Lizenz kurzfristig verlängert haben) bis Paizo Plan B fertig hatte. Dafür haben sie sich eine Menge Prügel eingefangen, die sie sich hätten ersparen können, wenn sie es früher bekanntgegeben hätten. Ich denke schon, dass die Paizo-Leute das auch wissen.

Dass dann WotC nicht mit der GSL rausrückte, dafür konnte Paizo ja wenig. Dass sie sich nicht auf gut Glück wiederum von WotC abhängig machen wollten, ist nachvollziehbar und dass man dann sofort das PFRPG aus dem Hut ziehen konnte, spricht für mich eher für gute Planung von Eventualfällen als davon, dass sie das sowieso vorhatten.

Das darf man dabei nicht vergessen: Paizo hat in den letzten Jahren wenig falsch gemacht. Aber das WotC z.B. so wie geschehen mit den Vergessenen Reichen umgehen würde und aus Candlekeep einen Hort von Paizoliebhabern machen würde, konnten sie ja nicht vorher wissen.


Zitat
Eine wichtige Frage stellt sich mir übrigends bzgl. der Pathfinder-Lizenz, denn so wie es bisher aussieht und wie man aus den Aussagen etlicher 3PP herauslesen kann, so wird diese auch eher GSL-Charakter haben und nur minimla eSchnittstellen bieten. Ich bin gespannt wie sich das genau entwickeln wird.

Uhm, Moment. Die Lizenz, unter der Paizo das Regelsystem veröffentlicht , IST die OGL. Du kannst ein beliebiges Pathfinder-Abenteuer aufmachen, dir den Statblock des Monsters schnappen und ins Netz stellen, obwohl das Monster speziell für dieses Abenteuer gebastelt wurde. Du kannst das komplette Regelwerk (bis auf die Götter) ins Netz stellen, und kein Mensch verbietet dir, Conan Pathfinder zu basteln.

Die Pathfinder Compatibility Licencse ist tatsächlich restriktiver, allerdings ist sie auch eher als das Gegenstück zur d20-Lizenz zu sehen. Wenn Du das Pathfinder Compatibility Logo auf deinem Produkt sehen willst, dann musst Du dafür sorgen, dass diese Kompatibilität auch gegeben ist. Ich sehe jetzt nur begrenzt, wie dieses System mit der GSL in Vergleich zu setzen ist.
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