Inwieweit es Sinn macht, sämtliche ToH-Bände jetzt noch als PF-Version herauszubringen, nachdem sich Paizo schon drei Jahre fleißig bedient und seine eigenen Varianten der Biester herausgebracht hat, ist tatsächlich eine Frage, die sich stellt.
Ich hatte mir einen PF-ToH ganz dringend zum Erscheinen der PF-Regeln gewünscht - nicht, nachdem der ursprüngliche Band schon ausgeweidet wurde. Das wäre auch ganz in der Tradition des ursprünglichen ToH gewesen, der in der Anfangszeit von 3e erschien.
Andererseits wurden im Rahmen von Slumbering Tzsar schon so viele Altmonster nach PF konvertiert, dass ein PF-ToH nun sicherlich deutlich weniger Arbeit macht. Und mit Froggodgames ist "Necromancer" wieder handlungsfähig, nachdem einer der beiden Verlagsbesitzer durch anderweitige Verpflichtungen gezwungenermaßen Necromancer zum Stillstand bringen musste.
Spannend wird sein, ob Paizo bei künftigen Veröffentlichungen dann auf den neuen PF-ToH-Band verweisen wird oder sich weiter bei der 3.0/3.5-Version bedienen wird und einen eigenen Parallestandard aufbaut (denn ich gehe einfach davon aus, dass der ursprüngliche Herausgeber eine Art moralischen Anspruch hat, seine Monster zuerst gemäß einem neuen Regelwerk neuzuinterpretieren, auch wenn die OGL da jedem freie Hand lässt).
Wenn wir über die Qualität der ursprünglichen ToH-Stats diskutieren, bewegen wir uns auf einem ähnlich dünnen Eis wie die Leute im Parallelthread, die sich über die "richtige" Art, 3.5-APs zu konvertieren, in die Haare geraten sind.
ToH 3.0 ist nach allgemeiner Einschätzung bei der Konvertierung nicht immer ideal gewesen, viele Monster gelten als zu tödlich (obwohl das gewissermaßen der direkten Übertragung der im Original tödlicheren Monster geschuldet ist). ToH 3.5 hat demgegenüber schon viele Fehler bereinigt. Was bleibt, ist eine Frage der Designphilosophie. ToH-Monster haben definitiv mehr Ecken und Kanten. Ich finde die Monster aber durchaus brauchbar und haben den ToH 3.5 häufiger in meinen Kampagnen zu 3.5-Zeiten eingesetzt. Dabei war ich mir bewusst, dass das Balancing nicht immer perfekt ist und ab und an der HG angepasst werden muss.
Aber wie gesagt, das ist meine Meinung dazu.
Ich mag's einfach nicht, wenn eigene Meinungen als Allgemeinwahrheiten verkauft werden - egal worum es geht. :p
Und dein Beitrag las sich, als ob du nicht deine Meinung, sondern unumstößliche Fakten vortragen würdest.
LG
G.
P.S. Vielleicht belassen wir es dabei: Wer erwartet, in einer Sammlung konvertierter OD&D-Monster sensationelle neue Funde zu machen (monster- wie spielwerttechnisch), muss enttäuscht sein.
Einer der Gründe für die Entwicklung des ToH war, alte 1e- und 2e-Abenteuer weiterhin spielen zu können - viele der Monster gab es ja unter 3e bis zum Erscheinen des ToH nicht. Rückwärtsgewandtheit beim Design der Monster war daher gewissermaßen Designphilosophie. Paizo lässt auch immer wieder durchblicken, dass eine Rückbesinnung auf die Wurzeln des Hobbies ein wichtiges Anliegen ist. Es ist daher sicherlich kein Zufall, dass Paizo so viel Gebrauch vom ToH, aber so gut wie gar nicht von anderen OGL-Monsterbänden wie der Creature Collection macht.