Ich weiß ja nicht, wie aktuell das Problem noch ist ...
Aus langjähriger, teils leidvollen Erfahrung
weiß ich zu berichten:
Laß es.
Mach aus der Not eine Tugend und bewaffnete deine Spieler meinetwegen mit Holzschwertern (kann auch lustig sein)
Der Umgang mit stark einschränkenden Bedingungen führt in der Regel zu einer erhöhten Kreativität bei der Anwendung neuer und ungewöhnlicher Methoden.
Wenn deine Kampagne so angelegt ist, daß die Partei deiner Spieler in ständigem Mangel an Resourcen und Ausrüstung krankt, wäre es ohnehin eher unpassend, einen kleinen Stoßtrupp mit mehr auszustatten. Schieb mal kleine Aufträge dazwischen, die Geld und Ausrüstung in die Rebellenkasse spülen sollen, dabei kann sich das Trüppchen ja mit der Beute eindecken. Allerdings würde ich den Jungs das Zeug nach erfolgter Mission wieder abknöpfen und den Rebellen überlassen (könnte man auch verwenden, um moralische Dilemma einzubauen: "geb ich das Schwert für die Sache oder behalt' ich's lieber selbst?")
Das Ausheben eines Elite-Kommandopostens in der Gegend (Kommandantur, Leibgarde des Gouverneurs, Kriegskasse etc.) böte sich an, der Gruppe etwas Hardware an die Hand zu geben - plus ein wenig Taschengeld.
Händlerkarawanen und/oder Warentransporte sind auch immer weider gern genommen, dazu gibt's ja dann auch immer noch den lieben Zufall. Vielleicht steht ja in der Nähe irgendwo ein Fort, welches unbotmäßig verlassen wurde, zB weil ein Tatzelwurm eingezogen ist oder eine Horde Banditen hat die Mannschaft hingemetzelt
Ich sprech aus Erfahrung, hatte ich doch mal eine Gruppe, die in einer Zwergenbinge nichts eiligeres zu tun hatte, als die schweren Adamantit-Panzertüren der Schatzkammer abzumontieren auf dem nächsten Markt zu verscheuern - zusammen mit den eingesammelten Mithrilintarsien der alten Steinmetzarbeiten, von den 40 Mithrilkettenhemden der nicht zufällig anwesenden Dunkelzwerge mal ganz abgesehen.
Wenn du deinen Leuten *wirklich* was an die Hand geben möchtest, verschaff' ihnen doch die Möglichkeit, nach Schätzen zu suchen oder legendäre Handwerker zu rekrutieren. Ein Museum seltener Gegenstände zu plündern wäre auch eine Idee.
Nur, wie gesagt, nimm ihnen die Schätze anschließend wieder ab. Gruppen, die schlecht ausgerüstet sind, machen mindestens soviel Spaß, wie gut ausgerüstete, aber sehr gut ausgerüstete führen schnell zu Langeweile und dadurch auch Frust.
Es ist nichts dabei, seine Spieler kurz zu halten - sehr kurz, falls nötig
Vielleicht mal ein paar Anregungen für Methoden, Spieler an Ausrüstung zu bringen:
In unserer normalen Spielumgebung lassen die Gegner genau das fallen, was sie dabei gehabt haben. Man erhält so - bei genug Stauraum - recht schnell ausreichend Beute, um sich beim nächsten Pfandleiher einzudecken. Humanoide Gegner bringen so immer ein paar Münzen, wenigstens eine (unbrauchbare und beschädigte) Rüstung und ein paar gebrauchte Waffen ein, zzgl allen Schnickschnack, den man eventuell dabei gehabt hat: Werkzeuge, Zelte, Schlafdecken, Schnappeisen, Proviant, Alchimikalien. Das alles läßt sich dann bedingt zu Geld machen, man muß ja berücksichtigen, daß die Sachen gebraucht und teilweise beschädigt sind, daher gibt das Zeug idR nur 1/4 bis 1/5 des Listenpreises.
Diese Schatztabelle hielt ich schon immer für ziemlich trööt weil unrealistisch. Bricht man irgendwo ein, weiß der Spielleiter bei uns schon vorher, was da zu holen ist und würfelt nicht willkürlich was zusammen. Diese Methode verwende ich nur, wenn es angebracht ist, beim Plündern von Katakomben, beispielsweise. Ansonsten haben sich die Chars der Spieler real um Verdienst zu kümmern, sprich sie heuern vorübergehend in Positionen oder Geschäften an. Die meisten Klassen verfügen bei uns zudem über eine irgendwie geartete Methode an Geld zu kommen: Barden singen, tanzen oder führen Shows auf, Magier fertigen Runen, Talismane und so Zeug an, Alchimisten ihre nromalen Produkte, von denen ein Teil verkauft, der Rest zur eigenen Verwendung behalten wird. Jäger sammeln Felle und Nahrung und das Kämpfergesindel verbringt seine Zeit damit, drohend auszusehen (Leibwächter oder Wächter), Leute zu verprügeln (Schläger) oder nehmen ehrliche oder unehrliche Bürger in die Mangel (vorwiegend nachts). Als Lehrer, Schreibe oder Handwerker arbeitet zudem, wer dazu die Fähigkeiten hat.
Ausrüstung wurde dann normalerweise gekauft, auch magisches Zeug. Wirklich mächtige Dinge gibt's dann via Aufträge, aber ein Zweihänder +pp einfach zu finden - nö, danke. Nur, wenn der Vorbesitzer auch zuvor damit auf die Truppe eingedroschen hat oder es liegt halt dediziert im Schatz/Hort. So weiß man wenigstens schon vorher, was die Leute im Abenteuer so alles finden können.