...aber Taktiker und Powergamer gehen überhaupt nicht!
Hier würde mich mal eine Begründung interessieren.
Bei vielen Beiträgen hier habe ich das Gefühl, dass Powergamer anders interpretiert wird, als ich das tue, oft klingt es, als könnten Powergamer grundlegend weder Method Actor oder Storyteler sein und als würden sie mit überstarken Builds alles zerschießen und den anderen Spielern den Spaß nehmen.
Für mich ist Powergamen zum Teil eben auch im RPG enthalten, denn niemand, der sich Gefahren aussetzt, verzichtet darauf, sich möglichst gut vorzubereiten. Für mich bedeutet Powergamen ganz simpel ein möglichst großes Potential (welcher Art das auch immer sein möge) zu schaffen, welches zu hadhaben ohnehin stets beim Spieler liegt. Wenn sich der Druide egen zwei Goblins in einen Dire Bear verwandelt, dann ist das Unsinn, genauso wie es Unsinn wäre, als Onemanshow durch die Horden zu reißen. Als Powergamer spielt man allerdings entweder in einer entsprechenden Runde, bei der auch der SL auf seine Kosten kommt und eben deutlich vielseitigere Begegnungen erstellen kann (ganz im Ernst, ein nicht-optimierter Magier sollte eine etwas schwerere Begegnung mit durchschnittlich intelligenten Gegnern auf niedrigen Stufen nicht überleben, Unoptimierte Kämpfer sind im mid/high-levelbereich für mitddenkende Gegner genauso ungefährlich. Ich finde hier führt Powergaming zu einem deutlich realistischeren Kampferlebnis als der Stufe 15 Elfen BRB/SCR, sofern der SL nicht permanente TPKs einstreuen möchte.
In einer gemischten Gruppe ist es dann eben der Powergamer, der abwägen muss, in wie fern er seine Fähigkeiten einsetzt. Wenn man hier mit Idioten spielt, dann ist das sicher doof für den Rest, sollte aber auf der Metaebene zu klären sein. Und wenn nicht, dann müssen sich eben alle Nicht-Optimierer etwas einfallen lassen oder man schaut sich anderweitig nach Ersatz um.
Powergamer habe ich persönlich weder als schlechtere noch bessere Method Actor/Storyteller erfahren als jeden anderen D&D'ler, aus dem einfachen Grund, dass beide Eigenschaften sehr unabhängig von einander sind.
Außerdem würde mich interessieren, was Tactican sind. Geht es dabei um intelligentes Kämpfen, Combatcontrol, Aufgabenverteilung, sinnvolles Nutzen der Spells und Stellungsspiel, dann ist das ein wichtiger Aspekt von D&D, der einfach Hand in Hand mit dem System geht und definitiv gern gesehen ist. Geht es hierbei eher um das Erdenken von alternativen Begegnungslösungen (eine Fallgrube Bauen, um einen Teil der Angreifer früh loszuwerden, Fraktionen gegeneinander Ausspielen, einen Brand legen, Illusionen, Intriegen und Flucht), so muss ich sagen, ist das ausschließlich mit sehr erfahrenen DMs umsetzbar. 90% der DMs die ich erlebt habe, konnten derlei Aktionen nicht adäquat lösen und haben nicht selten Spielbrechende Elemente unbemerkt einfließen lassen. Aus diesem Grund möchte ich sagen, die zweite Art des Tacticans ist bei mir als Spieler nicht unbedingt gerne gesehen. Ganz besonders, wenn dieser Tactican selbst nicht weiß, wie seine Ideen mit der Spielmechanik angemessen abzuhandeln sind.
LG Wasum
PS: Gilt natürlich alles NUR für D&D!
PPS: Bezüglich Munchkins stimme ich dem Bruder Grimm zu!