wenn ich - so als vergleichendes Beispiel - ein Brettspiel spiele, möchte ich auch gerne die Auswirkungen einer Aktion wissen, bevor ich die Aktion durchführe.
Genau das ist mir auch bei dem Spieler aufgefallen, genau diese Haltung! Und hier ist natürlich ein ACHTUNG: META-GAMING gefragt. Und jetzt kommt es darauf an wie man dazu steht.
Ich sehe es anders: einer Spieler (wie auch im "echten Leben" ein Mensch) muss nicht und teilwese kann nicht wissen, was seine Aktion für Folgen nach sich ziehen wird. Er kann es nur grob einschätzen!
Unterscheiden wir aber lieber mal mehrere Punkte:
1.) Wenn ich einen Angriff machen will, was kann dabei an Schaden und Effekten herauskommen?
- Das sollte natürlich ein Spieler wissen, steht deswegen ja auch auf seinem Spielerbogen! Damit beziehe ich aber auch die Ganzen Effekte etc. mit ein.
2.) Was ist wenn ich den großen Betrunkenen probiere festzuhalten oder was passiert wenn ich den Drachen angreife?
- Die Spieler können abschätzen, was wohl dabei heraus kommen könnte, aber eine SICHERHEIT kann ich ihnen doch nicht geben, wo bleibt da die Spannung? Wo bleibt da das Risiko?
Es scheint sich herauszustellen, dass der Spieler lieber sowas wie Descent + Mehr Möglichkeiten und extremen Meta-Gaming hätte. Mir es aber lieber ist, wenn die Spieler versuchen sich in die Charakter hinein zu denken und wie eben diese durch ihren Hintergrund und Werte geprägt handeln würden - das ist für mich Rollenspiel.
Auch wenn ich mich da etwas aus dem Fenster lehne, da ich eine Mindermeinung vertrete: ja, in D&D kann man sehr viel über die Monster wissen. Genau dafür gibt es u.a. Wissenswürfe. Umgekehrt würdest du einen Spieler bestrafen, der zahlreiche Ränge in Wissensfertigkeiten investiert, nur um dann laipdar damit abgefertigt zu werden, dass er dies und das nicht weiß bzw nun eben anders abläuft.
Sicherlich kann man Monster tunen. Das ist ein probates Mittel. Aber: es sollte nicht zu Selbstläufer und Standard werden. Ein wraith ist immer noch ein wraith, mit allen specials und abilites. Das hat mir mein Wurf auf KL religion vermittelt. Wenn nun aber im Durchschnitt von 10 wraith nur noch 1-2 wraithes dem Schnitt gemäß MM entsprechen, dann ist das Murks, sorry.
Wenn man eh mystischer, geheimnisvoller, schrecklicher und sonstwie ausgeschmückt haben will, dann sollte man Call of Cthulhu spielen, aber nicht D&D.
Natürlich: du kannst Ausnahmen machen. Wir hatten auch schon einen Shoggothen in unserer FR-Runde, ohne dass wir Spieler dies wussten. War cool, war krass, war mal was anderes.
Aber genau darum geht es: es war mal etwas Anderes. Die Ausnahme von der Regel. Wenn du aber die Ausnahme zur Regel machst, dann kannst du das MM gleich in die Tonne werfen, da es nur noch simple Ratschläge für Monster darstellt, aber keine sichere Regelgrundlage mehr bietet.
Ich führe den Gedanken weiter: ginge ein SL soweit, die Monster nach seiner Fasson zu modifizieren, dann kann ich auch mal eben meinen untoten Vampirfürsten gegen Turn attempts immun machen (und nicht lediglich die mitgebrachte resistance ins Felde führen).
Der Spieler des Klerikers wird sich freuen.
Aber hey, er darf sich über diese Regelmodifikation ja nicht beschweren, da der SL dies alles frei gestalten darf. So what?
Ach, und mit Immersion, Rollenspiel, Charaktertiefe etc. pp. hat das überhaupt nichts zu tun. Beides kann nebeneinander einhergehen. Die Vermutung, dass man schlechter rollenspielt, weil man seine Fähigkeiten und die Fähigkeiten der Spielwelt kennt (Physik, Umwelt, Ebenen, Geologie usw usf), ist schlichtweg Humbug.
Gehe also ruhig her und ändere hin und wieder etwas ab, das ist dir unbenommen.
Die Betonung liegt aber auf
hin und wieder.Der SL hat keine Generalvollmacht, alles zu machen, wie er lustig ist, nur weil er das Spiel leitet.
Übrigens wird das alles sehr wackelig, wenn man in offiziellen Spielwelten spielt (zB Realms).