Autor Thema: Attributsübergreifende Fertigkeiten  (Gelesen 3404 mal)

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Tigershark

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Attributsübergreifende Fertigkeiten
« am: 06. Januar 2012, 05:10:56 »
Da diese Thematik schon öfters aufkam... Dachte ich, ich frage mal, wie die Meinungen hier dazu stehen:

Auftreten (Tanz) benötigt zweifelsohne irgendwo eine gewisse Geschicklichkeit. Das kann man, wie man es dreht und wendet, nicht leugnen. Laut D&D-Regelwerk ist es jedoch eine typische Charisma-Fähigkeit.
Ich halte jedoch einen absolut ungeschickten Barde mit hohem Charisma für einen bescheuerten Tänzer.
Auch wenn man davon ausgeht, dass ein schlechter Tänzer das mit einer guten Show wieder wettmacht, kann man sagen, dass ein wirklich außergewöhnlich guter Tänzer, der aussieht wie Quasimodo und eine Ausstrahlung eines Käsebrots hat, doch irgendwann mit einem guten Breakdance-Auftritt Aufsehen erregt. Und das über dem Maße eines W20-Wurfes hinaus.

Diese Attributsübergreifende F#rtigkeiten kann man mehrfach finden. Die Argumentation "Einschüchtern auf Stärke basieren lassen" ist schon alt und ausgelutscht (und mEn auch falsch), aber es gibt tatsächlich Dinge, die argumentationsstark genug sind, um eine Hausregel in Erwägung zu ziehen. Beispielsweise hat auch der Beruf(Glücksspieler) eine Affinität zur Intelligenz, sowie setzen so gesetzte Fertigkeiten wie Klettern, wenn man weiter darauf eingeht, auch eine gewisse Geschicklichkeit voraus. Die Grenzen sind hier tatsächlich frei.

Es gibt hier eine Hausregel, die, wie ich denke, diese Sache hausregeln könnte:
Man hat z. B. eine Fertigkeit Auftreten (Tanz) CH/GE, die dann genauso gehandhabt wird, wie die normale Fähigkeit, mit der Ausnahme, dass der Attributsbonus nicht mehr (Attributswert-10)/2 {abgerundet} ist, sondern [(Attributswert 1 + Attributswert 2)-20]/2 {abgerundet}.
Dies würde gewissen Fertigkeiten sicherlich gerechter werden.

Frage ist nun, ob das in Sachen Balance wirklich dem Spiel gerecht wird.
Es ist offensichtlich, dass Klassen wie Kämpfer oder Barbar, die durch Stärke bei einer Fertigkeit Klettern, die auf ST UND GE basieren würde, in Relation zum Schurken oder Magier wieder schwächer werden.
Auch hier sind die Vergleiche unzählig und jedes mal abzuwägen. Systeme wie DSA machen attributsübergreifende Fertigkeiten vor.

Was haltet ihr von dieser Hausregel, wenn man sie für erlesene Chakaterfertigkeiten anwendet?
« Letzte Änderung: 27. März 2012, 13:33:25 von Tigershark »
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Gwenfair

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #1 am: 06. Januar 2012, 09:57:39 »
Tja, das hängt davon ab, ob man das Spiel realistisch oder ausbalanciert haben möchte. Sicherlich kann man deiner Argumentation folgen und beim Tanzen GE einbeziehen. Aber das macht GE noch mal mächtiger, wo es ohnehin schon eines der stärksten Attribute ist (es hängen davon ab: Ini, RK, Fernangriff, ggf. Nahangriff per Talent, außerdem noch viele Fertigkeiten). Aus Balancegründen würde ich daher alles, was irgendwie geht an Charisma hängen, das eins der schwächsten Attribute ist, sofern man nicht gerade Spontanzauberer ist.

Tempus Fugit

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #2 am: 06. Januar 2012, 11:46:55 »
Ist völlig unerheblich, da letztlich die Skillränge ausschlaggebender als die Attribute sind. Das von dir beschriebene Problem existiert bis Stufe 4-5, dann kannst du dir darüber Gedanken machen, warum Quasimodobeim Wiener Opernball dennoch am diplomatischsten, belesensten und tanzbegabtesten Gast des Abends wird.
Übermensch, weil Rollenspieler

Baumschmuser

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #3 am: 06. Januar 2012, 14:03:25 »
Ich finde wenn man deiner Argumentation folgt ist das ein Fass ohne Boden. Was ist z.B. mit Handwerk ? Wenn ich etwas schnitze hat das auch mehr mit Geschick als mit Intelligenz zu tun. Man kann einen noch so guten Plan haben wenn man das Messer einmal falsch ansetzt ist die Sache gelaufen. So kann man sicher viele Fertigkeiten abhandeln.

Ich würde an deiner Stelle dem Tänzer einen Malus geben wenn dir sein geschick nicht gefällt. Aber daraus eine Hausregel zu machen halte ich für zuviel des Guten

Grüße

Flötenschlumpf

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #4 am: 06. Januar 2012, 20:36:43 »
Sehet zu was derlei Gedankengänge in DSA geführt haben und erzittert vor Grauen.

Thanee

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #5 am: 09. Januar 2012, 14:35:26 »
Das ist tatsächlich eine der Sachen, die ich bei DSA recht gut gelöst finde. :)

Aber gut, über solche Problemchen schaut man wirklich am besten einfach hinweg (D&D ist ja sowieso vollkommen unrealistisch, da ist sowas ja noch das kleinste "Übel"), oder läst sie irgendwie in die Beschreibung mit einfließen. An der Mechanik würde ich jedenfalls auch eher nicht drehen.

Bye
Thanee
« Letzte Änderung: 09. Januar 2012, 14:37:13 von Thanee »

Deus Figendi

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #6 am: 09. Januar 2012, 16:17:18 »
Also erstmal ist das irgendwie wieder ein D&D-speziefisches Thema und gehört am Ehesten hier her aber... naja, wie die Regeln einer Sprache den Sprechern folgen wird wohl das Gate über kurz oder lang auch den Benutzern folgen ^^

Kurz zum OP:
Ich denke sowas sollte man tatsächlich einfach über die Skillpoints regeln, wenn jemand sehr ungeschickt ist und er spielt den Charakter auch ungeschickt, dann sollte er Auftreten(Tanz) einfach nicht steigern. Und/oder nicht benutzen und/oder - wenn der SL es erlaubt - freiwillig versagen.
Oder man lebt eben damit, dass auch ein ungeschickter Halbelf manchmal einen flotten Fuß hinlegt. Ansonsten ist das wie mit den "Nachteilen" die man aus DSA importieren könnte... nö, einfach so spielen als hätte man ihn und fertig.
Das Einzige, was da irgendwie 'ne Rolle spielen mag ist der umgekehrte Fall, dass man einen Skill benutzen will, dessen Attribut man nicht besonders hoch hat aber das "logisch" passende hätte man recht gut... da ist ggf. mal ein bisschen Handlungsbedarf, aber da kann man ggf. auch einfach mit dem SL reden "darf ich das stattdessen mit [anderer Skill] machen?" "Krieg ich nen Umstandsbonus weil ich doch so geschickt bin?" "Darf ich ausnahmsweise [Attribut] als Attribut nehmen?" etc.
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Archoangel

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #7 am: 09. Januar 2012, 22:11:31 »
Färtigkeiten? Bist du jetzt färtig?
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

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Darigaaz

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #8 am: 09. Januar 2012, 22:38:49 »
Zitat
Was haltet ihr von dieser Hausregel, wenn man sie für erlesene Chakaterfertigkeiten anwendet?
Nix, weil DnD so einfach gestrickt ist, daß jede gute Idee, die etwas mehr Komplexität erschafft und differenziert zwischen geschickter Tanzeinlage oder ausdrucksstarker Tanzeinlage zuviel Aufwand bedeutet.

Die Fertigkeiten zu ändern, bringt nur dann etwas, wenn es im Abenteuer etwas bewirkt. Setze es in einen speziellen Kontext und es passt. Generisch wirkt es als unnütz, da die bisherige Mechanik ausreichend ist.

Sie ist nebenbei nichts Anderes als dein für falsch angesehenes beispiel STR statt CHA für Intimidate zu nehmen. Beides ohne Hintergrund in ein Abenteuer oder eine Welt ist unnötig.
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Tangram

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #9 am: 09. Januar 2012, 23:17:19 »
In wirklich klaren Fällen wird bei uns dann einfach verkündet : "Lege doch bitte diesmal die Probe mit x statt y ab." oder "Sollte ich hier die Probe nicht lieber mit x statt y würfeln?". Weder Spieler noch Spielleiter haben sich bisher dabei beschwert und brauchte keine Hausregel, waren halt wirklich eindeutige Ausnahmen.

Will man es wirklich regeln, für mehr "Realismus", sollte man nicht bei nur zwei Attributen halt machen. Das wäre mir allerdings zu viel Eigenarbeit für zu wenig Effekt und immer noch viel zu unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten mancher Fertigkeiten.
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Deus Figendi

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #10 am: 10. Januar 2012, 09:59:44 »
Will man es wirklich regeln, für mehr "Realismus",
... sollte man nicht D&D spielen.
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Tangram

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #11 am: 10. Januar 2012, 10:34:50 »
Danke - nach diesen Worten habe ich wohl gesucht.
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Flötenschlumpf

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #12 am: 10. Januar 2012, 18:25:08 »
Das ist tatsächlich eine der Sachen, die ich bei DSA recht gut gelöst finde. :)

Auf dem Papier sieht es natürlich elegant aus, im Spiel bedeutet es jedoch drei Proben und jeweils Verrechnen mit dem Talentwert. In D&D hingegen macht man einen Wurf und zählt den Modifikator dazu, der bereits vor dem Spiel berechnet wurde. Man bezahlt also Pseudo-Realismus mit mehr Würfel- und Rechenaufwand.

Tigershark

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #13 am: 10. Januar 2012, 18:40:10 »
Das ist tatsächlich eine der Sachen, die ich bei DSA recht gut gelöst finde. :)
Genau so sehe ich das eben auch.

Auf dem Papier sieht es natürlich elegant aus, im Spiel bedeutet es jedoch drei Proben und jeweils Verrechnen mit dem Talentwert. In D&D hingegen macht man einen Wurf und zählt den Modifikator dazu, der bereits vor dem Spiel berechnet wurde. Man bezahlt also Pseudo-Realismus mit mehr Würfel- und Rechenaufwand.
Während meine Variante das ganze für D&D ummodelliert und auch keinen Rechenaufwand bedeutet.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Deus Figendi

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Attributsübergreifende Färtigkeiten
« Antwort #14 am: 10. Januar 2012, 22:03:52 »
Während meine Variante das ganze für D&D ummodelliert und auch keinen Rechenaufwand bedeutet.
Äääh naja ich war so schon oftmals zu faul die Attrubutsboni im Skillblock einzutragen und noch schlimmer überall den Gesamtbonus berechnen ^^
Wenn man's flexibel halten will müsste man 36 Boni ausrechnen, wenn man's fest macht eben entsprechend weniger (weil es bestimmte Kombinationen nicht gibt).
Naja kann man schon machen, aber wie gesagt ich würd auch eher auf "im Falle des Falles ad hoc variieren" statt hausregeln.
Ich weiß nicht wie oft ich schon sowas sagte wie "werft mal auf Wissen[Natur] oder Wissen[Lokales] je nachdem was ihr höher habt" oder sowas halt. Nicht selten kann man ja mehrere Skills anwenden ggf. muss man einen mit einem Malus belegen weil er nicht perfekt geeignet ist (hab ich allerdings quasi nie gemacht). Das gleiche kann man auch als Spieler initiieren... "kann ich nicht auch auf Auftreten[Predigen] werfen statt Diplomatie?"

Ich spiele gerade (fast) das erste Mal in meinem Leben DSA... ein Mitspieler gab mir einen Tipp wie man Skillwürfe schneller abfertigen kann: Erstmal gucken ob überhaupt ein Wurf über dem niedrigsten Attribut ist XD mein niedrigstes ist nämlich 11 oder 12 und auch noch selten in der Anwendung, daher...
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