Autor Thema: Mass Effect 3: The End  (Gelesen 3241 mal)

Beschreibung: Spoilers, offensichtlich

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TheRaven

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Mass Effect 3: The End
« am: 10. April 2012, 13:16:59 »
Ich mache ein neues Thema, da es hier um das Ende von Mass Effect 3 geht und ich nicht alles in Spoiler-Tags legen will, was sicherlich auch jene freut, die noch nicht durch sind. Also nochmals, hier geht es um das Ende der Serie.

Es gab ja da einen riesigen Aufschrei wegen dem von vielen als unbefriedigend empfundenen Ende. Ich kann das zum Teil nachempfinden, denn all die Stunden, welche ich damit verbracht habe die Galaxie zu vereinen wird am Ende im Prinzip ignoriert. Technisch gesehen hat das alles einen Einfluss, welche Wahl man hat und welches der 9 leicht unterschiedlichen Enden man sieht. Nur haben alle diese Enden keinen Bezug zur die geleistete Arbeit. Das frustriert ein wenig auch wenn die Geschichten und Abenteuer in sich selber sehr unterhaltsam und keine Pflicht waren. Ich hätte gerne gesehen, wie sich all die von mir gesammelte Unterstützung im Kampf bewährt.

Weiterhin scheint das Ende für viele unbefriedigend, weil keine der drei Wahlmöglichkeiten einen Abschluss darstellt und mehr Fragen offen lässt als sie beantwortet. Damit habe ich kein wirkliches Problem, da alle den Haupthandlungsbogen schliessen auch wenn dadurch neue geöffnet werden. Den meisten Leuten scheint zu missfallen, dass sie den Zyklus nicht zuverlässig brechen können, was aber eine Fehlannahme ist.

Skeptisch sehe ich jedoch die drei Wahlmöglichkeiten selber, welche alle gleich schlecht sind und schlecht ausgearbeitet scheinen. Man muss davon ausgehen, dass die KI am Ende die Wahrheit sagt und man nicht Indoktriniert wurde, denn sonst ist die Wahl sowieso hinfällig und wertlos. Jedes weitere Wort wäre verschwendet und es macht im Kontext der Situation auch keinen wirklichen Sinn. Gut, die Enden:

Ich verbringe doch nicht drei Spiele damit echten künstlichen Intelligenzen dasselbe Recht wie Organischen zuzusprechen und beende sogar den Krieg zwischen Geth und ihren Erschaffern im Frieden um sie dann alle zu vernichten. Gut, für einen "Renegade" ist das eine akzeptable Wahl. Eine Rasse und ein paar Milliarden Exemplare für die ganze Galaxie opfern ist rechnerisch in Ordnung und war daher auch meine Wahl. Trotzdem unbefriedigend, da es viele, viele Entscheidungen und Aufwände der drei Spiele zusammen nichtig macht. Eventuell wird bei diesem Ende irgendwann in der Zukunft alles Leben durch Synthetische zerstört. Geht in Ordnung und passt zur Insignifikanz des Lebens im Kontext des Universums.

Synthese ist einfach nur komisch, zumal es aus heiterem Himmel kommt und einfach mal jedes Lebewesen der Galaxie ohne Selbstbestimmung in Hybride zu verwandeln wirkt komisch auch wenn es gemäss dem Abspann wohl das "gute Ende" mit anhaltender Existenz symbolisieren soll. Das geht aber nicht auf, denn was hält dieses neue Mischleben davon ab rein Synthetische zu bauen, welche dann trotzdem rebellieren? Nichts. Macht keinen Sinn ausser, dass die Reaper für den Moment aus dem Rennen sind.

Das mit der Kontrolle finde ich das beste Ende. Die Symbolik passt perfekt zu dem Hirten (Shepard), welcher die AI komplett ersetzt und fortan über das Leben wacht. Sollte die AI recht gehabt haben und tatsächlich sich irgendwann das Ende aller Organischen anbahnen, dann kann sie mit den Reapern zurückkehren und den Originalplan wieder in Kraft setzen, welchen ich nun nicht so furchtbar daneben fand. Aber die Galaxie erhält eine Chance ohne die regelmässige Ernte weiter zu existieren. Mit Backup-Plan. Jedenfalls interpretiere ich das so. Die Meisten sehen dieses Ende negativ, da Shepard ja mit der Zeit von den Reapern korrumpiert würde aber der Faktor, welcher die Korruption bewirkt wird durch Shepard gänzlich ersetzt. Sie ist die Reaper von nun an, nicht ein Teil von ihnen. Ausserdem wirkt das alles wie eine klassische Opferszene eines Helden (auch visuell) und ich mag blau.

Ich gehe aufgrund der Farbgebung davon aus, dass die Zerstörung (rot) zu "Renegade" gehört, die Kontrolle (blau) zu "Paragon" gehört, da man zu einem Art Gott aufsteigt, der mit seiner Moral die Galaxie rettet, die Synthese (grün) ist da wohl etwas dazwischen. Eine Kompromisslösung, nur einfach unglaublich schlecht durchdacht.

Welche Wahl habt ihr getroffen und wie habt ihr es interpretiert?
« Letzte Änderung: 10. April 2012, 13:59:24 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Scurlock

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Mass Effect 3: The End
« Antwort #1 am: 10. April 2012, 14:17:36 »
Ich habe ursprünglich den "roten Pfad" gewählt, sprich die Reaper zerstört. Anschließend habe ich mir das blaue Ende angesehen, da ich wissen wollte, inwieweit es sich von dem anderen Pfad unterscheidet. Meine Begeisterung angesichts der Faulheit der Designer war dann alles andere als groß. Zum dritten Ende, dem grünen, hatte ich keinen Zugang, da mein Unterstützungs-Wert nicht hoch genug war, um diesen Pfad wählen. Ich hatte aber auch keine große Lust mehr, mir die zusätzlichen Ressourcen zu erspielen, da es letztlich eh kein großen Unterschied gemacht hätte.  
Ich habe in den letzten Wochen dann auch mit großem Interesse die Diskussion über das Ende von ME3 verfolgt. Zwar halte ich die Forderung nach einem neuen Ende für völlig überzogen und unpassend, stimme aber mit den Meinungen überein, dass das Finale von ME3 eine absolute Frechheit ist.
ME3 hat mich schon während des Spielens recht entäuscht, aber das Ende war dann der Gipfel der Dreistigkeit. Ich habe selten einen so faulen und dummen Abschluss eines Spiels gesehen. Mal abgesehen davon, dass der Spieler zum Ende hin komplett entmündigt wird und seine Entscheidungen bis dato fast gar keine Rolle gespielt haben, strotzte das Finale nur so von Plotholes. Im Epilog tauchten bei mir Figuren auf, die nicht nur am falschen Ort waren, sondern die definitiv auch hätten tot sein müssen.
Die einzig vernünftige Erklärung für das Ende ist tatsächlich die im Netz kursierende Indoktrinationstheorie. Aber selbst mit dieser Erklärung wird der Abschluss für mich nur wenig besser. Denn alles, was im Vorfeld von Bioware versprochen wurde und womit immer wieder aggressiv Werbung gemacht wurde, die Entscheidungsfreiheit und die Konsequenzen der eigenen Handlungen, werden bei der Indoktrinationstheorie obsolet und hinfällig.
Es bleibt abzuwarten, ob und wie das angekündigte erweiterte Ende die offenen Fragen und Plotholes klären wird. Ich bezweifle allerdings, dass es die Qualität des verkorksten Endes von ME3 nachhaltig positiv beeinflussen wird.


 
« Letzte Änderung: 10. April 2012, 14:23:26 von Scurlock »
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

TheRaven

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Mass Effect 3: The End
« Antwort #2 am: 10. April 2012, 15:23:07 »
Die bisher beste Erklärung, wieso BioWare Mist gebaut hat: Top 5 Reasons why the Fans are right

Du kannst dir das grüne Ende auf YouTube anschauen wie alle anderen Enden auch. Da das Ende absolut nicht personalisiert ist, keine deiner Entscheidungen auch nur die geringste Rolle spielt und auch einen Scheiss darauf gegeben wird ob du Paragon/Renegade bist, macht es keinen Unterschied.

Das Spiel selber fand ich übrigens super. Gerade die Entscheidungen, welche vom ersten und zweiten Teil übernommen wurden waren super. Die Nebenmissionen, ebenso wie die Haupthandlung fand ich spannend und einverleibend, besonders, da ich endlich mal eine Heldin spielen konnte, wie ich sie mir vorstelle und nicht diesen Hollywood-Quatsch. Das Ende ist so schlecht und unsinnig (alle davon), dass es entweder von komplett anderen Leuten geschrieben wurde als jene, welche für die Handlung während dem Spiel zuständig waren oder es ist eben kein Ende, sondern ein Traum/Indoktrination. Auch deshalb habe ich rot gewählt, da dort die Chance am grössten ist, dass es die Wahl ist, welche von den Reapern nicht gewollt ist.
« Letzte Änderung: 10. April 2012, 15:56:19 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Scurlock

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Mass Effect 3: The End
« Antwort #3 am: 10. April 2012, 16:00:14 »
Die bisher beste Erklärung, wieso BioWare Mist gebaut hat: Top 5 Reasons why the Fans are right
Ja, ich kenne den Artikel und stimme der Analyse auch komplett zu.
Das Spiel selber fand ich übrigens super. Gerade die Entscheidungen, welche vom ersten und zweiten Teil übernommen wurden waren super.
Das habe ich anders erlebt. Fast alles, was man in den anderen Teilen gemacht oder nicht gemacht hatte, war in ME3 spielerisch nahezu irrelevant. Ob man im ersten Teil Wrex geopfert hatte, war hier nur insoweit von Bedeutung, dass es eine kleine Namensänderung beim Clanführer gab. Aus Wrex wurde Wreav oder so ähnlich. Dr. Solus war in Teil 2 gestorben? Dann gab es eben einen anderen salarianischen Wissenschaftler, der die Genophage heilen wollte.
Aber am meisten hat mich die Geschichte mit der angeblich letzten Rachni-Queen geärgert. Ich hab sie im ersten Teil am Leben gelassen und musste sie in ME3 wieder bekämpfen. Fand ich nicht toll, aber beim Spielen dachte ich mir, dass ich mich damals wohl falsch entschieden hatte. Naja, laut Netzrecherche war aber auch das völlig egal. Wenn man nämlich die Königin in ME1 getötet hatte, taucht in ME3 eben eine andere (letzte) Königin auf, gegen die man kämpfen darf.
Soweit zu den Konsequenzen der angeblichen Entscheidungsfreiheit, die dem Spieler immer verkauft wurde. ME3 ist für mich ein durch und durch faul designtes Spiel, das entweder aus Bequemlichkeit oder aus Zeitmangel so schlampig produziert wurde.
   
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Calivar

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Mass Effect 3: The End
« Antwort #4 am: 10. April 2012, 16:03:57 »
Ich habe das Spiel relativ langsam gespielt und bin nun gerade gestern Abend fertig geworden.

Ich habe zwar überall versucht den Spoilern des Edes zu entgehen und dies auch erfolgreich geschafft, doch die allgemeine, negative Meinung habe ich natürlich mitbekommen. Insofern war es gar nicht möglich für mich, das Ende unvoreingenommen zu betrachten.

Begeisterung kam zwar keine bei mir auf, aber ich fand' das Ende nun auch nicht abgrundtief schlecht (habe "blau" gewählt).

Mir taten die Geth in der Seele weh...die hatte ich ja gerade erst überleben lassen und nun quasi zwei Rassen ausgelöscht...aber ansonsten war es eben der Heldentod den ich erwartet habe.

Ich hätte mir natürlich ein wesentlich personalisierteres Ende gewünscht...erfahren wollen, was mit den Crew-Membern nun geschieht etc....aber das Ende (die Konversation zwischen "Opa" und "Enkel") lässt ja aufe Fortsetzung schließen..."Ok, one more Story!".

Scurlock

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Mass Effect 3: The End
« Antwort #5 am: 10. April 2012, 16:22:30 »
....aber das Ende (die Konversation zwischen "Opa" und "Enkel") lässt ja aufe Fortsetzung schließen..."Ok, one more Story!".
Böse Zungen sagen ja, dass das eher auf zahlungspflichtigen DLC hindeutet. Der recht dreiste Hinweis am Ende des Epilogs verstärkt da noch den Eindruck. Davon abgesehen ist das Universum von ME3 nach dem Ende eigentlich auch tot, wenn man einmal die Indoktrinationstheorie ausser acht lässt. Eine sinnvolle und logische Weiterführung der Geschichte ist da kaum möglich. Andererseits hat Bioware/EA bei ME3 auf Sinn und Logik auch nicht geachtet...
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Meldoran

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Mass Effect 3: The End
« Antwort #6 am: 10. April 2012, 18:45:17 »
Ich habe das blaue Ende (Kontrolle) gewählt. Es hat mir am besten gefallen, vorallem da ich eh die "Vorbild"-Schiene genommen habe. "Synthese" stand für mich nichtmal zur Auswahl, eigentlich schade, zwar stimme ich Ravens Analyse grundsätzlich zu, finde dieses Ende persönlich dennoch am interessantesten.

Zitat
Davon abgesehen ist das Universum von ME3 nach dem Ende eigentlich auch tot, wenn man einmal die Indoktrinationstheorie ausser acht lässt.

Genau das ist es, was mich am meisten stört und ich bin sogar davon ausgegangen, dass dies einer der Hauptpunkte ist, der für die allgemeine Entrüstung verantwortlich ist. (Habe die Internetdebatte nicht verfolgt.)
Denn dadurch, dass bei jedem Ende die Massenportale zerstört werden, ist die ganze Hintergrundwelt zerkloppt worden. Eigentlich keine Fortsetzung mehr möglich, zumindest nicht im klassischen, anschließende Sinne. Das irritiert mich auch deshalb, weil nach allem was ich weiß, die Mass Effect-Hintergrundwelt sehr beliebt war. Wieso zum Teufel sprengt man sie dann in die Luft? Vollkommenes Unverständnis von meiner Seite aus hierzu, geradezu fahrlässig dumm.
Gepriesen seien die Lieder der Navis Nobilite.

Xiam

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Mass Effect 3: The End
« Antwort #7 am: 10. April 2012, 19:13:28 »
Das irritiert mich auch deshalb, weil nach allem was ich weiß, die Mass Effect-Hintergrundwelt sehr beliebt war. Wieso zum Teufel sprengt man sie dann in die Luft? Vollkommenes Unverständnis von meiner Seite aus hierzu, geradezu fahrlässig dumm.
Ohne die Spiele und die Hintergrundwelt zu kennen, von daher also nur ein allgemeiner Einwurf: Weil man aufhören soll, wenn es am schönsten ist. Und das ist nicht nur ein blöder Kalenderspruch sondern die Erfahrung zeigt ja, was passiert, wenn man eine Hintergrundwelt zum Abschuss durch alle möglichen Leute freigibt: Es wird der letzte Humbug draus gemacht, das Universum wird ausgelutscht, breitgetreten und als derjenige, der man sich alles ausgedacht hat, muss man sich von den Fans den Vorwurf anhören, am Ende mit allem möglichen unnützen Mumpitz nochmal ordentlich Kasse machen zu wollen, auch noch den letzten Dollar aus dem Stoff heraus pressen zu wollen.

Als jemand, der sein Werk liebt, schließt man es nach dem Ende der Geschichte, die erzählt werden sollte, ab und das war's. Im Grunde kann ich daher nur sagen: Hochachtung vor den Machern, wenn sie am Ende von ME3 das Universum nicht mehr weiterführbar gemacht haben. Zeugt davon, dass es ihnen doch irgendwie um das Erzählen einer Geschichte ging.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Schreckensjul

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Mass Effect 3: The End
« Antwort #8 am: 10. April 2012, 19:20:00 »
@Xiam: Mit dem gesagten hast du zwar irgendwo recht, aber die Jungs von Bioware hatten eigentlich angekündigt dass Mass Effect zu einer großen Marke werden soll. Die Geschichte um Shepard werde zwar mit ME3 abgeschlossen, jedoch sollen weitere Titel im Mass Effect Universum folgen. Umso mehr ist es doch rätselhaft, dass sie das Universum, welches sie doch mit weiteren Spielen weiterführen wollen so vollends kaputt gemacht haben. Eigentlich können so nur Titel vor der Reaper Invasion herausgebracht werden, aber wer will schon in einem Universum spielen, von dem er weiß, dass es in Kürze ohnehin komplett vor die Hunde gehen wird?

Meldoran

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Mass Effect 3: The End
« Antwort #9 am: 10. April 2012, 19:25:34 »
@Xiam:
Dem kann ich nun so garnicht zustimmen, nicht einmal ein bisschen. Und gerade für eine Firma wie Bioware ist dieser Schritt sogar wirtschaftlich unsinnig. Große Namen ziehen viele Leute, diese Wahrheit sollte man kennen. Was passiert wenn man sich zu sehr auf die reine Mechanik verlässt und den Namen (mit Inhalt natürlich  :wink:) zu wenig bedeuten zukommen lässt, hat die 4E im Bezug auf die FR bsw. in Teilen auch gezeigt.
Es mag ja sein das Bioware in den nächsten Jahren keine Fortsetzung der Mass Effect Reihe geplant hat, doch sich die pure Möglichkeit direkt mal zu zerschissen und damit zudem noch den Unmut von Kunden zu riskieren: Unsinnig mMn.
Gepriesen seien die Lieder der Navis Nobilite.

Schreckensjul

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Mass Effect 3: The End
« Antwort #10 am: 10. April 2012, 19:40:55 »
Zitat von: The Raven
Das Ende ist so schlecht und unsinnig (alle davon), dass es entweder von komplett anderen Leuten geschrieben wurde als jene, welche für die Handlung während dem Spiel zuständig waren oder es ist eben kein Ende, sondern ein Traum/Indoktrination. Auch deshalb habe ich rot gewählt, da dort die Chance am grössten ist, dass es die Wahl ist, welche von den Reapern nicht gewollt ist.

Ich habe gelsen, dass das Gesamte Team von Schreibern die bisher die Story von Mass Effect gemacht hat, beim Ende komplett außen vor gelassen wurde und dass das Ende ausschließlich von Casey Hudson, dem Executive Producer geschaffen wurde. Es gibt dazu einen Artikel von einem besagter Schreiberlinge, welcher die Vermutung äußert dass Casey Hudson ein ausgefallenes, intellektuelles Ende machen wollte und damit phänomenal gescheitert ist, sowie völlig an den Wünschen/Hoffnungen der Fan Community vorbei gegangen ist.

Ich schau mal ob ich den Link wieder finde, ist sehr interessant ...

Scurlock

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Mass Effect 3: The End
« Antwort #11 am: 10. April 2012, 20:45:46 »
Ohne die Spiele und die Hintergrundwelt zu kennen, von daher also nur ein allgemeiner Einwurf: Weil man aufhören soll, wenn es am schönsten ist. Und das ist nicht nur ein blöder Kalenderspruch sondern die Erfahrung zeigt ja, was passiert, wenn man eine Hintergrundwelt zum Abschuss durch alle möglichen Leute freigibt: Es wird der letzte Humbug draus gemacht, das Universum wird ausgelutscht, breitgetreten und als derjenige, der man sich alles ausgedacht hat, muss man sich von den Fans den Vorwurf anhören, am Ende mit allem möglichen unnützen Mumpitz nochmal ordentlich Kasse machen zu wollen, auch noch den letzten Dollar aus dem Stoff heraus pressen zu wollen.

Als jemand, der sein Werk liebt, schließt man es nach dem Ende der Geschichte, die erzählt werden sollte, ab und das war's. Im Grunde kann ich daher nur sagen: Hochachtung vor den Machern, wenn sie am Ende von ME3 das Universum nicht mehr weiterführbar gemacht haben. Zeugt davon, dass es ihnen doch irgendwie um das Erzählen einer Geschichte ging.
Netter Trollversuch, Xiam. Deine These zeugt nicht nur von Unkenntnis, sondern lässt sich noch nicht mal in Ansätzen belegen.
ME3 macht schon vor dem Ende so viel kaputt und ist auch noch so dermaßen schlampig ausgearbeitet, dass man absolut nicht von Liebe zum Werk sprechen kann. Ein in den Vorgängern liebevoll ausgearbeitetes Universum und eine trotz einiger Schnitzer stimmungsvolle Storyline mit Tiefe, wird in den letzten Minuten von ME3 mit dem Vorschlaghammer der verantwortlichen Designer zertrümmert. Da fehlt es an jeglichem Fingerspitzengefühl, Originalität und vor allem Verständnis für logische Zusammenhänge.  
Und wie Schreckensjul schon anmerkte, sind weitere Ausflüge ins Mass Effect-Universum definitiv geplant und werden im Abspann von ME3 auch explizit angekündigt.

Edit
Für die Nichtkenner der Materie eine kleine Analogie:
ME3 leistet für das ME-Universum in etwa das, was Matrix Reloaded und Matrix Revolutions für das Matrix-Universum geleistet haben. Nur ist das Ende bei ME3 schlechter geschrieben.   
« Letzte Änderung: 10. April 2012, 21:01:08 von Scurlock »
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TheRaven

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Mass Effect 3: The End
« Antwort #12 am: 10. April 2012, 21:05:18 »
Mir taten die Geth in der Seele weh...die hatte ich ja gerade erst überleben lassen und nun quasi zwei Rassen ausgelöscht...aber ansonsten war es eben der Heldentod den ich erwartet habe.
Ich habe beide gerettet und Frieden zwischen den Geth und den Quarians gestiftet, der sogar noch recht ausführlich erklärt wurde, indem Tali erzählt, wie sie nun kooperieren um die Heimatwelt zusammen wieder aufzubauen. Das ist nur möglich, wenn man schon in Mass Effect 1 und dann auch in Mass Effect 2 entsprechend gehandelt hat und gerade deswegen ärgert mich deren Zerstörung schon ein wenig.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

TheRaven

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Mass Effect 3: The End
« Antwort #13 am: 10. April 2012, 21:26:41 »
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr gefällt mir das rote Ende (sofern echt). Ja, ich lösche alle synthetischen Rassen und deren Kultur/Zivilisation aus. Das sind wohl ein paar Milliarden Individuen. Ja, die Relay werden gesprengt, was bedeutet, dass sicher mal die Hälfte der Flotte bei der Erde verhungern oder an Krankheiten sterben werden, ebenso wie alle anderen Individuen, welche sich an Orten befinden, welche kein Überleben sichern können. Sind wohl ein paar Millionen Tote. Dann werden sicherlich einige Zivilisationen und Kolonien eingehen, welche nun von lebenswichtigen Waren abgeschottet sind und sich auch sonst nicht selber versorgen können. Sicherlich das grösste Problem mit ein paar Dutzend Milliarden Toten.

Die Reaper hingegen sind zerstört und der Genozid von Billionen Individuen wird verhindert. Der Zyklus wird etwa in der Mitte der Ernte (mit den aufgezählten zusätzlichen Verlusten) unterbrochen aber in 50'000 Jahren wird keine Ernte mehr durch die Reaper stattfinden. Das Leben und die Zivilisation sind nun frei sich ohne äussere Einflussnahme zu entwickeln. Vielleicht führt dies am Ende zum Exodus allen organischen Lebens wie vom Wächter vorhergesagt aber wer will sich anmassen zu entscheiden, dass synthetische Lebensformen minderwertig sind und nicht vielleicht tatsächlich die natürliche und logische Evolution des Lebens darstellen? Vielleicht wiederholt sich das ganze und eine AI wird entscheiden erneut den Weg der Reaper einzuschlagen. Fakt ist, der freie Wille der Galaxie ist so gut wie möglich wiederhergestellt, das vorherbestimmte Schicksal, dass entwickelte Rassen alle 50'000 Jahre untergehen müssen ist gebrochen zu welchem Ende dies auch immer führen möge. Vielleicht irgendwann dasselbe aber zumindest besteht die Chance eines Wandels.

Das rote Ende ist wie ein "soft reset" gegenüber dem "hard reset" der Reaper, wobei der Strom des entwickelten Lebens nicht unterbrochen wird.
« Letzte Änderung: 10. April 2012, 21:34:12 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Xiam

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  • Mörder der 4E
Mass Effect 3: The End
« Antwort #14 am: 10. April 2012, 21:34:57 »
Netter Trollversuch, Xiam. Deine These zeugt nicht nur von Unkenntnis, sondern lässt sich noch nicht mal in Ansätzen belegen.
Warum denn so aggro? Ich habe doch extra geschrieben, dass ich nur allgemein auf die Frage antworte, warum man ein fiktives Universum nach dem Ende der Erzählung unfortführbar macht bzw. welche Beweggründe es dafür geben kann. Ob das für ME3 und Bioware zutreffend ist, kann ich nicht beurteilen, da ich die Spiele nicht gespielt habe (und auch nicht werde).

Und genug schlechte Beispiele gibt es ja wohl, wo genau das nicht gemacht wurde, sondern wo sich irgendwelche Leute nach dem Ende der offiziellen Geschichte gnadenlos austoben. Star Wars ist so ein Beispiel, um nur mal das prominenteste zu nennen. Nicht einmal der Umstand, dass Lucas Arts sich alles vorlegen lässt um es abzusegnen, hat langfristig dagegen geholfen, dass massenweise Schrott in Drittwerken erschienen und dann zum Kanon erklärt worden ist, ich sage nur: Yuzhaan Vong. Vielen Dank, Onkel George.
1984 was not supposed to be an instruction manual.