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Autor Thema: Die Fahrten der Audacia  (Gelesen 66999 mal)

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Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #240 am: 31. März 2014, 15:21:38 »
Position:
Winterscales Reich
Oribas System
Feinfeld Raffinerie
Sicherheitszentrale
Zeit: 2 009 785.M41

Wie üblich liegen Triumph und Tragödie nahe beieinander. Wir haben gesiegt, die Station ist in unserer Hand und trotzdem sind wir nun geliefert. Mit Calligos Winterscale habe ich mir einen Feind geschaffen, der ein paar Nummern zu groß ist. Dieser Kerl ist kein fanatischer Chaot wie die Saynays, die hauptsächlich durch ihren finsteren Ruf für Angst und Schrecken sorgen. Der Mann ist ein erfahrener Freihändler und gilt als mehr als nur Rachsüchtig. Das sind keine guten Nachrichten. Nun, das Kind ist in dem Brunnen gefallen, erfüllen wir nun unsere Aufgabe und haben somit wenigstens noch etwas Profit gemacht, wenn auch zu einem verdammt hohen Preis.

Nun gut, ich mach weiter. Koordiniere gleichzeitig zwei Armeen. Das ist wie Königsmord gegen sich selbst spielen, ich kann gar nicht verlieren. Nach und nach bekomme ich alle wichtigen Punkte unter meiner Kontrolle. Allerdings kommt es zu einigen unschönen Szenen bei den Zwangsarbeitern der Station. Gefechte zwischen Sicherheitstruppen und Arbeitern brechen aus. Um einen Flächenbrand zu verhindern, schicke ich die übernommenen Truppen koordiniert ins Gefecht und sorge mit großer Brutalität für eine blutige Ordnung. Schließlich erscheint eine Delegation auch mehreren Sicherheitsoffizieren hier in der Station. Ihr Sprecher ist ein gewisser Hartmann. Nach etwas hin und her läuft er über und mit ihm fast alle Kontingente der Sicherheitstruppen. Auch Sicherheitsmänner sind keine Idioten und kämpfen nicht für tote Arbeitgeber.

Im laufe der nächsten vier Stunden übernehme ich die komplette Anlage und lasse gezielt die Techpriester der Sieben Tiefen Gemeinschaft jagen und vernichten. Caitos Ceta V wird von Arbeitern gestellt und gepfählt. Ich eile zum Ort des Geschehens und kann ihn an einer Stange gespießt noch sehen. Er lebt noch und verflucht mich lautstark. Um Punkte bei der Kirche zu sammeln, richte ich ihn mit meiner Plasmapistole noch sofort hin. Alle Techpriester bis auf einen kommen zu Tode. Der letzte wird zu mir geführt, auch der in Tränen aufgelöste Marketender Yorgen Illgarat.

Im kleinen Kreis beginne ich den Häretec zu verhören. So wie es aussieht, ist die Sieben Tiefen Gemeinschaft eine Splittersekte der Thuleaner, die einst die KI in ihre Finger bekommen haben und unter deren Einfluss gerieten. Manche Leute sind eben unbelehrbar und haben in Archaik nicht richtig aufgepasst. Auch scheinen alle anderen Techsekten die hier in der Weite ihr Unwesen treiben, Abtrünnige der Thuleaner zu sein, die ihre Muttersekte wohl nicht als radikal genug angesehen haben. Um mehr über die Thuleaner und ihre Machenschaften zu erfahren, lasse ich ihn am Leben und friere ihn ein.

Als nächstes knöpfe ich mir den weinerlichen Wicht Illgarat vor. Er jammert mir die Hucke voll und droht damit, dass die Auftraggeberin der Nephiumvorräte mir die Hölle heiß machen wird. "Auftraggeberin?", frage ich verblüfft nach.
"Aspyce Chorda ist doch Euch sicherlich ein Begriff, Lord-Kapitän Conari!" Inzwischen habe ich mich zu erkennen gegeben, da Geheimhaltung nicht mehr weiter von Belang ist.
"Die Vorräte gehören der sadistischen Psychopathin und irren Massenmörderin Aspyce Chorda?", hake ich überrascht und sogleich erfreut nach.
"Ja so ist es!" Mein Lachen hallt durch den Raum und alle starren mich an, als hätte ich den Verstand verloren.
"Das sind gute Nachrichten, wirklich gute Nachrichten!" rufe ich aus, während ich mir überlege, warum die Rivertons mich so an der Nase herumgeführt haben. Dazu habe ich momentan zu wenige Informationen, aber das ändert alles. War bis jetzt eine Evakuierung der Station geplant, werde ich sie nun ganz offiziell übernehmen. Die rechtmäßigen Besitzer sind tot, ermordet von einem häretischen Kult abtrünniger Techpriester. Vielleicht gibt es irgendwo im Calixissektor noch entfernte Verwandte, aber ich bezweifle, dass sie es mit meiner Familie aufnehmen können. Ha, dass sind wirklich gute Nachrichten. Bruder Obskurus memmt natürlich wieder etwas herum, als er mich warnt, dass so Aspyce Chorda ohne jeden Zweifel wissen wird, dass ich ihr Nephium gestohlen habe.
"Das weiß sie doch auch so schon. Es gibt nicht viele Schiffe wie die "Audacia" außerhalb der Flotten der Thuleaner", erwidere ich überaus glücklich über diese neusten Entwicklungen.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #241 am: 02. April 2014, 14:56:56 »
Position:
Winterscales Reich
Orbit über Libarium
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 025 785.M41

Die Transporter der Geisterflotte laden nun die geborgenen 650 000 Barrel reines Nephiums aus dem Besitz von Aspyce Chorda in Landungsschiffe im Dienste der Rivertons um. Den Wensworths habe ich zu guter Letzt noch eine horrende Strafe aufgebrummt, bevor ich die Geiseln entlassen habe. Natürlich habe ich das als wahrlich gepfefferte Rechnung für den Aufenthalt auf der "Audacia" präsentiert. In Zukunft wird sich diese Familie zweimal überlegen, mich in die Pfanne hauen zu wollen. Ich mache dem alten Lord-Kapitän Wensworth zum Abschied klar, dass ich nächstes mal nicht so nachsichtig sein werde und er meine Gnade nicht als Schwäche interpretieren soll. Jeder macht mal Fehler, aber einen Fehler zweimal zu machen, kann durchaus tödlich sein. Und mich noch einmal verraten wird die Auslöschung seiner Dynastie nach sich ziehen. Und das ist keine leere Drohung. Anfangs habe ich noch mit dem Gedanken gespielt, eine der beiden unverheirateten Töchtern vielleicht mit einem meiner Verwandten im ähnlichen Alter zu verloben, habe das dann aber auf Anraten meiner Berater lieber sein lassen. Auch sie zur Warnung bluten zu lassen war keine wirkliche Option.

Für den Abend sind wir zu einem Empfang im Stadtpalast der Rivertons eingeladen. Dort unten muss eine von Sebastian Winterscales Karten sein. Mal sehen, ob ich da irgendwie heran komme. Meine Mädchen sind wie immer bei solchen offiziellen Anlässen ganz aus den Häuschen und zum Glück hatten sie ja erst letztens auf Aufbruch Gelegenheit gehabt, ihr ach so leeren Kleiderschränke für ein horrendes Vermögen aufzufüllen, dass sie diesmal das Problem haben, was den nun anziehen, da die Auswahl so groß ist. Auch ich werde entsprechend ausstaffiert und muss mich zweimal umziehen, weil meine Mädchen ihre Kostüme wechseln und wir doch abgestimmt auftreten müssen. Bei mir dauert das zum Glück nur zwei Minuten und keine zwei Stunden. Ich rechne nicht mit Ärger, trage trotzdem mein übliches Arsenal mit mir herum.

Meisterin Puppila lässt es sich nicht nehmen und setzt sich persönlich hinter dem Steuerknüppel, als wir zur Oberfläche von Libarium fliegen. Ohne Probleme erreichen wir das Landefeld, wo ein Konvoi uns schon erwartet. Die Kapitäne der Geisterflotte sind ebenfalls eingeladen und eine entsprechende Masse an Limousinen setzt sich in Bewegung. Kirion Riverton ist wieder mein offizieller Begleiter. Diesmal ist alles ruhig, keine Demonstrationen, keine aufgebrachten Bürger. So langsam wird mir klar, dass dies damals nur eine Scharade gewesen war, um mich zu täuschen. Was so eine kleine Abgabenerhöhung alles bewirken kann. Thronverdammt! Ich hasse es, an der Nase herum geführt zu werden.

Um den Palast hat sich diesmal eine jubelnde Menge versammelt, die uns mit großem Hallo begrüßt. Ich habe keine Ahnung, was man ihnen erzählt hat, aber besonders meine Mädchen mögen es, mit wohlduftenden Blumen beworfen zu werden. Sie fangen einige auf und machen flux einen schönen Strauß daraus. Solche Sachen habe meine kultivierten Konkubinen gut drauf. Ich bin sicher, dass sie im Blumenstecken alle Möchtegernkonkubinen von Jeremiah Blitz schlagen würden. Wir schreiten über einige rote Teppiche zum Eingangsportal und dann zu einem Festsaal. Auf dem Weg dorthin komme ich an von Braun und Leobald Crane vorbei. Ich deute eine Verbeugung an, da sie mich dran bekommen haben. Bald wird man mir sicherlich die ganzen Gründe unter die Nase reiben. Ein Türsteher kündigt mich und mein Gefolge an. Gouverneurin Mitea Riverton bequemt sich aufzustehen und mir freudig strahlend entgegen zu eilen. So werden verdiente Sieger begrüßt.

"Darf ich unseren verdienten Gast begrüßen, welcher unser aller Feindin Aspyce Chorda einen herben Schlag verpasst hat!", ruft sie aus. Neben dem Thron tritt klatschend eine breitschultrige Gestalt hervor. Ich habe den Mann noch nie persönlich gesehen, trotzdem weiß ich auf Anhieb, wen ich da vor mir habe. Calligos Winterscale, der Erbe von Sebastian Winterscale. Seine Heldentaten sind beinahe schon so legendär wie die seines berühmten Vorfahren. Dieser Mann stürmte einen Orkkreuzer und tötete einen Waaghboss im Zweikampf. An anderer Stätte erschlug er mit seiner berühmten Axt "Berserker" einen Eldar Prinzen. Und diese agilen Xenos sind gefürchtete Nahkämpfer. Er reicht mir seine Pranke und ich schlage ein. Wir messen uns kurz und einigen uns auf ein Unentschieden im Händedrücken. Wir sind beide aus dem Alter heraus, wo man sich wie ein Scholajunge auf dem Schulhof geprügelt hat. Nicht das wir beide je eine normale Schola von Innen gesehen hätten. Calligos hält eine kurze Rede und stellt es so hin, als wäre ich von Anfang an voll im Bilde gewesen, wenn ich da ins Portmonee greife. Wie zu erwarten, belegt er Aspyce mit wenig schmeichelhaften Umschreibungen. Schlampe ist noch eines der harmloseren. Ich mache gute Miene zum bösen Spiel und lasse es zu, dass er mir mehrmals heftig auf die Schulter haut. Das tut ganz schön weh, nämlich ihn, da ich wie üblich meine gute prächtige Rüstung trage.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #242 am: 04. April 2014, 14:39:51 »
Position:
Winterscales Reich
Libarium
Libarium Stadt
Gouverneurspalast
Festsaal
Zeit: 2 025 785.M41

Nach der offiziellen Dankesrede brandet allgemeiner Jubel auf. Mein Schlag dürfte in der Tat Aspyce Chorda schwer getroffen haben. Ein weiterer Feind auf meiner immer größer werdenden Liste. Über kurz oder lang war klar, dass ich mich für eine Seite entscheiden muss. Aber ich hätte diese Entscheidung doch gerne selber getroffen. Wie auch immer, sollte die "Stalker" noch nicht gepetzt haben, nach dieser Rede wird es die Wahnsinnige sicherlich erfahren. Und meine potentielle Schwägerin wird darüber nicht erbaut sein. Nun ja, so ist das eben.

Calligos schiebt mich anschließend in einen Nebenraum, wo wir ungestört uns unterhalten können. Jetzt kommt der geschäftliche Teil und ich bekomme den Vertrag ausgehändigt, wenn auch einen anderen. Ich überfliege die Bedingungen und sehe ziemlich viele Einschränkungen. Ich darf zwar Nephium vertreiben, aber nur an vorgegebene Handelspartner im Calixissektor, allsamt recht unbedeutende Adelshäuser, deren Namen ich nur mit wenigen konkreten Informationen verbinden kann. Nun ja, die Einnahmen werden nicht so üppig fließen, wie eigentlich verhandelt, aber auch hier habe ich nur wenig Spielraum für eine Korrektur. Als kleines Trostpflaster wird Winterscale meinen Anspruch auf das Oribas System und die Feinfeld Gasraffinnerie nicht in Frage stellen. Besser als rein gar nichts, wenn auch nicht mehr viel als das.

"Warum die Charade?", frage ich nun neugierig, nachdem wir noch etwas Smalltalk gehalten haben.
"Wir konnten nicht wissen, ob Ihr vielleicht doppeltes Spiel treiben würdet."
"Mich verbindet rein gar nichts mit Aspyce Chorda."
"Rein gar nichts?" Er hebt eine Augenbraue und damit ist klar, dass er von Anastasia Chorda in meinem Offizierschor weiß. Thronverdammt.
"Die Beiden stehen sich nicht wirklich Nahe nach der Familiengeschichte", erwidere ich ungerührt, da Leugnen hier keine Vorteile mehr bringt. Wir wechseln das Thema und tauschen Anekdoten aus. Allerdings erzählt er mir nichts, was darauf schließen lässt, dass er ein Spieler von Lady Anagai ist. Ich lasse ein paar subtile Andeutungen mit einfließen, auf die ein Insider anspringen würde, da er das nicht tut, ist ihm diese verdammte Schlampe nie über den Weg gelaufen. Anschließend gehen wir auf das Fest zurück und ich begebe mich zu von Braun, der schon auf mich wartet.

"Aspyce Chorda hat sich mit der Kasballica Mission verbündet und damit das Gleichgewicht in dem Konflikt gestört." erwidert von Braun auf meine entsprechende Frage nach dem Warum von diesem Verwirrspiel. "Es war nicht klar, ob Ihr vielleicht nicht lieber mit Aspyce Chorda gemeinsame Sache macht und den Plan ruiniert."
"So wenig Vertrauen in meine Person?"
"So wurdet Ihr nie Versuchung geführt. Oder einer Eurer Handelspartner." Da ist natürlich was wahres dran. Einige Lord-Kapitäne der Geisterflotte sind wahrlich nicht vertrauenswürdig. So gesehen war dies sicherlich gar nicht so dumm. Mir ist auch klar, warum das Handelshaus Krynn diese Aktion gestartet hat. Sie verdienen verdammt gut am jetzigen Status Quo. Beide Seiten brauchen Gelt und Ressourcen. An beidem verdient das Handelshaus Krynn mit. Einst war es nur recht unbedeutend und kam zu seinem Vermögen, weil es als erstes die Möglichkeiten der Koronus Weite erkannt hat und hier investiert hat. Mit großer Macht kommt auch großer Hass. Viele Mitglieder des Handelshauses fanden ein grausames Ende aus der Hand von Attentätern und seit vielen Jahrzehnten tritt kein Krynn mehr öffentlich in Erscheinung. Gefangene ihres eigenen Erfolges. Triumph und Tragödie liegen auch hier Nahe beieinander.

Ein livrierter Diener überreicht mir eine Karte eines Endo Kalidas mit der Bitte um eine Unterredung. Auf der Rückseite steht mit verschlungener Handschrift, dass es sich um eine Liste mit Namen geht. Nun, der Hinweis macht mich Neugierig. In einem gemütlichen Nebenzimmer treffe ich mich mit einem etwa achtzig Jahren alten Mann mit langem grauen Bart in den teuren Kleidern eines Adligen. Er kommt recht schnell zum Kern seines Anliegens. Sebastian Winterscale hat nicht nur Karten hinterlassen, sondern auch Waffen und Hinweise, welche im Kampf gegen das Wesen mit den vielen Namen, bekannt auch unter anderem als Lady Anagai helfen würden. Die "Audacia" ist eine dieser Waffen. Das haut mich nun doch vom Sockel. Wenn das wahr ist, dann kann man viele bekannte Tatsachen in einem anderen Licht betrachten. Er überreicht mir nun ein Kartenfragment und ein großes dickes Buch über die gesammelten Daten der "Ignes et Amnestia". Das Buch enthält Diagramme und Baupläne des ursprünglichen Schematas des Kreuzers. Und Daten und Fakten über die Veränderungen. Darunter die Position von fünf Warpportalen. Das macht Sinn, da sich wohl sonst die Dämonen nicht im Realraum halten könnten. Auch ist ein Schwachpunkt in Form einer Reaktoranlage in der Nähe eines der Portale eingezeichnet. Eine kleine gut platzierte Bombe an diesem Punkt würde eine verheerende Kettenreaktion auslösen und das verfluchte Schiff vernichten. Da ich annehme, dass es unmöglich ist, dieses Schiff mit fünf aktiven Warpportalen in Besitz zu nehmen, streiche ich im Geiste die Summe für die intakte Wiederbeschaffung des schwarzen Schiffes mit einem dicken Strich durch. Ein Mann muss wissen, was er kann und was er nicht kann. Und ich kann auf keinen Fall ein Schiff mit aktiven Warpportalen unter meine Kontrolle bringen.

Ich bekomme zu hören, dass schon andere Spieler eine Kopie der Karte und die Daten des abtrünnigen Schiffes ausgehändigt bekommen haben. Und zwar acht Stück in den letzten Vierhundert Jahren. Damit habe ich nun schon drei der fünf Stücke in meinem Besitz, dazu die Baupläne der Anitdämonenmaschinen, die "Audacia" und nun ein Anleitung zur Vernichtung der "Ignes et Amnestia". Die Schlampe Anagai hat sich den falschen Ausgesucht, um ihr infames Spielchen zu treiben. Mit frischem Mut und neuer Zuversicht verabschiede ich mich von dem netten alten Mann.

Gespielt am 14.09.2013
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 5
Altea Puppila Meisterin der Leere Rang 5
Fidilius Explorator Rang 3
Bruder Obskurus Rang 5
EP: 600
Besiegte Feinde:
Sicherheitschefin Rokig
Sicherheitsgardisten
Sentinel
Beute:
650 000 Barrel Nephium
1 Karte von Sebastian Winterscale
1 Buch über die Ignes et Amnestia
1 heiliger Sturmbolter
1 akkurate Boltpistole
45 Verkäufe als Rechnung für die Geiseln
Handelsvertrag mit Calligos Winterscale mit 10,5 LE
Station mit 5,5 LE

Gedanke des Tages
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Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #243 am: 07. April 2014, 14:29:34 »
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Kapitel 39
Die Entführung des Quintus Conari!

Position:
Kessel
Iquius System
Aestus Kartellmine
Schacht VII/Level 92
Zeit: 2 065 785.M41

Donnerwetter speit seinen rechtschaffenen Zorn in Form von sonnenheißem Plasma mitten in das Gesicht der Grünhaut, deren Schädel in einer dampfenden Wolke explodiert. Man soll es nicht glauben, aber in diesen Dickköpfen ist nicht nur massiver Knochen, sondern auch so etwas wie Hirn. Ein weiterer Ork in einer zusammengetackerten Rüstung springt über seinen gefallenen Kameraden, nur um von Blitzgewitter in zwei Hälften gespaltet zu werden. Hach, Frühsport am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen. Mir ist nur zu bewusst, dass die Kamera im Servoschädel hinter mir alles aufnimmt und ich tu alles, um noch heldenhafter zu wirken. Jeremiah Blitz hat mich im Krieg um Damaris ausgebootet, so etwas wird mir nie wieder passieren.

"Vorwärts! Tötet sie alle! Lasst keinen übrig! Der Imperator sieht Euch zu und denkt immer daran was geschrieben steht: Das Xenos sollst du töten, denn die Welten zwischen den Sternen gehören uns Menschen!", brülle ich, um die Söldner etwas zu motivieren. Schon viel zu lange halten wir uns in diesen Gängen auf und töten Grünzeug. Bruder Obskurus veranstaltet irgendwelchen Hokuspokus an Bord der "Audacia" mit dem Astropathenchor und macht den Xenos Feuer unter den Arsch. Und das ist wortwörtlich zu verstehen. Ich habe keine Ahnung, wie er es macht, aber entfacht Feuer innerhalb der Minen und treibt uns so das gut verschanzte Grünzeug entgegen, wo es meist im Kreuzfeuer unserer Waffen vergeht. Ohne diese "Hexerei" würde das Jammerspiel hier noch viel länger dauern. Für diesen Scheiß krieg ich einfach zu wenig Gelt (Ja, so heißt das wirklich). In dem Moment reicht mir mein Funker den Hörer des tragbaren Vox-Gerätes, das er auf seinen breiten Schultern trägt.
"Dringende Nachricht von der Audacia“, meint er lapidar. Ich geh mit ihm ein Stück zurück in sichere Deckung und versuche Caine zu verstehen.
"Bitte wiederhole das, ich hab gerade verstanden, Quintus wäre entführt worden!", brülle ich in den Hörer, da der Gefechtslärm in diesen Gängen verdammt weit halt.
"In der Tat, Meister Conari, Ihr habt richtig gehört."
"Ich hab richtig gehört?", frage ich verdattert. "Mein Bruder Quintus ist von Aufbruch entführt worden?"
"Ja, das ist der Fall. Die Nachricht wurde gerade dekodiert. Leider gibt es noch keine Details, aber ich schätze, wir sollten so schnell wie möglich aufbrechen."

"Thronverdammt! Nun gut, ich werde die Sache hier beschleunigen!" Vier Tage hat der Transfer gedauert, einer die Sache zu sondieren und die orkische Flotte aus zwei Kanonenbooten auf Transporterchassis zu zerpflücken. Inzwischen reine Routine ohne Verluste. Die Invasion wurde mit einem zweitägigen Bombardement eingeleitet, die jede Bodenstellung wortwörtlich dem Planetenboden gleichgemacht hat. Danach begann die Invasion und seit fünf Tagen treiben wir die Orks immer tiefer in die Stollen hinein. Ab und zu lässt Bruder Obskurus den Chor ein paar Feuer ausbrechen, was den Xenosabschaum aus ihren Stellungen treibt. Bis jetzt war Zeit nur Gelt, aber nun hat sich die Situation geändert.

"General Dante, wir müssen die Sache beschleunigen, da wir unbedingt nach Aufbruch müssen. Entweder wir erledigen Sache in drei Tage oder wir müssen auf die Belohnung verzichten. Und ich verzichte ungern auf den Lohn meiner Arbeit", befehle ich meinem obersten militärischen Berater und er fängt an, Dampf im Kessel zu machen. Und der Druck wirkt sich durchaus auf die Verlustzahlen aus. (Dreimal auf befehligen gewürfelt, zwei gute Würfe und einmal versaut. 81% sind ja so schwer zu unterschreiten.)

Auch ich treibe die Söldner an, ihren Job zu tun, indem ich mit gutem Vorbild voranschreite. Letztendlich ist dieses Ablenkungsmanöver überflüssig geworden, da Calligos Winterscale die Kommandoaktion öffentlich publik gemacht hat. Ich brauche kein Alibi mehr, um Söldner im großen Stil anzuwerben. Aber auf der anderen Seite weiche ich ungern von einem Plan ab. Schließlich habe ich auch in dieses Kommandounternehmen investiert und schreibe ungern Verluste. Durch die Eile gerät ein kompletter Zug der Söldner in einen orkischen Hinterhalt und wird vollständig aufgerieben, bevor ich ihre Mörder stelle und niederkämpfe. Über fünfzig Mann tot. Thronverdammt! Natürlich macht man mich von Söldnerseite dafür verantwortlich, da ich ja so auf Eile dränge. Klar, Zeit ist gerade zu einem entscheidenden Faktor geworden. Schließlich muss ich auch noch andere Unternehmungen führen und die Sache mit der hinterhältigen Entführung kann ich nicht auf die lange Bank schieben.

Im Laufe der nächsten Tage trudeln nach und nach weitere Nachrichten ein, welche die Entführung meines ältesten Bruders Quintus und designierter Erbe der Familie Conari bestätigen. Aber es kommt noch schlimmer. Mit ihm ist auch der arme kleine Revius, Quintus liebenswerter Sohn, entführt worden. Beim goldenen Arsch des Imperators! Wer immer das getan hat, er wird dafür büßen! Und es gibt einen äußerst konkreten Verdacht, wer das Ganze ausgeführt hat. Lord-Kapitän Renuka von der "Tochter der Leere". Dieser Bastard ist mir wohl bekannt. Er gilt als Schmuggler, Pirat, Sklavenhändler und Handlanger der Kasballica Mission. Ich habe am Anfang meiner Karriere als Lord-Kapitän der "Audacia" schon Geschäfte mit ihm gemacht, da er als Mittelmanns der Kasballica Mission aufgetreten ist. Auch hat einer seiner Leute den armen Magister Militaris Solun Aris auf Wandererhafen nieder gestochen. Mit dem Mistkerl habe ich nun ein ordentliches Hühnchen zu rupfen!

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #244 am: 09. April 2014, 13:11:13 »
Position:
Schlund
Aufbruch
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 081 785.M41

Knapp drei Tage waren wir im Transfer. Nach meiner Rückkehr von den Minen habe ich erst mal meine süßen Konkubinen mit meiner Anwesenheit beglückt und mein überschüssiges Testosteron abgebaut. Nichts bringt einen Mann mehr in Fahrt als eine siegreiche Schlacht. Die Minenwelt im Iquius System ist von Xenosbefall befreit und das Aestus Kartell darf nun die hart verdiente Belohnung überweisen. Ich hoffe, dass auf Damaris mein beherztes Eingreifen in gewissen kirchlichen Kreisen wohlwollend aufgenommen worden ist. Wie auch immer, jetzt habe ich ein anderes Problem, nämlich Quintus und der arme kleine Revius. Kaum haben wir eine stabile Ankerposition um Aufbruch erreicht, werden wir schon mit Beileidsbekundungen und Informationsangeboten bombardiert. Ich setze Caine und meinen neuen Seneschall Lloyd Carruthers darauf an, den Berg von Angeboten zu selektieren, während ich mit meiner übrigen Entourage nach Aufbruch übersetze. Diesmal bleiben meine süßen Mädchen an Bord des Schiffes. Was auch den Effekt hat, dass sie nicht in die gierigen Hände von Schneidern, Schuh- oder Hutmachern fallen können, die ihnen das wertvollste abluchsen, was meine Konkubinen haben, nämlich meine sauer verdienten Throne!

Meine Niederlassung des Warpkartenhandels auf Aufbruch hat einen neuen Vorsteher, einen gewissen Ottmann. Der Kerl ist so groß, aber noch breiter als ich. Seine sichtbaren muskulösen Arme sind tätowiert. Er hat natürlich schon nachgeforscht und hat ein Dossier vorbereitet. Ich lese es durch, da es knackig kurz und prägnant ist. Keine abschweifenden Formulierungen oder blumige Umschreibungen. Anschließend lasse ich mir den Ort des Geschehens zeigen, eine Markthalle, welche einem Hangar vorgelagert ist, wo der Guncutter meines Bruders immer gelandet ist. Routine kann tödlich sein. Der Ort des Überfalls ist gut gewählt, egal welchen Weg mein Bruder auch nimmt, hier muss er letztendlich vorbei, wenn er zum Hangar will. Die vielen Zeugen sind natürlich nervig, aber die ganze Sache war von vorne rein nicht subtil aufgebaut. Gerade werden neue Bodenplatten verlegt und Wandsegmente ausgebessert. Einige rötlich verfärbte und mit Geschosseinschlägen verunstaltete Platten kann ich mir noch ansehen. Der Angriff wurde ohne Raffinesse und mit großer überlegener Feuerkraft vorangetragen. Kollateralschäden sind mit über zwanzig toten Zivilisten nicht gerade unbeträchtlich. Es waren etwa dreißig Angreifer und drei Kampfservitoren. Überlebende Zeugen konnten Crewmitglieder von der "Tochter der Leere" identifizieren. Die komplette Leibwache meines Bruders ist gefallen. Neben meinem Bruder Quintus und meinen Neffen Revius wurden noch drei Schreiber entführt.

Ich frage mich, warum Lord-Kapitän Renuka kein Augenmerk auf eine Verschleierung der Täter gelegt hat. Wenn eine Lösegeldforderung eingegangen wäre, dann würde ich das ja noch verstehen, aber so macht dieses Vorgehen nicht wirklich Sinn. Die "Tochter der Leere" war definitiv vor Ort und es gab ein Ablenkungsmanöver, um den Zerstörer meines Bruders an der Verfolgung zu hindern. Die ganze Sache war so schon gut geplant und mit äußerstem Gewalteinsatz ausgeführt. Vielleicht hat Renuka auch gedacht, dass er es eh nicht verschleiern kann und hat deswegen auch keinerlei Wert auf Geheimhaltung gelegt. Wobei es sicherlich andere Möglichkeiten gegeben hätte, meinen Bruder und meinen kleinen Neffen heimlich zu entführen.

Was wissen wir eigentlich über Renuka? Der Mann ist berüchtigt, schon lange in der Weite unterwegs und man wirft ihm Sklavenhandel, Piraterie und Schmuggel von Drogen, Xenosartefakten und Waffen vor. Der Mann macht alles, was ein Freihändler ohne Skrupel, Gewissen und Anstand in der Weite eben so macht. Er steht der Kasballica Mission nahe, dem berüchtigten Unterweltkartell des Calixissektors und der Weite. Auch die haben ihre gierigen Finger in jedem illegalen Unternehmen drin. Und es heißt in finsteren Gerüchten, sie arbeiten auch mit dem Erzfeind zusammen, da auch die ja illegale Unternehmungen am Laufen haben. Wie die Fälschermanufaktur der Saynays, die wir auf Karmesin-Trost ausgemerzt haben.

Nun gut, ich habe nun gesehen, wie der Feind vorgegangen ist. Brutal, direkt und kompromisslos. Das Fehlen jeder Finesse beunruhigt mich mehr, als ich nach außen zugeben mag. Ist die dies eine offene versteckte Kriegserklärung an mich? Wenn ja, dann vom wem? Eine direkte Reaktion von Aspyce Chorda? Möglich, der sadistischen Irren ist alles zuzutrauen, auch wenn sie im Ruf steht, so etwas eher selbst zu tun. Renuka ist unter anderem auch Handlanger der Kasballica Mission und die ist auch mit der Chorda gerade dick im Geschäft. Deswegen hat das Handelshaus Krynn ja dieses perfide Spiel um das Nephium auf der Feinfeld Raffinerie eingefädelt.

Möglicherweise haben auch die Saynays was damit zu tun? Schließlich haben sie ein nicht ganz unbeträchtliches Kopfgeld auf mich ausgesetzt. Möglich, dass sie ihr Gebot auch auf Conaris ausgeweitet haben.

Oder kam die Initiative von irgendwelchen Möchtegern Chaoskultisten? Ich habe auf Maleziel schließlich ziemlich gewütet, einen Chaostempel geschliffen und ihnen einige wirtschaftliche Ressourcen abgenommen. Es gibt in der Weite ja genug Chaosabschaum.

Die Orks von Hunert Hunert Tsäne kann ich wohl definitiv ausschließen. Aber sonst habe ich mir genug Feinde in der Weite gemacht und jemand hat sich über meinen ältesten Bruder nun an mich gerächt. Oder interpretiere ich da nur zu viel hinein? Aber wenn Renuka auf eigene Faust gehandelt hat, dann wäre schon längst eine Liste mit Lösegeldforderungen auf dem Tisch. Letztendlich sind auch Fraktionen meiner eigenen Familie verdächtig, auch wenn ich keiner die Macht und die Eier zutraue, so etwas wie das hier in die Wege zu leiten. Nun, egal wer dahinter steht, der wird lernen, dass es keine gute Idee ist, sich mit mir persönlich anzulegen. Hier wird es keine Gnade, kein Mitleid und kein Erbarmen geben. Nur die totale Vergeltung!

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #245 am: 11. April 2014, 13:39:41 »
Position:
Schlund
Aufbruch
Marktebene
Zeit: 2 081 785.M41

Nun, wir brauchen weitere Informationen, also gehen wir zu Lord-Kapitän Kelwor Westland. Vor über einem Jahr hatte ich beim ersten Aufenthalt auf Aufbruch mit ihm zu tun. Er war in die Verschwörung um den falschen Engel des Imperators verwickelt gewesen. Von ihm habe ich die Koordinaten von Karo Ass, das sich zu einem kleinen, aber doch lukrativen Geschäft entwickelt hat. Er residiert nach wie vor im "Zoo", wie sein Casino heißt. Wenn sich jemand mit dem zwielichtigen Volk auskennt, dann er. Seine Ausstellung von in Glas versiegelten Xenos ist um ein paar Todesweltbestien reicher geworden. Das Glanzstück ist immer noch der Eldar und die Raggol. Wirklich gruslige Typen, diese Xenos. Ich sehne den Tag herbei, ein paar von ihnen ganz gottimperatorgefällig in Stücke hacken zu dürfen.

Wir treffen Kelwor im Casino an und kommen recht schnell zur Sache. Er sieht deutlich besser aus, als bei unserem letzten Zusammentreffen und die neugewonnene Unabhängigkeit hat ihm sichtlich gut getan. Nach etwas hin und her schreibt er auf einen Zettel drei Namen von Personen, die mir weiter helfen könnten, was Renuka und seine Handelspartner anbelangt, die vielleicht etwas über Renukas mutmaßlichen Aufenthalt wissen könnten. Ich gebe Meisterin Puppila den Zettel und sie meint, der Besitzer der "Sanften Ruhe", eine Obscura Stube mit Raum für finsterste Geschäfte, ein gewisser Kordaza, wäre für solche Informationen der beste Ansprechpartner von den drei Namen auf der Liste. Althea stammt ja vom Aufbruch und sie kennt ihre Pappenheimer. Also gehen wir los in die Unterdecks, um diesen Kordaza mal etwas zu befragen. Auf dem Weg dorthin kommt uns eine bewaffnete Einheit entgegen, welche offensichtlich von der "Wind des Schicksals" stammen. Einem der wenigen offiziellen Schiffe der Kasballica Mission. Der Anführer des Trupps stellt sich förmlich als Rener von Gutstett vor. Althea raunt mir zu, dass dies ein Schlichter und Unterhändler der Kasballica Mission ist. Sollte man sich mit ihm nicht gütlich einigen, gibt es meist danach ein Blutbad. Thronverdammt!

Ich bleibe freundlich und rede mit dem Kerl, der mir eine Unterredung anbietet. Da ich zurzeit etwas in Eile bin, mache ich mit ihm ein Termin um 10.00 Uhr Bordzeit im Büro meiner Warpkartenhandelgeschäftsstelle aus. Thronverdammt! Das sieht nach Ärger aus. Seit mein Bruder in die Weite gekommen ist, haben meine Probleme massiv zugenommen. Dieser Überfall auf die Feinfeld Raffinerie wird mir auf lange Sicht mehr Ärger machen, als mir gut tut. Aber zuerst muss ich Quintus finden, bevor ich ihm einen Tritt in seinen Allerwertesten geben kann. Ich hasse es eine Spielfigur auf einem Brett im Spiel um Throne zu sein. Beim goldenen Arsch des Imperators, das geht mir echt an die Nieren.

Wir dringen in die wirklich finsteren Bereiche von Aufbruch vor. Hier lebt das Gesindel, Halsabschneider und Mörder, die für eine Handvoll Throne ihre eigene Mutter ausweiden würden, um ihre inneren Organe zu verkaufen. Wir sind schwer bewaffnet und mein Ruf schützt mich hier vor Belästigungen. Ungestört kommen wir zum Etablissement mit dem zweideutigen Namen "Sanfte Ruhe". Dieser Ort hat selbst hier einen finsteren Ruf auch bei den örtlichen Bewohnern. Nicht jeder, der diese Stube betritt, ward danach noch einmal gesehen. Kordaza gilt als Giftmischer und Sklavenhändler. Genau die Art Person, welche mit einem Schwein wie Renuka Geschäftsbeziehungen unterhält. Die fest verschlossene Tür scheint aus massivem Plastoidstahl zu bestehen und ich klopfe beherzt an. Der Schieber in der Tür wird zurückgezogen und zwei wässrige Augen glotzen mich fragend an.

"Ich will zu Herrn Kordaza, Jetzt!", formuliere ich mein Begehr ohne mich vorzustellen. Ich gehe zu Recht davon aus, dass man mich auch hier erkennt. Ich bin Lord-Kapitän Flavion Conari, der Befreier von Maleziel, der Verteidiger von Damaris und der Vollstrecker der Kirche! Mich kennt man hier und ich täusche mich nicht, als nach einer halben Minute die Tür geöffnet wird und mir drei Mutanten Bolter vor die Nase halten. Zwei davon sehen aus, als hätte eine Todesweltbestie sie verschluckt und ausgeschieden. Nur der Bolter des Anführers macht den Anschein, als wüsste er, wie man einen Maschinengeist bei guter Laune hält. Nur ein Narr lässt die Reinigungsrituale bei einer Waffe schleifen, denn der Geist wird es ihm in der ungünstigsten Situation heimzahlen.

"Mach bloß keinen Ärger, Conari!", meint der Unreine.
"Für dich immer noch Lord-Kapitän Conari!", erwidere ich kaltschnäuzig. Für etwas Respekt muss Zeit sein.
"OK, mach bloß keinen Ärger, Lord-Kapitän Conari!", verbessert sich die Mutantenfresse. Geht doch! Wir werden in das wenig anheimelnde Etablissement eingelassen. Schwaden von Obskura nebeln uns ein und wir durchqueren ein äußerst finsteres Loch voller im Rausch befindlicher Drogensüchtiger. So ähnlich stelle ich mir den ersten Kreis der Hölle vor. Voller träger Drogensüchtiger, die niemals die Gnade des Imperators erfahren werden, sondern auf ewig dazu verdammt sind, der nächsten Dosis hinter her zu jagen und sie nie zu bekommen. Eine weitere schwer gepanzerte Tür führt uns eine Treppe hoch, die vor einer, welch Überraschung, weiteren Tür aus Plastoid endet. Diese wird von zwei weiteren Wachposten flankiert, die äußerst grimmig aus der massiven Rüstung schauen. Mit denen ist echt nicht gut Kirschen essen. Vielleicht haben sie auch keine gute Laune, weil sie mit so vielen tödlich aussehenden Waffen beladen sind. Mal sehen, was uns dahinter erwartet.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #246 am: 14. April 2014, 13:21:00 »
Position:
Schlund
Aufbruch
Untere Ebene
"Sanfte Ruhe"
Hinterzimmer
Zeit: 2 082 785.M41

Holla! Das Hinterzimmer entpuppt sich als mit einem flauschigen Teppich ausgelegte Wohlfühloase mit Inseln aus Sitzkissen, die sich um niedrige Spieltische gruppieren. Barfüßige Sklavinnen, die nur ein Lächeln und ein Tablett tragen, sorgen für die Versorgung mit Getränken. An ihren Brustringen hängen kleine Glöckchen, ihre Scham und Spalte sind mit kleinen goldenen Vliesen bedeckt, die an Ringen befestigt sind, die aus ihrer Haut ragen. Diese Mädchen sind allesamt gehirngeschruppt, wie ich nach wenigen Augenblicken erkenne. Da so ein Verfahren recht teuer und eine hohe Verlustquote beinhaltet, bedeutet das, dass der Besitzer ein ziemlich wohlhabender Mann sein muss. Und ein skrupelloser Bastard. Aber in der Weite ist moralische Flexibilität eine Voraussetzung zum Erfolgreichsein. Und dieser Kordaza scheint verdammt erfolgreich zu sein. Die Gäste machen dagegen einen äußerst finsteren Eindruck und man könnte meinen, hier führt jeder mindestens drei Pistolen spazieren. Bei der gefährlichen Umgebung sicherlich keine schlechte Idee. Ich schätze den Großteil als Kopfgeldjäger, hochdotierte Auftragskiller und zwielichtige Geschäftsmänner auf der Suche nach einer Endlösung für ein dringendes Problem ein.

Wir werden zu dem hintersten Tisch geleitet, wo Kordaza uns schon mit dem gleichen strahlenden Lächeln erwartet wie seine äußerst hübschen Sklavinnen. Nur das er deutlich mehr anhat. Er ist älter als ich, ob er künstlich verjüngt worden ist, vermag ich nicht zu sagen. Auf alle Fälle hat er ein äußerst kultiviertes und höfliches Auftreten, was dem unteren Bereich der Sanften Ruhe Hohn spricht. Der zwielichtige Geschäftsmann ist ein recht dunkler Typus von Mensch, hat eine gepflegte Erscheinung, ist aber sicherlich auch in der Lage, jemanden selbst mit einer Kettenaxt in Stücke zu schlagen. Wir halten etwas Smalltalk über verschiedene Sorten von Amasec, bevor ich zu meinem eigentlichen Anliegen komme. Der Meister dieses Hauses winkt einer seiner lieblichen jungen Sklavinnen her, die sich neben mir vollendet hinkniet und mit demütig gesenkten Haupt eine Auswahl verschiedener Proben hinhält. Da ich mal nicht annehme, dass Kordaza mich einfach so vergiften will, solange die "Audacia" in Lanzenreichweite vor Reede liegt, greife ich beherzt zu. Die Sorten sind äußerst exotisch und allesamt in der Weite hergestellt. Darunter eine Sorte von Brenngeißel und von einem mir unbekannten Planeten mit dem Namen Mauritius III. Letzterer ist äußert vorzüglich. Nachdem ich eine Lieferung dieses Getränkes erworben habe, komme ich zu meinem Anliegen. Natürlich ist Kordaza informiert, wer hat schließlich noch nicht vom traurigen Schicksal meines armen Bruders gehört? Wie auch immer, er kennt Renuka und weiß, wie man ihn halbwegs sicher erreichen kann. Natürlich weiß er nicht, wo sich diese Kakerlake aufhält. Wer würde das schon einfach so zugeben? Jedenfalls unterbreite ich ein Angebot zur gütlichen Einigung, von dem ich annehme, dass es doppelt soviel sein dürfte, was Renuka von wem auch immer erhält. Ich hoffe, dass es um Gelt und nicht um etwas Ernsteres geht.

Nun, viel gewonnen habe ich nicht, aber wenigstens ein Angebot unterbreiten können. Aber wenn es Renuka um Gelt gehen würde, hätte er schon längst ein Lösegeldforderung gestellt. Nun ja, wenigstens gab es guten Amasec zu trinken und hübsche Mädchen zu begaffen. Wir schauen noch bei den anderen Namen auf dem Zettel vorbei, was allerdings auch nichts bringt. Jedenfalls nicht so. Noch will ich nicht wie ein Wahnsinniger auftreten, der sich jeden Geschäftspartner von Renuka krallt und sie so lange foltert, bis sie alles über Renuka und seine Geschäfte ausgespuckt haben. Die Folgen einer solchen Handlung wären vielleicht auch nicht die gesündesten. Aber falls Quintus was passieren sollte, wäre so ein Vorgehen durchaus eine Option. Hier ist dann wirklich brutale Härte angesagt und Kollateralschaden wird in diesem Fall einfach in Kauf genommen werden. Manchmal gibt es Situationen, die ein Koste was es wolle rechtfertigt.

Spät gehe ich zu Bett und meine Mädchen haben schon auf mich gewartet. Sie wissen, wie sie meine Laune verbessern können und tun das sehr ausgiebig. Schließlich sinke ich ermattet in die Kissen, meine nackten Konkubinen an mich gekuschelt. Ihre offenen Haare kitzeln mich etwas, aber ich genieße ihre Nähe, ihren ruhigen Atem und spüre ihre Herzen schlagen. Befriedigt schlafe ich ein.

Viel zu früh ist die Nacht zu Ende. Ottmann hat ein paar Geschäftspartner von Renuka ermittelt, die einen Sklaven- und Schwarzmarkt auf einem kleinen Hulk keine zwei Tage im Warptransfer von hier unterhalten. Der Hulk besteht aus zwei Schiffen, einem Großtransporter namens "Antaris" und einem leichten Kreuzer mit der Bezeichnung "Dewain", die zusammen getackert sind. Deswegen heißt das ganze Konglomerat auch "Antaris Dewain Hulk". Immerhin ein Hinweis.

Aber erst mal sehen, was dieser Rener von Gutstett von der zwielichtigen Kasballica Mission nun genau von mir möchte. Mit meiner üblichen Begleitung begebe ich mich zu meiner Niederlassung und bin früher da. Mit Ottmann bespreche ich gleich, wie man diesen Stützpunkt besser sichern kann. Ich lasse Sicherheitspersonal rekrutieren und investiere in defensive Maßnahmen. Nächstes Mal wird es kein Spaziergang mehr werden, ein Familienmitglied der Conaris hier auf Aufbruch zu entführen. Damit ist nun Schluss!

Das Gespräch mit dem Vertreter der Kasballica Mission verläuft so ätzend, wie ich es mir vorgestellt habe. Das Nephium war von Aspyce Chorda angeblich schon verkauft worden und die Kunden sind entsprechend sauer. Natürlich wird mir nicht gesagt, wer diese Kunden nun sind, falls sie überhaupt existieren und nicht nur ein vorgeschobener Grund sind, mich unter Druck zu setzen. Als Kompensation müsste ich schwere Waffen aus den Beständen des Merotech Kartells liefern. Also keine kurze Kompensation, sondern langfristige Geschäftsbeziehungen. Eine einmalige Entschädigung in Thronen wird leider abgelehnt. Ich ziehe mich kurz zurück, um mit meinem Beraterstab einen Ausweg aus der Misere zu finden. Die Kasballica Mission als Feind zu haben kann ich mir nicht leisten, die haben zu viele Kontakte, um mir langfristig das Leben zu erschweren und genug militärische Macht, um mir ernstlich gefährlich werden zu können. Zähneknirschend stimme ich also einem weiteren Knebelvertrag zu, der mich einiges kosten wird. Im Gegenzug kann ich ein paar nicht sehr lukrative Lieferverträge für alltägliche und Luxusgüter an Land ziehen. (Verdammt mies trotz Shipeinsatz gewürfelt. Unter 91% zu würfeln kann so verdammt schwer sein. Die ganze Sitzung habe ich fast nur hoch gewürfelt, außer beim Schaden.)

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #247 am: 16. April 2014, 01:49:19 »
Position:
Kessel
Antaris Dewain Hulk System
Auf Anflug auf Hulk
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 088 785.M41

Knapp zwei Tage haben wir in dieses System mit einer kleinen Sonne und zwei leblosen Trabanten gebraucht. Wir haben uns nach längeren Beratungen für dieses System als unseren nächsten Ansatzpunkt entschieden. Caine hat noch zwei weitere konkrete Hinweise über Handelspartner an Land gezogen. Zum einen über zwei Piraten und einem Rohstofflieferanten für Drogen und Normalien. Die beiden Piraten haben ihr Versteck in einem System knapp drei Tage von Aufbruch entfernt. Der eine heißt Kessler und hat das Kommando über die "Demut", der andere Riebeck mit der "Diensteifer", einem ehemaligen Zerstörer der imperialen Flotte, deren Besatzung wohl nicht den nötigen Diensteifer an den Tag gelegt hat, um es dem Kapitän recht zu machen. Sprich, die haben gemeutert und ihr Glück in der Weite gesucht. Hier sehe ich halt das Problem, dass sie erstens wohl schwer zu finden sein dürften, da niemand garantieren kann, dass sie gerade jetzt in ihrem Stützpunkt sind. Und dann zwei erfahrene Crews nieder zu kämpfen, nur am Ende an ein paar Informationen zu gelangen, die vielleicht hilfreich sein könnten, ist mir das Risiko nicht wert. Noch bin ich nicht so verzweifelt.

Der andere Ansatzpunkt hat ein eigenes System, jedenfalls heißt der zwielichtige Händler Veyun Akanti und wohnt auf Akanti IV. Sein System befindet sich etwas über drei Tage Transfer ebenfalls in südlicher Richtung von Aufbruch entfernt im Kessel. Auf alle Fälle ist sein System nicht in unseren Aufzeichnungen vermerkt. Sprich, wir haben die Koordinaten, ein paar geologische geographische Eckdaten, aber nichts was Bevölkerung und Streitkräfte anbelangt. Es kann sich um ein Habanwesen mit hundert Wachen und tausend Sklaven handeln. Aber auch um eine Agrarwelt mit Minen und einer mehrere Millionen Menschen starken Bevölkerung, die ihren Gebieter als Gott verehren. Wahrscheinlich ist es irgendetwas zwischen diesen Extremen, aber keiner hat eine konkrete Ahnung. Auf gut Glück will ich keinen Drei-Tages-Transfer machen, nur um dann festzustellen, dass wir vor einer waffenstarrenden Welt stehen und wir kein Mittel haben etwas zu erreichen. Deswegen fiel meine Wahl auf den "Antaris Dewain Hulk". Die Besatzung ist eher überschaubar und von dort zu fliehen oder bzw. sich zu verstecken ist schwerer als bei den anderen Optionen.

Nun sind wir im System und mehrere Schiffe sind in festen Ankerpositionen vor dem "Antaris Dewain Hulk" auf Reede. Die Station umkreist die Sonne in optimaler Entfernung, um Energie sparen zu können. Die Wracks sind oberflächlich renoviert und abgedichtet worden. Es gibt sogar eine gemeinsame künstlich errichtete Struktur, welche wohl so etwas wie die Kommandozentrale und Maschinen enthält. Wir werden angefunkt und man ermahnt uns, den Frieden der Station zu respektieren. Wahrscheinlich halten sich hier neben Sklaven-, Drogen- und Waffenhändler auch Separatisten und Chaosabschaum auf. Von Piraten und ähnlichem Gesindel ganz abgesehen. Nun ja, ich werde sie so behandeln, wie sie mich behandeln. Um die Lage zu sondieren, fliege ich mit einem Guncutter zu der Station. Der Hangar ist gut genug in Schuss, um darin sicher landen und aussteigen zu können. Mehrere andere Beiboote, ausschließlich schwer bewaffnet, befinden sich ebenfalls hier. Dahinter ist eine geräumige Markthalle, in der allerlei legale, halblegale und illegale Waren an primitiven Ständen angeboten werden. Als wäre das ein Flohmarkt und keine Commercia der besonderen Art. Das Hauptaugenmerk scheint in diesem Bereich auf Ersatzteile zu liegen. Aber auch Konzentratnahrung gibt es zu kaufen. Und natürlich Waffen, viele Waffen und noch mehr Waffen. Hauptsächlich Kriegswaffen, wenn auch nichts Schweres wie Geschütze auf Lafette oder gar Panzerfahrzeuge. Eher das was man braucht, um in einem Entermanöver gut dazustehen. Die Klientel ist menschlich, wenigstens so grob. Mutanten sind die Mehrheit und manch einer würde auf Damaris sofort auf dem Autoscheiterhaufen landen. Xenosabschaum ist hier nicht zu sehen, so tief sind sie hier wohl nicht gesunken. Auch Sklaven sind keine zu erspähen, die werden meist gebündelt in Auktionen verkauft.

Nach ein paar Schritten bietet ein windiger Kerl mit dem Namen Iblis seine Dienste an. Er kennt meinen Namen und macht einen fähigen Eindruck. Andere wollen sich auch aufdrängen, aber ich verscheuche diese unwirsch. Der Mann ist etwa einen Kopf kleiner als ich und hat keine offensichtliche Mutation, was in diesem Umfeld schon eher selten ist. Ich komme recht schnell zu meinem Anliegen zu sprechen. Renuka kommt oft her, um Waren umzuschlagen, Vorräte aufzunehmen und Geschäfte zu tätigen. Bei den Waren handelt es sich meist um Beute mit hohem Wiedererkennungswert und natürlich um Sklaven. Gefangene oder Siedler, die mit falschen Versprechen an Bord eines Schiffes gelockt worden sind. Es gibt immer wieder Tölpel, die auf jeden Arsch reinfallen. Und er ist öfters beim örtlichen Kult zu Besuch. Einem Kult, der einen achtzackigen Stern als heiliges Symbol führt. Das ist ja mal interessant. Chaosabschaum, nicht wirklich unerwartet, dass so ein finsterer Kerl wie Renuka auch mit diesen Spinnern kuschelt. Die Hohepriesterin heißt Ibea Kisik und wenn jemand was Näheres über Renuka und seine Aktivitäten weiß, dann sie. Wahrscheinlich ist sie auch seine Gespielin. Das ist genau die Art von Person, die ich suche.

Inzwischen haben wir die Markthalle durchquert und kommen in einen längeren Gang, der in die Tiefe des Hulks führt. Es gibt hinter uns einen Auflauf und ein gutes Dutzend schwer bewaffneter Mutanten kommt auf uns zu gelaufen. Alle haben die obligatorischen Sterne an ihren Waffen, um den Hals und von Piercings hängen. Auch sind die sichtbaren Hautstellen mit den typischen Insignien des Erzfeindes bedeckt, sei es durch hässliche Tätowierungen oder noch hässlichere Brandzeichen. Ihre Körperhygiene lässt äußerst zu wünschen übrig, da ich ihren Geruch noch aus zehn Metern deutlich wahrnehmen kann.

"He, bist du Conari? Der Hurensohn, der den Sturmrufer ermordet hat?", fragt mich der Anführer, ein riesiger Mutant von über zwei Metern Größe, drei Augen im Gesicht und zwei Mündern. In seinen Händen mit sieben Fingern trägt er einen primitiven Melter.

"Warum? Willst du, dass ich ein Autogramm in deinen Wanst mit meinem Schwert graviere?", frage ich und Althea rollt verzweifelt mit den Augen.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #248 am: 18. April 2014, 11:13:23 »
Position:
Kessel
Antaris Dewain Hulk System
Antaris Dewain Hulk
Gang hinter Markthalle
Zeit: 2 088 785.M41

"Das ist der Mörder des Sturmrufers! Tötet ihn!" brüllt der Mutant und Althea schießt ihn über den Haufen, bevor er mit seinem Melter auf mich abfeuern kann. Magister Militaris Aris erledigt einen weiteren Mutanten mit einer Schrotkanone. Ich zücke blitzschnell Donnerwetter und Blitzgewitter, während ich in den Haufen Mutanten stürme. Blitzgewitter zischt hernieder und spaltet einem Mutanten mit einer Boltpistole den Schädel. Bruder Obskurus beginnt die Litanei des Ketzers zu beten und unterstreicht seine heiligen Absicht damit, dass er mit seinem schweren Flammenwerfer drei Mutanten in lebende Fackeln verwandelt, die schreiend herumrennen und dann zusammen brechen, als das Nephium genug unreines Fleisch von ihren verdorbenen Knochen gebrannt hat. Nephium am Morgen vertreibt des Ketzers Kummer und Sorgen!

Danach stehen wir im Kreuzfeuer der Ketzer. Aber ihre niederträchtigen Bemühungen prallen an unseren gesegneten Panzern ab. Die Rüstungen und Schutzfelder waren schließlich teuer genug. Wieder einmal macht es sich bezahlt, dass man durchaus großzügig sein kann, was die Ausrüstung auch seiner Untergebenen anbelangt. Weitere Kultisten sterben im Feuer und ich richte einen weiteren mit meinem Schwert. Zwölf Leichen liegen vor uns am Boden. Die Flammenlohe hat einige Marktstände in Flammen gesetzt und die Besitzer scheinen nicht versichert zu sein. Offensichtlich scheinen Angehörige des einzig wahren Glaubens in dieser Galaxis an diesem Ort nicht mit Wohlwollen betrachtet zu werden. Genau genommen formiert sich vor uns ein äußerst aufgebrachter Mob, welche ihre lächerlichen Götter anrufen. Dummerweise ist der Imperator nicht Teil dieser Religion. Eigentlich habe ich herausgefunden, was ich wissen wollte. Renuka ist nicht hier, aber es gibt Leute, die was wissen könnten. Wir sind nur vier gegen wahrscheinlich einige Tausend. Iblis hat sich geistesgegenwärtig hinter die nächste Säule gerettet. Nun, nach kurzem Abwägen aller Optionen beschließe ich mein weiteres Vorgehen.

"Rückzug zum Guncutter! Wir brechen durch!", brülle ich und beginne nun ebenfalls die Litanei des Ketzers zu skandieren. "Unrein zu sein, das ist das Zeichen des Ketzers!", rufe ich vom Feuer des reinen Hasses auf das Chaos erfüllt, während ich in den nächsten Pulk renne. Einige gehen im Feuer meiner Leute zu Boden, während ich den ersten Gegner köpfe und seinen Kopf wie einen Fußball weiter kicke, so das dieser in die verzogene Fresse eines weiteren Mutanten fliegt und ihn nach hinten taumeln lässt.

"Verdreht zu sein, das ist das Zeichen des Ketzers!" Mit diesen Worten auf den Lippen richte ich Donnergrollen in das Gesicht des nächsten Chaosanhängers der den Stern als Tätowierung über das ganze Gesicht trägt und lösche diese Blasphemie mit sonnenheißem Plasma aus. Ein wahrlich endgültige Methode, ein hässliches Tattoo loszuwerden.

"Verabscheuungswürdig zu sein, das ist das Zeichen des Ketzers!" Blitzgewitter zuckt dreimal in schneller Folge hernieder und tötet genauso viele Anhänger von Götzen mit bescheuerten Namen. Dann hat sich der Feind von der Überraschung über dieses doch wohl für ihn unerwartete Manöver erholt und ein Kettenschwert saust auf mich nieder. Ich pariere und meine Riposte schlitzt dem Angreifer die Kehle auf. Gurgelnd geht die Abscheulichkeit zu Boden. Nun bin ich durchgebrochen und wir rennen in Richtung der Hangartore.

"Verschmäht zu sein, das ist das Zeichen des Ketzers!" Meine Worte treffen auf taube Ohren und eine Granate landet vor meinen Füßen. Thronverdammt! Ich hechte davon weg und die Explosion wirbelt mich mal wieder herum, während Splitter an meinem Schutzfeld mit kleinen Leuchtexplosionen abprallen. Gewand rolle ich mich ab und bin sofort wieder auf den Beinen, um einer Kettenaxt auszuweichen, die noch in mein Schutzfeld fährt und es abermals zum Aufleuchten bring.

"Gejagt zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers!", mit diesem Worten schlitze ich meinem rot gekleideten Angreifer den Wanst auf. Wobei seine Kleidung nicht wirklich gefärbt ist. Wahrscheinlich war diese Matrosenuniform mal weiß und wurde durch vergossenes Blut rot gefärbt. Gedärme quellen hervor und besudeln den Boden, während eine Garbe einer Schrotkanone mich beinahe umwirft, aber meine geweihte Panzerung nicht durchdringen kann.

"Gesäubert zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers!" Eine Flammenlohe zischt heran und hüllt ein gutes Dutzend von mutierten Anhänger in das reinigende Feuer des Flammenwerfers von Bruder Obskurus. Welch erhebender Anblick, Ketzer verbrennen zu sehen. Und zwar wahre Ketzer und nicht ein paar arme Arbeitsverweigerer wie auf Damaris.

"Ausgelöscht zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers!" Ich strecke zwei weitere Mutanten mit Donnergrollen nieder. Wir haben fast die ganze Halle durchquert. Mir geht es gut, allerdings hat Magister Militaris Ares ein paar Wunden davon getragen. Einer der Ketzer hat den Melter des Riesen aufgehoben und schießt gerade auf Bruder Obskurus. Bei jedem anderen würde ich mir Sorgen machen, aber wer tot ist, kann nicht sterben. Und so steckt der Astropath auch diese schreckliche Verletzung weg, auch wenn er nun eine Spur von schnell schmelzenden Schnee hinterlässt. Ich hoffe, dass dies nie vor Leuten passiert, die daraus die falschen Schlüsse ziehen könnten.

"Vertilgt zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers!" Endlich sind wir durch die Horde von Chaoseiferern durchgebrochen und stehen im Hangar. Sofort eröffnen die schweren Bolter meines Beibootes das Feuer auf die nachrückenden Kultisten, zerfetzen jene Narren, die nicht schnell genug Deckung suchen. Die Rampe öffnet sich und wir beeilen uns, in den Guncutter zu rennen. Kaum sind wir drin, eilt Meisterin Puppila, die als einzige unverletzt geblieben ist, an die Kontrollen des Raumschiffes und startet den Guncutter. Behäbig fliegen wir nach draußen in den freien Raum und haben nun ein scharf gemachtes Minenfeld vor uns. Das wird ein Höllenritt werden, weil auch einige der kleineren Bordgeschütze anfangen, auf uns zu schießen. Bei soviel Feuerzauber könnte man glatt auf die Idee kommen, dass die mich nicht mögen. Thronverdammt! Wo ich doch so ein charmanter lieber Lord-Kapitän sein kann.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #249 am: 21. April 2014, 11:11:23 »
Position:
Kessel
Antaris Dewain Hulk System
Abflug von Antaris Dewain Hulk
Guncutter
Zeit: 2 088 785.M41

Ich quetsche mich hinter die Kontrollen eines der schweren Bolter und eröffne das Feuer auf eine vor uns liegende Mine, die wir gleich passieren müssen. Leuchtspurmunition zischt in großer Anzahl an uns vorbei, während Althea den Guncutter immer wieder in unmögliche Manöver zwingt, um die Maschinengeister der Feuerkontrolle auf dem Hulk zu verwirren. Das erleichtert nicht gerade das Zielen auf die Mine. Aber Ausnahmsweise liegt meine Garbe im Ziel und die massereaktiven Geschosse lösen eine Kettenreaktion in der Mine aus, welche harmlos vor uns verpufft.

Eine weitere Mine kommt auf uns zu. Allerdings schieße ich diesmal daneben, auch Solun am anderen Zwillingsbolter und Althea an den nach vorne gerichteten Maschinenkanonen verfehlen das Ziel. Die Mine reagiert auf unsere Anwesenheit. Obwohl Althea versucht, dem Feuerball auszuweichen, rasen wir mitten hindurch. Schrapnelle hämmern gegen die Bordwand und es kommt zu einem Vakuumeinbruch. Als einziger wird der Magister Militaris Ares verwundetet. Fidilius gelingt es augenblicklich, das Leck abzudichten und die Atmosphäre im Schiff wieder herzustellen. Puh, das war jetzt knapp gewesen. Ich schicke ein Dankgebet an unseren lebendigen Gott auf seinem goldenen Thron zu Terra. Sein Blick ruht auf mir und gerade hat er seine schützende Hand über uns gehalten. Normalerweise hätte die Mine uns zerreißen müssen, aber durch ein Wunder haben wir überlebt.

Aber nicht genug. Kaum sind wir aus der Reichweite der kleineren Abwehrgeschütze, kommen wir einer weiteren Mine zu nahe. Auch diesmal schießen Ares und ich daneben, aber Puppila rettet diesmal gekonnt und wir passieren im sicheren Abstand die explodierende Mine. Das war jetzt knapp gewesen. Ohne weitere Probleme erreichen wir die Audacia, die durch einige Minentreffer beschädigt wurde, wenn auch nur leicht. Es gab einige Verletzte und leider auch Tote zu beklagen. Dafür werden diese Schweine bezahlen. Ich begebe mich unverzüglich zur Brücke und verschaffe mir einen Überblick. Die meisten auf Reede liegenden Schiffe haben ihre Ankerpositionen verlassen. Ein paar nehmen gerade noch Beiboote auf, andere sind schon auf Kurs zum nächsten Sprungpunkt. So wie es aussieht, will keiner der Sklaven-, Drogen- oder Waffenhändler sich mit uns anlegen. Eine kluge Entscheidung. Die meisten sind nur Transporter, aber es gibt auch Kriegsschiffe hier. Einer der Zerstörer befindet sich nur in unmittelbarer Nähe und scheint auf Beiboote zu warten.

Mit meinen Beratern bespreche ich unsere Möglichkeiten, die wir haben.
"Erstens, wir können den Hulk auslöschen. Zweitens, wir können ihn entern. Drittens, wir können einfach gehen", zähle ich auf.
"Es gibt noch eine weitere Option, wir können ihnen drohen, sie zu vernichten, wenn sie uns keine Informationen über Renuka geben", schlägt Magister Militaris Ares vor. Das ist natürlich auch eine Möglichkeit.
"Allerdings werden wir nicht wissen, wie verlässlich die Informationen sind, die sie uns geben", wendet mein Lebenswart Caine ein. Da hat er Recht. Es müssen noch nicht mal absichtlich falsche Informationen sein. Auch wenn ich denke, dass sie uns schon vorsätzlich täuschen würden. Immerhin reden wir hier von Ketzern!

"Ich bin ganz klar für Option eins. Lord-Kapitän Conari. Löscht dieses Ketzerpakt aus und läutert sie im Feuer der Titanschmiedelanzen!", ruft Bruder Obskurus noch vor religiöser Verzückung gepackt aus. Inzwischen hat er uns alle soweit wieder geheilt und wir sind fit für neue glorreiche Taten im Namen des Gottimperators. Nichts Anderes habe ich von diesem Fanatiker erwartet. Althea ist etwas unentschlossen und würde wohl am liebsten eines der nächsten Ziele ansteuern. Ares ist nun fürs Entern, so wie ich auch. Ich habe nicht vor, unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. Hier gibt es Leute, die was wissen und nun können wir ungestraft Hand an sie legen. Die Experten meines Bruders sind mit an Bord und wenn dort jemand etwas weiß, werden wir es erfahren. Nach etwas Hin und Her beschließe ich ein Entermanöver mit der kompletten "Audacia". Ich hoffe, dass dort niemand fanatisch genug ist, die eigenen Kraftwerke hochzujagen, um uns eventuell mit in den Abgrund zu reißen. Nun, dies ist natürlich ein Risiko, aber ein eher kleines. Die "Audacia" rückt vor, während meine Truppen zum Entern antreten.

Ich begebe mich zu eine der Sturmschleusen und leite das Enterkommando von vorne. Das Manöver gelingt und wir stürmen den Hulk. Der Widerstand hält sich in Grenzen. Es dauert seine Zeit, bis sich die ersten Verteidiger sich in den Weg stellen. Ihre Nester sind regional und leicht zu umgehen. Ohne Probleme wird Widerstandsnest nach Widerstandsnest mit Taktiken aus dem Lehrbuch genommen und ohne nennenswerte Verluste befriedet. Da es offensichtlich keine Macht gibt, welche die Verteidigung koordiniert, kämpft jede Bande oder Kult für sich allein. Schon nach drei Stunden haben wir neunzig Prozent des Hulks unter unserer Kontrolle und über tausend Gefangene gemacht, die allerdings ziemlich wertlos sind. Die haben keine Ahnung, wo Renuka sich herum treiben könnte. Unser Führer Iblis hat überlebt und macht sich nützlich, indem er uns weitere Informationen über die Struktur des Hulks und des Chaostempels gibt. Das vereinfacht die nächste Operation beträchtlich. Nun müssen wir den Tempel des Chaos im Unterbereich stürmen und die Führungsriege wenn möglich lebend in unsere Hände bekommen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir mit ein paar verschanzten Chaoskultisten fertig werden können. Aber sie lebend in verhörfähigen Zustand zu bekommen, dass wird problematisch werden.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #250 am: 23. April 2014, 12:10:31 »
Position:
Kessel
Antaris Dewain Hulk System
Antaris Dewain Hulk
Gang vor Chaostempel
Zeit: 2 089 785.M41

An der Spitze eines meiner Bataillone führe ich den Angriff in die Tiefen des Hulks. Der Chaostempel befindet sich unterhalb eines Decks mit Wasseraufbereitungsanlagen. Kein günstiger Ort, mit der Sprengung einiger Tanks könnte ich den ganzen Bereich unter Wasser setzen und alles in den untersten Ebenen ersaufen. Die Zugangsbereiche sind mit Hinterhalten und Sprengfallen gespickt. Aber dank Auspex und anderen Segnungen des Adeptus Mechanicum sind diese Fallen nur äußerst dilettantische Versuche der Ketzer ihrem unausweichlichen Schicksal zu entgehen. Der Widerstand ist hier zäher und auch besser koordiniert. Umgehungen sind selten möglich, aber Rauchgranaten, Deckungsfeuer durch leichte Maschinengewehre und Schrotkanonen erlauben eine Annäherung auch durch enge Gänge. Hunderttausende von Projektilen in der Luft bringen die Ketzer entweder, dazu ihre Köpfe unten zu halten oder diese mit neuen Eintrittsöffnungen zu schmücken. Der Boden ganzer Gangsegmente ist vollständig mit Messinghülsen bedeckt, die ich später einsammeln lasse, da diese wiedergeladen werden können. So eine Manufaktur an Bord hat schon seine Vorteile.

Position auf Position wird mit geringen eigenen Verlusten genommen. Aber Gefangene machen wir leider viel zu wenige. Schließlich haben wir den eigentlichen Tempel erreicht und der finale Angriff auf die eigentliche Anlage beginnt. Wie üblich führe ich von vorne.

"Denkt daran, die Führungsriege brauche ich lebendig! Sonst war das hier alles umsonst", ermahne ich meine Leute vor dem Sturm.
"Das Läutern von Ketzern ist nie vergeblich, sondern unsere heilige Pflicht!", wirft Bruder Obskurus ein.
"Wohl wahr. Aber vor ihrer endgültigen Läuterung auf dem Autoscheiterhaufen der Kirche vor der Drususkathedrale auf Damaris müssen sie noch reden können und Informationen über Renuka ausspucken. Also denkt daran, Leute, je mehr wir lebend fangen, desto größer ist unser Ruhm! Nichts liebt die Kirche mehr, als Erzketzer brennen zu sehen! Also Vorwärts!", brülle ich und der Angriff beginnt. Das letzte Aufgebot an etwas besser ausgerüsteten Kultisten wird uns entgegen geworfen, aber die sind keine Herausforderung für uns. Schließlich sind wir im Allerheiligsten des Tempels. Auf einer Empore mit einem von Blut und anderen Dingen besudelten Altarstein hat sich die Hohepriesterin und ihr engstes Gefolge zurückgezogen. Tja, feige zu sein, das ist ein Merkmal eines oberen Ketzers. Man trifft sie immer erst am Schluss. Aber man trifft sie. Auf die Empore führen zwei Treppen, eine je links und rechts. Durch den Rauch von Nebelgranaten arbeiten wir uns nach vorne, während ein einsames MG blind in den Nebel hinein schießt. Schnell haben wir die Empore erreicht und beginnen mit dem Aufstieg. Bruder Obskurus, da er durch sein telekinetisches Schild am besten geschützt ist, übernimmt die Spitze.

Es lauern vier Gegner dort oben. Eine scheinbar unbewaffnete Frau in einem etwas geschmacklosen Kleid voller mit verschiedenfarbigen Chaossymbolen scheint die Hohepriesterin mit dem Namen Ibea Kisik zu sein. Offensichtlich ist sie eine Warphexe, denn sie beschwört Kurzerhand einen Dämon! Ach ne, ich hasse diese Viecher. Eine jüngere Frau hat ein Sturmgewehr in der Hand. Der nächste im Führungsreigen hat ein tragbares Universalmaschinengewehr mit Bandzuführung und der letzte des Quartetts des Chaos trägt einen richtigen Plasmawerfer. Eine nicht zu unterschätzende Opposition. Meisterin Puppila versucht sie mit einer Klebegranate zu fangen, was auch gelingt. Nur der schwarze Hund aus der Hölle ist davon nicht betroffen. Magister Militaris Ares will das Risiko minimieren von einem Plasmawerfer in einen Haufen schmelzendes Fleisches verwandelt zu werden und richtet seinen Sturmbolter auf den Kultisten und trifft ihn mehrmals, aber der Großteil der Geschosse wird einfach von einem übernatürlichen Schutzschild abgefangen. Es wird kalt um mich herum, als Bruder Obskurus irgendetwas versucht, was nicht klappt. Tja, sieht so aus, als wäre der Dämon mein Problem. So ein Ding hätte mich auf Maleziel beinahe umgebracht und das mit einer einzigen Attacke. Aber inzwischen bin ich erfahrener und abgehärteter. Zwei erfolgreiche Kriege liegen hinter mit, den zur Befreiung von Maleziel und den zur Verteidigung von Damaris. Ich weiß, der Imperator schützt mich und ich stelle mich meiner Nemesis.

Also rücke ich vom wahren Glauben erfüllt vor und mit einem Gebet auf den Lippen schlage ich auf den Dämon ein. Mein erster Hieb trifft, aber die schwarzer Rauch blutende Wunde ist nicht besonders tief. Das Warpraubtier brüllt wütend und greift mich vehement an. Ich versuche zu parieren, gelingt aber nicht, allerdings rettet mich mein Schutzfeld vor Ungemach. Während die anderen versuchen, die Bande zu überwältigen, einige scheinen nicht ganz verstanden zu haben, dass ich sie lebend brauche, kämpfe ich mit dem Ding jenseits des Schleiers vor dem Altar des absolut Bösen. Wir umkreisen uns und tauschen Finten und Hiebe aus. Nach mehreren Schlägen habe ich den Dämon dahin geschickt, woher er gekommen ist. Grüß die vier Oberpfeifen des Chaos von mir!

Die Hohepriesterin hat sich inzwischen aus den Klebezeugbereich befreit und zeigt wütend auf mich, bunte Flammen hüllen mich ein. Die heiligen Zeichen auf meiner geweihten Rüstung beginnen grell zu leuchten, vermögen mich aber nicht komplett zu schützen. Ich werde etwas angesengt, lande aber nicht als brennendes Häufchen Asche auf dem Boden. Im nächsten Moment ändert sich dann aber alles. Auf einmal sehe ich mich selbst und ich greife wütend meine eigenen Kameraden an. Hä? Was beim goldenen Arsch des Imperators hat das zu bedeuten? Mit Schrecken wird mit nun klar, dass ich mich im Körper der Hohepriesterin befinde und sie sich in meinem Körper befindet. Thronverdammt! Ich habe Brüste! Ah! Gottimperator hilf! Ich will zurück in meinem Körper!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #251 am: 25. April 2014, 13:45:56 »
Position:
Kessel
Antaris Dewain Hulk System
Antaris Dewain Hulk
Gang vor Chaostempel
Zeit: 2 089 785.M41

"Das bin nicht ich! Ich meine, ich bin ich! Nein! Ich bin Flavion!", rufe ich verzweifelt, dann wird es kurz wieder dunkel und ich bin wieder in meinem Körper. Imperator sei Dank, dieses widernatürliche Phänomen hat nicht lange gehalten.
"Ich bin wieder ich! Schnappt Euch diese verdammte Hexe, überwältigt sie!", befehle ich und leider sind die beiden schwer bewaffneten Männer inzwischen tot. Ich entwaffne die kleine Kultistin mit dem Sturmgewehr und schicke sie mit der flachen Seite meines Schwertes ins Reich der Träume und die Hohepriesterin folgt, bevor sie noch mehr unheiligen Schaden anrichten kann. Ich hatte Brüste! Was für ein traumatisches Erlebnis. In den nächsten Minuten bin ich davon richtig fertig und muss mich hinsetzen. Das Ganze hat mich mehr mitgenommen als ich zugeben wollte. Thronverdammt! (4 Wahnsinnspunkte)

Aber schließlich reiße ich mich zusammen und koordiniere die Plünderung des Tempels. Es gibt einiges an Schuldverschreibungen von verschiedenen kleinen Handelshäusern einzustecken, auch eine ganze Ladung an Waffen findet sich. Die sind aber leider nicht besonders qualitativ hochwertig. Ein Teil könnte sogar von den Manufakturen auf Maleziel stammen. Auch Aufzeichnungen über einen Sturm, der kommen wird, welcher der Sturmrufer rufen wird. Nachdem der Bastard von mir erschlagen wurde, suchen sie wohl einen neuen Idioten, der den Job machen soll. Ich bin sicher Lady Anagai hat schon wen im Auge. Informationen über Renuka finden sich leider nur wenige. Er war in der Tat ein wichtiger Handelspartner von diesem Kult und hat sie regelmäßig mit Sklaven, sprich Menschenopfern, versorgt. Lord-Kapitän Renuka ist ein schlimmerer Finger, als wie ich ihn anfangs eingeschätzt habe. Dieser Hurensohn lässt echt kein Verbrechen aus, für das man verdammt werden wird.

Alle gefangengenommenen Chaosanhänger, es sind leider nur recht wenige, werden zur "Audacia" gebracht. Die restlichen Gefangenen werden selektiert. Alles, was keine offensichtlichen Chaosmale trägt, wird einfach hier gelassen und nur die, welche offensichtlich Ketzer sind, werden mitgenommen, um sie auf Damaris der Kirche zu übergeben. Ich schätze mal, dass ich auch noch in Zukunft das Wohlwollen von Bischof Arendt brauchen werde und kleine Geschenke erhalten bekanntlich die Freundschaft. Mir ist klar, dass jeder von ihnen gefoltert werden wird und am Ende, falls er die Qualen der Folterkammern der Kathedrale überlebt, auf dem Autoscheiterhaufen verbrannt werden wird. Aber das ist der gerechte Lohn für die Abwendung von unserem geliebten lebendigen Gottimperator hin zu Götzen mit total bescheuerten Namen. Wer einen Kerl mit dem Namen Körnchen anbetet und immer stupide die gleichen Sätze brüllt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er im reinigenden Feuer geläutert wird.

Nachdem ich auf dem Antaris Dewain Hulk die Ordnung wiederhergestellt habe, stellt sich die Frage, wie wir weiter damit verfahren. Bruder Obskurus ist der Meinung, dass wir ihn einfach zerstören sollen, nachdem wir alle Bewohner gefangen genommen haben, um sie auf Maleziel einzusperren. Nach etwas Hin und Her beschließe ich, den Hulk bestehen zu lassen. Der Tempel ist vernichtet und der Kult zerschlagen. Wahrscheinlich verstecken sich noch Chaosanhänger dort drinnen, aber schließlich ist es auch eine Kosten Nutzen Frage. Es bringt mir keinen Nutzen, den Hulk zu zerstören und ein bekannter Unterschlupf ist mir lieber. Falls ich nochmal solche Ratten suchen muss, dann weiß ich, unter welchen Stein ich schauen muss. Wir legen ab und nehmen Fahrt auf zum nächsten Sprungpunkt.

Die Spezialisten meines Bruders verrichten gute Arbeit und schon bald habe ich einiges an Informationen. Renuka war vor mehreren Wochen auf dem Hulk gewesen und hat dem Kult Menschenopfer verkauft. Einer seiner Handelspartner für Waffen ist ein gewisser Beut Holland von der Schrottwerft. Welche Position er dort innehat, ist hier nicht bekannt. Eine weitere Spur führt zu einem gewissen Ao Windrickes, der auf Mauritius III residiert. Da dies das zweite Mal ist, dass ich Hinweise auf diese Welt bekomme, lasse ich Kurs darauf nehmen. Ich habe so ein Bauchgefühl, dass ich dort die Antworten auf meine Fragen finden könnte. Der Transfer wird fünf Tage dauern, eine lange Zeit.

Wie es wohl meinem Bruder Quintus und meinem bedauernswerten süßen kleinen Neffen Revius ergangen ist? Mir schwant Böses. Die Indizien verdichten sich, dass es wohl um Rache des Erzfeindes wegen der Tötung des Sturmrufers geht. Sie wollen mich damit treffen. Aber wäre es nicht brutaler gewesen, ihn gleich in aller Öffentlichkeit zu ermorden? Für was brauchen sie ihn lebendig? Soll er ein Köder sein, um mich in eine Falle zu locken? Folge ich einer Spur aus Brotkrumen zu einem Ort absoluter Verdammnis? Was werde ich dort finden? Eine Loge alter blinder Männer, einer meiner drei von Lady Anagai aufgezwungener Gegner?

Gespielt am 28.09.2013
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 5
Altea Puppila Meisterin der Leere Rang 5
Solon Ares Magister Militraris Rang 4
Bruder Obskurus Rang 5
EP: 425
Besiegte Feinde:
ca. 20 Kultisten
Eine Kultführerin
Beute:
42 Verkäufe in Schuldverschreibungen
2 B Ladungen Waffen
Verluste
Knebelvertrag über schwere Waffen -3,5, durch Handelsverträge auf - 2,79 reduziert.

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Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #252 am: 28. April 2014, 14:51:17 »
Persona Dramatis
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Kapitel 40
Der zweite Sturmrufer!


Position:
Findlingswelten
Mauritius System
Orbit über Mauritius III
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 101785.M41

Nach fünf Tagen äußerst ruppigen Warptransfer erreichen wir das System von Mauritius. Ein Magnetstern dominiert das System und macht durch seine Strahlung eigentlich alles Leben hier unmöglich. Aber Mauritius III befindet sich in einem Asteroidenfeld und ist dadurch gegen die harte Strahlung etwas abgeschirmt. Die Welt an sich besteht aus 90% Landmasse und nur der Rest ist mit kümmerlichem Wasser bedeckt. Also eher eine Wüstenwelt und nicht gerade der Ort, wo Weinreben, der Grundstock allen Amasecs, in Massen wachsen dürften. Es gibt auch nur eine einzige Siedlung. Ich beschließe, diesmal nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen und gebe mich als Freihändler Manner von der Est-17 aus. Nicht gerade die originellste Tarnung, aber Mechanikusschiffe haben meist dämliche Kennungen. Als Grund meines Besuches behaupte ich, Amasec einkaufen zu wollen und gebe den zwielichtigen Händler Kordaza als meine Referenz an. Meine Angaben werden geschluckt und ich bekomme Landeerlaubnis für ein Beiboot.

Mit meiner üblichen Entourage begebe ich mich zur Oberfläche des öden Planeten, der genau eine Siedlung hat. Eher ein Herrschaftssitz, um dem sich Wirtschaftsgebäude und Unterkünfte drängen. Wie halbverhungerte Nomaden um ein Herdfeuer. In einer Hügelkette hat man ein Landefeld betoniert, wo schon fünf schwer bewaffnete Geländewagen mit knatterndem Petrochem Antrieb auf uns warten. Techpriester Fidilius wirft begehrliche Blicke in Richtung der drei aufmontierten schweren Bolter. Wir steigen in die beiden weniger bewaffneten Jeeps ein und lassen uns zum Anwesen kutschieren. Auf den Hängen wachsen Weinreben und mehr oder weniger mutierte Arbeiter tun ihr Werk. Die festungsartige Mauer um das Anwesen ist aus primitiven Baumitteln errichtet worden und würde einem Kampfgeschütz nicht lange standhalten. Die Häuser und Wirtschaftsgebäude sind ebenfalls in einem sehr rückständigen Stil errichtet, der selbst auf primitiven imperialen Welten nur noch selten anzufinden ist.

Auf dem Herrenhaus ist unter den ausladenden Giebeln der Schatten eines Chaossterns zu sehen, der wahrscheinlich bis vor kurzem dort gehangen hat. Der Hausherr ist ein optisch etwa achtzig Jahre alter Mann im Rollstuhl. Sein Hemd ist oben aufgeknöpft und ich kann gerade so noch eine spitz zulaufende Narbe sehen. Jede Wette, dass der Herr dieser Welt einen Chaosstern auf der Brust eingeritzt hat. Hier und da sind oberflächliche Mutationen zu sehen, unter anderem ein sechster Finger, der aus seinem Handrücken ragt. Ich bin nicht wirklich überrascht, diese massiven Hinweise auf Chaoseinfluss zu finden. In der Empfangshalle sind ein gutes Dutzend Bewaffneter angetreten, die allesamt den Eindruck von hartgesottenen Veteranen machen. Trotzdem bleibe ich ruhig, als ich mit Lord-Kapitän Conari angesprochen werde. Die "Audacia" ist zu bekannt, um damit bluffen zu können.

"Dann wisst Ihr ja, warum ich hier bin!", meine ich dazu nur lapidar. Der Kerl, dessen Namen ich gar nicht kenne, kennt den Schweinehund Renuka wohl von früher. Der Herr dieser Welt war wohl eine Art Söldnerhauptmann und hat für verschiedene Fraktionen unter dem Stern gekämpft gegen andere Fraktionen des Sterns. Nun ja, jedem sein Broterwerb. Auf alle Fälle bekomme ich den konkreten Hinweis auf Akanti IV. Wieder einmal. Diese Welt wurde schon öfters ins Spiel gebracht. Damit habe ich die Information, die ich haben wollte.

"Nun gut, dann wohl Akanti IV. Nun zum geschäftlichem!", meine ich und die Leute machen auf einmal einen sehr angespannten Eindruck. Mein Ruf als Henker und Vollstrecker der Kirche eilt mir wohl voraus. Aber ich bin nicht hier, um zu töten, sondern um Profit zu machen.
"Ich würde gerne etwas von Eurem vorzüglichen Amasec erwerben", erkläre ich und alle sind auf einmal ganz entspannt. Zu einem Spottpreis kaufe ich drei Laderäume voll und lasse die Fässer verladen. Aufgrund des Herkunftsortes lasse ich die Fässer nach bösen Überraschungen untersuchen und es findet sich eine erkleckliche Anzahl freiwilliger Tester, welche den Amasec auf Gift untersuchten wollen. Etwas Anderes hätte mich auch wirklich überrascht. Letztendlich stellt sich heraus, dass keines der Fässer präpariert oder gar vergiftet ist.

Es werden Stimmen laut, die eine Auslöschung dieses Anwesens fordern. Immerhin haben wir es dort unten mit Chaosanhängern zu tun. Ob noch aktiv oder nicht spielt ja in diesem Sinne keine Rolle. Wenn ich dieses Anwesen auslösche, sammle ich Pluspunkte bei Bischof Arendt, gelte dann aber nicht mehr als verlässlicher Handelspartner. Ich habe das bekommen, was ich wollte, also sehe ich von weiteren Maßnahmen mit der Laserlanze ab. Schließlich bin ich auf keinem Kreuzzug. Jedenfalls jetzt noch nicht. Also lasse ich Kurs auf den nächsten Sprungpunkt nehmen und den kürzesten Transfer nach Akanti IV berechnen. Zu fast hundert Prozent bin ich mir sicher, dass ich dort Renuka und seine "Tochter der Leere" finden werde. Aber ich bin mir ebenfalls sicher, dass Renuka dort auf mich lauern wird. Ha, eine erkannte Falle ist keine mehr und ich habe vor, den Spieß umzudrehen.

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #253 am: 30. April 2014, 16:44:24 »
Position:
Findlingswelten
Akanti System
Realraumtransfer zu Akanti IV
"Audacia"
Brücke
Zeit: 2 101 785.M41

Das Akanti System ist ein recht hübsches. Es gibt zwei Welten in Habitabler Zone, IV und V. Wobei V bis auf die Äquatorregion von einem Eispanzer bedeckt ist und deswegen nur dort sehr dünn mit einem Außenposten besiedelt ist. Dafür ist Akanti IV mit zur Hälfte mit Wasser bedeckten Oberfläche schon eine sehr ausgeglichene Welt. Um die Hauptstadt herum wird gerade eine riesige liegende Imperatorstatue aus dem Fels gehauen. Das Teil ist mehrere Kilometer lang. Da liegenden Darstellungen meist eher Gefallene zeigen, scheint mir dies nicht unbedingt ein Gottimperator gefälliges Werk zu sein. Es lassen sich Spuren eines Raumschiffantriebes orten, aber erst mal kein Raumschiff. Ha! Ich wusste es, Renuka ist hier und versucht mir aufzulauern. Lady Helmchen und Bruder Obskurus machen je ein Psi Dings und kommen unabhängig von ihren Methoden zum gleichen Schluss, dass sich die "Tochter der Leere" hinter einem der Monde in Schleichfahrt versteckt.

Perfekt! Jetzt haben wir alle Optionen, um mit diesem Schweinehund abzurechnen. Lady Helmchen schlägt vor, die Triebwerke zu zerschießen. Genialer Plan! Wären nicht mein Bruder und Neffe an Bord dieses Seelenverkäufers. Und das ist der Knackpunkt. Ich habe alle Optionen und letztendlich doch nur wenige, solang ich davon ausgehen muss, dass sich Quintus und Revius an Bord dieses Schiffes befinden. Und das ist noch nicht mal sicher. Es gibt einiges an Diskussionen über unsere möglichen Vorgehensweisen. Letztendlich entscheide ich mich für einen äußerst gewagten Plan. Mit zwei Sturmbooten werden wir die "Tochter der Leere" entern. Eine Gruppe wird zu den Reaktorräumen vordringen und diese soweit beschädigen, dass die Fregatte manövrierunfähig und wehrlos im Raum treibt. Das zweite Team, von mir angeführt, wird sich den Weg in die Brigg freikämpfen und die Geiseln retten. Dumm nur, dass wir keine Ahnung haben, in welcher sich die Entführten befinden. Wir haben zwar Pläne für die Baureihe, aus der die Tochter der Leere entspringt, aber wer weiß, wie es da drinnen aussehen mag? Ganz abgesehen davon, dass es mindestens drei Bereiche gibt, wo Gefangene gehalten werden können. Und wahrscheinlich gibt es dort noch mehr Käfige, um Sklaven einzusperren. Unsere Chancen stehen schlecht, alles spricht gegen uns, aber ich bin niemand, der seinen Bruder und Neffen kampflos einem solchen Scheusal wie Renuka überlässt. Also los!

In Schleichfahrt setzt sich die "Audacia" hinter die "Tochter der Leere" und wir besteigen eines der Sturmboote mit weiteren Soldaten meiner Spezialeinheiten. In einem Sturmlandeboot ist es verdammt eng. Wir stehen  wie Sardinen in einer Dose in den Haltegestellen. Zur Erbauung der Moral lasse ich ein paar schmissige Kirchenlieder singen. Ich bete zum Gottimperator, dass Meisterin Puppila uns sicher in die Tochter rammen lässt. Der Anflug ist recht zäh und dauert gefühlte hundert Jahre, dabei sind wir gerade mal zwei Stunden unterwegs. Bald hängt jeder nur noch seinen Gedanken nach. Werde ich erfolgreich sein? Kann ich das überhaupt? Ist Quintus und Revius überhaupt noch an Bord dieses verfluchten Schiffes? Thronverdammt, finden wir es heraus!

Gekonnt landen wir an und sprengen uns in ein Mannschaftsquartier. Das Gemetzel ist schnell vorbei und der spartanisch eingerichtete Raum ist in unserer Hand. Ich lasse alle Ausgänge daraus sichern und stoße mit vierzehn weiteren Soldaten weiter vor. Wir müssen etwa hundert Meter Luftlinie zu unserem ersten Ziel zurücklegen. Der Ausbruch gelingt noch recht gut. Unter Deckungsfeuer stoßen wir vor und brechen in die Tiefe des Schiffes. Allerdings ist das Ganze verdammt verwinkelt und wir kämpfen gegen Piraten, die selbst schon Schiffe geentert haben. Bald schlägt uns wütendes Abwehrfeuer entgegen und viele greifen uns auch mit Nahkampfwaffen an. Ich schlage eine blutige Schneise durch den chaotischen Piratenabschaum und Leichen pflastern meinen rechtschaffenen Weg. Mutanten und Chaosabschaum gibt es hier zuhauf. Aber schon bald wir die Lage brenzlich, da es Zeit kostet, uns durch diesen Auswurf der Menschheit zu kämpfen. Fidilius bricht durch lose Bodenplatten in einen Wartungsgang und wird von einem guten Dutzend Unabs bedrängt. Ein gewaltiger Hüne mit riesigen Muskeln tritt mir in den Weg. Er hat einen gewaltigen Zweihänder und meine ersten Hiebe prallen einfach an ihm ab. Thronverdammt! Dafür trifft der vierte ihn und spaltet den Riesen in zwei Hälften. Etwas wuchert aus ihm heraus und versucht ihn zu heilen. Aber diese massive Verletzung übersteigt die Möglichkeiten dieser Hexerei. Ha! (Zorn des Imperators, wie so oft noch an diesem Spielabend. Auch wenn ich sonst ziemlich viel verwürfelt habe)

Bruder Obskurus gelingt es schließlich, Techpriester Fidilius aus der Grube heraus zu helfen und wir können weiter. Ein psionisches Blitzgewitter geht auf uns nieder, aber Magister Militaris Ares richtet den Ketzer mit einer gekonnten Salve seines Bolters hin. Ohne Kopf kann der beste Psioniker keine unheilige Hexerei mehr wirken. Dann hüllt uns eine Lohe grünen Feuers ein, dessen Strahl ich aber ausweichen kann. Ares tötet auch diesen Hund. Aber wo der herkam, kommen noch viele andere. Statt weniger Gegner, scheinen es immer mehr zu werden. Thronverdammt!

Schließlich gelingt es uns, den ersten Gefangenenbereich zu nehmen. Eine Sackgasse, mit nur einem Zugang. Ich lasse meine Leute an der letzten Kreuzung Stellung beziehen und gehe in den Gefangenentrakt. Leider findet sich darin nur ein Spinner, der von den einzig wahren niederen und höheren Göttern predigt. Da der Kerl einiges über die Interna des hiesigen Chaos weiß, nehme ich ihn mit, ebenso ein paar hier eingekerkerte Gefangene, die wohl in Ungnade gefallene Besatzungsmitglieder sind. Dann bleibt nur noch eine Zelle übrig, die ich noch öffnen kann. Der Imperator ist mir heute einfach nicht gnädig, denn diese Zelle ist von einem unbekannten mumifizierten Toten belegt. Thronverdammt!

Nakago

  • Mitglied
Die Fahrten der Audacia
« Antwort #254 am: 02. Mai 2014, 19:10:58 »
Position:
Findlingswelten
Akanti System
Orbit über Akanti IV
"Tochter der Leere"
Gefangenentrakt I
Zeit: 2 101 785.M41

Fidilius versucht über ein sich befindliches Cogitatorterminal in den Maschinengeist der "Tochter der Leere" einzudringen und so etwas wie ein Gefangenenverzeichnis zu finden. Schnell stellt sich heraus, dass der Maschinengeist der "Tochter der Leere" sich um solche Dinge nicht kümmert. Die Verzeichnisse sind seit Jahrzehnten nicht mehr aktualisiert worden. Kein Wunder, dass da dann Gefangene einfach in ihren Zellen vergessen werden. Nun gut, es gibt noch zwei Möglichkeiten. Nachdem der Techpriester alle Maschinengeister der Schutzfelder, die im Laufe der Kämpfe überladen worden sind, wieder versöhnt hat, wage ich den Durchbruch. Mit einem Hagel Splittergranaten räumen wir die ersten Meter frei und stürmen weiter in die Tiefe des Raumschiffes. Der Angriff hat die Verteidiger vollständig überrascht, wahrscheinlich haben sie gedacht, ich würde mich zurückziehen, aber so leicht gebe ich mich nicht geschlagen.

Wir schaffen problemlos etwa fünfzig Meter von zweihundertfünfzig, als ein massiver Gegenangriff in  unsere Reihen bricht. Meine Leuten erleiden Verluste, auch wenn Renukas Piraten dafür einen gewaltigen Blutzoll zahlen und sich ihre Leichen im Gang schon bald stapeln. Wiedermal nach kurzer Zeit sind die Maschinengeister der meisten Schutzfelder meiner Leute eingeschnappt. Ich bringe Ordnung in die Reihen meiner Soldaten und befehle dann den Rückzug, da ich die Zähigkeit des Widerstandes wohl unterschätzt habe. Ein Durchbruch in einen weiteren Gefangenenbereich erscheint mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr möglich. Auch dürfte klar sein, dass sie diesen vorher räumen werden, bevor ich ihn erreichen kann. Es wird ein blutiger Spießrutenlauf durch die Gänge dieses verwinkelten Schiffes. Covalek würde hier sicherlich allein schon vom Anblick der hier vorherrschenden Unordnung und Schlampigkeit in Raserei verfallen.

Schließlich erreichen wir wieder unser Sturmboot. Ich prüfe die Möglichkeit, von hier aus über Wartungs- oder Lüftungsschächte unbemerkt tiefer in dieses Schiff vorzustoßen. Leider komme ich zu dem Schluss, dass auch dies wohl nach kurzer Zeit entdeckt werden würde. So bleibt mir nichts anderes übrig, als dies als eine Art Unentschieden zu verbuchen. Mir ist es zwar nicht gelungen, die Geiseln zu befreien und habe obendrein noch sieben gute Leute verloren, aber dafür habe ich von Renukas Leuten einen gewaltigen Blutzoll gefordert. Seine Verluste dürfen sich im dreistelligen Bereich belaufen. Aber ich bin nicht die Imperiale Armee, die einen hohen Killcount als Erfolg verkaufen kann. Sieben Leute eigentlich sinnlos gefallen, das ist ein herber Verlust. Die Moral ist trotzdem bei meinen Leuten gut, da für sie ein Verhältnis von 1 zu 30 an Gefallenen ein Erfolg ist.

Auch das andere Team war nicht wirklich erfolgreich. Die "Tochter der Leere" ist nach wie vor mit Energie versorgt. Uns gelingt es, die Sharks zu lösen und unbeschadet zur "Audacia" zurückzukehren. Dort eile ich zur Brücke und lasse die befreiten Gefangenen in unser Gefängnis bringen. Tja, vom Regen in die Traufe. Nun ja, auf der Brücke erfahre ich, dass der Mistkerl Renuka sich mit mir unterhalten will. Wir stehen wie ein T zueinander, wobei die "Audacia" das I ist. Keine so gute Position. Nun gut, mir bleibt momentan nichts anderes übrig als zu verhandeln. Also nehme ich das Gespräch an. Als erstes macht mir der Pirat deutlich, dass zumindest der arme Kleine Revius noch lebend an Bord ist. Wahrscheinlich war er die ganze Zeit in der Nähe der Brücke inhaftiert.

"Onkel Flavion! Bitte!", ruft er, in das Mikrophon, dann wird er weggezerrt, der arme Kleine, aber wenigstens lebt er noch. Dann muss ich mir ein Haufen von liederlichen und gotteslästerlichen Flüchen anhören, bevor Renuka endlich zur Sache kommt.

"Ihr habt ja einiges an Schaden angerichtet! Bei den Vier, dass wird mich mehr kosten, als dieser Mist mir eingebracht hat", flucht er. Tja, ich kann es ihm nachfühlen. Mir ist gerade auch die Scheiße um die Ohren geflogen, die mir mein lieber Bruder, bzw. die verdammte Familienpolitik eingebrockt hat. Natürlich empfinde ich nur Häme und Schadenfreude, dass Renuka nun in der Tinte sitzt. Hat er sich selbst eingebrockt, dieser Schwachkopf! Hätte er sich doch denken können, dass ich so was nicht auf mir sitzen lassen kann.

"Selbst Schuld! Nun, rückt Revius, Quintus und die Schreiber heraus oder es wird Euch verdammt nochmal leidtun!"
"Tja, Quintus und seinen Anhang habe ich schon an Maravius Saynays verkauft und das vor sechs Tagen. Wenn Ihr noch etwas von Eurem feinen Bruder retten wollt, solltet ihr Euch beeilen." Er übermittelt mir die Koordinaten von einem Stützpunkt der Saynays. Thronverdammt! Maravius ist die Nummer Zwei vom Clan der Saynays und äußerst berüchtigt. Galt eine Zeitlang als tot, als sein Raumschiff zusammen geschossen worden war. Hat das Inferno aber wohl Dank dunkler Pakte überlebt. Dass Quintus nun sein Gefangener ist, dürfte schlimmer als der Tod sein. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was diese perversen kranken Schweine mit meinem armen Bruder alles anstellen und schon angestellt haben. Wahrscheinlich hacken sie ihm Fingerglied für Fingerglied ab und füttern ihn damit. Dann die Hände und dann die Arme scheibchenweise. Allein dieser Gedanke lässt mich Rot sehen. Ich unterbreche kurz die Verbindung und suche verzweifelt etwas, was ich kaputt schlagen kann. Aber leider sehe ich nur Dinge, die zu schade sind, um daran meine Wut auszulassen. Beim goldenen Arsch des Imperators, ich könnte platzen vor Wut!

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