Position:
Hecaton Risse
Illisk System
Illisk
Hauptquartiers der Thuleaner
Servitorenmanufaktur
Zeit: 2 264 785.M41
Wir kommen zu spät, um Zathor Rak noch an einem Stück zu finden. Sein Körper ist in seine Einzelteile zerlegt worden und er schwimmt in einem Tank. Damit meine ich sein Gehirn. Fidilius gelingt es, die Kommunikation mit ihm herzustellen. Er begrüßt mich und beglückwünscht mich zu meinem Erfolg. Aber noch ist nicht alles gewonnen, das Konzil muss entweder seinen Irrweg einsehen oder ausgelöscht werden. Es gibt einen Geheimgang über die Wohnbereiche, die an der Servitorfabrik angrenzen, der zu der Rückzugskammer des Konzils führt. Zathor Rak will obendrein noch in meine Dienste treten und seinen Sachverstand in der "Audacia" zur Verfügung stellen. Das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Zum einen hat er uns hier das Leben gerettet und bewiesen, dass man sich auf ihn verlassen kann. Auf der anderen Seite ist er immer noch ein Thuleaner, Angehöriger einer mehr als nur obskuren Splittersekte des Mechanicum.
"Wenn Ihr mich als oberste Autorität anerkennt, bin einverstanden!", meine ich dazu. Er ist dazu bereit und damit ist es wohl besiegelt. Ich hoffe mal, dass er keine finsteren Hintergedanken hegt.
Nun gut, ich sammle ein paar Leute und wir gehen in die Wohnquartiere. Dort sind einige halb fertige Servitoren zu sehen, die offensichtlich ihrem Schicksal überlassen worden und nun gänzlich tot sind. Auch finden wir einen Käfig voller Gefangene, die herzzerreißend um Gnade flehen. Ich sorge dafür, dass sie erst mal wieder mit Nährbrei versorgt werden. In einem zweiten Käfig ist nur ein Gefangener, ein Psioniker, wie er mir erklärt. Um ihn herum sind verstümmelte und zerrissene Leichen zu abstrakten Symbolen ausgelegt. Der Kerl nennt sich Karien und will in meine Dienste treten. Bruder Obskurus ist Feuer und Flamme und will den dubiosen, unsanktionierten Psioniker umgehend in den Chor eingliedern. Klar, kaum haben wir alle Chaoselemente beseitigt, kommt der nächste. Es gibt eine hitzige Diskussion innerhalb meines Gefolges. Althea ist wie immer die Stimme der Vernunft. Andere würden vielleicht auch sagen, die Stimme der Verzagtheit. Wie auch immer, ich vertage eine Entscheidung auf später. Aber ich bin nicht von dem Gedanken begeistert, einen weiteren Störfaktor in den Chor hineinzulassen. Genau genommen habe ich mich schon entschieden. Dieser Typ kommt nicht auf mein Schiff!
Wir finden dank Zathor Raks Hilfe den gut getarnten Eingang zum Geheimgang. Ohne seine Hilfe hätten wir den hier nie vermutet, geschweige denn gefunden. Nur mein Gefolge und ich dringen in den Gang ein. Die Wände bestehen aus glattem Ferrobeton ohne irgendwelche Verzierungen oder Markierungen. Nach einigen hundert Metern endet der Gang an einem Schacht. Es geht über zwei Leitern etwa fünfzig Meter in die Höhe. Ares und ich übernehmen die Sturmspitze. Eigentlich ist es Blödsinn, die einzigen schwerer Verwundeten nach oben zu schicken, aber es hat schon seinen Grund, warum die anderen so gut wie nichts abbekommen haben. Allerdings gibt es hier keine versteckten Fallen und wir kommen ohne Probleme oben an. Hier führt der Gang nur kurz weiter. Flache Bildschirme einer hochwertigen Baureihe sind an den Wänden aufgereiht und zeigen einen wilden Mix aus alten Aufzeichnungen und aktuellen Bildern. Das Konzil müsste jetzt spätestens wissen, wie es um sie steht.
Dahinter ist ein halbrunder Raum und hinter einer flimmernden Energiebarriere schwimmen zweiundzwanzig Gehirne in einem Becken. Wir werden keifend und fluchend empfangen. Noch immer sind sie der Meinung, wir wären die Aggressoren und hätten die ganzen Dämonen durch unsere Schuld hergebracht. Schließlich waren ihre Experimente gut gesichert und sie sind immer noch der Meinung, zum einen unfehlbar und zum anderen unkorrumpierbar zu sein. Nach etwas hin und her sind die Verhandlungen ganz klar gescheitert. Wir gehen über zu Plan B, welche die Auslöschung des Konzils zum Ziel hat. Auch das Konzil geht zu ihren Plan B über, welche unsere Vernichtung zum Ziel hat.
Vier Klappen öffnen sich an der Decke und Waffensysteme fahren heraus. Wieder einmal spüre ich wie im Tempel von Maleziel, dass dies die finale Auseinandersetzung zwischen zwei Spielfiguren Lady Anagai ist. Ich frage mich, wie oft sie diese Sauerei schon abgezogen hat. Jedenfalls kann ich bald freier atmen und meine Wunden schließen sich, während die Waffensysteme auf uns einschwenken. Meine Infernopistole röhrt auf, der Schuss geht leider fehl. Letztendlich schießen wir einen Teil der Systeme ab, die laufend ersetzt werden und werden aus allen Rohren beschossen, besonders ich. Da die letzte Energieversorgung hier in der Nähe sein muss, zerschieße ich eine der Bodenplatten. Darunter liegt tatsächlich ein Wartungsgang. Fidilius und Althea klettern nach unten, um das Kraftwerk lahm zu legen. Der Rest bleibt oben und bekämpft mit mir die Waffensysteme. Raketenwerfer, Schwere Bolter, Maschinengewehre, Plasmawerfer, Melter, Hochenergielasergewehre und eine Flottenschrotkanone wechseln sich ab. Nachdem meine Infernopistole leer geschossen ist, wechsele ich auf Donnerwetter. Nach mehreren Salven ist auch das Magazin dieser Waffe verschossen und ich zücke Himmelssturm. Bruder Obskurus erreicht mit seinem Flammenwerfer relativ wenig. Ich kann etwas dazu beitragen, dass die Waffensysteme zerschossen werden, aber Magister Militaris Ares ist in seinem Element und seine Garben erzielen die besten Resultate.
"Wenn das Konzil sein Schicksal aufgebraucht hat, wird es hier zu einer physischen Reaktion kommen!", meint der Astropath, der ein Gespür dafür hat. Jedenfalls ab und zu mal. Die beiden Techbegabten lassen sich eine halbe Ewigkeit Zeit, bis sie endlich dem Konzil den Saft abdrehen. Vorher schon bebt die Erde. Gesteinsbrocken in Kinderkopfgröße regnen auf uns herab und decken uns ganz schön ein. Die Waffen des Konzils haben inzwischen ihre Funktion eingebüßt und sind nur noch einen Haufen Altmetall. Schade, die Waffensysteme waren viel wert gewesen. Gegen Ende kommt Bruder Obskurus auf die Idee, einzelne Gehirne mit telekinetischer Presse zu zerstören. Ich wechsele derzeit die Magazine meiner Waffe und endlich, als ich schon glaube, hier raus zu müssen, bevor die Kuppel einstürzt, bricht das Schutzfeld zusammen. Nun vollstrecke ich den Bann des Imperators an Chaospaktierer, denn den Ketzer musst du auslöschen! Wir eröffnen aus unseren Sturmboltern das Feuer und richten die Häretiker hin. Nach wenigen Sekunden ist der Raum mit Nährflüssigkeit geflutet, in dem die zerfetzten Überreste der Gehirne herum schwimmen. Ausgelöscht zu werden, dass ist das Schicksal des Ketzers!
Schließlich tauchen Fidilius und Althea wieder auf.
"Gute Arbeit!", meine ich etwas säuerlich. Althea prallt zurück und schaut mich befremdlich an. "Aber nächstes Mal beeilt Ihr Euch gefälligst."
"Puh! Ich dachte schon, der Lord-Kapitän wäre besessen, weil er uns gelobt hat. Aber er ist ganz der Alte", meint Althea daraufhin freudestrahlend.
Gespielt am 28.12.2013
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 6
Altea Puppila Meisterin der Leere Rang 6
Bruder Obskurus Rang 5
Magister Militaris Ares Rang 5
Techpriester Fidilius Rang 4
EP: 525
Besiegte Feinde:
7 Harpyien
1 Konsolendämon
1 Graknor der Verderber
4 Rosa und 8 Blaue Horrors
Magos Logas
Das Thuleanische Konzil
Unbekannte Anzahl an Kampfservitoren und Techpriester
Beute:
Illisk
Gedanke des Tages
Spoiler (Anzeigen)Wow! Was für eine Achterbahnfahrt! Action, Blut und Schweiß. Da haben die Würfel geglüht. Selten eine so spannende und harte Sitzung erlebt. Eine Zeitlang war ich überzeugt, Flavion stirbt im Kampf gegen Graknar der Verderber. Ohne das Talent "Hart im Nehmen" wäre der arme Flavion auch in Stücke gehauen worden. Dieses Talent halbiert kritischen Schaden, sonst wäre ich in tödliche Regionen gekommen. Es wäre ein guter Tod gewesen. Es ist keine Schande darin, gegen einen starken Feind zu fallen, wenn man im ehrlichen Nahkampf kämpft. Rückzug oder Aufgabe war keine wirkliche Option. Ich habe mit dem Gedanken gespielt, Flavion sich einfach umfallen und tot stellen zu lassen. Aber das wäre doch zu unwürdig für ihn gewesen. Aufrecht sterben, das war einfach stilvoller und ging ja gerade noch mal gut. Die Würfel haben verrückt gespielt. Zeitlang ging alles schief, dann hat wiederum alles geklappt. Wahnsinn! Eine der kampfintensivsten Sitzungen aller Zeiten. Und die zweite der drei Begegnungen ist nun vollbracht. Mal sehen, was es mit dem Halbling auf sich hat. Und Flavion Conari hat einen weiteren Titel errungen. Lord-Kapitän Flavion Conari, Befreier von Maleziel, Verteidiger von Damaris, Träger des Blauen Sterns, Vollstrecker der Kirche und Vernichter der Techhäresie von Ilisk.