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Autor Thema: Die Fahrten der Audacia  (Gelesen 67920 mal)

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Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #300 am: 20. August 2014, 13:24:39 »
Position:
Hecaton Risse
Illisk System
Illisk
Hauptquartiers der Thuleaner
Astropathenkammer
Zeit: 2 262 785.M41

Wir kehren zurück ins Allerheiligste der Thuleaner und können Kontakt mit Dante aufnehmen. Die Lage ist unter Kontrolle. Das taktisch geschickte Zurückgehen auf den Engpass minimierte unsere eigenen Verluste und hielt die Dämonen auf Distanz. Mein Leman Russ in stabiler Feuerstellung hinter einem Engpass, unterstützt von einer Massierung aller schweren Waffen, errichtet einen Wall aus explodierenden Projektilen und Strahlen sonnenheißer Energie, durch die kaum ein Dämon schlüpfen vermag. Es gab einige Tote und Verwundete, aber es hält sich alles im Rahmen. Wir sind glimpflich davongekommen und hatten großes Glück, dass die Dämonen gezwungen waren, durch ein Nadelöhr anzustürmen. Wäre es ihnen gelungen, ihre Attacken aus allen Richtungen voranzutragen, ich würde dieses Gespräch nicht führen. Ich spreche Dante und seinen Leuten ein großes Lob aus und befehle, erst mal die Stellung zu halten.

Wir schauen nun, ob wir mit dem Konzil Kontakt aufnehmen können. Allerdings gelingt es Fidilius nicht, die Maschinengeister gewogen zu stimmen. Dafür können wir einen orthodoxen, nicht korrumpierten Thuleaner gefangennehmen. Ich lasse meinen Charme spielen und überzeuge ihn, dass ich den nicht korrumpierten Thuleanern wirklich nicht an die Kehle will. Er kriegt dann ein Datenterminal zum Laufen und wir können so den Aufenthaltsort von Zathor Rak ermitteln, dessen Überreste sich in der Servitorenmanufaktur befinden. Der Orthodoxe erklärt, dass die Servitorenmanufaktur von Magos Logas geleitet wird, einer der ersten, welcher sich von den Ideen der Stryxis hat korrumpieren lassen. Im Klartext heißt das, wir kommen da nur mit Gewalt rein.

Nun gut, wir sammeln weitere Thuleaner ein und internieren sie. Auch lässt sich meine geliebte Plasmapistole mit dem Namen "Donnerwetter" in einer Kammer finden. Ohne vier Pistolen am Körper fühle ich mich einfach unterbewaffnet. Mit Dante, Nimdock und weiteren Offizieren bespreche ich das weitere Vorgehen. Unsere Truppen haben harte Kämpfe hinter sich. Ich lasse Sperrverbände bilden, welche die noch nicht gesicherten weiterführenden Zugänge sichern. Der Rest kann sich in provisorischen Lagern ausruhen. Alle Verwundeten werden evakuiert und weitere frische Kompanien heran geführt. Und zu den Verwundeten gehören auch Althea, Ares und ich. Fidilius und Obskurus bleiben unten. Besonders Obskurus scheint in meiner Abwesenheit große Töne zu spucken und den großen Befehlshaber herauszukehren.

Oben angekommen lasse ich mich erst mal ins Lazarett einliefern und mich verarzten. Auch lasse ich meine arg ramponierte Rüstung reparieren. Meine Mädchen kommen mich schon bald besuchen und Colette hat ein fulminantes Fünf-Gänge-Menü zusammengestellt, das meinen doch inzwischen großen Hunger stillt. So lässt es sich aushalten. Ich sammle neue Kräfte und ruhe mich aus. Meine beiden Konkubinen sind äußerst zartfühlend und lassen mich zur Ruhe kommen. Nachdem ich ausgeschlafen habe und meine beiden süßen Konkubinen doch noch etwas gefordert habe, treffe ich mich mit Kyle Ademis. Ich informiere ihn über die neusten Entwicklungen und das sein heiß geliebtes Konzil wohl unrettbar verloren ist. Jetzt gilt es, die noch übrig gebliebenen Thuleaner zurück auf Kurs zu bringen und Zathor Rak zu retten. In seiner Begleitung kehre ich auf das Schlachtfeld zurück. Es gab bis her keinen weiteren Feindkontakt. Die Truppen haben sich von den Schrecknissen des letzten Tages erholt und sind guter Dinge. Kyle Ademis redet auf die letzten Thuleaner ein, während ich die feindlichen Befestigungen studiere.

Hinter dem gewaltigen offenstehenden Tor sind massive Barrikaden errichtet worden, welche von schwer gepanzerten Kampfservitoren verteidigt werden. Wir müssen eine Bresche durch die Barrikaden schlagen. Ich veranlasse, dass einer der Achtachser aus der Garage hergebracht und provisorisch gepanzert wird. Auch wird ein primitiver Maschinengeist die Steuerung des Fahrzeuges übernehmen. Die Ladefläche wird mit konventionellem Sprengstoff gefüllt. Genug, um eine massive Barrikade zum Einsturz zu bringen. Während der Waffenträger gebaut wird, ziehe ich alle schweren Waffen zusammen und lasse sie in Stellung bringen. Auch begeben sich die Sturmeinheiten in ihren Bereitstellungsraum. Natürlich bleiben die Vorbereitungen nicht unbeobachtet. Sollen sie nur wissen, dass wir kommen.

Leider gelingt es Kyle Ademis nicht, zu den hier stationierten Thuleanern durchzukommen. Vielleicht wird das Zathor Rak gelingen, der ein hohes Ansehen in dieser Sekte genießt. Nun gut, ich gebe das Zeichen zum Angriff. Der Wagen beginnt zu rollen, ich lasse Deckungsfeuer geben und werfe persönlich ein paar Nebelgranaten mit meinem Gefolge, um das Fahrzeug zu schützen. Es kommt bis zur Barrikade und detoniert dort. Sturmangriff! Als erster bin ich in der Bresche und treffe auf die ersten Kampfservitoren, die sich uns in den Weg stellen. Mein Gefolge kümmert sich um diese Ärgernisse, während ich versuche, den Angriff halbwegs zu koordinieren. Wir treffen auf den Magos Logas, der den Körper einer Stahlspinne hat. Ich versuche, ihn mit dem Kampfgeschütz erledigen zu lassen, aber es gelingt mir nicht, den Panzer einzuweisen. (Unter 81 zu würfeln kann so verdammt schwer sein!)

Schließlich erledigt Fidilius den korrumpierten Magos, bevor der Panzer zum Schuss kommt. Nun gut. Die Manufaktur ist nun unser, da durch das Ableben des Magos alle Kampfservitoren sich selbst mit einer Sprengladung zerstören. Die Verluste halten sich in Grenzen und wir haben auch diesen Teil der Anlage unter unserer Kontrolle. Bruder Obskurus ist etwas angesäuert, da er allein gegen einen Servitor kämpfen musste und ihm niemand zu Hilfe geeilt ist.

"Wieso auch? Der Servitor kann Euch doch eh nicht verletzen und Ihr könnt auch nicht sterben!", meine ich dazu nur.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #301 am: 22. August 2014, 12:56:24 »
Position:
Hecaton Risse
Illisk System
Illisk
Hauptquartiers der Thuleaner
Servitorenmanufaktur
Zeit: 2 264 785.M41

Wir kommen zu spät, um Zathor Rak noch an einem Stück zu finden. Sein Körper ist in seine Einzelteile zerlegt worden und er schwimmt in einem Tank. Damit meine ich sein Gehirn. Fidilius gelingt es, die Kommunikation mit ihm herzustellen. Er begrüßt mich und beglückwünscht mich zu meinem Erfolg. Aber noch ist nicht alles gewonnen, das Konzil muss entweder seinen Irrweg einsehen oder ausgelöscht werden. Es gibt einen Geheimgang über die Wohnbereiche, die an der Servitorfabrik angrenzen, der zu der Rückzugskammer des Konzils führt. Zathor Rak will obendrein noch in meine Dienste treten und seinen Sachverstand in der "Audacia" zur Verfügung stellen. Das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Zum einen hat er uns hier das Leben gerettet und bewiesen, dass man sich auf ihn verlassen kann. Auf der anderen Seite ist er immer noch ein Thuleaner, Angehöriger einer mehr als nur obskuren Splittersekte des Mechanicum.

"Wenn Ihr mich als oberste Autorität anerkennt, bin einverstanden!", meine ich dazu. Er ist dazu bereit und damit ist es wohl besiegelt. Ich hoffe mal, dass er keine finsteren Hintergedanken hegt.

Nun gut, ich sammle ein paar Leute und wir gehen in die Wohnquartiere. Dort sind einige halb fertige Servitoren zu sehen, die offensichtlich ihrem Schicksal überlassen worden und nun gänzlich tot sind. Auch finden wir einen Käfig voller Gefangene, die herzzerreißend um Gnade flehen. Ich sorge dafür, dass sie erst mal wieder mit Nährbrei versorgt werden. In einem zweiten Käfig ist nur ein Gefangener, ein Psioniker, wie er mir erklärt. Um ihn herum sind verstümmelte und zerrissene Leichen zu abstrakten Symbolen ausgelegt. Der Kerl nennt sich Karien und will in meine Dienste treten. Bruder Obskurus ist Feuer und Flamme und will den dubiosen, unsanktionierten Psioniker umgehend in den Chor eingliedern. Klar, kaum haben wir alle Chaoselemente beseitigt, kommt der nächste. Es gibt eine hitzige Diskussion innerhalb meines Gefolges. Althea ist wie immer die Stimme der Vernunft. Andere würden vielleicht auch sagen, die Stimme der Verzagtheit. Wie auch immer, ich vertage eine Entscheidung auf später. Aber ich bin nicht von dem Gedanken begeistert, einen weiteren Störfaktor in den Chor hineinzulassen. Genau genommen habe ich mich schon entschieden. Dieser Typ kommt nicht auf mein Schiff!

Wir finden dank Zathor Raks Hilfe den gut getarnten Eingang zum Geheimgang. Ohne seine Hilfe hätten wir den hier nie vermutet, geschweige denn gefunden. Nur mein Gefolge und ich dringen in den Gang ein. Die Wände bestehen aus glattem Ferrobeton ohne irgendwelche Verzierungen oder Markierungen. Nach einigen hundert Metern endet der Gang an einem Schacht. Es geht über zwei Leitern etwa fünfzig Meter in die Höhe. Ares und ich übernehmen die Sturmspitze. Eigentlich ist es Blödsinn, die einzigen schwerer Verwundeten nach oben zu schicken, aber es hat schon seinen Grund, warum die anderen so gut wie nichts abbekommen haben. Allerdings gibt es hier keine versteckten Fallen und wir kommen ohne Probleme oben an. Hier führt der Gang nur kurz weiter. Flache Bildschirme einer hochwertigen Baureihe sind an den Wänden aufgereiht und zeigen einen wilden Mix aus alten Aufzeichnungen und aktuellen Bildern. Das Konzil müsste jetzt spätestens wissen, wie es um sie steht.

Dahinter ist ein halbrunder Raum und hinter einer flimmernden Energiebarriere schwimmen zweiundzwanzig Gehirne in einem Becken. Wir werden keifend und fluchend empfangen. Noch immer sind sie der Meinung, wir wären die Aggressoren und hätten die ganzen Dämonen durch unsere Schuld hergebracht. Schließlich waren ihre Experimente gut gesichert und sie sind immer noch der Meinung, zum einen unfehlbar und zum anderen unkorrumpierbar zu sein. Nach etwas hin und her sind die Verhandlungen ganz klar gescheitert. Wir gehen über zu Plan B, welche die Auslöschung des Konzils zum Ziel hat. Auch das Konzil geht zu ihren Plan B über, welche unsere Vernichtung zum Ziel hat.

Vier Klappen öffnen sich an der Decke und Waffensysteme fahren heraus. Wieder einmal spüre ich wie im Tempel von Maleziel, dass dies die finale Auseinandersetzung zwischen zwei Spielfiguren Lady Anagai ist. Ich frage mich, wie oft sie diese Sauerei schon abgezogen hat. Jedenfalls kann ich bald freier atmen und meine Wunden schließen sich, während die Waffensysteme auf uns einschwenken. Meine Infernopistole röhrt auf, der Schuss geht leider fehl. Letztendlich schießen wir einen Teil der Systeme ab, die laufend ersetzt werden und werden aus allen Rohren beschossen, besonders ich. Da die letzte Energieversorgung hier in der Nähe sein muss, zerschieße ich eine der Bodenplatten. Darunter liegt tatsächlich ein Wartungsgang. Fidilius und Althea klettern nach unten, um das Kraftwerk lahm zu legen. Der Rest bleibt oben und bekämpft mit mir die Waffensysteme. Raketenwerfer, Schwere Bolter, Maschinengewehre, Plasmawerfer, Melter, Hochenergielasergewehre und eine Flottenschrotkanone wechseln sich ab. Nachdem meine Infernopistole leer geschossen ist, wechsele ich auf Donnerwetter. Nach mehreren Salven ist auch das Magazin dieser Waffe verschossen und ich zücke Himmelssturm. Bruder Obskurus erreicht mit seinem Flammenwerfer relativ wenig. Ich kann etwas dazu beitragen, dass die Waffensysteme zerschossen werden, aber Magister Militaris Ares ist in seinem Element und seine Garben erzielen die besten Resultate.

"Wenn das Konzil sein Schicksal aufgebraucht hat, wird es hier zu einer physischen Reaktion kommen!", meint der Astropath, der ein Gespür dafür hat. Jedenfalls ab und zu mal. Die beiden Techbegabten lassen sich eine halbe Ewigkeit Zeit, bis sie endlich dem Konzil den Saft abdrehen. Vorher schon bebt die Erde. Gesteinsbrocken in Kinderkopfgröße regnen auf uns herab und decken uns ganz schön ein. Die Waffen des Konzils haben inzwischen ihre Funktion eingebüßt und sind nur noch einen Haufen Altmetall. Schade, die Waffensysteme waren viel wert gewesen. Gegen Ende kommt Bruder Obskurus auf die Idee, einzelne Gehirne mit telekinetischer Presse zu zerstören. Ich wechsele derzeit die Magazine meiner Waffe und endlich, als ich schon glaube, hier raus zu müssen, bevor die Kuppel einstürzt, bricht das Schutzfeld zusammen. Nun vollstrecke ich den Bann des Imperators an Chaospaktierer, denn den Ketzer musst du auslöschen! Wir eröffnen aus unseren Sturmboltern das Feuer und richten die Häretiker hin. Nach wenigen Sekunden ist der Raum mit Nährflüssigkeit geflutet, in dem die zerfetzten Überreste der Gehirne herum schwimmen. Ausgelöscht zu werden, dass ist das Schicksal des Ketzers!

Schließlich tauchen Fidilius und Althea wieder auf.
"Gute Arbeit!", meine ich etwas säuerlich. Althea prallt zurück und schaut mich befremdlich an. "Aber nächstes Mal beeilt Ihr Euch gefälligst."
"Puh! Ich dachte schon, der Lord-Kapitän wäre besessen, weil er uns gelobt hat. Aber er ist ganz der Alte", meint Althea daraufhin freudestrahlend.

Gespielt am 28.12.2013
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 6
Altea Puppila Meisterin der Leere Rang 6
Bruder Obskurus Rang 5
Magister Militaris Ares Rang 5
Techpriester Fidilius Rang 4
EP: 525
Besiegte Feinde:
7 Harpyien
1 Konsolendämon
1 Graknor der Verderber
4 Rosa und 8 Blaue Horrors
Magos Logas
Das Thuleanische Konzil
Unbekannte Anzahl an Kampfservitoren und  Techpriester
Beute:
Illisk

Gedanke des Tages
Spoiler (Anzeigen)

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #302 am: 25. August 2014, 12:50:44 »
Kapitel 47
Die Reinigung der Servitus Imperalis!

Position:
Hecaton Risse
Illisk System
Illisk
Hauptquartiers der Thuleaner
Geheimversteck
Zeit: 2 264 785.M41

Ich habe gewonnen! Wieder einmal und dies war im Gegensatz zu dem Kampf mit Graknor dem Verderber schon beinahe ein Kinderspiel. Jedenfalls für mich. Ich fühle mich so lebendig wie schon lange nicht mehr. Die Anlage liegt nun vollständig im Dunkeln und wir beginnen mit dem Rückweg. Es ist schon beinahe surreal, in vollständiger Finsternis, nur durchbrochen vom Lumen meines Servoschädel, den Schacht hinunterzuklettern. Schließlich erreichen wir unbehelligt den Wohnbereich und die meisten werden erst mal medizinisch versorgt. Durch ein dunkles Wunder bin ich wieder vollständig geheilt. Diese Schicksalskonflikte haben es in sich.

General Dante und Leutnant Nimdock bringen mich auf den neusten Stand. Alles ist unter Kontrolle in den befriedeten Bereichen. Keine Sichtung mehr von Dämonen. Sehr gut! Zathor Rak wird extern mit einem Notstromaggregat versorgt und er will die Daten aus den Speicherbänken soweit wie möglich retten. Das wird etwa eine Woche dauern, schätzt er grob über den Daumen gepeilt. Nun gut, die Daten sind ein Vermögen wert, die Woche bekommt er. Insgesamt sind nun sechsunddreißig Thuleaner interniert, davon sind acht auf eine Art mutiert, die nicht mehr toleriert werden kann. Sie sind schon getrennt untergebracht. Was sich noch unserer Kontrolle entzieht, ist das Chymielager (ja, das schreibt man in der Zeit so), die Minenschächte und das Warplabor. Das Chymielager ist ja bekanntermaßen von der Nährflüssigkeit geflutet, die muss erst mal weg, dann kommen wir auch zu den Minen und dem Labor. Besonders im Labor erhoffe ich mir noch weitere lohnenswerte Beute. Die ganze Aktion war teuer und ich brauche eine Kompensation für die Zeit, um die ich mich nicht um lukrativere Geschäfte kümmern konnte. Und die mich von dem abhält, was zu tun ist. Ich wurde dank des Handelshauses Krynn über meinen Bruder Quinn zu etwas gedrängt, das ich niemals so schnell wollte. Einen offenen Konflikt mit Aspyce Chorda und ihren Handlangern. Das Verzwickte daran ist, lege ich mich mit dieser Wahnsinnigen offen an, störe ich das Gleichgewicht. Die Kasballica Mission hat gerade erst auf die harte Tour lernen müssen, dass es nicht gut ist, sich in diesen Konflikt zwischen der Chorda und Winterscale einzumischen. Das Handelshaus Krynn und viele andere brauchen einen köchelnden Konflikt zwischen den beiden, um so den größten Profit abschöpfen zu können und das ganz ohne Risiko. Bank sollte man sein.

Wie auch immer, ich lasse das Ablassen der Nährflüssigkeit vorbereiten. Um an die Daten der Speicherbänke zu kommen, muss erst ein Generator in Stellung gebracht werden, um die Bänke mit Strom zu versorgen. Das wird dauern. In der Zwischenzeit kehre ich zur "Audacia" zurück. Mein XO Kyrr bringt mich auf den neusten Stand. Inzwischen sind die Schadensmeldungen detailliert ausgearbeitet. Es steht teilweise nicht gut um mein Schiff. Die Reparaturen werden was kosten und jemand wird dafür bezahlen. Und zwar die Thuleaner, die mir diesen ganzen Mist erst eingebrockt haben. Ich bin momentan am längeren Hebel und das tut gut. Meine Mädchen erwarten mich schon sehnsüchtig und wie üblich bin ich nach einem solch harten Kampf ziemlich erregt. Meine Konkubinen werden von mir gefordert wie schon lange nicht mehr und ich schaffe es, sie zu ermatten.

Erschöpft und äußerst befriedigt falle ich in einen tiefen Schlaf. Albträume plagen mich, die Dämonen haben unschöne Spuren in meinem Kopf und Gedanken hinterlassen. Meine Seele hat Schaden von ihrer Anwesenheit genommen. Wie ich diese Geschöpfe jenseits des Schleiers hasse. Ich hasse sie wie ich kaum etwas anderes hasse. Denn diesen Hass verdienen diese abscheulichen widerwärtigen Kreaturen des Warps. Als ich aufwache, fühle ich mich gar nicht wohl. Ich liege allein im Bett, meine Konkubinen sind schon aufgestanden. Müde tappe ich ins Bad und erledige meine Morgentoilette. Meine Mädchen sind immer noch nicht aufgetaucht. Seltsam. Als der Posten vor meiner Tür fehlt, weiß ich, dass etwas nicht stimmt.

"Du verdammte Warpnudel, zeig dich!", murre ich verärgert.
"Scharfsinnig wie immer, mein lieber Conari", meint eine weibliche Stimme hinter mir.

"Lord-Kapitän, soviel Zeit sollte sein, meine liebe Lady Anagai! Ich wusste, dass Ihr wieder auftauchen würdet!", erwidere ich und mustere die weibliche Figur in ihrem aufwendigen blauen Seidenkleid, das sie vollständig verhüllt. Ein Schleier bedeckt ihr Gesicht und ich muss es ihr lassen, das auf geheimnisvoll machen versteht sie prima. Wahrscheinlich hat sie mehr als ein Jahrtausend Übung darin, falls ich nicht vollständig falsch liege.

"Meine Glückwünsche, Lord-Kapitän Conari. Ihr wart wieder der stärkere. Mal sehen, wie ihr Euch gegen Halbling schlagen werdet", meint die Warphexe oder was auch immer sie sein mag.

"Dieser Halbling, das ist nicht zufällig dieser impertinente Covalek?", erwidere ich in der Hoffnung, mehr zu erfahren.
« Letzte Änderung: 25. August 2014, 12:52:17 von Nakago »

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #303 am: 27. August 2014, 12:57:27 »
Position:
Hecaton Risse
Illisk System
Orbit über Illisk
"Audacia"
Privaträume des Lord-Kapitän
Zeit: 2 266 785.M41

"Nein, Halbling ist keine Metapher, sondern Euer nächster Gegenspieler ist wirklich ein Abhumaner. Aber unterschätzt ihn nicht wegen seiner Körpergröße", meinte Lady Anagai leichthin.

"Und ich dachte immer, die Größe macht es", erwidere ich Doppeldeutig. Da lacht sie mal wieder.

"Der Halbling wird Euer stärkster Feind werden, nehmt ihn nicht auf die leichte Schulter", erwidert sie ernst.

"Man wächst mit den Herausforderungen", erwidere ich weiterhin doppelzüngig. Momentan tauschen wir nur Finten aus, leider kann ich sie nicht aus der Reserve locken. Kenne deinen Feind und du wirst jede Schlacht gewinnen. Dieses Wesen muss ich vernichten und ich muss dazu endlich wissen, womit ich es zu tun habe. Ist sie eine Dämonenprinzessin oder ein Dämon? Das sie sich einfach so in der Realität formen kann, lässt auf ersteres schließen. Aber sie kann durchaus ein unglaublich mächtiger Dämon sein, für den die Regeln seiner Art nicht mehr gelten. Ein wirklich beängstigender Gedanke. Thronverdammt.

"Der Halbling ist bereits in der Weite angekommen. Ich freue mich schon auf den Kampf. Mal sehen, wer gewinnen wird. Das wird äußerst unterhaltsam werden", meint Lady Anagai und weg ist sie. Schade, ich hätte ihr gerne noch so viele Fragen gestellt, auf die ich wahrscheinlich entweder kryptische Antworten oder glatte Lügen zu hören bekommen hätte. So ein weiblicher Dämon ist gar nicht so weit von seinem menschlichen Pedanten entfernt. Frauen reden schließlich auch selten so, dass ein Mann sie verstehen würde. Mit diesem Gedanken wache ich auf. Toll, jetzt darf ich nochmal die Morgentoilette machen. Meine kleinen süßen Konkubinen haben sich an mich gekuschelt und ich genieße ihre warmen weichen Körper. Leider ruft die Pflicht, aber für einen Quickie sind meine Mädels immer zu haben, auch um diese Zeit.

Zurück auf der Oberfläche ist alles bereit dafür, das Schott zum Chymielager zu sprengen. Also lasse ich sprengen und ein Schwall Nährflüssigkeit schießt dem Kanal aus Sandsäcken entlang und fließt blubbernd in den Verteidigungsgraben des Manufaktorums. Alles relativ unspektakulär und nur ein paar Bilkas werden erschossen, bevor sie sich in den Abgrund zu Tode stürzen würden. Es wird einige Zeit dauern, bis die Flüssigkeit abgeflossen ist. Also begleite ich meine Truppen ins Allerheiligste und beschütze sie vor den Gefahren aus der Dunkelheit. Sprich, ich steh herum, gebe ab und zu Befehle und tu so, als ob ich eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hätte. Weit über uns sind noch Bewegungen auszumachen, aber ich habe keine Lust, in dieser Finsternis Fang den Techpriester zu spielen. Bald sind die Bänke wieder unter Strom. Aber viele Daten sind von einem Schreddercode zerstört worden, den das Konzil noch kurz vor der Abschaltung freigesetzt hat. Allerdings hat dieser Code nicht alle Bänke infiziert und so langsam gelingt es, Daten zu kopieren und zu sammeln. Aber das wird noch einige Tage, wahrscheinlich gar Wochen dauern, bis alle noch vorhandenen Daten gerettet worden sind. Hier ist meine Anwesenheit nicht länger erforderlich.

Auf meinem Befehl ist ein weiterer Sentinel hergeschafft worden und mit einem Geländer und Sicherungsgestellen ausgestattet worden. Meisterin Puppila setzt sich ans Steuer und wir laufen mit dem Läufer in das Lager. Die Flüssigkeit ist zum größten Teil abgeflossen. Einige tieferliegende Bereiche sind noch davon überspült und Pfützen sind zurückgeblieben. Hier und da sind noch einige Bilkas, die wir wie adlige Jäger von unserem laufenden Hochstand aus erledigen. Keine große Sache.

Schließlich erreichen wir den Zugang zum Minenbereich. Fidilius erweckt die Maschinengeister aus dem Koma. Das gewaltige Schott fährt auf und dahinter ist ein schräger, in die Tiefe führender Schacht. Oben ist eine Transportplattform, die über ein Zahnradgestänge in die Tiefe fahren könnte. Ja genau könnte, wenn der Schacht nicht eingestürzt wäre. Das Ganze sieht nach einer absichtlichen Sprengung aus. Thronverdammt!

Eine schnell eingeleitete Machbarkeitsstudie prognostiziert einen Durchbruch in den Minenbereich innerhalb von drei Wochen. Im Warplabor hinter dem Minenbereich vermuten wir wertvolle Haloartefakte und andere Schätze, die mir ein Vermögen an Thronen einbringen könnte. Oder noch mehr Ärger als mir lieb ist. Drei Wochen sind eine lange Zeit, aber es gibt noch Alternativen. Als erstes probieren wir den Teleporter aus. Es gibt eine Station im Warplabor. Es ist halt die Frage, ob wir von dort wieder zurück können. Also setze ich den Vorschlag um, erst mal einen Reparaturservitor und zwei Kampfservitoren dorthin zu schicken, um nach dem Rechten schauen. Es dauert eine Weile, bis ein entsprechend konditioniertes Exemplar vorhanden ist. Das schicke ich dann mit dem Teleporter in das Warplabor. Falls eine Reparatur notwendig sein sollte, wird der Servitor sie entweder in drei Stunden oder gar nicht bewältigen können. Also warten wir und wenig überraschend passiert auch nach drei Stunden nichts. Und was nun?

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #304 am: 29. August 2014, 12:25:04 »
Position:
Hecaton Risse
Illisk System
Illisk
Dockbereich
Teleporterraum
Zeit: 2 267 785.M41

Nach etwas hin und her gebe ich grünes Licht für das Bohrprojekt, da wir nicht durch den Warpraum teleportieren möchten, wenn es womöglich keine Möglichkeit zur Rückkehr gibt. Auch hat keiner Lust, sich durch die Warpportale in das Warplabor zu begeben. Die Erfahrung auf Aufbruch hat den meisten gereicht, wo sie mich durch einen dieser Gänge aus den Klauen des Dämons befreit haben. Deswegen ist jeder froh, als ich als nächstes beschließe, der "Servitor Imperalis" auf den Zahn zu fühlen, da einige Daten auf interessante Beute schließen lassen.

Die "Servitor Imperalis" war einst ein stolzes Schiff der Flotte der Freihändlerdynastie der Abados. Während des Angevin Kreuzzuges kam die Familie zu großem Reichtum. Aber im Laufe der Jahrhunderte zerrann dieser Reichtum zwischen den Fingern der Erben und letztendlich floh der letzte Spross der Dynastie mit diesem Zerstörer all seiner Privilegien beraubt vor seinen Schuldnern in die Weite. Seine Nachfahren waren zu einem Leben als Piraten verdammt. Der letzte Spross dieser einst mächtigen Dynastie ist Alandra Abados gewesen. Sie hat für die Thuleaner im Schlund ein Kirchenschiff geentert und von dort ein Artefakt der Kirche geraubt. Das Kirchenschiff wurde vernichtet. Auf dem Rückweg passierte etwas mit der Besatzung der "Servitor Imperalis". Jedenfalls traf sie nicht zum vereinbarten Zeitpunkt ein. Daraufhin wurde ein anderer Freihändler beauftragt, die "Servitor Imperalis" zu suchen und das Artefakt zu bergen. Dem Freihändler gelang es, den Zerstörer zu finden und aufzubringen. Allerdings gelang es nicht, ihn zu übernehmen. Jeder Enterversuch wurde blutig zurückgeschlagen. Der Zerstörer wurde dann einfach hierher geschleppt. Die Thuleaner unternahmen nun im angedockten Zustand zwei sehr verlustreiche Versuche, das Schiff zu entern. Beide wurden vollständig zurück geschlagen. Das Artefakt befindet sich immer noch an Bord des Schiffes. Da Zeit für Thuleaner keine Rolle gespielt hat, haben sie einfach darauf gewartet, dass die Verteidiger an Bord ihres Schiffes verhungern. Auch eine Strategie, die durch unser Erscheinen aber nicht aufgegangen ist.

Jeremiah Blitz hat mir auf seiner verfluchten "Ripper" einen Kirchenschatz gezeigt. Womöglich handelt es sich um diesen. Althea hatte damals den Verdacht geäußert, da drin würde sich eines dieser Yu´vath Warpkristalldinger befinden. Da mir noch ein dritter Kristall fehlt, ist das ein verlockender Preis, dem ich nicht widerstehen kann. Voll aufgerüstet begebe ich mich mit meinem Gefolge zu dem angedockten Zerstörer. Falls das Schiff noch reparaturfähig ist, könnte das mein zweiter Zerstörer werden. Schließlich ist die Liste meiner Feinde in letzter Zeit um ein paar illustre Einträge länger geworden. Und die "Ripper" hat sich einen sehr hohen Rang auf die Liste der zu zerstörenden oder noch besser, zu erbeutenden Schiffe gesetzt. Mit einem schweren Kreuzer an meiner Seite brauche ich auch vor der gesamten Flotte der Saynays keine Angst mehr zu haben. Die Weite muss vom Chaosabschaum gereinigt werden. Die Saynays und "Ignes et Amnestia" werden nur ein Schritt in die richtige Richtung sein. Aber erst mal gilt es die unmittelbare Bedrohung zu beseitigen, die von der blinden Besatzung der "Servitor Imperalis" ausgeht.

Der Dockbereich um das Schott ist von Kampfspuren gezeichnet. Hier muss es hoch hergegangen sein. Die Gefallenen hat man inzwischen schon längst geborgen. Wir rücken vor und erreichen das Eingangsschott des Zerstörers. Hier liegen noch Leichen von gefallenen Servitoren herum. Und Bilkas, Fleischmännchen und sogar ein leibhaftiger Stryxis. Auch die Xenos haben sich wohl an dem Angriff beteiligt. Normalerweise sind Stryxis diejenigen, die ganz hinten stehen. Es lässt tief blicken, dass ein Stryxis dieses Gefecht von vorne geführt hat. Oder seine Truppen sind überrannt worden und er kam nicht schnell genug weg. Wie auch immer, wir gehen an den mit Einschusslöchern übersäten Wänden vorbei und sind nun im Innern des Schiffes. An einer Wand hat jemand mit schwarzer Farbe folgenden Satz geschrieben: Ich kann Euch sehen! Viele der Toten sind regelrecht eingetrocknet und mumifiziert. Wahrscheinlich irgendein obskures psionisches Phänomen. Thronverdammt!

Wir kommen an einen Servitor vorbei, dem der Arm ausgerissen worden ist. Dazu ist ziemlich viel Kraft notwendig. Nach ein paar Metern kommen wir zu einem Aufenthaltsraum, der zu einem Schlachtfeld geworden ist. Barrikaden sind aufgeschichtet und dazwischen wurde eine Todeszone aus mehrere überlappenden Feuerpositionen geschaffen. Jeden Moment erwarte ich einen hinterlistigen Angriff. In einer Ecke steht eine Art imperialer Schrein. Und dieser Schrein wurde mit großer Wut und Inbrunst zertrümmert. Mit schwarzer Farbe hat jemand geschrieben, "Tod den Abados". Sieht so aus, als hätte es eine Meuterei gegen Alandra Abados gegeben. Auf einmal wird es deutlich dunkler und der Lumen meines Servoschädels kommt kaum noch gegen die Dunkelheit an. Ein ähnlicher Vorgang wie auf Maleziel damals. Aber inzwischen trage ich Himmelssturm gegen die Verdammnis und die kleinen Engelchen auf dem Gehäuse wollen Ketzer auseinander fliegen sehen, wenn ihre ausgespienen massenreaktiven Geschosse ihr heiliges Werk vollbringen.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #305 am: 01. September 2014, 13:10:45 »
Position:
Hecaton Risse
Illisk System
Illisk
Dockbereich
"Servitor Imperalis"
Aufenthaltsraum
Zeit: 2 267 785.M41

"Flieht Ihr Narren, solange ihr noch könnt!", ruft eine Stimme aus der Dunkelheit. Gut, wer reden kann, der kann auch Fragen beantworten.

"Mit wem habe ich das Vergnügen?", frage ich deswegen.

"Mit einem Kind der Dunkelheit!", bekomme ich zu hören, dabei ist die Stimme tief männlich.
"Was ist passiert?"

"Die Dunkelheit herrscht hier nun!"

"Wieso? Was ist mit dem Schatz der Kirche passiert?"

"Die Navigatorin spielte mit Kräften herum, die jenseits des Schleiers sind. Die Kräfte zeigten ihr die Schönheit der Dunkelheit." Ich werfe einen prüfenden wie auch warnenden Blick in Richtung meiner Navigatorin Yuri.

"Und was machte Lordkapitän Abados dagegen?"

"Die Lordkapitänin wollte nicht einsehen, dass es kein Licht in der Finsternis gibt und musste die Konsequenzen ihres Starrsinns tragen." Perfekt! Die letzte Erbin der Dynastie ist damit aus dem Spiel. Wer dieses Schiff besetzt, dem wird es gehören.

"Zeig dich, damit wir uns besser unterhalten können!", rufe ich in die Dunkelheit.

"Geht oder sterbt!", ruft die Stimme und es wird wieder heller. Nun gut, eine Navigatorin findet man in ihrem Turm. Es gibt eine kurze Diskussion darüber, dass wir uns den Weg nach oben ja sparen könnten, wenn wir mit dem Guncutter uns mittels einer Sprengladung Zugang verschaffen. Klar, könnten wir, aber ich will mir auch einen Überblick über den Zustand des Schiffes verschaffen. Also rücken wir weiter konventionell auf unseren eigenen Beinen vor.

Schließlich wird es wieder dunkler um uns herum und die Bodenplatten werden durch schwarze Tentakel durchbrochen. Im ersten Moment fühle ich mich im falschen System. (In D&D gibt es einen äußerst nervigen Zauber namens Evards schwarze Tentakel, der aufgrund seines überaus komplizierten Mechanismus von unserem SL nachträglich gestrichen wurde.) Die eklig glitschigen Dinger versuchen unter anderem nach mir zu grapschen. Ich ziehe Blitzgewitter und gebe ihnen ehrlichen menschlichen Stahl zu schmecken. Und das mundet ihnen gar nicht! Die Tentakel zucken vor mir zurück. Leider hat Lady Helmchen nicht so viel guten Stahl zwischen sich und diesem Ding. Die Navigatorin wird von den Beinen gerissen und in Richtung eines Loches im Boden gezogen, aus dem gerade ein fetter Tentakel mit einem riesigen Maul an der Spitze auftaucht. Alle ballern drauf, schreckt das Monster aber nicht wirklich. Ich versuche mit Himmelssturm zu läutern, aber ich treffe das Gewusel einfach nicht richtig. Thronverdammt!

Ein Tentakel zuckt nach mir und ich hacke ihn ab. Das gefällt dem Vieh gar nicht und gebe ihn weiter guten Stahl zu schmecken. Das ist zu viel für es und das Ding zieht sich zurück. Lady Helmchen gelingt es vorher noch, sich mit ihrer Infernopistole selbst zu befreien. Momentan ist es ruhig und die Navigatorin blickt neugierig in den Schacht. Im letzten Moment zuckt ihr Kopf zurück und das Maul umschließt nur harmlos den Punkt, wo sie gerade noch war. Das war jetzt aber knapp. Sofort zuckt der mit einem Maul bewehrte Tentakel zurück ins Loch. Lady Helmchen wirft wütend noch eine Handgranate in den Schacht, die ins Bodenlose zu fallen scheint. Die Explosion hört sich unglaublich weit entfernt an. Wir schauen in den Schacht rein und sehen, dass er unendlich zu sein scheint, was physikalisch gar nicht möglich sein dürfte, da wir uns nur vielleicht zwanzig Meter über dem Rumpfboden befinden dürften. Seltsam!

Ohne weitere Belästigungen kommen wir zu einem Saal, welcher der Brücke vorgelagert ist. Hier liegen überall mumifiziert wirkende Leichen herum. Barrikaden sind aufgebaut und es ging wohl hoch her. Und eine kleine Gruppe Überlebender stellt sich uns in dem Weg. Zu erkennen daran, dass es wieder dunkler wird. Sinnigerweise steht auf einer der Wände mit Blut geschrieben: Die Dunkelheit ruft! Nun, wer sich immer uns in den Weg stellt, er ist nicht kugelfest. Wir werden beschossen, gehen so gut wie es geht in Deckung und feuern zurück. Unspektakulär kämpfen wir den Gegner nieder und erzwingen den Durchbruch zur Brücke. Und was wir da zu sehen bekommen, habe ich in der Form noch nie gesehen.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #306 am: 03. September 2014, 13:34:11 »
Position:
Hecaton Risse
Illisk System
Illisk
Dockbereich
"Servitor Imperalis"
Aufenthaltsraum
Zeit: 2 267 785.M41

Der Boden fühlt sich an, als würden wir auf einer riesigen Zunge laufen und das Ganze macht den Eindruck, als würde das hier aus organischen Material und nicht aus gutem Plaststahl bestehen. Er ist oval und wir werden schon von einer seltsamen Entität erwartet, einer verhüllten Person in einer Art Kutte. Sie scheint eine Dienerin von Lady Anagai zu sein und wollte mich mal unbedingt persönlich kennenlernen. Jedenfalls erzählt sie mir das so. Toll! Groupies aus dem Warp! Das ist genau das, was mir bis jetzt noch gefehlt hat. Welcher Mensch will keinen Fanclub in der Hölle haben? Thronverdammt!

Hinter der Person, Wesen, Ding, Kreatur, Dämon, Minion oder was auch immer, geht es weiter und sie stellt ein altbekanntes Rätsel. Zwei Wächter, einer lügt, der andere sagt immer die Wahrheit. Wie frage ich nach dem rechten Weg. Bruder Obskurus will sich vordrängeln, aber ich bin klug genug, das auch so zu lösen.

Also bekomme ich den falschen Weg gewiesen, nachdem ich einen der Wächter einfach gefragt habe, welchen Weg mir dir andere weisen würde. Also nehme ich den anderen und hoffe, dass dies keine dämliche Falle ist. Wir laufen einen organischen Weg hoch zum Navigatorenturm, wo uns Wanti, so heißt die Navigatorin, schon erwartet. Wir sind nicht die ersten, die es bis hierher geschafft haben. Dutzender toter Bilkas und ein Stryxis liegen hier herum. In einer Ecke steht der schon uns bekannte Statsisbehälter, den uns Blitz auf der Ripper gezeigt hat. Auf einem Tisch liegen mehrere Haloartefakte herum, darunter ein reich verzierter Splitter eines Kristalls in einer Fassung aus einem mir gänzlich unbekannten Material. Wahrscheinlich das Ding, was für diesen Wahnsinn hier verantwortlich ist. Auch Navigatorin Wanti hat keine Augen mehr.

"Ihr habt zwei Möglichkeiten, sich mir anschließen oder sterben!", für eine Frau kommt sie unverblümt schnell auf den Punkt. Gefällt mir. Kein stundenlanges Herumgequatsche und ich antworte, indem ich auf sie schieße. Ich bevorzuge nämlich Wahl drei, die verdorbene Navigatorin stirbt! Sie feuert zurück und die Dunkelheit umhüllt uns. Sie greift damit an und tut zumindest mir und Magister Militaris Ares weh. Ich bin für einen kurzen Moment betäubt und komme erst zu mir, als sie brennend zu Boden gegangen ist. Bruder Obskurus hat sich ausnahmsweise mal richtig nützlich gemacht und die Warphexe geläutert. Gut gemacht!

Leider heilt er mal wieder meine Wunden nur oberflächlich. So macht er den guten Eindruck gleich wieder gekonnt zunichte, den ich von ihm bekommen habe. Aber wir haben das Zeug und meine Laune hebt sich augenblicklich. Wir ziehen den Stasisbehälter bis zum Tisch und öffnen ihn. Darin befinden sich gleich zwei Kristalle! Das ist gut, damit habe ich jetzt sogar einen über. Falls die Kirche fragen sollte, wo die Kristalle abgeblieben sind? Tja, irgendwelche Ketzer werden sie wohl mitgenommen haben. Aber darin ist noch was anderes äußerst Interessantes, was mir den Atem raubt. Althea erkennt in dem Torso einen der verräterischen Astartes der Alpha Legion von Maleziel, den sie in einer Vision während des Rituals gesehen hat, das sie die Augen gekostet hat. Jemand hat ihm Arme und Beine abgetrennt und in den Sarg gestopft. So wie ich das sehe, lebt der Verräter noch. Natürlich ist er in Stasis und ich lasse die Finger von ihm. Ich habe keine Lust mit Säure bespuckt zu werden. Vorsichtig bugsieren wir die Haloartefakte zurück in die entsprechenden Schubfächer, bevor Lady Helmchen noch mit dem Splitter herumspielen kann. Wir plündern noch die Leichen, die kaum was Brauchbares dabei haben und gehen dann mit dem schweren Stasisbehälter zwischen uns nach unten. Wir kommen in einen Raum, der fünf Ausgänge hat. Hä? Hatte der vorher nicht nur drei? Thronverdammt!

"Lord-Kapitän, ich glaub, wir sind hier in diesem Labyrinth", mutmaßt Althea und Yuri nickt bestätigend.

"Nächstes Mal sagt vorher Bescheid!", meine ich etwas angesäuert. "Und wo geht es hier wieder raus? Hier sind wir doch nicht durchgekommen?" Meine Crew spitzt ihre Ohren und lauscht. Irgendwo hören sie ein irres Lachen heraus, wahrscheinlich dieser Söldnerhauptmann Büchner, von Büchners Blechbüchsen, der in den Gängen noch irre lachend herumspuken soll. Zu dem wollen wir nicht, also gehen wir in eine andere Richtung. Mir ist nicht wohl dabei, ohne jede Orientierung einfach mal auf gut Glück durch dieses Labyrinth zu laufen.

Aber zum Glück treffen wir bald auf Gesellschaft. Nämlich auf eine Karawane der Stryxis bestehend aus mehreren großen Bollerwagen von Bilkas gezogen. Acht Fleischmännchen mit reich verzierten Stangenwaffen mit violetten Klingen an jedem Ende sind der Begleitschutz. Eine ordentliche Opposition.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #307 am: 05. September 2014, 10:44:10 »
Position:
Warp
Labyrinth
Keine nähere Angabe möglich
Zeit: 8 267 785.M41

"Lord-Kapitän Conari nehme ich an?", fragt einer der Stryxis und kommt händeringend näher.

"In der Tat, ihr könntet mir einen großen Gefallen machen, wenn ihr mir einer Eurer Wagen überlassen könntet!", meine ich, da ich in dieser Lage lieber verhandeln möchte, da ich keine Ahnung habe, wo ich überhaupt bin.

"Natürlich! Gar kein Problem!", erwidert der Stryxis und mir wird klar, dass ich viel mehr hätte fordern können. Aber egal, ich habe keine Lust, dieses Ding weiter über den Boden zu schleifen. Ich hoffe mal, dass ich mit dem Abliefern des Stasistankes mir eine fette Belohnung verdiene. Und das ich damit das Bündnis mit der Kirche weiter festigen kann. Zurzeit habe ich wenige Freunde in der Weite und die Kirche an der Seite zu haben ist nie verkehrt, wenn man gegen die Dunkelheit kämpft. Die Bilkas laden derweil alles um und ich bekomme meinen Wagen. Geht doch. Bruder Obskurus mault zwar verhalten, da er die Xenos lieber geläutert hätte. Aber ich habe das bekommen, was ich wollte und ich bin kein hinterlistiger Bastard, der hinterrücks dann doch noch einen Angriff führt.

Wir nehmen eine andere Abzweigung als die Stryxis und uns kommen auf einmal irgendwelche Fledermäuse entgegen. Allerdings haben die keinen richtigen Körper, sondern der Torso ist ein riesiges Glubschauge mit Flügeln dran. Die Dinger sind harmlos und rauschen an uns vorbei. Was war das jetzt? Was auch immer, wir laufen weiter und dann sehen wir, vor was sie geflohen sind, nämlich vier große Harpyien. Gut, ich fing gerade an, mich in den ewig gleichen Gängen zu langweilen. Wie üblich kommen sich frontal auf uns zugeflogen und vergehen im Kugelhagel. Keine große Sache. Allerdings wird mir klar, dass es hier mit der Zeit ziemlich ungemütlich werden könnte. Bruder Obskurus und Lady Helmchen versuchen die Gänge nach ihren Wünschen zu formen, was aber nicht klappt. Hätte mich auch ehrlich gesagt wirklich gewundert. Aber dann werde ich doch noch äußerst positiv überrascht, als Yuri ihr Können unter Beweis stellt und einen Ausgang öffnet, der uns aber nur in einen weiteren Gang bringt. Dieser ist aber mit Leichen gepflastert. Blinde Besatzungsmitglieder, Bilkas und Söldner von Büchners Blechbüchsen. Wir sind auf dem richtigen Weg zum Ausgang in der dritten Bastion. Und wir hören ein irres Lachen. Klar, Büchner ist auch hier und er freut sich, uns zu sehen. Der Kerl hat zwei Boltpistolen und ein Kettenschwert, das er beidhändig schwingt. Das Interessante ist, er hat auch die beiden Boltpistolen in den Händen. Wie das geht? Nun, des Rätsels Lösung ist, der Söldnerhauptmann hat vier Arme!  Sein irres Lachen greift meinen Geist an und ich kriege den Großteil des Kampfes nicht mit. Als ich aus meiner Stasis erwache, sind alle anderen in Stasis gefallen. Das vierarmige Ding, das einst ein angesehener Söldnerführer gewesen war, steht fast direkt vor mir. Ich hebe Himmelssturm und spreche das Urteil des Imperators über ihn. Tod! Er zerplatzt regelrecht, als die Garbe massereaktiver Geschosse ihn von innen heraus zerfetzt. Hat er nun davon!

Um zwei hervorragende und reich verzierte Boltpistolen reicher ziehen wir weiter. Auch das große Kettenschwert wandert in meinen Fundus guter Waffen. Kettenschwerter sind meist elegantere Waffen, als man meinen würde. Dazu noch ein Konverterfeld, damit lässt sich was anfangen. Als nächstes kommen wir in einen Raum, wo vier blinde Besatzungsmitglieder und drei Bilkas gefesselt herumliegen. Wahrscheinlich Beute des irren Hauptmanns. Ich töte die drei Bilkas mit Kopfschüssen und befreie die Besatzungsmitglieder, nachdem sie mir versprochen haben, uns hier herauszubringen. Der Anführer der kleinen Gruppe hießt Warran und seine Ziehtochter Anna. Die beiden öffnen verdeckte Gänge und bringen uns tatsächlich hier heraus, allerdings landen wir wieder im Zerstörer. In dem Labyrinth können sie sehen, in der realen Welt dagegen sind sie blind. Ich lasse sie internieren und sorge dafür, dass sie gut behandelt werden, nachdem wir den Zerstörer verlassen haben. Nach meinem Chrono waren wir zwei Stunden weg, aber hier in der Realität sind mehr als sechs Stunden vergangen.

Nun gut, und nun? Da wir schon mal hier sind, inspizieren wir den Rest des Zerstörers mit einer Gruppe Thuleaner und lasse mir einen Kostenvoranschlag machen. Einiges ist schon im Gefecht zwischen den Freihändler und der blinden Besatzung zu Bruch gegangen. Die Meuterei hat ebenfalls ihre Spuren hinterlassen. Die Landung auf diesem Planeten auch. Es wird was kosten, es zu reparieren. Das Schiff ist auf schnelle Überfallmissionen ausgelegt. Anschleichen, zuschlagen, entern, plündern und dann abhauen. So etwas kann noch keines meiner Schiffe. Die Zielmatrix ist Archäotech und kann auf die "Audacia" gebracht werden. Gut, kann man sich überlegen. Die Reparatur wird mich etwa zweihundert Millionen Throne kosten. Holla! Nicht gerade billig, aber wirklich zu überlegen. Wobei dies natürlich ein Sonderpreis ist, da dies nur die reinen Materialkosten sind für Komponenten, die hier nicht vor Ort fertig herumliegen. Aber ich brauche jedes Schiff, das ein Geschütz tragen kann. Der Krieg dämmert am Horizont heran und meine Feinde sind ungezählt. Zeit sie endlich zu dezimieren. Dieses Schiff wird meiner Flotte eingefügt werden. Also veranlasse ich die Reinigung von der bisherigen Besatzung und das Schließen der Portale, was Lady Helmchen fertig bekommt.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #308 am: 08. September 2014, 12:52:27 »
Position:
Hecaton Risse
Illisk System
Illisk
Hauptquartier der Thuleaner
Zeit: 2 270 785.M41

Die Reinigung der "Servitor Imperalis" ist abgeschlossen. Fünfzig Sehende und hundertfünfzig Blinde waren noch an Bord des Schiffes. Vierzig sind deutlich vom Warp gezeichnet und werden sofort aussortiert. Das heißt, sie werden der direkten Gnade unseres Gottimperators überstellt. Der Rest wird in meinem Dienst übernommen.

"Lord-Kapitän, es würde gut aussehen, wenn ihr den Blinden neue Augen geben würdet!", meint Althea schon beinahe flehentlich. Was für eine gute Seele sie doch ist. Allerdings kostet das einiges für die hundertzehn verbliebenen Menschen.

"Ihr meint, ich kann damit meinen Ruf als imperiumstreuer Wohltäter festigen, in dem ich verkappte Chaosanhänger von ihrem offensichtlichen Makel befreie?", erwidere ich sanft.

"Oh, daran habe ich gar nicht gedacht", meint die Pilotin geknickt. Also bin ich mal nicht so und veranlasse, dass sie neue Augen bekommen.

Ich will nicht länger warten, da die Stryxis offensichtlich das Warplabor evakuieren. Warren und Anna führen uns also durch das Labyrinth. Mit Führern, die sich hier orientieren können, geht das recht fix.

"Da kommt was auf uns zu!", quietscht das Mädchen erschreckt und versteckt sich hinter mir. Keine Sekunde zu früh, denn ein riesiger Hund mit glühenden Augen bricht in den Gang ein. Das Ding trägt Helm und Rüstung aus Bronze. Es hat ein reich verziertes Halsband aus Bronze mit rot glühenden Symbolen darauf. Die Rüstung ist mit den Schädelrunen des Körnchen verziert. Wütend knurrt die Bestie uns hasserfüllt an und greift augenblicklich an. Ich stelle mich der Bestie in den Weg, pariere seine Attacken und gebe ihm Blitzgewitter zu schmecken. Magister Militaris Ares eilt dienstbeflissen an meine Seite, nachdem Lady Helmchen vergeblich versucht, das Ding zu bannen. Hier kann man nichts bannen, da wir praktisch schon im Warp sind und nur durch die dünnen Gänge des Labyrinths von der Sphäre des Wahnsinns entfernt sind. Die von Energieblitzen umhüllte Faust kracht gegen den Schädel des Höllenhundes und zertrümmert diesen. Da hilft auch der Helm aus Bronze nichts mehr.

"Gut gemacht, Ares! Das nenne ich mal eine harte Rechte!" Der Magister Militaris erhebt triumphierend seine Energiefaust, an der noch dämonische Hirnmasse herunterläuft. Schade, dass ich das Ding nicht als Trophäe mit zur "Audacia" nehmen kann. Ausgestopft würde sie bestimmt einige her machen. Also lassen wir es liegen und gehen weiter. Schließlich erreichen wir nach einer halben Stunde einen kleinen Vorraum, in dem sich zwei Stryxis und vier Fleischmännchen mit reich verzierten Energieklingen aufhalten. Wir kämpfen sie in Rekordzeit nieder, da wir sie komplett überraschen. Vor uns ist ein Durchgang, durch den wir gehen. Es ist tatsächlich das Warplabor, was wir hier betreten. Die Stryxis haben sich wohl hier schon wohnlich eingerichtet gehabt. In der Mitte steht ein riesiger Tank mit Nährflüssigkeit, der aber jetzt ausgelaufen ist. Darin befand sich ein riesiges Ding, das wie eine überdimensionierte Raupe von den Ausmaßen eines Vierachsers aussieht. Gleich sechzehn Fleischmännchen schleifen es über den Boden, weil es sich aus eigener Kraft wohl nicht bewegen kann. Was in aller Welt mag das nur sein?

Vier Stryxis überwachen die Station. Drei tragen die übliche verlumpte Kleidung, die so typisch für ihre Erscheinung ist. Der vierte dagegen trägt ein weißes Gewand und eine reich verzierte zeremonielle Rüstung. Das ist äußerst interessant, wahrscheinlich einer ihrer obersten Anführer. Noch ist alles friedlich, obwohl sie wissen müssen, dass wir gerade ihre Wächter umgenietet haben. Der Anführer kommt beschwichtigend auf uns zu.

"Lord-Kapitän Conari nehme ich an?", meint der Würdenträger mit der besten Aussprache, die ich je bei diesen Xenos gesehen habe. Bruder Obskurus fummelt an seinem Flammenwerfer wie ein Scholar an seiner Freundin herum der meint, etwas beweisen zu müssen. Irgendwie peinlich, dieses pubertär anmutende Gehabe von Bruder Obskurus. Ich lasse mir nichts anmerken und trete vor.

"In der Tat, mit wem habe ich das Vergnügen?"

"Mein Name ist Xalax", erwidert der Stryxis. Schade, ich hätte mir einen Titel erhofft, um ihn besser einschätzen zu können.

"Was in aller Welt ist das?", frage ich auf das Ding zeigend.

"Das ist ein lebendes Gedächtnis meines Volkes. Das ist sozusagen eine Art Speicherstein." Interessant, wäre bestimmt hilfreich, was darin steht. Leider habe ich keine Möglichkeit, die Daten auszulesen, die Stryxis angeblich auch nicht, da nur die Yu´vath die Gabe hatten, darauf zugreifen zu können. Kann man nun glauben oder nicht. Ich mach diesem Xalax klar, dass Ilisk nun mir gehört und alles, was sich darauf befindet. Sieht er etwas anders, aber ich lasse durchblicken, dass sie das hier kaufen können. Nach etwas hin und her bietet er mir zuerst Sklaven an, was ich dankend ablehne. Letztendlich einigen wir uns auf zweihundertzwanzig Millionen Throne als Kompensation und die Koordinaten von drei noch freien Welten mit reichen Rohstoffvorkommen. Die Throne sind auf einem Konto des Handelshauses Krynn hinterlegt. Interessant, die machen sogar Geschäfte mit Xenos! Wenn das die Inquisition wüsste! Nicht dass ich damit gleich petzen gehen würde, aber zum ersten Mal habe ich etwas gegen das Handelshaus in der Hand. Der Kontakt mit Xenos ist bei Todesstrafe verboten. Das Führen eines Kontos für diese Art ist auch kein Verbrechen, das milder bestraft werden würde. Ich bin sicher, da wäre jemand Feuer und Flamme, wenn ich diese brisante Information weiter geben würde. Was ich natürlich nicht ohne große Not vorhabe. Aber dieses Handelshaus wird mir immer suspekter. Und es ist natürlich die Frage, ob diese Informationen überhaupt stimmen. Sofort veranlasse ich eine astropathische Anfrage über die Kontonummer.

Gespielt am 04.01.2014
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 6
Altea Puppila Meisterin der Leere Rang 6
Bruder Obskurus Rang 5
Techpriester Fidilius Rang 4
EP: 350
Besiegte Feinde:
1 Höllenhund des Khorne
3 Harpien
2 Stryxis
4 Fleischmännchen
Beute:
220 Verkäufe hinterlegt bei Handelshaus Krynn
Position von 3 Systemen mit Rohstoffvorkommen
Zerstörer der Hazoth Klasse "Servitor Imperialis"

Gedanke des Tages
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Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #309 am: 10. September 2014, 12:34:58 »
Personae Dramatis
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Kapitel 48
Neue Feinde, neues Glück

Position:
Hecaton Risse
Illisk System
Illisk
Hauptquartier der Thuleaner
Zeit: 2 273 785.M41

Nach einem Tag, den ich damit verbrachte, verschiedene Projekte anzustoßen und die Reparaturen zu forcieren, beschließe ich, endlich diese uralten Xenos Ruinen auf diesem Planeten näher zu untersuchen. Es gibt mehrere Punkte, die von den Thuleanern untersucht worden sind. Bei drei finden sich noch Energiesignaturen von unterirdischen Anlagen. Das macht mich neugierig und ich trommle meine Führungscrew zusammen. Fidilius bleibt zurück, um die Arbeiten auf der „Audacia“ zu koordinieren.

Nach kurzem Flug erreichen wir ein Ruinenfeld. Am Rand des Feldes ragt ein gewaltiger runder Turm in die Höhe. In acht Stufen schraubt er sich in die Höhe und bildet so eine Art gigantisches rundes Zikkurat. Eine beeindruckende Struktur. Aber zuerst wollen wir die Ruinen am Boden untersuchen. Ein Platz ist freigeräumt worden. Noch im Landeanflug werden wir angefunkt. Die Nachricht ist verstümmelt und ich versuche zu antworten. Erst kurz vor der Landung schaffe ich es den Maschinengeist soweit zu motivieren, dass die Stimme verständlich aus dem Äther kommt.

„Unbekanntes Flugobjekt, bitte identifizieren sie sich oder wir schießen sie ab!“ Das hört sich nicht nett an.
„Hier spricht Lord-Kapitän Conari von der „Audacia“, mit wem habe ich das Vergnügen?“, frage ich freundlich. So wie es aussieht ist dort unten tatsächlich ein Stützpunkt der Thuleaner. Nach etwas Hin und Her werden wir mit Lenkraketen beschossen. Wirklich nicht nett! Meisterin Puppila leitet Gegenmaßnahmen ein und bringt uns aus der Gefahrenzone. Ich lasse zwei Furys starten, ebenso ein Landungsboot mit Truppen klar machen. Die beiden Furys brauchen mehrere Anflüge, um die drei Raketenstellungen zu vernichten. Das dauert seine Zeit und endlich können wir auf einer von Strukturen befreiten Landefläche nieder gehen. Die Ruinen um uns herum sind zum größten Teil kollabiert. Wir bekommen noch einmal einen Funkspruch hinein, wo man mich der Techhäresie beschuldigt, weil ich das Konzil ausgelöscht habe. Ich versuche zu erklären, was da passiert ist, aber ich treffe nur auf taube Ohren.

Die Ruinen bedecken hier eine Fläche von knapp hundert Quadratkilometern. Das Baumaterial ist eher primitiv. Behandelter Naturstein. Aber die Außenflächen sind mit Ornamenten verziert gewesen. Schließlich erreichen wir eine Rampe nach unten bar jeder Verzierung. Wahrscheinlich eine Ausgrabungsstätte der Thuleaner. Schließlich erreichen wir in ziemlicher Tiefe ein großes Panzerschott, das von einem an der Decke angebrachten Geschützturm verteidigt wird. Bruder Obskurus erklärt sich bereit, mal anzuklopfen. Das tut er auch und beginnt ein Gespräch mit dem Maschinenpriester, der hier wohl das sagen hat. Jedenfalls baut sich ein Hologramm von einem Priester hier auf. Wie üblich kommt nur Nonsens aus dem Mund von Bruder Obskurus und ich begebe mich aus der sicheren Deckung und berede das mit dem Techpriester selbst. Ich erkläre ihm die Situation und wie die Stryxis das Konzil mit Hilfe von dämonischer Warphexerei getäuscht haben, indem sie die Überwachungssysteme manipuliert haben. Ich lasse über Breitband eine Liveschaltung zu Zathor Rak legen, der die Sache dann klärt. So werden wir eingelassen.

Diese Anlage ist keine Ausgrabungsstätte, sondern das Lager für 517 Psioniker, die tiefgefroren auf den Einsatz auf der Audacia warten. Holla! In zwei anderen Lagern stehen Komponenten bereit, um in meinem Schiff eingebaut zu werden. Das Ganze soll dazu dienen, den letzten Yu´vath einzukerkern. Die Thuleaner nehmen an, dass der letzte der Yu´vath die wahrscheinlich finale Existenzstufe dieser Spezies erreicht hat, die sogenannte Geistgestalt. Diese Xenos scheinen in der Lage zu sein, am Ende ihr körperliches Sein aufzugeben und sich vergeistigen. Oder zu einem Dämon zu werden, wie ich befürchte. Thronverdammt!

Jedenfalls ist eine Modernisierung der Chorkammer nötig, ebenso braucht man nach den Forschungen der Thuleaner etwa 400 Psioniker für den Chor. Prima! Kaum habe ich meine Thuleaner unter Kontrolle, da es kein nerviges Konzil mehr gibt, soll ich 400 unsanktionierte Psioniker an Bord meines Schiffes lassen. Das erscheint mir keine besonders gute Idee zu sein. Besonders da ich den Yu´vath nicht unbedingt gefangen nehmen, sondern ihn vernichten will. Bruder Obskurus ist natürlich Feuer und Flamme und will immer mehr Details wissen. Mir ist nicht wohl dabei, eine solche Macht einem Wesen wie Bruder Obskurus zu überlassen. Immerhin ist er kein Mensch mehr, sondern hat auch so etwas wie eine Geistgestalt. Natürlich geht damit große Macht und ein großes Risiko einher. Mit dem Chor kann man mehr als nur den Yu´vath einfangen. Allerdings ist das Risiko nicht zu vernachlässigen. Nach intensiven Beratungen stimme ich mit einem flauen Bauchgefühl der Modernisierung der Chorkammer zu. Und einer stufenweisen Aufstockung des Chores. Zuerst zwanzig, dann sehen wir weiter.

Der Techpriester gibt uns noch den Tipp, dass sogenannte Genatoren unserem Bruder Obskurus seinen Körper zurückgeben könnten. Allerdings scheint unser Astropath nicht wirklich an einer Änderung seines Zustandes interessiert zu sein. Momentan ist er praktisch unsterblich, so lange die „Audacia“ und die Chorkammer noch existieren. Aber wird dieser Zustand noch Spaß machen, falls er sein „Gefängnis“ mit einem bösartigen Yu´vath teilen muss?

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #310 am: 12. September 2014, 11:33:26 »
Position:
Hecaton Risse
Illisk System
Illisk
Zeit: 2 276 785.M41

Am nächsten Tag machen wir uns auf, ein Sperrgebiet der Thuleaner zu untersuchen. Thule selbst war hier und hat die Ausgrabungen an diesem Ort geleitet. Was immer hier zu finden war, es muss wichtig gewesen sein. Aber zuerst nehmen wir als Lockerungsübung einen dieser stufenpyramidenartigen Türme näher in Augenschein. Die Außenwände sind mit aufwendigen, immer noch sichtbaren Reliefs verziert, welche etwa zehn bis elf verschiedene Xenosrassen zeigen. Bei einigen Darstellungen können wir uns nicht sicher sein, ob es sich um eine eigene Spezies oder um verschieden aussehende Geschlechter der gleichen Art handelt. Nur drei der abgebildeten Xenosrassen können wir zweifelsfrei identifizieren. Auf den zwei untersten Ebenen finden sich Raggol, auf den obersten Ebenen Stryxis. Und auf der Spitze als Bodenrelief befindet sich die typische Tentakelkugel eines Yu´vath. Im Innern befinden sich begehbare Räume, die allesamt gänzlich leer sind. Keine Ahnung, für was diese einst dienten.

Ohne wirklich schlauer geworden zu sein, begeben wir uns ins Sperrgebiet. Eine automatisierte Funknachricht warnt von unautorisiertem Besuch des Geländes. Eine Aufforderung, die ich gänzlich ignoriere. Wir landen mangels geeignetem Landeplatz etwas über einen Kilometer von dem mutmaßlichen Haupttempel entfernt. Jedenfalls sieht die Gebäudestruktur nach einem Tempel aus. Nach vierzig Minuten Fußmarsch über unwegsames Ruinengelände erreichen wir das gigantische Gebäude. Die Haupthalle ist in mehrere Stockwerke und Segmente unterteilt. An den Wänden befinden sich offene Grabnischen mit mumifizierten Xenos. Sie sind grob humanoid, haben eine Schädelform, welche an die hohen Helme der Eldar erinnert. Offensichtlich war es bei dieser Rasse Brauch, sich technische Implantate einzusetzen. Bei einigen Leichen die eher verfault statt mumifiziert waren, befinden sich in ihren Knochenüberresten viele technische Bauteile und gar ganze Gliedmaßen. Kein Wunder, dass für Thule das interessant war. Das Zeug taugt zwar nun höchstens als Sammlerstück, aber solcher Krimskrams verkauft sich gut und scheint nicht wirklich gefährlich zu sein.

Allerdings ist das nichts, was erklären würde, warum dass ein Sperrgebiet ist. Also geht es tiefer in die Anlage hinein. Wie üblich finden wir im Untergeschoss etwas äußerst Interessantes. War bis jetzt alles tot und leer, stehen wir vor einem reichlich geschmückten Gang, vor dem sich ein durchscheinendes Kraftfeld befindet. Nach einigen Experimenten mit Steinen und Servoschädeln, die nur den Effekt eines „Ding Dong“ Geräusches auslösen, gehen wir hindurch. Magister Militaris Ares erbittet die Ehre, die Spitze übernehmen zu dürfen und geht tapfer voran. Aber mehr als ein „Ding Dong“ lösen auch wir nicht aus. Dahinter befindet sich ein Gang, an dessen Wänden äußerst plastische Darstellungen vom Werdegang dieser Rasse befinden. Ihre Evolution, Geschichte und die Erleuchtung durch die Yu´vath. Das Ganze ist so plastisch, weil es mit psionischen Illusionen unterlegt ist. So macht man Propaganda!

Die Botschaft ist ganz klar. Die Yu´vath sind alles, der Rest ist nichts ohne sie. Der Gang endet schließlich in einem Raum, wo ein Modellturm zu sehen ist. Auch hier wir eine psionische Illusion abgespielt. Hier ist plastisch zu sehen, wie jede Ebene von Xenosmassen bevölkert ist. Auf der Spitze schwebt ein Kristall, wie wir sie schon öfters gesehen haben. Drum herum stehen drei prächtig gekleidete Stryxis Priester. Wir werden Zeuge einer Opferungszeremonie. Die lange Freitreppe hinauf läuft eine Prozession geschmückter Opfer. Die Xenos sind frei jeder körperlichen Fessel. Sie scheinen sich sogar darauf zu freuen, ihr Leben geben zu dürfen. Narren! Wahrscheinlich ein kleiner Effekt der psionischen Manipulation. Die Prozession erreicht die Spitze und die Opfer umringen, sich gegenseitig an ihren Extremitäten haltend, den Portalstein, bis sie vor Freude singend sterben. Oder besser gesagt, violette Blitze aus dem Portal heraus töten sie. Ihre Seelen werden in das Portal gesogen, wo sie durch den Warp zu einer mächtigen Wesenheit fliegen. Damit endet die Vision und wir stehen ebenfalls uns an den Händen haltend vor dem Modell. Das war jetzt Peinlich! Thronverdammt!

Da es in diesem „Museum“ noch weiter geht, nehmen wir den linken Durchgang. Eine weitere Vision erwartet uns. Wir sehen Vertreter der Rasse bei der Operation eines Raggols, wo kybernetische Implantate eingebaut werden. Andere Xenos schauen dem zu. Das Ganze hat etwas von der Atmosphäre einer höheren Schola, wo Medizin gelehrt wird. Ein Team zeigt, wie es geht, die zukünftigen Ärzte schauen interessiert zu. Wie es aussieht, gibt diese Rasse das Wissen über ihre Forschung weiter. Die Raggol sind bekannt dafür, dass sie solche Implantate verwenden. Nun ist geklärt, dass diese namenlose Rasse dafür verantwortlich ist. Die Vision endet und wir gehen in den anderen Raum.

Auch hier ist eine Vision zu sehen. Und zwar über das Ende dieser Rasse. Nachdem sie ihr Wissen weiter gegeben haben, ist ihr Dienst im Kollektiv erfüllt und sie versammeln sich vollzählig auf den Türmen. In einer gigantischen Zeremonie werden ihre Seelen in die Portale gezogen und wir erleben, wie ein Tentakel Yu´vath sich verändert. Durch die Seelenenergie gestärkt, gelingt es ihm, die weltliche Hülle abzustreifen und zu einem Wesen aus reiner Energie zu werden. Die letzte Evolutionsstufe eines Yu´vath. Deswegen meinte dieser Thuleaner, der letzte der Yu´vath wäre ein Geistwesen. Dieser gezeigte Yu´vath bricht jedenfalls nach seiner Verwandlung auf, um neue Gefilde zu bereisen. War es dieser, welcher den späteren Calixissektor als Siedlungsgebiet gewann? War er das Oberhaupt der Rasse? Der letzte Überlebende dieser Art, der sich in einem Warpsturm versteckt hielt? Oder gab es mehrere Yu´vath in dieser Form? Wie will man etwas töten, was keinen Körper mehr hat?

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #311 am: 15. September 2014, 11:54:23 »
Position:
Hecaton Risse
Illisk System
Illisk
Zeit: 2 292 785.M41

Sechs Tage sind seit der Expedition in das Gedächtnismuseum der Namenlosen Xenosrasse vergangen. Die Reparaturen an der „Audacia“ sind fast abgeschlossen, der Zerstörer so gut es geht durch Lady Helmchen und einiger weiterer Navigatoren von der Befleckung durch den Warp gereinigt worden. Auch hier laufen die Arbeiten auf Hochtouren.

„Lord-Kapitän Conari! Wir registrieren am Rand des Systems fünf Eintritte!“, bekomme ich von den Auguren gemeldet. Thronverdammt! Und dabei hatte ich mich doch schon auf das Abendessen gefreut. Arbeit, Arbeit, immer nur Arbeit. Die Impulse kommen schnell näher, da man hier recht tief ins System springen kann, da es keine äußeren Planeten gibt. Ich lasse klar zum Gefecht machen und steige mit der „Audacia“ aus dem Orbit hoch in den freien Raum. Schon recht schnell bekomme ich über Breitband eine Funkmeldung herein.

„Hier spricht Lord-Kapitän Kadi von der „Letzten Stunde“. Ich bin die Hand des Sturmrufers und vollstrecke sein Urteil an Euch. Eure letzte Stunde hat geschlagen! Ihr werdet für Eure Blasphemien büßen, wir werden eure Leichen schänden und dann essen!“, bekomme ich hasserfüllt zu hören. Im Hintergrund ist ein schrecklich singender Chor zu hören. Und die Todesschreie von Menschenopfern. Holla, dass nenne ich mal eine Kampfansage.

„Hier spricht Lord-Kapitän Flavion Conari, der Befreier von Maleziel, der Verteidiger von Damaris, der Träger des blauen Sternes, der Vollstrecker des Adeptus Ministorums, der Vernichter der Häresie von Illisk und der eingeschworene Feind des Chaos in all seiner Form. Für die Unverschämtheit, mich bei meinem Abendessen zu stören werdet Ihr mit Blut bezahlen. Was Ihr als Blasphemie bezeichnet, nenne ich gesegnet!“, erwidere ich ungerührt und bitte Colette, das Abendessen hier beim Thron zu servieren.

„Wirklich?“, fragt mich Colette verblüfft und schaut mich mit ihren großen Kulleräuglein an.

„Natürlich meine Liebe“, erwidere ich und sie huscht von dannen. Derweil hat auch die letzte Abteilung ihren Vollzug gemeldet. Wir nehmen Fahrt auf, um den gefächerten Angriffskeil zu flankieren. Es handelt sich um einen leichten Kreuzer im Zentrum, flankiert von je zwei Zerstörern. Der leichte Kreuzer scheint ein Träger zu sein, da dieser in schneller Folge schnelle wendige Angriffsschiffe startet. Interessant. So etwas fehlt mir in meiner Flotte noch.

„Falls es geht, hätte ich die „Letzte Stunde“ in einem Stück!“, meine ich zu Althea, die mich nun mit ihren Bronzeaugen anstarrt als ob ich Eldar reden würde.

„Aye Aye Captain“, meint sie dazu nur lapidar und wenn sie noch Augen hätte würde sie damit rollen, nachdem sie sich umgedreht hat. Colette hat inzwischen ein Servicewägelchen neben mir geparkt und mir einen Teller mit Leckereien auf geschöpft. Nur weil ich mein Schiff in eines der härtesten Gefechte meiner Laufbahn führe, heißt das noch lange nicht, dass ich keinen Hunger habe.

Wir schwenken ein, um den feindlichen Angriffskeil rechts zu passieren. Die Zerstörer werden von rechts nach links einfach durchnummeriert. Fünf zu eins ist sicherlich kein besonders gutes Verhältnis, aber wir haben etwas, was die da drüben nicht haben, nämlich einen Gottimperator, der uns beschützt. Die haben sich in die launischen Hände von Götzen mit lächerlichen Namen begeben und werden nun den Preis für ihre Sünden bezahlen.

„Feuer eröffnen auf Zerstörer zwei!“, befehle ich und lasse mir von Colette ein Glas Tafelwein einschenken. Meine kleine Maid ist deutlich nervös.

„Keine Angst Colette, der Gottimperator beschützt!“, meine ich nur und nippe an dem köstlichen Getränk. Mit dem Zielwasser ist es mir ein Leichtes, das Feuer der Makrokanone zu leiten. Die Einschläge hämmern in die Hülle des Zerstörers und zerschlagen sein Schutzfeld. Solun Ares gibt zwei Impulse mit der Lanze im Titanschmiede Schema ab und der Zerstörer verglüht wie eine Sternschnuppe. Tja, wer sagt es denn! Ein guter Anfang!

Der zweite Zerstörer eröffnet das Feuer, nachdem er näher gekommen ist. Seine Salve liegt gut und wir bekommen den ersten Treffer ab. Eine leichte Erschütterung durchläuft das Schiff, aber nichts weiter passiert. Dann ist die erste Welle an feindlichen Jägern und Bombern heran. Allerdings sind unsere Schützen in den Abwehrstellungen auf Zack und feuern so präzise, dass die Bomber ihre Ladung ungezielt in den Raum feuern, da sie so mit Ausweichen beschäftigt sind. Die restlichen Zerstörer eröffnen nun auf weite Distanz das Feuer und eine Salve bringt unsere Schilde ein weiteres Mal zum Erlöschen. Diesmal sind die Schäden ernster. Es kommt zu den ersten Verlusten des Tages auf unserer Seite. Thronverdammt! Das wird noch eine lange Nacht werden.

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #312 am: 17. September 2014, 11:19:26 »
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Ich lasse auf Zerstörer Nummer Eins eindrehen und wir passieren ihn auf kurze Reichweite. Aus allen Rohren lasse ich feuern und wieder liegt meine Salve gut im Ziel. Eine Welle von Explosionen schüttelt den Zerstörer durch. Magister Militaris Solun Ares gibt ihm mit der Lanze den Rest. Der Zerstörer bricht auseinander und Trümmer regnen durch das All. Geht doch! Allerdings schafft es die zweite Angriffswelle an Bombern ihre Ladung ins Ziel zu bringen. Schilde bringen hier nichts und vier Treffer in kurzer Zeit lassen die „Audacia“ aufstöhnen. Just in dem Moment will Colette mir nachschenken und verschüttet den Wein auf meinem Mantel.

„Das macht doch nichts, Colette. So wie ich die Sache sehe, wird dieser Mantel schon bald voller Blut unserer Feinde sein“, meine ich, als sie sich tausendmal entschuldigend daran macht, den Mantel abzutupfen. Diesmal ist es ernster und einige der Zustandsrunen sind sich nicht sicher, ob sie auf Rot oder Orange springen sollen. Verlustmeldungen kommen herein und das Krankenhaus arbeitet auf Hochtouren und kann viele Schwerverwundete retten. Bruder Obskurus kann mit Hilfe des Chores einen Lanzenschlag umleiten. Holla! Manchmal ist Hexerei doch für etwas gut. Allerdings besteht er darauf, nun offensiver vorzugehen.

Ich lasse nun Kurs auf die „Letzte Stunde“ nehmen. Wir kommen recht nahe heran und ich lasse die Breitseite feuern. Lady Helmchen unterstützt wieder Solun Ares an der Lanze. Wir treffen beide gut. Ein Steuertriebwerk verklemmt und der leichte Kreuzer muss nun, um den Kurs zu halten, kreuzen. Auch flackern Feuer auf dem Flugdeck auf, was uns für einige Zeit weitere Staffeln von Flugmaschinen vom Leib hält. Zerstörer Nummer drei versucht uns zu entern, was ihm aber nicht gelingt. Ha! Nummer Vier passiert uns aus nächster Nähe und bringt unsere Schilde zu erlöschen. Dann hämmert seine Lanze durch uns hindurch. Nun gut, ist nur ein Streifschuss, trotzdem reicht der Sekundenbruchteil lange Impuls aus, um einiges an Schäden zu verursachen. Die „Letzte Stunde“ eröffnet ebenfalls das Feuer, als wir parallel gehen. Haarscharf in kosmischen Maßstäben zischen die habgroßen Geschosse an uns vorbei. Der Imperator beschützt!

Ich lasse das Feuer erwidern. Wir treffen gut, zu gut! Die „Letzte Stunde“, geführt von der Hand des Sturmrufers, zerbricht in zwei Teile. Der Bug trudelt davon, während das Hinterteil in einer gewaltigen Explosion vergeht. Das war es wohl mit einem zweiten leichten Kreuzer für meine Flotte. Zerstörer Nummer Drei zerschieße ich gleich auch noch die Schilde und beschädige es schwer. Sauerstoff blutend entfernt es sich von uns. Sehr gut, die schnappen wir uns noch! Aber noch umschwirrt uns Zerstörer Nummer Vier wie eine Fliege einen Scheißhaufen. Intelligenten Chaosanhänger würde jetzt einfallen, dass sie unbedingt ganz weit weg eine Zeremonie für Körnchen abhalten müssen. Aber wer intelligent ist, wendet sein Antlitz nicht vom Gottimperator ab, um anschließend sein Gesicht in einen großen Haufen stinkenden Unrates zu stecken. Nun ja, Lady Helmchen bringt uns in eine vorteilhafte Schussposition und eine weitere Breitseite bringt immerhin die Schilde zum Erlöschen. Solun Ares legt gekonnt nach und eine weitere Sternschnuppe vergeht im All.

„Verfolgung aufnehmen um Nummer Drei einzuholen!“, befehle ich und wir jagen dem waidwund geschossenen Zerstörer hinter her. Diese Nummer Drei wird meine Nummer Drei werden. Es wird Zeit eine Flotte um mich zu scharen, um den Kampf gegen meine Feinde auf eine neue Ebene zu hieven. Ein leichter Kreuzer ist nicht schlecht, aber eine Flotte aus Kriegsschiffen ist besser.

Aspyce Chorda hat eine Fehde begonnen, die sie töten wird. Noch weiß sie das nicht. Noch bin ich nicht in der Lage, ihr Paroli zu bieten, aber der Tag der Vergeltung wird kommen. Sie mag einen schweren Kreuzer haben, eine Flotte aus Fregatten und Zerstörern, aber ich kann mich fröhlich beim Chaos bedienen und selbst eine Flotte erschaffen. Und dazu muss ich diese Spinner noch nicht einmal in der Weite jagen, denn sie kommen zu mir! Ha! Darauf trinke ich einen und lasse mir nun das Dessert servieren. Eine leckere Creme mit Schockladengeschmack, darauf etwas Sahne und zerkleinerte Nüsse. Das mundet vielleicht. Natürlich kann das auch der Geschmack des Sieges sein.

Wir holen Nummer Drei gerade ein, als sie springen will. Aber sie schafft es nicht, den Schleier zu zerreißen und bleibt im Realraum gefangen. Ich funke auf Breitband das havarierte Schiff an, bekomme aber nur unflätige Beleidigungen an den Kopf geworfen, welche Colette erröten lassen. Nun gut! Im Hintergrund war Gefechtslärm zu hören. Wahrscheinlich gab es da Meinungsverschiedenheiten über die zukünftige Ausrichtung. Diese Gelegenheit sollten wir nutzen.

„Meine Damen, meine Herren, Gute Arbeit! Wohl getan und der Blick des Imperators hat mit großer Anteilnahme unser Werk verfolgt. Aber noch sind wir nicht fertig. Dieses Schiff muss gereinigt werden! Hohlen wir es uns!“

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #313 am: 19. September 2014, 10:37:02 »
Position:
Hecaton Risse
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Mit unseren beiden Sturmbooten, vollbeladen mit meinen Elitesoldaten, setzen wir auf den havarierten Zerstörer über. Auf der Höhe eines Hangars setzen wir ohne Störfeuer auf.

„Wahrscheinlich sind viele Sklaven an Bord dieses Schiffes. Und sicherlich auch Zwangsrekrutierte. Wer sich uns ergibt, den werden wir fair behandeln!“, befehle ich und die Sturmrampen öffnen sich. Das Gefechtsfeld ist mehr als asymmetrisch. Soll heißen, fast jede Abteilung kämpft für ihre eigenen Ziele, falls diese nicht ebenfalls in verschiedene Fraktionen zerfallen sind. Überläufer zu retten, wird eine mühsame Aufgabe. Nachdem wir die Landezone gesichert haben, beginne ich meinen Marsch in Richtung Brücke. Mehrmals halte ich Ansprachen über das interne Komlinknetz, aber kaum einer hört auf mich. Nun, dann eben auf die brutale Tour.

Mit Blitzgewitter in der rechten und Himmelssturm in der linken Hand bahne ich mir meinen mit Leichen gepflasterten Weg durch die Tiefen des Zerstörers. So klein das Ding von außen auch aussieht, durch den verwinkelten Aufbau ist es ein langer Weg. Rauchende Hülsen und noch zuckende Leichen markieren meine Route. Schließlich tritt ein Priester mir entgegen. Seine verdreckte grüne Kutte ist voller Symbole von drei symmetrisch angeordneten Fliegen. Das muss ein Priester des Nörglers sein. Nun, geben wir ihm was zu nörgeln!

Wie üblich werde ich aufs Übelste von diesen Chaosspinnern beschimpft. Dass ich Scheiße fressen werde, ist noch das Harmloseste, was ich zu hören bekommen. Begleitet wird der Möchtegern Priester von sechs gut ausgerüsteten Kämpfern in grünen verdreckten Roben. Darunter tragen sie rostige Gardistenpanzer und in den Händen haben sie leibhaftige Sturmbolter. Da lacht mein Herz, sechs weitere hochwertige Waffen für meine Truppen. Natürlich muss man erst die ganzen hässlichen Symbole runterfeilen und wirklich gut gepflegt sehen sie auch nicht aus, aber die Dinger sind recht selten. Ich sag es ja, es lohnt sich mit dem Chaos anzulegen. Schiffe und Waffen frei Haus. Natürlich muss man die verblendeten Besitzer zuerst töten, bevor man das aus ihren kalten starren Fingern bergen kann.

Magister Militaris Ares und Lady Helmchen eröffnen das Feuer auf den Nörgelpriester. Allerdings prallen die meisten Geschosse an einer Wolke Fliegen ab, die ihn auf einmal wie ein Schutzfeld umgibt. Im Gegenzug kotzt er in unsere Richtung. Igitt! Althea wird richtig zugeschleimt und es ist kein Wunder, dass sie richtig grün im Gesicht wird. Das ist natürlich der Nachteil an den Chaoten, sie kämpfen auf höchst ekelerregende Weise. Das ist wahrlich echt zum kotzen! Seine Leibwache eröffnet nun das Feuer und ich kann mich gerade so aus einer Garbe herauswinden, wobei mein Schutzfeld trotzdem mehrmals frohgemut aufflackert. Meisterin Puppila schießt auf den Kerl und trifft ihn gut. Da halte ich mit Himmelssturm ebenfalls drauf. Ich treffe seinen Kopf und eine Kugel durchschlägt sogar seinen Schild. In einer grünen Wolke zerplatzt sein Schädel und sein Torso sinkt zu Boden. Ha! Der Imperator ist mal wieder mit den Seinen!

Bruder Obskurus versucht die Ketzer zu verbrennen und hat sogar bei einem Erfolg. Eine brennende menschliche Fackel wälzt sich über den Boden und bekommt schon mal den Vorgeschmack auf seine ewige Verdammnis! Ares rennt auf einen zu und hämmert mit seiner Energiefaust auf dessen Schädel. Der Kopf zerplatzt wie eine reife Melone. Lady Helmchen feuert weiter ihre Xenoswaffe ab und richtet zwei Ketzer hin. Die Leiche des Nörgler Priesters verflüssigt sich und wird zu einem Schleimwesen. Örks, stinkt der vielleicht mal. Weitere Kugeln fliegen uns entgegen, während der Schleimklumpen versucht, Ares vollzuschleimen. Na warte, dem gebe ich Saures! Ich eile heran und Blitzgewitter prallt an einem Schutzfeld ab. Thronverdammt! Auch Meisterin Puppilas wohl gezielten Projektil trifft und bewirkt doch nichts. Bruder Obskurus versucht den Schleimbollen in seine telekinetische Presse zu bekommen, scheitert aber auch an der zähflüssigen Konsistenz dieser verdammten Kreatur!

Lady Helmchen schafft es schließlich, die unheilige Wesenheit mit ihrer ebenfalls unheiligen Xenoswaffe in Stücke zu schießen. Auch die letzten Wachen fallen unserem heiligen Zorn zum Opfer. Ich lasse die wertvollen Waffen bergen, spreche ein Gebet, um unseren Geist von der Verderbnis des Warps zu reinigen und wir ziehen weiter durch das Labyrinth des Schreckens. Überall sind unheilige Schreine zu sehen. Menschenopfer faulen an rostigen Ketten hängend vor sich hin. In einer Krankenstation befinden sich Pestkranke, die ich ohne zu zögern von Bruder Obskurus Flammenwerfer reinigen lassen. Mögen ihre Körper verdammt sein, vielleicht reinigt das Feuer ihre Seelen. Aber das liegt nun im Ermessen des einzig wahren Gottes der Menschheit!

Schließlich erreichen wir die Brücke. Oder besser gesagt, was davon übrig ist. Hier ist nichts mehr zu holen. Also zurück und ich versuche so viele Gefangene wie möglich zu machen. Sprich, ich lasse alle Überläufer am Leben und vernichte die, welche es wagen, mir Widerstand zu leisten. Die Kämpfe ziehen sich noch viele Stunden lang hin. Mir gelingt es knapp 1200 Gefangene zu machen und am frühen Morgen des nächsten Tages ist dieses Schiff meines! Eine ertragreiche Nachtschicht.

Frische Truppen werden angelandet, errichten Sicherheitsperimeter und das gründliche Aussieben der Gefangenen beginnt. Allerdings gibt es so gut wie keinen zum Aussieben. Wer sich ergeben hat, der hat meist nur wenige Mutationen im noch akzeptablen Rahmen. Die Verdrehten und Verdorbenen haben bis zuletzt gekämpft. Ich lasse das Schiff durchkämmen und die letzten Widerstandsnester ausräuchern, was ohne eigene Verluste gelingt. Erschöpft von den vielen Kämpfen kehre ich zur „Audacia“ zurück. Meisterin Puppila begibt sich auf die Isolierstation, da sie immer noch ernsthaft mit den Effekten des Nörgelpriesters zu kämpfen hat.

„Siehst du Colette, der Weinfleck fällt gar nicht mehr auf“, meine ich zu meiner süßen kleinen Köchin, die schon mit einem herzhaften Frühstück bereitsteht. Und tatsächlich ist mein einst schöner, nun mit Blut und anderen ekligen Flüssigkeiten verdreckter Mantel nicht mal mehr als Lumpen zu gebrauchen und wird umgehend im Plasmafeuer entsorgt. In der Gesellschaft meiner besorgten Mädchen nehme ich das Frühstück zu mir, zieh mich um, habe dabei Spaß mit meinen Konkubinen, dusche und gehe frisch angezogen zurück auf die Brücke, um die neusten Meldungen und Berichte durchzugehen. Die Verluste halten sich im Rahmen. Sind im Vergleich sogar recht niedrig, wenn man bedenkt, welcher Übermacht wir uns gestellt haben. Es gelingt einige der Jäger und Bomber zu bergen, allerdings Chaosschema. Die will ich nicht benutzen, werde sie aber verkaufen, um damit die Reparaturkosten der Zerstörer auf der Schrottwerft zu bezahlen. Nun besitze ich drei Zerstörer. Ein guter Anfang!

Nakago

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Die Fahrten der Audacia
« Antwort #314 am: 22. September 2014, 14:28:47 »
Position:
Schrottwerft
„Audacia“
Zeit: 2 306 785.M41

Knapp ein Monat ist seit dem Gefecht mit der Chaosflotte vergangen. Wir sind nun bei der Schrottwerft, wo die beiden Zerstörer vollständig repariert werden. Der andere Zerstörer ist bereit und ich nehme ihn wie die schon eingetroffene „Knochenschinder“ in meinen Verband auf. Noch auf Illisk habe ich Nachricht von Jeremiah Blitz erhalten, mit der Aufforderung zu einem Treffen auf Karmesin-Trost innerhalb eines Monates. Wie wir ja alle wissen, hat dieser Schweinehund meine neu in Besitz genommene Feinfeld Raffiniere zerstört. Wahrscheinlich im Auftrag der sadistischen und absolut wahnsinnigen Aspyce Chorda. Nun, ich lasse mich ungern zu etwas zwingen, aber nach eingehender Beratung haben wir beschlossen, uns anzuhören, was er zu sagen hat.

Die Geschäfte liefen auf der Schrottwerft nicht so gut, die eingesammelten Waren auf Illisk und von den Chaospiraten haben nicht den erwünschten Profit gebracht. (Zweimal über 81 zu würfeln muss mir erst mal einer nachmachen). Aber die Reparaturkosten für die Schiffe sind so gedeckt und etwas ist auch noch übrig geblieben. Aber es wäre mehr drin gewesen. Mit keiner guten Laune breche ich also nach zwei Tagen Aufenthalt nach Karmesin-Trost auf. Lady Helmchen hat ein gutes Händchen beim Navigieren und in Rekordzeit schaffen wir den Transfer zu der Casinowelt Karmesin Trost. Dies ist einer der Planeten, wo ich immer wieder hinfliege. So langsam kann ich mir überlegen, dort unten wirklich ein Anwesen zu kaufen. Aber momentan lieber nicht, weil es die Chorda einfach zu Klump schießen würde. Thronverdammt!

Nach sechs Tagen im Transfer erreichen wir mit voller Gefechtsbereitschaft das System von Karmesin-Trost. Es erwartet uns schon ein Verband aus zwei Zerstörern und einer Fregatte. Nicht gut! Innerlich koche ich vor Wut über diese Unverfrorenheit, reiße mich aber zusammen. Ungerührt nehme ich Kontakt über Breitband auf und lasse mich zu einer stabilen Parkposition im Orbit von Karmesin-Trost „eskortieren“. Dort ist eine vollständig renovierte „Ripper“ zu bestaunen. Der Kreuzer ist nun gut in Schuss und nicht mehr das fliegende Wrack wie während der Damaris Kampagne. Das ist eine Nuss, die nur schwer zu knacken ist. Besonders da auch die „Fentons Rache“, eine Fregatte mit von der Partie ist. Zwei Zerstörer, Zwei Fregatten und ein schwerer Kreuzer gegen je einen Zerstörer, Fregatte und einen leichten Kreuzer. Schaffbar, aber ein Sieg wird teuer werden. Zu teuer für meinen Geschmack. Also mache ich gute Miene zum bösen Spiel und fliege mit meiner Entourage nach Karmesin Prime.

Dort werde ich mit allen militärischen Ehren empfangen. Der Hofmeister ist erschienen und hält mir einen kleinen Vortrag. Die Botschaft ist klar, ich soll den Neutralen Grund dieser Welt ehren und keinen Krieg mit zwei Freihändlern beginnen. Nun gut, hatte ich auch nicht vor. Deswegen fällt es mir leicht, dass zu versprechen. Ein Mann muss wissen, wann die Zeit zum Kämpfen gekommen ist. Heute ist nicht der Tag dafür. Also lasse ich mich zum Haus des Meisters der Spiele kutschieren und treffe in einem mondän eingerichteten Konferenzraum auf Jeremiah Blitz. Der schwarze Hüne trägt den blauen Stern um den Hals. An der Seite hängt ein neues Energieschwert und im Holster steckte eine mit filigranen Verzierungen geschmückte Boltpistole. Beide Waffen sind Meisterwerke. Ich freue mich schon auf den Tag, wo sie mein sein werden.

Der Glatzkopf begrüßt mich überschwänglich als seinen Waffenbruder. Nun ja, darüber kann man streiten, da ich die Arbeit gemacht und er die Lorbeeren dafür geerntet hat. Auch ein Punkt, der immer noch nach Blut schreit. Aber gemach. Sein Handlanger für zwielichtige Geschäfte ist ebenfalls von der Partie. Wahrscheinlich sein Seneschall. Und natürlich ist auch der Lord-Kapitän der „Fentons Rache“ anwesend. Der blonde Kerl mit gegeelten Haaren ist vielleicht ein Meter sechzig groß. Er trägt Stiefel mit hohen Absätzen und eine reich mit Orden dekorierte Uniform, die wohl der eines Flottenadmirals nachempfunden ist. Der Mann hat eindeutig was zu kompensieren.

Nachdem wir unterschwellige Drohungen ausgetauscht haben, kommt Jeremiah Blitz recht flott zum Kern seines Anliegens. Wir nehmen in bequemen Sesseln Platz, während unser Gefolge hinter uns Aufstellung nimmt. Aspyce Chorda ist wirklich sauer auf mich. Natürlich erklärt mir Jeremiah das weitläufig durch blumige Floskeln, aber die Frau ist definitiv nicht gut auf mich zu sprechen. Sie hat ihr Mütchen erst mal mit der Zerstörung der Raffiniere gekühlt. Hunderttausend Tote besänftigen temporär auch eine Irre wie Aspyce. Aber sie will Wiedergutmachung. Und sie will das in einer Form, die mich zu ihrem Vasallen macht. Ich bekomme von einer charmanten Dienerin in einem äußerst raffiniert geschnittenen Kostüm ein sehr dickes Vertragswerk in mehreren Teilen überreicht. Einige der Exemplare gebe ich an mein Gefolge weiter und tu so, als ob ich interessiert darin lesen würde. Innerlich koche ich vor Wut und es kostet mich meine äußerste Willenskraft, nicht einfach aufzustehen und diese beiden Fatzke hier und jetzt zu töten. Die Folgen wären unabsehbar, trotzdem schreit mein Herz nach Blut. Nur mein Verstand hält mich gerade so noch in Zaum und im Sessel. Ich konzentriere mich auf die Schriftzeichen und der rote Schleier vor meinen Augen lichtet sich etwas. Mir war klar, dass es teuer werden würde, aus diesem Schlamassel wieder heraus zu kommen, aber ich hätte nicht gedacht, dass es so teuer werden würde.

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