Autor Thema: Bundestagswahl 2013 - Thema Mindestlohn  (Gelesen 10727 mal)

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Speren

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Bundestagswahl 2013
« Antwort #15 am: 30. August 2013, 17:48:29 »
Ich habe die Statements gelesen.

Die Frage war auch eher so zu verstehen, ob diese Aussagen denn so überhaupt Sinn machen. Bei den Grünen sehe ich ja noch Spielraum, die anderen wollen einheitlich für alle, ohne regionale Unterschiede.
No one touches the faerie!

Moira

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Bundestagswahl 2013
« Antwort #16 am: 30. August 2013, 21:15:27 »
5 Euro pro m² ? So eine Wohnung gäbe es hier höchsten ohne Fußböden, ohne Heizung und Ofen, und wahrscheinlich noch ohne Fenster.
Wir wohnen hier auch recht günstig in 110 m², aber heute, 5 Jahre später würden wir für denselben Mietpreis höchstens noch eine 60m² Wohnung bekommen, Kinder und Haustiere nicht erwünscht.

Ein Mindestlohngesetz müsste im Grunde auch eine Mietpreisdeckelung und Förderung der kommunalen Wohnungsbaugesellschaften beinhalten, und das glaube ich, schafft keine Partei, und schon gar nicht bundesweit einheitlich.
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

deroadebicher

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Bundestagswahl 2013
« Antwort #17 am: 30. August 2013, 22:43:26 »
Kann Moira nur beipflichten. Ich wohn im Münchener Umland (immerhin 50km Abstand) und bezahl für eine 120m^2 Wohnung 1060€ warm. Und das ist für diese gegend ein "normaler" ja fast schon günstiger Preis.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters und der Rest der Gruppe in seinem Magen

Mersharr

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Bundestagswahl 2013
« Antwort #18 am: 30. August 2013, 23:40:31 »
Mal sehen, bei 10€/m² mal 40m² (wer schon in einer teuren Gegend wohnt muss halt mit weniger Platz auskommen) sind 400€, plus 400€ Lebensunterhalt macht 800... OK, ich sehe ein, es sollte für Vollzeit arbeitende Menschen schon mehr sein.

Nightmoon

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« Antwort #19 am: 31. August 2013, 00:40:36 »
Zu REWE:
Nein, weiß aus mehreren Filialen, dass 5€ normal sind. Hab damals mehr bekommen, weil ich immer die 20-22 Uhr schicht machte die keiner will.

Allgemein:
Wenn man meint die Wahl seines Wohnortes vom Standort eines Arbeitgebers abhängig zu machen, dann ist man nunmal selbst schuld. Wenn ich unbedingt in München wohnen muss, dann muss ich halt mit den Konsequenzen leben, selbst schuld.

deroadebicher

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« Antwort #20 am: 31. August 2013, 07:19:27 »
Nun ich habe meinen Wohnort nach meinem Arbeitgeber gewählt und der sitzt nicht in München. Aber Münchens Preisgefüge wirkt sich aufs ganze Umland aus. Wie bereits gesagt. 50 km weit weg und trotzdem beinahe Münchner Verhältnisse. Und für alle Arbeitnehmer in München gilt: Ziehst du noch weiter raus, fressen dich die Kosten fürs Pendeln auf. "Selbst schuld" ist da so ziemlich der falsch Ausdruck lieber Nightmoon.
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Nightmoon

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« Antwort #21 am: 31. August 2013, 09:08:23 »
und warum willst du unbedingt nach münchen?

Xiam

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Bundestagswahl 2013
« Antwort #22 am: 31. August 2013, 09:38:13 »
Hat er doch geschrieben: Er arbeitet 50 km von München entfernt. Aber selbst da sind die Mieten noch fast so hoch, als würde man in München wohnen.

Und du willst jetzt nicht ernsthaft erklären, dann solle er sich einen anderen Job irgendwo suchen, wo man billiger wohnen kann, ansonsten sei er selbst schuld.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Archoangel

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« Antwort #23 am: 31. August 2013, 10:22:50 »
@Mersharr: 800€? Bei 40 Stunden Woche?

40/5=8
22*8=176
800/176=4,54€ pro Stunde

Du verlangst einen MINDESTlohn von 4,54€ pro Stunde??? Für welche Arbeit? Ach so: Mindestlohn, also für jedwede Tätigkeit. Geh FDP wählen - das ist deine Partei.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Moira

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Bundestagswahl 2013
« Antwort #24 am: 31. August 2013, 10:25:53 »
Allgemein:
Wenn man meint die Wahl seines Wohnortes vom Standort eines Arbeitgebers abhängig zu machen, dann ist man nunmal selbst schuld. Wenn ich unbedingt in München wohnen muss, dann muss ich halt mit den Konsequenzen leben, selbst schuld.

Ist das dein Ernst? Die Konsequenz ist, dass man sich Fahrtkosten und- Zeit spart. Ich glaube nicht dass jemand gerne täglich noch über 1 Studne Fahrtweg zur Arbeit in Kauf nimmt. Aber selbst schuld, ist schon ganz schön hart ausgedrückt.
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Speren

  • Lektor
Bundestagswahl 2013
« Antwort #25 am: 31. August 2013, 10:49:53 »
Man sollte übrigens wissen, warum Menschen in der Nähe von Großstädten trotz teurer Mieten wohnen wollen:
Weil das Arbeitsplatz/Arbeitssuchenden-Verhältnis dort sehr viel günstiger ist.

Wenn ich die Zahlen aus dem Sozialreport NRW aus dem Kopf noch richtig weiss, kommen in Düsseldorf auf eine freie Stelle acht mögliche Arbeitssuchende, in Gelsenkirchen sind es 15. Großstädte bieten nun mal Arbeit.

Und nur mal als kleine Rechnung für Nightmoon:
Um z. B. von Gelsenkirchen nach Düsseldorf zu kommen, benötigt es ein Ticket der Preisstufe D im VRR. Ich habe so ein Ticket im Abo (bräuchte es nicht, macht mich nur flexibel) und es kostet 136,00 € im Monat.  Von Benzinkosten fange ich am besten gar nicht an.

Edit:
Und das REWE-Beispiel verstehe ich immer noch nicht.

a) Glaube ich nicht, dass es bei dem Mindestlohn um Arbeiten von Aushilfskräften/450,00 €-Jobbern geht.
b) Selbst wenn dem so wäre, wären auch diese weiterhin günstiger als Vollzeitkräfte. Man müsste nur mehr einstellen, weil die bisherigen schneller an ihr Limit von 450,00 € kommen.
« Letzte Änderung: 31. August 2013, 11:00:42 von Speren »
No one touches the faerie!

Nightmoon

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Bundestagswahl 2013
« Antwort #26 am: 31. August 2013, 11:38:21 »
Finde einfach eher man sollte seinen Wohnort nicht abhängig von seinem Arbeitsort machen, sondern umgekehrt. War aber auch gestern was übermüdet und hab nicht richtig nachgedacht, sorry!

Zu REWE:
Stimmt, 450€ Jobber fallen aus dem System vermutlich raus, was aber auch nicht richtig ist, meiner Meinung nach. Wären die vom Mindestlohn auch betroffen, dann würde es für die natürlich enger werden, aber halt zu Gunsten der Fachkräfte.

Mersharr

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Bundestagswahl 2013
« Antwort #27 am: 31. August 2013, 11:51:25 »
@Mersharr: 800€? Bei 40 Stunden Woche?

40/5=8
22*8=176
800/176=4,54€ pro Stunde

Du verlangst einen MINDESTlohn von 4,54€ pro Stunde??? Für welche Arbeit? Ach so: Mindestlohn, also für jedwede Tätigkeit. Geh FDP wählen - das ist deine Partei.

Nein tue ich nicht. Genau lesen, ich rede von NETTO und habe in meinem letzten Beitrag bereits zugegeben, dass das doch ein bisschen wenig ist.

Speren

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Bundestagswahl 2013
« Antwort #28 am: 31. August 2013, 11:54:16 »
Zitat
Zu REWE:
Stimmt, 450€ Jobber fallen aus dem System vermutlich raus, was aber auch nicht richtig ist, meiner Meinung nach. Wären die vom Mindestlohn auch betroffen, dann würde es für die natürlich enger werden, aber halt zu Gunsten der Fachkräfte.
Nein, eigentlich wären sie theoretisch nur davon betroffen, als dass sie weniger arbeiten müssten, um auf ihr Geld zu kommen.

Man müsste theoretisch ausrechnen, ab welchem Mindestlohn sich ein Vollangestellter trotz Sozialabgaben, Urlaubsgeld, etc. mehr "lohnt" als mehrere 450,00 €-Kräfte. Und da sind wir nämlich bei einer ganz anderen Diskussion, nämlich ob 450,00 €-Jobs in dieser Form "gut" sind.
No one touches the faerie!

deroadebicher

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Bundestagswahl 2013
« Antwort #29 am: 31. August 2013, 12:32:36 »
@Nightmoon: Natürlich wäre das der Idealfall, wenn man sich seine Arbeitstelle gemäß seinem Wohnort aussuchen könnte. Aber viele haben diesen Luxus halt nicht. Gut, bei lag der Fall auch etwas anders. Ich hab einfach ein gutes Jobangebot bekommen, daß ich daheim in Franken nie bekommen hätte. Also bin ich ins Oberland. Aber frag doch mal die ganzen Arbeitnehmer aus den neuen Bundesländern, die in den Westen gegangen sind weil sie daheim keine Chance auf einen Job hatten. Viele von denen arbeiten in prekären Arbeitsverhältnissen, weil ihnen nichts anderes übrigbleibt.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters und der Rest der Gruppe in seinem Magen