Autor Thema: Freihandelsabkommen  (Gelesen 8760 mal)

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Xiam

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Freihandelsabkommen
« Antwort #30 am: 09. Februar 2014, 18:23:24 »
Tja, du hast deine Meinung, wir haben unsere Meinungen. Im Moment reicht es mir zu wissen, dass deine Meinung eine extreme Haltung ist, die sich so schnell zum Glück nicht durchsetzen wird, wenn überhaupt. Das magst du noch so widerlich finden oder mit dem Fuß aufstampfen ;)
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Kree

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Freihandelsabkommen
« Antwort #31 am: 09. Februar 2014, 20:03:43 »
Naja eine Debatte macht auch wenig Sinn, wenn ein Teilnehmer Argumente anführt von denen er wenig/bis keine Ahnung hat. Die Aussagen zum Tesla und der Elektromobilität können nicht falscher sein. Elektromotoren sind keine Wunder, die gibt es schon sehr lange - das Speichern der Energie und die Ladung der Akkus sind eben das Problem. Aber da ist Tesla nicht wirklich weiter als alle anderen. In Deutschland ist auch schon ein E-Auto von München nach Berlin gefahren, mit Laptop Akkus und oh wunder Tesla fährt mit Li-Ionen Akkus ?

Und nun kommen wir zum Kern, der Witz ist das in Deutschland sehr gut geforscht wird. Auch wenn man das Thema nicht direkt mit E-Mob. verbindet, das ganze nennt sich Smart-Grids iGrid oder Intiligentes Netz - hier liegt die wahre Zukunft der E-Mob. in dem man das Laden/Entladen von E-Autos als Energiespeicher für erneuerbare Energien verwendet und das ganze vom Netz - nicht vom Endkunden selber - geregelt wird. Und da ist/war Deutschland auf einem guten Weg. Das man nun wieder anfängt auf Kohle zu setzen und gleichzeitig den erforderlichen Netz umbau bremst ist schlecht. Aber das ist ein anderes Thema.

btw. die Leistungselektronik beim Tesla ist gut, aber nichts besonderes.

Aber ohne dieses Hintergrundwissen mit der stupiden Behauptung "USA ist vorne weil sie ein e-Auto in Serie bauen" wow. Ganz ehrlich einen Tesla kann jeder bauen, nur es macht keinen Sinn.

Zitat
Das ist wohl das einzige bei dem wir uns hier einig sind. Wundert mich das dieses Forum doch so stark in die mir zuwidere politische Richtung schlägt. Ist auf US-D&D-Foren interessanter Weise anders.

Klar das die USA allgemein politisch eher anders ticken, aber offenbar ist es zumindest nicht D&D an sich das auf bestimmte Richtungen besonders anziehend wirkt.

Apfel, Birnen und Schubladen.

mfg
Kree

P.S: E-Mobilität ist sehr viel komplexer als E-Motor + Steuerungselektronik + Akku = Brum Brum :)

Moira

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Freihandelsabkommen
« Antwort #32 am: 09. Februar 2014, 22:13:23 »
In Deutschland ist auch schon ein E-Auto von München nach Berlin gefahren, mit Laptop Akkus

Meinst du damit das Induktionsladeverfahren von Siemens?
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Kree

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Freihandelsabkommen
« Antwort #33 am: 09. Februar 2014, 23:01:54 »
Ich weiss nicht genau was du meinst :)

http://www.golem.de/1010/78901.html

War so eine PR Aktion, soweit ich weiss waren da auch nur Li-Ionen Akkus im Einsatz mehr ist mir nicht bekannt.

Moira

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Freihandelsabkommen
« Antwort #34 am: 10. Februar 2014, 09:28:33 »
Ich weiss nicht genau was du meinst :)

http://www.golem.de/1010/78901.html

War so eine PR Aktion, soweit ich weiss waren da auch nur Li-Ionen Akkus im Einsatz mehr ist mir nicht bekannt.

Das ist auch sehr interessant. Danke.

Ich hatte gehofft, daß endlich einmal etwas neues zu
http://www.youtube.com/watch?v=fY1Qmag3j8w
kommt.
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Kree

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Freihandelsabkommen
« Antwort #35 am: 10. Februar 2014, 09:54:10 »
Kontaktlose Energie übertragung ist halt interessant, aber am Anfang geht es auch noch wunderbar mit Kabel. Immerhin wäre hier eine massive Investition von nöten, während man eine "e-mobil" Steckdose am Anfang erstmal recht einfach umsetzen kann. In einigen Städten gibt es ja bereits diese Steckdosen.

Das Problem liegt eben eher bei den Akkus - Li-Ionen werden halt weiterentwickelt weil sie von sich aus gute Eigenschaften haben.

Das wichtige aber ist und bleibt das Smart-Grid(s) mit eingebunden werden, es bringt nichts wenn man sein Elektroauto mit Kern/Kohle/Gas-Energie tankt. Mit der weiterentwicklung des Energienetzes bietet sich die möglichkeit eben die Autos "smart" zu laden, sprich wenn Wind da ist wird dein Akku so voll gemacht wie du ihn brauchst und wenn dein Auto rumsteht wird ein teil der Energie verwendet um die Spitzenlast im Netz auszugleichen.

Dafür brauch man aber den entsprechenden Netzausbau und die einbindung von dezentralen Kraftwerken (Windkraft/Solar).

An dieser Stelle muss man eben anerkennen das der Ausstieg aus der Kernkraft die Innovationen in dem Bereich voran treiben wird und ich das Argument - "Deutschland taugt im Ing Bereich nichts mehr weil wir keine Kampfdrohnen bauen und kein Serien Elektroauto haben" vollkommen daneben.

mfg
Kree

P.S: Aber wir entführen den Beitrag etwas :)


Mersharr

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Freihandelsabkommen
« Antwort #36 am: 10. Februar 2014, 12:46:38 »
Mich würde ja interessieren, ob man nicht Linearmotoren in der Fahrbahn einsetzen könnte, wie beim Transrapid... (ja schon klar, scheitert daran dass keiner Lust und Geld hat das komplette Straßennetz umzubauen, aber theoretisch...)


Aber wir kommen vom Thema ab.

Kree

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Freihandelsabkommen
« Antwort #37 am: 10. Februar 2014, 13:20:05 »
Macht wenig Sinn denk ich, ist sehr teuer und viel aufwand. Man kann aber Linear Motoren trotzdem verwenden in den Reifen.

http://www.harting.de/fileadmin/harting/documents/lg/hartingmitronics/tecnews/deutsch/tn03_d.pdf

Auf Seite 21. findest du einen interessanten Artikel der sich mit dem Thema befasst.

mfg
Kree

Durion-Gollor

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Freihandelsabkommen
« Antwort #38 am: 10. Februar 2014, 13:26:35 »
Xiam, wo kommen die von dir genannten 40 Milliarden für Atom- und Kohlestromerzeugung her? Würde mich insofern tatsächlich interessieren, als meines Wissens nur Ökostrom direkt (bzw. indirekt über die Umlage, aber eben direkt an die Erzeuger) gefördert wird. Kohle mag -noch für kurze Zeit- subventioniert werden, aber davon haben ja EON und Co nichts, sondern allenfalls die RAG und Konsorten, denn die Kraftwerksbetreiber kaufen die Kohle ja zu Marktpreisen.
Im Landwirtschaftssektor findet im Übrigen natürlich und definitiv ein enormer Konzentrationsprozess statt, jedoch gibt es da eigentlich keine größeren konzerne im engeren Sinne. Großbetriebe ja, aber die sind im Vergleich zu herkömmlichen Konzernen immer noch Winzlinge. Besser wäre es zu sagen, dass die Landwirtschaft allgemein einem Industrialisierungstrend unterliegt, dessen Folgen für Tier- und Pflanzenwelt (von Menschen red i erst goar nit) katastrophal sind, wobei das seltsamer Weise nur am Rande in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
Die paar Ökobauern mit ihren paar Hektarn (im Vergleich) machen den Kohl nicht fett, wenngleich jeder Hektar Ökoland begrüßenswert ist.
Wenn du über Land fährst und überall Bauernhöfe siehst entgeht dir möglicherweise dennoch, dass es sich bei den Meisten um ganz normale "Industriehöfe" mit Anbindehaltung, Antibiotikazugabe etc. handelt. Nur, weil die bei einem um die Ecke stehen arbeiten die nicht besser.  Wenn man beim Bauern um die Ecke zum Hofverkauf geht mögen manche denken, sie kaufen was besonders tolles. Tatsächlich sind aber auch die dort gekauften Kartoffeln in den allermeisten Fällen nicht Bio, sondern eben lediglich lokal gekauft und ansonsten mit denen im Supermarkt identisch.

Moira

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Freihandelsabkommen
« Antwort #39 am: 10. Februar 2014, 13:43:33 »
Xiam, wo kommen die von dir genannten 40 Milliarden für Atom- und Kohlestromerzeugung her?

Ich bin zwar nicht Xiam, aber ich habe mal eine Sendung von Frontal 21 und auch ZDF Wiso gesehen, in der die Subventionen für die Atomkraftwerkbetreiber aufgezählt wurden.
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Durion-Gollor

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Freihandelsabkommen
« Antwort #40 am: 10. Februar 2014, 14:05:40 »
Jaja, aber da muss man ja auch immer mal sehen, was da alles so als Subvention angesehen wird, sonst vergleicht man Äpfel mit Birnen. Hier war ja die rede von Direktsubventionen an die landwirtschaftlichen Betriebe. Das muss ich dann ja auch mir Direktsubventionen an die Stromkonzerne vergleichen. Man mag ja dann noch separat über Umwelt-Gemeinkosten etc. reden, aber wenn man die für die Landwirtschaft berechnet, da fände man sicher auch kein Ende.
Bleibt also die Frage, welche Subventionen die Stromkonzerne direkt erhalten? Du hattest diese ja ebenfalls erwähnt!?
Das romantisch verklärte Gerede von den Kleinbauern ist im Übrigen fehl am Platze. Unabhängig von der Größe betreiben auch die meisten "Kleinbauern" ihre Höfe konventionell, bauen genauso ihren Mais an, düngen und pestizieren (wortschöpfung, ja) genauso viel je ha und halten ihre Tiere meist auch nicht besser als Großbetriebe (im Schnitt, natürlich gibt es Abweichungen in der Einzelbetrachtung) und erhalten dann auch je ha ihren Anteil am Subventionstopf.
Das sind in den meisten Fällen ganz normale Unternehmer, die unternehmerisch denken und handeln und denen es im Übrigen oftmals auch gar nicht so schlecht geht (Klappern gehört da oft auch zum Handwerk). Viele haben auch schlicht keinen Bock mehr auf Bauer sein und veräußern lieber den Betrieb an den Nachbarn (der dadurch eben größer wird) und machen einen "normalen" Job. Warum nicht?
Der Erhalt einer kleinbäuerlichen Struktur ändert insofern nicht allzuviel am grundsätzlichen Problem unserer Landwirtschaft. Brachflächen und wieder mehr Baumparzellen in den Mais- und Rapswüsten würden helfen, aber wer die bewirtschaftet ist doch relativ egal.

Xiam

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  • Mörder der 4E
Freihandelsabkommen
« Antwort #41 am: 10. Februar 2014, 14:07:40 »
Xiam, wo kommen die von dir genannten 40 Milliarden für Atom- und Kohlestromerzeugung her?
Da reicht schon der Wikipediaartikel als Einstieg. Es gibt dann weiterführende Studien zu dem Thema, leider fehlt mir gerade die Zeit, die rauszusuchen, ich muss gleich in die Konferenz.

Fakt ist, Kernenergie ist nicht wirtschaftlich, und das weiß man bereits seit den frühen 70er Jahren. Ein Blick zu den Nachbarn in Großbritannien zeigt das ebenfalls. Für einen Kraftwerksneubau verlangte der Betreiber dort einen Mindeststrompreis von über 11 Cent pro Kilowattstunde, garantiert auf eine Laufzeit von mindestens 35 Jahren, ansonsten lohnt sich der Neubau nicht. Das ist mehr als das doppelte des derzeitigen Strompreises. Die Entsorgung der Abfälle ist da nicht mit drinnen, die zahlt sowieso der Steuerzahler. Für die Baukosten bürgt der Staat zu 65%, eine Haftpflichtversicherung gibt es nicht (da sowieso kein Versicherer dumm genug wäre, ein Kernkraftwerk zu versichern).

In Deutschland rechnet man, dass Atomstrom unsubventioniert 10,9 Cent pro Kilowattstunde kosten müsste -- und damit teurer als Ökostrom aus Photovoltaik wäre.

Nirgendwo auf der Welt ist jemals ein Kernkraftwerk nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten profitabel betrieben worden. Kernenergie wird überall subventioniert, sogar im Mutterland des Kapitalismus, den USA.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Zechi

  • Globaler Moderator
Freihandelsabkommen
« Antwort #42 am: 10. Februar 2014, 14:16:56 »
Ich finde es übrigen interessant, dass hier "Subventionen" so verteufelt werden (offenbar wird die Subvention hier von allen mehr oder weniger als was schlechtes angesehen). Tatsächlich sind Subventionen, sei es direkte oder indirekte, ein Grundpfeiler der jetzigen Weltwirtschaft und jeder industrielle Staat macht von Subventionen zur Wirtschaftssteuerung Gebrauch, einschließlich der USA (die übrigens im ganz besonderen Maße). Tatsächlich würde das jetzige Wirtschaftssystem mit einem sofortigen und totalen Stop jeglicher Subventionen in sich zusammenbrechen. Subventionen sind ja ziemlich viele Maßnahmen, wie z.B. auch Krisenmaßnahmen (wie Banken zu retten oder die Autoindustrie usw.), Enwicklungshilfe, aber eben auch die klassischen Agrarsubventionen.

Ob eine Subvention natürlich im Einzelfall sinnvoll ist, darüber wird man dann jeweils streiten können. Auch kann sie den Wettbewerb verzerren, was aber eben auch häufig gewollt ist.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Durion-Gollor

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Freihandelsabkommen
« Antwort #43 am: 10. Februar 2014, 14:27:15 »
Ja ok, das mag alles sein, passt aber eher zu einer Kernkraftdebatte. Direkte Subventionen finden also nicht statt!? Das wäre dann der adäquate Vergleich zu den genannten direkten Subventionen für die Landwirtschaft gewesen, der also scheinbar nicht passt, sonst müsste man alle indirekten Folgekosten ja auch bei der Landwirtschaft betrachten.
Ist ok, reicht so. Es ist sehr schwierig, hier einigermaßen sinnvoll zu diskutieren, weil ständig der Faden verloren wird und eben oft vom Apfel geredet- und mit der Birne argumentiert wird.
Die Subventionen für die Landwirtschaft sind also kein Klacks aber nötig, um die Preise derart niedrig zu halten, wie sie eben sind.
Der Ökostrom ist im Übrigen ein sehr schönes Beispiel um mal zu sehen was passiert, wenn derlei Subventionen nicht mehr von der Allgemeinheit, sondern vom Endverbraucher getragen werden müssen. Würde man die Agrarsubventionen auf die Lebensmittelpreise aufdröseln, dann wäre auch an der Stelle bei weiten Teilen der Bevölkerung wahrscheinlich ganz schnell eine große Rückruderbewegung feststellbar.
Wenn ich mir vorzustellen versuche, wie oft wohl vor Einführung der Ökostrom-Umlage in Foren geschrieben wurde "Ich würde ja gerne mehr bezahlen, wenn man dafür den Ökostrom fördern würde" und jetzt pissen sich alle wegen durchschnittlich (wieviel waren es? 120,- € im Jahr?) an.
Die Ausnahmereglungen sind geschenkt, selbst wenn man die Unberechtigten abschaffen würde würden sicher noch alle rumheulen.
Kein Plädoyer für Subventionen oder gegen Ökostrom, sondern als Denkanstoss für die eigene Glaubwürdigkeit gedacht. 


Archoangel

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Freihandelsabkommen
« Antwort #44 am: 10. Februar 2014, 19:33:57 »
Mann mann mann ... ist schon unglaublich was RTL-II offensichtlich für einen Schaden verursachen kann ...

SoC: die Kleinbauern sind auf deiner Seite was die Abschaffung der Agrarsubventionen angeht: den Löwenanteil kassieren nämlich die Großbetriebe, gerade auch prozentual pro Hektar/Viech; ja das ist richtig: je größer dein Betrieb, desto mehr Subvention pro Produktionseinheit. Würden wir also die Subventionen kippen, dann hätten wir ... tada ... schätzungsweise deutlich mehr kleinbäuerliche Betriebe als heute. Herrzlichen Glückwunsch Herr Doktor!

Und den Ami-Fraß darfst du auch gerne alleine fressen - aber dann bitte keine Beschwerden, wenn mit 45 die Pumpe versagt, ja? Auch hierfür muss man keinen Doktortitel haben, um die Qualitätsstandards der Nahrungsgüter verschiedener Industrienationen zu vergleichen.

Freihandel: ja, aber bitte nur nach geltendem deutschen Recht. Zumindest was Nahrungsmittelstandards angeht könnte mal ausnahmsweiße tatsächlich am deutschen Wesen die Welt genesen ;) .
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!