Autor Thema: Freihandelsabkommen  (Gelesen 8759 mal)

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Moira

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Freihandelsabkommen
« Antwort #45 am: 10. Februar 2014, 20:26:23 »
Ich unterstütze die sogenannten kleinen Krauter und Berufsgruppen, die deiner Meinung nach vor Jahrzehnten schon hätten verschwinden müssen, weil sie nicht wettbewerbsfähig genug sind, sehr gerne,
Dann viel Spass damit deine Schuhe einzeln vom Einladengeschäft-Dorfschuster fertigen zu lassen. Gibt es kaum noch welche von und werden auch nicht mehr mehr. Andere gehen derweil in Schuhcenter, Deichmann und Co.

Deichmann und Co,da müßte ich mir jedes Jahr neue Schuhe kaufen. Das istmir zu blöd. Ich habe handgefertigte Schuhe aus Norwegen für den Winter, und aus der Region für Frühling Sommer und Herbst, und oh Schreckfür den industriell gefertigten Krempel, die Winterschuhe sind schon 17 Jahre alt, und dank Pflege und guter Schusterreperatur immernoch wie neu. Die restlichen Schuhe sind 6- 10 Jahre alt.

Du siehst also, ich lege mehr Wert auf Qualität, statt Quantität, und kaufe auch deswegen lieber weniger Nahrungsmittel, und zahle dafür mehr.

Und dein Satz hier irgendwo an Xiam gerichtet "Der allen alles verbieten will" finde ich komplett lächerlich. Wenn du dich gerne ernähren möchtest wie die Usa-ler, ohne dabei überhaupt noch entscheiden zu können, ob du Genzeug, Klonfleisch Chlorhühnchen mit massenhaft Hormonen und Antibiotika behandelt, oder eben nicht kaufen möchtest, und die Autos und Ipads und so weiter so toll findest, dann wandere doch aus.
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Xiam

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  • Mörder der 4E
Freihandelsabkommen
« Antwort #46 am: 10. Februar 2014, 20:56:02 »
Ja ok, das mag alles sein, passt aber eher zu einer Kernkraftdebatte. Direkte Subventionen finden also nicht statt!? Das wäre dann der adäquate Vergleich zu den genannten direkten Subventionen für die Landwirtschaft gewesen, der also scheinbar nicht passt, sonst müsste man alle indirekten Folgekosten ja auch bei der Landwirtschaft betrachten.
Ob man es jetzt Subventionen nennt oder anders, es geht um staatliche Förderungen die den Wettbewerb verzerren an sich, nicht um deren Höhe oder die Kanäle, durch die das Geld letztendlich fließt.

Ich habe das Beispiel Kernenergie angeführt, weil ich zufällig aus anderen Diskussionen weiß, dass SoC Kernenergie als billige Energieform für den Heilsbringer schlechthin hält. SoC misst mit zweierlei Maß und ist somit als Diskussionspartner vollkommen unglaubwürdig, das wollte ich deutlich machen. Wenn man Agrarsubventionen (um den Lebensmittelpreis künstlich niedrig zu halten) als marktverzerrend verteufelt und fordert, dass Landwirtschaft entweder profitabel oder aber gar nicht betrieben werden müsse, dann kann man nicht auf der anderen Seite Kernenergie lobpreisen und dabei vernachlässigen, dass diese ebenso von Fürsorge aus Steuergeldern abhängig ist. Das ergibt einfach keinen Sinn.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Speren

  • Lektor
Freihandelsabkommen
« Antwort #47 am: 11. Februar 2014, 06:55:36 »
Gerade die Angst vor einer ungesunden, amerikanischen, Fast-Food-Welle durch das Abkommen amüsiert mich doch ein wenig.

Es wird jetzt schon so ein bisschen ignoriert, dass dies auch momentan problemlos möglich ist. Wenn ich mich mit Fast-Food in Deutschland ernähren will, mache ich das einfach. Auch die Schnellpizza, der Döner von nebenan für 2,00 €, etc. stehen nicht unbedingt für eine ausgewogene Ernährung.

Der Un terschied zur USA ist nur, dass es daneben auch anderes gibt, hier mal das Beispiel: Brot. Deutschland ist nun mal bekannt für seine "Brotkultur" und im Gegensatz zu den USA, bei denen so etwas eher Mangelware ist, haben wir überall die Möglichkeit, dies zu erwerben. Und würde dies dann wegfallen? Wieso sollte das so sein?

Außerdem funktioniert die Freihandelszone in beide Richtungen, ist ja nicht so, als würde man in Deutschland davon nicht auch profitieren. Müsste den Artikel jetzt suchen, aber auch Landwirte/Milcherzeuger hätten mit ihren Waren durchaus willige Abnehmer in den USA.
No one touches the faerie!

Kree

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Freihandelsabkommen
« Antwort #48 am: 11. Februar 2014, 09:24:04 »
Ich glaube das Problem ist auch weniger das "ungesunde" Essen im Sinne von Nutella und Fastfood. Sondern die Sorger der Verbraucher ist die Kennzeichnung von Gen-Food, Schadstoffobergrenzen und die Möglichkeit des Verbrauchers die Herkunft des Produktes zu überprüfen.

Natürlich sind das irgendwo Horror Vorstellungen, aber dank der transparenz bei den Verhandlungen nicht unbegründet. Weil die USA ja schon sehr lange auf ihre Lebensmittel achten :)

http://de.wikipedia.org/wiki/Food_and_Drug_Administration

Natürlich es ist nur Wiki, weil ich jetzt keine Lust habe mehr raus zu suchen. Der Teil mit dem Nahrungsergänzungsmittel ist der einzig interessante.

Zitat
Nahrungsergänzungsmittel

Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel oder Vitaminpräparate, insbesondere wenn diese als Mittel zur Behandlung von Krankheiten dargestellt werden, können in Deutschland als Arzneimittel gelten und unterliegen damit dem Arzneimittelgesetz. Auf die arzneimittelrechtlichen Bestimmungen des Landes, in dem das Präparat angeboten bzw. verkauft wird, kommt es dabei nicht an.

Nun kommt es natürlich drauf an, wie sind die gekennzeichnet. Wie wird das im Freihandelsabkommen geregelt etc. Es kann ja sein das alles super geregelt wird und die Ängste vollkommen unbegründet.

mfg
Kree


Durion-Gollor

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Freihandelsabkommen
« Antwort #49 am: 11. Februar 2014, 12:14:12 »
Archoangel, das mit den kleinbauern ist so sicher nicht richtig. Erstmal müssten wir freilich klären, was genau Kleinbauern sein sollen. Möglicherweise meinst du Nebenerwerbsbetriebe oder so, aber natürlich profitieren die "kleineren" (Vollerwerbs)Bauern ebenso von den Subventionen. Würden die Subventionen komplett abgeschafft hätten die Großbetriebe (vor allem in Ostdeutschland, hier im Westen kenne ich solch krasse Agrarsteppen, wie ich sie dort gesehen habe, nicht/kaum) natürlich auch wiederum enorme Kostenvorteile gegenüber den kleineren Betrieben. Da aber auch diese in den allermeisten Fällen konventionell produzieren hätten sie wiederum das Nachsehen bei einem völlig freien Markt. Ich denke, die Subventionen werden auch hauptsächlich deshalb aufrecht erhalten, um den kleinen und mittleren Höfen (z.B. auch in Frankreich) ein besseres Überleben zu sichern.
Nichtsdestotrotz kann man sich dennoch die Frage stellen, ob man nicht genauso gut den Schuster nebenan, den Tante-Emma-Laden oder herkömliche Computermanufakturen (wie es sie früher viel gab, welche jetzt aber durch DELL und Co verdrängt sind) subventionieren möchte.
Realistisch betrachtet hängt unser Hang zum "Kleinbauerntum" wohl auch mit unserer romantisch verklärten Vorstellung des bäuerlichen Lebens zusammen. Man bedenke, dass man schon als Kleinkind ein völlig falsches und verzerrtes Bild des Bauern vorgegaukelt bekommt. Niemand würde seinem kind beibringen, dass Schuhe, Häuser, Autos oder was auch immer heutzutage wie vor 70 Jahren hergestellt werden. Das Bauernhofleben wird nach wie vor jedem Kind als Hof mit drei Schweinen, zwei Pderden, ner Hand voll Hühner und nem kleinen Weizenacker "verkauft", was völlig absurd ist, aber im kopf hängen bleibt. Und der moderne Vollerwerbsbauer rennt auch nicht mehr mit nem Eimer Mais in der Hand zum Hühnerstall, selbst die vermeintlich Kleinen nicht.
« Letzte Änderung: 11. Februar 2014, 13:26:46 von Durion-Gollor »


Xiam

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  • Mörder der 4E
Freihandelsabkommen
« Antwort #51 am: 02. März 2014, 16:29:16 »
Der Beitrag ist nicht mehr verfügbar. Worum ging es da?
1984 was not supposed to be an instruction manual.

G4schberle

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... berichtigt mich, wenn ich falsch liege ...

Moira

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Freihandelsabkommen
« Antwort #53 am: 02. März 2014, 21:05:02 »
Der Beitrag ist nicht mehr verfügbar. Worum ging es da?

Ich glaube das war dieser Ausschnitt hier

http://www.youtube.com/watch?v=RJs_7FsZzJE

"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Xiam

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  • Mörder der 4E
Freihandelsabkommen
« Antwort #54 am: 04. März 2014, 15:43:49 »
Danke!
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Moira

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Freihandelsabkommen
« Antwort #55 am: 27. März 2014, 21:14:36 »
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/krim-krise-merkel-stellt-bisherige-energiepolitik-infrage-a-961144.html

Und die Katze ist aus dem Sack, denn Merkelchen will das Freihandelsabkommen, oder besser gesagt sie hat es zu wollen.
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner

Xiam

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  • Mörder der 4E
Freihandelsabkommen
« Antwort #56 am: 23. Mai 2014, 13:26:56 »
Interessanter Beitrag, der gestern in Monitor lief.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Moira

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Freihandelsabkommen
« Antwort #57 am: 26. September 2014, 08:28:50 »
"Nur die Lügen brauchen die Stütze der Staatsgewalt, die Wahrheit steht von ganz alleine aufrecht!" Carl Theodor Körner