Autor Thema: Konsequenzen beim Spielertod  (Gelesen 9901 mal)

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widdi

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Konsequenzen beim Spielertod
« Antwort #30 am: 25. März 2014, 20:37:41 »
Ich hab mich auch schon öfters mit dieser Fragestellung auseinandersetzen dürfen. Mittlerweile bin ich aber auch dazu übergegangen, dem Spieler einen Charakter der Gruppenstufe zu geben.
Der springende Punkt für mich FÜR diesen Entschluss waren die Fragen: Was habe ich, die Gruppe oder der betroffene Spieler davon, wenn der Spieler auf niedrigerer Stufe wiedereinsteigen muss.
- Als SL mache ich mir einen nicht zu unterschätzenden Mehraufwand, da ich evtl. bereits ausgearbeitete Abenteuer/Begegnungen stark anpassen muss.
- Die Gruppe wird durch den unvorhergesehen Tod aus dem Handlungsfluss der Kampagne gerissen und muss sich um etwas kümmern wozu die Spieler eigentlich keine Lust haben sollte, weil ja die selbstgeschriebenen Abenteuer keinen Raum für Langeweile lassen.
- Der Spieler dürfte ohnehin traurig sein, dass sein Charakter gestorben und in den meisten Fällen nicht mehr spielbar ist. Ich habe bisher leider wenig Erfahrungen als Spieler gesammelt (meistens bin ich SL), aber ein kleiner Teil von mir wollte damals dagegen lautstark protestieren, als mein Charakter wegen Würfelpech gestorben ist, er nicht wiederbelebt werden konnte (kein Gold), meine wunderbar ausgearbeitete Hintergrundstory futsch war und ich dann noch zusätzlich einen Stufenabzug erhalten sollte. Seitdem seh ich jeden Charaktertod als Strafe genug für einen Spieler, egal ob verdient (durch Dummheit) oder unverdient (Würfelpech). Mehr muss echt nicht sein.

Man muss zwar trotzdem immer den einzelnen Fall genauer betrachten, wie die Details aussehen müssen, damit alles gerecht und frustfrei abläuft, aber alles in allem gibts bei uns keinen Stufenverlust Charakterwechsel!
Proud member of the PL
Die Kraft des Geistes ist grenzenlos - Psionics rock!

rujoh23

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Konsequenzen beim Spielertod
« Antwort #31 am: 25. März 2014, 21:08:55 »
Ich tue mir halt meist schwerer mit einem Charakter auf Stufe 10 einzusteigen, da fehlt mir die Verbindung zum Charakter.

Bei Widdi hört sich das irgendwie so an als ob er nach einem Charaktertod einfach so weiter spielt. Wenn die Charaktere nicht wie Fliegen sterben (dann kommt man aber eh nur selten in hohe Stufen) finde ich das auch komisch. Es sollte wie ich finde schon so sein, dass die Gruppe durch den toten Charakter ihr Vorgehen ändern muss bzw. ihre Ziele anpassen muss.

Scheinbar ist das bei vielen Gruppen aber nicht mehr gewünscht. Ich kann mir vorstellen das hier durch PC-Games eine andere Prägung stattgefunden hat. Das ist aber wie schon geschrieben auch völlig in Ordnung wenn alle in der Gruppe so mehr Spaß haben.

hewimeddel

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Konsequenzen beim Spielertod
« Antwort #32 am: 25. März 2014, 22:24:14 »
Hallo,

da das Sterben des eigenen D&D-Charakter normalerweise keinem gefällt bin ich als Spielleiter schon lange dazu übergegangen, quasi jedem Charakter die Wiederauferstehung zu ermöglichen. Da orientiere ich mich sozusagen am Computerspielmodell.
Ganz einfach, weil uns die Charaktererstellung nur bedingt Spaß macht und wir nicht oft genug spielen um uns während der Spielsession mit diesem langwierigen Prozess zu beschäftigen.
(Wir spielen D&D 3.5, das ist vergleichbar mit Pathfinder und da dauert die Charaktergenerierung meist etwas länger, sofern es nicht Stufe 1 ist...)
Und den Spieler bis zum Ende der Session zuschauen lassen macht auch keinen Spaß. Alternativ überlebt der Charakter halt auch mit seiner unheilbaren Verwundung bis zum Ende der Session o.ä.

Bereits in recht niedrigen Stufen finden die Charaktere bei mir im allgemeinen irgendeinen Gönner, eine Schriftrolle, ein Artefakt oder sonstige Möglichkeiten zur potentiellen Wiederauferstehung. Natürlich nicht auf dem Silbertablett: Meistens kostet es die Gruppe nicht zu kanpp, wenn dies in Anspruch genommen wird (Gold, Ausrüstung, zukünftige "Gefallen", moralische Dilemma...).

Es wird nicht immer in Anspruch genommen, manchmal stirbt ein Charakter auch den Heldentod, das überlasse ich dann ganz dem Spieler des Charakters. Unter Umständen überlebt er halt auch mit seiner tödlichen Verwundung bis zum Ende der Session oder er bekommt noch mal Gelegenheit sich Heldenhaft für die Gruppe zu opfern o.ä.

Bevor wir dies so handhabten, hatte ich immer als Spielleiter mind. 2-3 Charaktere in petto, die kurzfristig als "Zwischencharakter" für diese Session einspringen konnten, die der Spieler dann kurzfristig übernehmen konnte (oder wenn gewünscht auch dauerhaft). Dies konnten z.B. übergelaufene Gegner oder geflohene Gefangene o.ä. sein.

Beide Methoden hatten bei uns den Zweck, das Numbercrunching und Leerlaufzeiten usw. während der Spielsession zu minimieren. Wenn man nur alle 2-6 Wochen für 2-5 Stunden zusammenkommen kann ist jede Stunde kostbar.

Da die Stufe des Charakters für den Spielspaß unerheblich, für das funktionieren des Regelsystems jedoch sehr wichtig ist, würde ich immer zu einer stufenmäßig homogenen Gruppe raten und daher auf keinen Fall die Stufe reduzieren.
Der Tod sollte meiner Meinung nach übrigens nicht "bestraft" werden im Rollenspiel -> Der Spaß ist für uns das Spielziel, wieso sollten man diesen durch "Strafen" reduzieren? Obige Varianten führen allesamt zu mehr Spielzeit und das ist für uns das Wichtigste...
Aber auch dies ist Gruppenabhängig und wird sicherlich in anderen Gruppen anders gesehen.

Lange Rede, kurzer Sinn, den man da oben nicht so einfach rauslesen kann:
Nicht der Spielleiter sollte allein darüber entscheiden. Jede Gruppe, jeder Spieler hat andere Vorlieben und Prioritäten.
Einigt euch daher am Besten bereits vor dem ersten Charaktertod zusammen in der Gruppe, wie das bei euch ablaufen soll und welche Konsequenzen es haben soll.
Nur dann können auch die Spieler ihren Spielstil darauf einstellen und auch du die entsprechenden Vorbereitungen treffen.

tschau
hewi
« Letzte Änderung: 25. März 2014, 22:34:02 von hewimeddel »
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Lyr

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Konsequenzen beim Spielertod
« Antwort #33 am: 25. März 2014, 23:13:00 »
Klar kann man das handhaben wie man möchte. Und man kann auch bei einer Begegnung Handlanger mit einbauen die eine Herausforderung für unseren kleinen Stufe 1Heldchen darstellen. Aber diese wären dann für den Rest der Gruppe nur Futter für den Doppelschlag bzw Rundumschlag... Ein Flächeneffekt grillt die genauso schnell wie unseren kleinen.

Ich denke das kann mal gut gehen eine Zeitlang aber über kurz oder lang wird der Kleine dann wieder ins Gras beißen und steht wieder am Anfang.
Wie schon gesagt der SL muß entweder gut aufpassen das die Flächeneffekte so platziert sind das der kleine nicht drinnen steht oder ganz drauf verzichten. Oder er schummelt wo es nur geht...

Also ich hab dazu keine Lust dazu als SL

Wenn bei mir ein SC stirbt und nicht wiederbelebt werden kann oder möchte. Wird ein neuer SC erstellt der sich an dem mit der niedrigsten Gruppenstufe orientiert. Die auch nur maximal 1 Stufe vom Rest der Runde abweicht.
Ausrüstung wird dazu auch an die entspre4chende Stufe angepasst.

Wer es anders regeln möchte bitte, jeder Gruppe ist es selber überlassen aber ich handhabe es so wie getippt.


Blutschwinge

  • Lektor
Konsequenzen beim Spielertod
« Antwort #34 am: 26. März 2014, 11:01:11 »
so kam ich auf die Idee dass ein SC beim Tod eventuell mit 1W4 min. 2 weniger Stufen zurückkehrt und natürlich mit anderem Charcter, schlechterer Ausrüstung etc.
Ich frage mich, warum du diese Idee hattest?

Für mich klingt das ein wenig so, als solle der Spieler für den Tod des Charakters bestraft werden, mit einem "Verlust" von Stufen und Ausrüstung. Aber auch wenn der Spieler oder die Gruppe einen taktischen Fehler gemacht hat, der den Tod des Charakters herbeiführte, war dies sicher kein Vorsatz. Sie werden schon daraus gelernt haben, dass die Taktik nicht so gut war. Warum der einzelne Spieler nun diese Nachteile bekommt, ist mir nicht einleuchtend.

Und in den Stufenbereichen 10+ können meiner Meinung nach 2 Stufen Unterschied auch schon problematisch sein. Wenn der Charakter dann wieder stirbt, verliert er auf die Gruppe wieder mind. 2 Stufen.

Morgoph

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Konsequenzen beim Spielertod
« Antwort #35 am: 26. März 2014, 12:35:36 »
Stimmt diese Idee mag darauf begründet sein, dass ich als völliger Laie was P&P Spiele sowie als bis jetzt alleiniger Spielleiter die Bindung welche zwischen Spieler und Character entsteht und somit auch die Angst diesen zu verlieren unterschätzt habe. Jedoch werde ich das wohl noch einmal mit meiner Gruppe besprechen.
Weiterhin jedoch bin ich immer noch der Meinung der neue Character solle auf der  niedrigsten in der Gruppe bereits vertretenen Stufe erstellt werden.

Hunter

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    • Savage Tide
Konsequenzen beim Spielertod
« Antwort #36 am: 26. März 2014, 12:46:49 »
Da ihr Pathfinder spielt, wird es aber eigentlich nie einen Unterschided zwischen den Klassenstufen geben. Und ja, normalerweise - ich gehe hier von mir aus - ist die Bindung, die man zu seinem Charakter aufbaut, gerade wenn man ihn seit einem Jahr oder länger spielt, sehr eng.
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Morgoph

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Konsequenzen beim Spielertod
« Antwort #37 am: 26. März 2014, 12:54:08 »
Zitat
Da ihr Pathfinder spielt, wird es aber eigentlich nie einen Unterschided zwischen den Klassenstufen geben.

Tut mir leid diese Bemerkung habe ich nicht ganz verstanden: inwiefern "Unterschied"? Meinst du ob es nun einen Stufe 9 Zwerg nen Stufe 7 Mensch und einen Stufe 11 Gnom gibt oder etwas ganz anderes?

Hunter

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    • Savage Tide
Konsequenzen beim Spielertod
« Antwort #38 am: 26. März 2014, 13:08:34 »
Nein, in AD&D brauchte man unterschiedlich viele Erfahrungspunkte nach Klasse um aufzusteigen - hier ergben sich dann teilweise größere Differenzen in der Gruppe.

Und in D&D 3.5 musste man zum Erstellen magischer Gegenstände EP ausgeben, wodurch solche Charaktere manchmal etwas zurück fielen.

Das alles fällt in Pathfinder aber völlig weg, wodurch die Charkatere einer Stammgruppe auch immer bis auf den letzten EP gleichviele Punkte besitzen werden.
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Hunter

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    • Savage Tide
Konsequenzen beim Spielertod
« Antwort #39 am: 26. März 2014, 19:01:31 »
Ah, Nachtrag: Vielleicht könnte man die Diskussion über die EP Vergabe auslagern? Auch wenn sie indirekt noch mit dem ursprünglichen Thema zu tun hat, entwickelt es sich doch gerade in eine ganz andere Richtung.
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

Morgoph

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Konsequenzen beim Spielertod
« Antwort #40 am: 26. März 2014, 19:08:24 »
Währe auch dafür diese Diskussion wo anders weiterzuführen.

Tigershark

  • Mitglied
Konsequenzen beim Spielertod
« Antwort #41 am: 27. März 2014, 08:59:15 »
Um mal meine 5 Cents dazuzuwerfen: Ich mache es zumeist so, dass der Spieler mit seiner vorherigen Stufe-1, minimal aber die Stufe des niedrigsten Spielers-1 und Standardgold für die jeweilige Stufe einsteigt.
Das ist aber keine fixe Regel, sondern eher eine Richtlinie, von der ich ab und an abweiche, je nach Gefühl.

Kurze Begründung: Ich selbst empfinde das Sterben von Charaktere als Teil des Spieles und insbesondere in Pathfinder hat man davon ja auch keinen Stufenabzug mehr. In höheren Stufen ist es daher also gar kein Thema mehr.

Es ist mir jedoch schon sehr oft vorgekommen, dass Spieler einfach dämliche Aktionen bringen, sich taktisch dumm positionieren, usw. und deswegen draufgehen. Ich sehe wenig Schlimmes daran, so ein Verhalten über den Tod hinweg zu bestrafen. Immerhin bürdet mir der Spieler ja auch Arbeit auf: Ich darf mir Gedanken machen, wie ich den neuen Charakter einführe, was auch mal darin endet, dass alle stillschweigend eine nicht 100% passende Einführung akzeptieren, darf womöglich noch bei der Charaktererstellung helfen, usw..
Zudem gibt es ja auch nicht nur die Spieler, die sich total mit ihrem Charakter identifizieren, sondern eben auch die, die das nicht tun und die D&D und PF einfach als Kampfsimulation verstehen. Und diese haben dann beim Tod eigentlich überhaupt keine Strafe, im Gegenteil, sie können jetzt einen neuen Kampfstil probieren. Es kam bei mir auch bereits vor, dass sich Leute absichtlich in Todesgefahr gebracht haben oder zumindest ihren Tod billigend in Kauf nahmen, weil sie ihren Charakter (im Kampf) langweilig fanden und etwas anderes probieren wollten. So etwas in dieser Art zu tolerieren und dann quasi einfach durchgehen zu lassen finde ich nicht okay.

Wenn jemand bei mir ankommt und sagt "Hey du, ich hab einfach nicht mehr so wirklich Spaß mit meinen Charakter, darf ich bei Gelegenheit, wenn wir wieder in einer Stadt sind, den Charakter wechseln? Ich denke mir bis dahin auch eine gute Einleitung aus, wie mein Charakter stimmig zur Gruppe beitreten kann!", dann werde ich ihn sicher nicht bestrafen.

Wenn ein Charakter aufgrund von wirklich mieser Würfelwürfe stirbt, wenn er selbst gar nicht daran schuld ist oder wenn er in irgendeiner Hinsicht eine deutlich geminderte Schuld an seinem Tod hat, oder wenn ich merke, dass der Spieler aufgrund seines Charaktertodes eh schon am Boden ist, dann bestrafe ich ihn nicht auch noch mit einem Stufenabzug. Das wäre einfach nur Sadismus.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Zechi

  • Globaler Moderator
Konsequenzen beim Spielertod
« Antwort #42 am: 27. März 2014, 09:43:57 »
Planen ist alles, Pläne sind nichts.