Hallo zusammen
Ich spiele mit meiner Gruppe nun schon seit einigen Jahren Pen & Paper verschiedenster Art, hauptsächlich jedoch D&D und Pathfinder. In diesen beiden System spielen wir seit jeher nur selbst erdachte Abenteuer und Kampagne (einmal haben wir ein vorgefertigtes Abenteuer getestet, fanden das aber nicht so unterhaltsam wie die vom jeweiligen SL selbst erstellten). Anfangs haben wir natürlich noch P&P an sich, bzw. die Regelwerke erkundet und dementsprechend zunächst sehr einfache Plots und Geschichten ge- bzw. erspielt. Nach und nach nahm aber die Motivation beim jeweiligen SL (der immer öfters ich war) zu, komplexere Situationen, Plots und Kampagnen zu erdenken. Das hat mir mehr und mehr Spaß gemacht; Welten und Geschichten zu erschaffen ist einfach großartig, finde ich. Ich bin momentan wieder einmal dabei eine Kampagne für meine Spieler zu kreieren, die wir in den kommenden Wochen wohl beginnen werden. Während ich so die Stunden am Schreibtisch saß und über die verschiedensten Dinge, natürlich auch mögliche Quests und Handlungsstränge, nachdachte, habe ich mich immer wieder an vergangene Kampagnen und Spielrunden zurückerinnert. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Geschichten und die Quests im Endeffekt doch sehr einfach aufgebaut waren. Vor allem aber waren sie sehr stark und einfach zu erkennen in Schwarz und Weiß "unterteilt". Damit meine ich, dass es immer recht offensichtlich war, wer die "Guten" und wer die "Bösen" der Story(s) waren. Wenn ich so daran denke, dann gab es eigentlich kaum bis gar keine Momente, in denen Gut und Böse sozusagen im Auge des SC bzw. Spielers lagen. Keine Augenblicke, in denen die Spieler gestockt haben und nicht wussten, wem sie trauen und helfen sollten. Keine Momente, in denen die Spieler/SC sich moralisch positionieren mussten. Natürlich war nicht immer sofort klar, was zu tun war und natürlich gab es auch Zweifel über die Motive der verschiedenen NSC. Aber schlussendlich, wenn es dann darauf ankam, dann war immer sehr eindeutig, wer der "Erzschurke" der Kampagne war und wem geholfen werden musste.
Daran ist natürlich prinzipiell nichts schlechtes, Spaß gemacht haben die Runden allesamt. Aber dennoch lässt mich im Moment der Gedanke nicht los, dass es ja vielleicht interessant sein könnte, das Offensichtliche sein zu lassen und die Entscheidungen und Handlungsstränge nicht quasi vorzugeben, sondern in den Folgen der Ermessensentscheidungen der Spieler/SC zu lassen. Das klingt einfach spannend.
Weil ich das in dieser Form noch nicht so erlebt habe interessieren mich eure Gedanken, Meinungen und Erfahrungen dazu sehr. Wie ist in euren Runden? Ist Schwarz und Weiß vorgegeben und erkennbar? Oder eben nicht? Dabei ist egal, was für ein System ihr spielt, es geht ja lediglich um das Prinzip dahinter.
Ich freue mich über Input jeglicher Art. Egal ob ich das explizit gefragt habe oder nicht, schreibt einfach, was euch dazu einfällt. Ich bin gespannt.
Gruß
Derius