Autor Thema: Deutsche Übersetzung der 5E  (Gelesen 12198 mal)

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Grille

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Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #30 am: 30. August 2014, 13:47:11 »
Ich bin begeistet, das jedes Unternehmen nur Produkte herstellt die für sich genommen Gewinn bringen. Erklärt das mal den diversen Discounter, Einzelhändlern, etc. Ohne Mischkalkulation läuft nichts.

Sicher kann auch ein Verlag die Lizenz erwerben, ohne die Absicht aus diesem Produkt einen Gewinn zu erwirtschaften. Gründe gibts viele: Auslastung der Beschäftigten (um bei anderen Produkten Gewinne/größere Gewinne zu generieren), größeres Angebotssegment, günstigere Konditionen beim Einkaufen, etc.

D&D muß kein Gewinn generieren. Es muß zum entsprechenden Verlag passen und dieser muß mit Wizards selbst klar kommen. Da gibts aber nur einen Verlag, der es machen könnte: Wizards selbst.
Wenn sie expandieren wollen, muß D&D übersetzt werden. Aber Wizards hat kein Gespür für die Märkte außerhalb der USA. Das merkt man nicht nur an D&D, sondern auch an diversen anderen Spielen. Zumindest haben sie die D&D Miniaturen nun an eine andere Firma abgegeben (Wizkids).

Xiam

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  • Mörder der 4E
Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #31 am: 30. August 2014, 14:15:56 »
Ich bin begeistet, das jedes Unternehmen nur Produkte herstellt die für sich genommen Gewinn bringen. Erklärt das mal den diversen Discounter, Einzelhändlern, etc. Ohne Mischkalkulation läuft nichts.
Firmen sind immer noch keine charitativen Einrichtungen, sie sollen Profit erwirtschaften. Bei Einzelprodukten (z.B. PS4) mag es angehen, dass die für sich genommen keinen Gewinn abwerfen, das Bundle (Konsole + Spiele) sollte aber schon profitabel sein, sonst kommen die Aktionäre zu kurz ;)
D&D ist kein Einzelprodukt. Man kann sicherlich mal ein Buch dazwischen haben, dass unprofitabel ist, die Marke insgesamt aber weiter bringt. Aber sobald die ganze Marke für einen Verlag nicht profitabel ist, lässt man die Finger davon, auch wenn bei Rollenspielverlagen der Idealismus sicherlich größer ist, als bei Sony, Nintendo oder Mercedes. Siehe Ulysses (die mMn die Ideale der Fans ausnutzen, um für einen Appel und ein Ei Pathfinder übersetzt zu bekommen). Ulysses hat mit DSA 5 ein profitables System, dass Pathfinder vielleicht sogar mitziehen könnte. Aber sie tun es dennoch nicht.

Im übrigen halte ich deine Aussage, Einzelhändler (gerade Discounter) hätten Produkte in den Regalen, die für sie kein Profit abwerfen, für ziemlich gewagt. Dafür sind die Gewinnmargen im Handel viel zu gering. In Deutschland ist es doch wohl eher so, dass Herr ALDI zum Produzenten sagt "Ich garantiere eine Abnahme von X Tonnen deines Produktes monatlich, aber da wir billiger werden müssen nur noch zum Preis von Y Euro. Hier unterschreiben. Wenn nicht, fliegt deine ganze  Produktpalette aus unseren Regalen und du kannst sehen, wo du deinen Mist zukünftig los wirst."

Sicher kann auch ein Verlag die Lizenz erwerben, ohne die Absicht aus diesem Produkt einen Gewinn zu erwirtschaften. Gründe gibts viele: Auslastung der Beschäftigten (um bei anderen Produkten Gewinne/größere Gewinne zu generieren)
Das musst du mir erklären. Wenn die Angestellten zuwenig ausgelastet sind genierieren die Produkte, an denen die arbeiten, weniger Gewinn, und wenn ich mir dann einen Rohrkrepierer ins Haus hole, bei dem ich draufzahle, dann sind die Angestellten mehr ausgelastet und deren andere Produkte werfen größeren Gewinn ab? Das checke ich nicht.

D&D muß kein Gewinn generieren. Es muß zum entsprechenden Verlag passen und dieser muß mit Wizards selbst klar kommen.
Zwei Wochen nach Gesprächen über gemeinsame Werbeaktionen für D&D von F&S und Hasbro kündigen die Wizards per SMS an, dass sie den Vertrag nicht verlängern wollen. Anschließend gehen sie auf Suche nach einem neuen Lizenznehmer, bleiben aber erfolglos. Da muss man nur 1 und 1 zusammen zählen, woran das gelegen hat.
« Letzte Änderung: 30. August 2014, 14:21:17 von Xiam »
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Tempus Fugit

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Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #32 am: 30. August 2014, 14:26:07 »
Ich bin begeistet, das jedes Unternehmen nur Produkte herstellt die für sich genommen Gewinn bringen. Erklärt das mal den diversen Discounter, Einzelhändlern, etc. Ohne Mischkalkulation läuft nichts.

Sicher kann auch ein Verlag die Lizenz erwerben, ohne die Absicht aus diesem Produkt einen Gewinn zu erwirtschaften. Gründe gibts viele: Auslastung der Beschäftigten (um bei anderen Produkten Gewinne/größere Gewinne zu generieren), größeres Angebotssegment, günstigere Konditionen beim Einkaufen, etc.

D&D muß kein Gewinn generieren. Es muß zum entsprechenden Verlag passen und dieser muß mit Wizards selbst klar kommen. Da gibts aber nur einen Verlag, der es machen könnte: Wizards selbst.
Wenn sie expandieren wollen, muß D&D übersetzt werden. Aber Wizards hat kein Gespür für die Märkte außerhalb der USA. Das merkt man nicht nur an D&D, sondern auch an diversen anderen Spielen. Zumindest haben sie die D&D Miniaturen nun an eine andere Firma abgegeben (Wizkids).
Also das ist völliger Unsinn.
Eine Mischkalkulation kann nur funktionieren bei zu erwartenden Gewinnen in entsprechendem Sektor bei anderm Produkt. Momentan weiß jedoch niemand, ob die drei angekündigten Produkte überhaupt Gewinn erbringen werden, da es keine Vergleichswerte gibt.
Dein skizzierter Verlag wäre übrigens von der Pleite bedroht, so dass man ihm dieses nicht geben würde. So etwas nennt sich Lieferantenanlyse und bewertet das Risiko eines Ausfalls. Wo du den Unsinnn her hast, dass ein kleines Unternehmen (um nichts Anderes geht es hier) gerne auch mal ohne Gewinn arbeitet ist mir schleierhaft.
Ohne das ich deren Zahlen habe denke ich sehr wohl, dass WotC sehr genau wissen, wie ihre Absatzmärkte sind und wie der Markt sich gewandelt hat. Verkaufszahlen wie bei 3 Ed wird auch die nächste Version nicht erreichen können, daher lohnt sich eine Übersetzung und Betreuung (ja, die braucht es auch) nicht wirklich.
Übermensch, weil Rollenspieler

Archoangel

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Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #33 am: 30. August 2014, 16:25:01 »
Ich merke nur mal an, dass WotC eine Marke von Hasbro ist. Will sagen: D&D wird mittlerweile nach hasbro übrlichen Bedingungen produziert und vermarktet und das einzige was gegenwärtig noch dazu führt, dass D&d überhaupt neue Produkte generiert ist die Tatsache, dass die Wotzies es geschafft haben dem Mutterkonzern klar zu machen, dass die Marke D&D nicht nur das TTRPG, sondern auch deren Derivate umfasst; nur durch diesn Schachzug können sie die Marke D&D überhaupt auf der positiven Seite der Kosten/Gewinn Analyse eines Hasbro-Produkts unterbringen. Ich erinnere an meinen Aufruf vor einem jahr die 5E um jeden Preis zu kaufen - wenn man längerfristig an D&D Interesse hat.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Kelwian Duru

  • Mitglied
Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #34 am: 01. September 2014, 17:28:25 »
Zitat
Sicher kann auch ein Verlag die Lizenz erwerben, ohne die Absicht aus diesem Produkt einen Gewinn zu erwirtschaften. Gründe gibts viele: Auslastung der Beschäftigten (um bei anderen Produkten Gewinne/größere Gewinne zu generieren)
Das musst du mir erklären. Wenn die Angestellten zuwenig ausgelastet sind genierieren die Produkte, an denen die arbeiten, weniger Gewinn, und wenn ich mir dann einen Rohrkrepierer ins Haus hole, bei dem ich draufzahle, dann sind die Angestellten mehr ausgelastet und deren andere Produkte werfen größeren Gewinn ab? Das checke ich nicht.

Na dann helfe ich dir mal. Das nennt sich Deckungsbeitrag. Die Leute verursachen Fixkosten, zu deren Deckung auch defizitäre Bereiche einen Beitrag leisten können. Vereinfachtes Rechenbeispiel:
Produktbereich 1: Umsatz +100, variable Kosten -30, fixe Kosten (Leute) -40 = +30 Gewinn
Produktbereich 2: Umsatz +50, variable Kosten -20, fixe Kosten (Leute) -40 = -10 Verlust


Aha, dann streichen wir doch schnell Produktbereich 2, schließlich machen wir damit Verlust:
Produktbereich 1: Umsatz +100, variable Kosten -30, fixe Kosten (Leute) -80 = -10 Verlust
Plötzlich macht das gesamte Unternehmen Verlust, da auch Produkt 1 nicht mehr rentabel ist. Erst wenn ich die Fixkosten gesenkt bekomme (was entweder nicht geht oder zumindest lange dauert, deshalb heißen sie ja so), kann ich daran ev. etwas ändern. Auslastung kann also auch mit Verlustbringern sehr wohl sinnvoll sein.

Kelwian Duru

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Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #35 am: 01. September 2014, 18:04:19 »
Ich bin begeistet, das jedes Unternehmen nur Produkte herstellt die für sich genommen Gewinn bringen. Erklärt das mal den diversen Discounter, Einzelhändlern, etc. Ohne Mischkalkulation läuft nichts.

Sicher kann auch ein Verlag die Lizenz erwerben, ohne die Absicht aus diesem Produkt einen Gewinn zu erwirtschaften. Gründe gibts viele: Auslastung der Beschäftigten (um bei anderen Produkten Gewinne/größere Gewinne zu generieren), größeres Angebotssegment, günstigere Konditionen beim Einkaufen, etc.

D&D muß kein Gewinn generieren. Es muß zum entsprechenden Verlag passen und dieser muß mit Wizards selbst klar kommen. Da gibts aber nur einen Verlag, der es machen könnte: Wizards selbst.
Wenn sie expandieren wollen, muß D&D übersetzt werden. Aber Wizards hat kein Gespür für die Märkte außerhalb der USA. Das merkt man nicht nur an D&D, sondern auch an diversen anderen Spielen. Zumindest haben sie die D&D Miniaturen nun an eine andere Firma abgegeben (Wizkids).
Also das ist völliger Unsinn.
Eine Mischkalkulation kann nur funktionieren bei zu erwartenden Gewinnen in entsprechendem Sektor bei anderm Produkt. Momentan weiß jedoch niemand, ob die drei angekündigten Produkte überhaupt Gewinn erbringen werden, da es keine Vergleichswerte gibt.
Dein skizzierter Verlag wäre übrigens von der Pleite bedroht, so dass man ihm dieses nicht geben würde. So etwas nennt sich Lieferantenanlyse und bewertet das Risiko eines Ausfalls. Wo du den Unsinnn her hast, dass ein kleines Unternehmen (um nichts Anderes geht es hier) gerne auch mal ohne Gewinn arbeitet ist mir schleierhaft.
Ohne das ich deren Zahlen habe denke ich sehr wohl, dass WotC sehr genau wissen, wie ihre Absatzmärkte sind und wie der Markt sich gewandelt hat. Verkaufszahlen wie bei 3 Ed wird auch die nächste Version nicht erreichen können, daher lohnt sich eine Übersetzung und Betreuung (ja, die braucht es auch) nicht wirklich.

Sorry, aber von Wirtschaft hast du leider keine Ahnung. Natürlich müssen auch kleine Unternehmen zeitweise ohne Gewinn arbeiten. Z. B. Start-Ups machen die ersten Jahre nichts Anderes. Und würdest du sofort den Betrieb einstellen, wenn du mit einem wichtigen Produkt mal einen Flop hast und dann in einem Jahr einen Verlust ausweisen müsstest? Die Frage ist, ob das Unternehmen die Substanz hat, auch Verlustjahre durchzustehen. Wenn ja, geht es problemlos weiter. Dass gerade die kleineren manchmal diese Substanz nicht haben, vor allem wenn es über viele Jahre geht, ist natürlich klar.
In schlechten Zeiten, bei Überkapazitäten usw. machen in manchen Segmenten (Bsp. Chipindustrie) alle mit Verlusten weiter, bis die ersten aufgeben müssen und dann mit geringerem Angebot im Markt die Preise wieder anziehen können. Nennt sich Wettbewerb.

Warum der Verlag, der die Lizenz übernimmt, Lieferant der Wotzies sein soll, ist schon eher Unsinn. Dieser Verlag wäre Vertriebspartner, aber sicher kein Lieferant. Was liefern sie denn?
Wenn dieser Verlag dann Pleite ginge, wäre das für WotC zwar nicht schön, aber kein Beinbruch, solange die Rechte an WotC zurückfallen (was die ganz sicher im Lizenzvertrag vermerken würden). Daher vergeben die ja Lizenzen: um im Flopfall das Risiko auf andere abzuschieben auf Kosten eines Teils der Gewinne, wenn es einschlägt.

Einen wichtigen Punkt hat Grille noch vergessen: Image. Ein Verlag könnte D&D nutzen, um kräftig seinen Bekanntheitsgrad aufzupolieren. Der Verlust damit könnte dann unter "Werbekosten" abgehakt werden...

Speren

  • Lektor
Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #36 am: 01. September 2014, 18:08:30 »
Zitat
Ein Verlag könnte D&D nutzen, um kräftig seinen Bekanntheitsgrad aufzupolieren. Der Verlust damit könnte dann unter "Werbekosten" abgehakt werden...
Das funktioniert aber auch nur, wenn bis dahin der Verlag unbekannt ist. Dies trifft auf die überschaubare RPG-Szene aber nicht zu, denn da kennt man sich schon.
No one touches the faerie!

Tempus Fugit

  • Mitglied
Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #37 am: 02. September 2014, 15:59:15 »
Sorry, aber von Wirtschaft hast du leider keine Ahnung.
Mein Unternehmen bewertet das anders, sicher weisst du es aber besser.

Zitat
Natürlich müssen auch kleine Unternehmen zeitweise ohne Gewinn arbeiten. Z. B. Start-Ups machen die ersten Jahre nichts Anderes. Und würdest du sofort den Betrieb einstellen, wenn du mit einem wichtigen Produkt mal einen Flop hast und dann in einem Jahr einen Verlust ausweisen müsstest? Die Frage ist, ob das Unternehmen die Substanz hat, auch Verlustjahre durchzustehen. Wenn ja, geht es problemlos weiter. Dass gerade die kleineren manchmal diese Substanz nicht haben, vor allem wenn es über viele Jahre geht, ist natürlich klar.
Den inneren Widerspruch deiner Aussage führst du ja ganz gut vor.
Wenn ein Neuprodukt defizitär fährt wird es eingestellt, solange dieses nicht mein einziges Standbein ist.

Zitat
In schlechten Zeiten, bei Überkapazitäten usw. machen in manchen Segmenten (Bsp. Chipindustrie) alle mit Verlusten weiter, bis die ersten aufgeben müssen und dann mit geringerem Angebot im Markt die Preise wieder anziehen können. Nennt sich Wettbewerb.
Es gibt hier keinen Wettbewerb. Es würde einen Anbieter geben, der kurioserweise mit dem Hersteller in Konkurrenz tritt.
Deine Beispiele können hier gar nicht greifen.

Zitat
Warum der Verlag, der die Lizenz übernimmt, Lieferant der Wotzies sein soll, ist schon eher Unsinn. Dieser Verlag wäre Vertriebspartner, aber sicher kein Lieferant. Was liefern sie denn?
Wenn dieser Verlag dann Pleite ginge, wäre das für WotC zwar nicht schön, aber kein Beinbruch, solange die Rechte an WotC zurückfallen (was die ganz sicher im Lizenzvertrag vermerken würden). Daher vergeben die ja Lizenzen: um im Flopfall das Risiko auf andere abzuschieben auf Kosten eines Teils der Gewinne, wenn es einschlägt.
Durchaus richtig.

Zitat
Einen wichtigen Punkt hat Grille noch vergessen: Image. Ein Verlag könnte D&D nutzen, um kräftig seinen Bekanntheitsgrad aufzupolieren. Der Verlust damit könnte dann unter "Werbekosten" abgehakt werden...
Dafür müßte ein wirklich großer Verlag aufmerksam werden, der sich dann wiederum nicht mit Hasbro einigen wird. Der zweifelhafte Imagegewinn wäre einziges Argument. Nur hat D&D kein nenneswertes Image was jemand braucht.
Übermensch, weil Rollenspieler

Archoangel

  • Mitglied
Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #38 am: 02. September 2014, 17:22:48 »
Wir denken in dieser Reihe auch mal zurück an die frühen 80er: als TSR zu überzogene Lizenrechte für die Übersetzung von (A)D&D bei SchmidtSpiele an den Tag brachte, haben die kurzerhand mal "was eigenes" auf den Markt geworfen; so ist dann DSA entstanden.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #39 am: 03. September 2014, 16:51:13 »
Zitat
Sicher kann auch ein Verlag die Lizenz erwerben, ohne die Absicht aus diesem Produkt einen Gewinn zu erwirtschaften. Gründe gibts viele: Auslastung der Beschäftigten (um bei anderen Produkten Gewinne/größere Gewinne zu generieren)
Das musst du mir erklären. Wenn die Angestellten zuwenig ausgelastet sind genierieren die Produkte, an denen die arbeiten, weniger Gewinn, und wenn ich mir dann einen Rohrkrepierer ins Haus hole, bei dem ich draufzahle, dann sind die Angestellten mehr ausgelastet und deren andere Produkte werfen größeren Gewinn ab? Das checke ich nicht.

Na dann helfe ich dir mal. Das nennt sich Deckungsbeitrag. Die Leute verursachen Fixkosten, zu deren Deckung auch defizitäre Bereiche einen Beitrag leisten können. Vereinfachtes Rechenbeispiel:
Produktbereich 1: Umsatz +100, variable Kosten -30, fixe Kosten (Leute) -40 = +30 Gewinn
Produktbereich 2: Umsatz +50, variable Kosten -20, fixe Kosten (Leute) -40 = -10 Verlust


Aha, dann streichen wir doch schnell Produktbereich 2, schließlich machen wir damit Verlust:
Produktbereich 1: Umsatz +100, variable Kosten -30, fixe Kosten (Leute) -80 = -10 Verlust
Plötzlich macht das gesamte Unternehmen Verlust, da auch Produkt 1 nicht mehr rentabel ist. Erst wenn ich die Fixkosten gesenkt bekomme (was entweder nicht geht oder zumindest lange dauert, deshalb heißen sie ja so), kann ich daran ev. etwas ändern. Auslastung kann also auch mit Verlustbringern sehr wohl sinnvoll sein.
Danke für die Erklärung. Ja, das klingt plausibel und ergibt Sinn.

Ob das auf die Rollenspielszene allerdings so übertragbar ist, dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Wir reden hier von einem kleinen Markt mit geringen Margen, der nur deswegen überhaupt funktioniert, weil die Rollenspielverlage nahezu durch die Bank weg von Rollenspielern gegründet und bis heute geleitet werden. Da ist sehr viel Idealismus im Spiel, siehe die "Fanübersetzungen" von Pathfinder, ohne die es das Spiel auf deutsch vermutlich nicht geben würde. Ich bezweifle einfach, dass (in Deutschland) irgendein Rollenspielsystem profitabel genug ist, um ein anderes defizitäres System mitzuziehen.

Im Prinzip ist D&D das einzige Rollenspiel, dass es überhaupt geschafft hat, von einem Konzern gekauft worden zu sein, der nicht genuin ein Rollenspielverlag ist. Und Gerüchten zufolge soll sich auch D&D für Hasbro nur deswegen lohnen, weil die Marke so stark ist und unter dem Label "Dungeons & Dragons" diverse Ableger verkauft werden können (Brettspiele, Computerspiele, Miniaturen etc.)
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Kelwian Duru

  • Mitglied
Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #40 am: 03. September 2014, 19:15:19 »
Sorry, aber von Wirtschaft hast du leider keine Ahnung.
Mein Unternehmen bewertet das anders, sicher weisst du es aber besser.
Zumindest weiß ich, dass du korrekte wirtschaftliche Sachverhalte als "Unsinn" abqualifiziert hast.

Aber geschenkt, die Verallgemeinerung war polemisch...   :)

Natürlich müssen auch kleine Unternehmen zeitweise ohne Gewinn arbeiten. Z. B. Start-Ups machen die ersten Jahre nichts Anderes. Und würdest du sofort den Betrieb einstellen, wenn du mit einem wichtigen Produkt mal einen Flop hast und dann in einem Jahr einen Verlust ausweisen müsstest? Die Frage ist, ob das Unternehmen die Substanz hat, auch Verlustjahre durchzustehen. Wenn ja, geht es problemlos weiter. Dass gerade die kleineren manchmal diese Substanz nicht haben, vor allem wenn es über viele Jahre geht, ist natürlich klar.
Den inneren Widerspruch deiner Aussage führst du ja ganz gut vor.
Wenn ein Neuprodukt defizitär fährt wird es eingestellt, solange dieses nicht mein einziges Standbein ist.
Nicht zwangsläufig, wenn ich anderweitig einen Nutzen dadurch habe (Image, Auslastung, Markteintritt,...), genau darum ging es ja gerade.

In schlechten Zeiten, bei Überkapazitäten usw. machen in manchen Segmenten (Bsp. Chipindustrie) alle mit Verlusten weiter, bis die ersten aufgeben müssen und dann mit geringerem Angebot im Markt die Preise wieder anziehen können. Nennt sich Wettbewerb.
Es gibt hier keinen Wettbewerb. Es würde einen Anbieter geben, der kurioserweise mit dem Hersteller in Konkurrenz tritt.
Deine Beispiele können hier gar nicht greifen.
Das war auch so gedacht, um die Mutmaßungen von Grille zu erläutern. Ich kenne den Rollenspielmarkt kaum und kann daher nur wenig gesichertes Wissen beitragen bzw. auch nur mutmaßen. Dass es aber diese wirtschaftlichen Mechanismen gibt, ist ja unstrittig.

Diese Konkurrenzsituation sehe ich übrigens nicht so kritisch. Es gäbe sicherlich einen Wettbewerb zwischen den Sprachversionen, aber es würden auch zusätzliche Käuferschichten erschlossen. Neu einsteigende Spieler, die sich schon mit den Regelmechanismen genug herumschlagen müssen, sind meistens nicht scharf darauf, dass Ganze auch noch in Englisch zu haben. Eine Gruppe, mit der ich vor zwei Jahren neu begonnen habe, hätte sich niemals mit den englischen Regeln auseinander gesetzt, sie hätten gar nicht mit dem System begonnen, wenn ich nicht die deutschen Bücher gehabt hätte. Auch für den Nachwuchs ist es auf Englisch eine unnötig schwere Kiste. Manch einer kauft vielleicht auch beide Versionen, z. B. Sammler.

Einen wichtigen Punkt hat Grille noch vergessen: Image. Ein Verlag könnte D&D nutzen, um kräftig seinen Bekanntheitsgrad aufzupolieren. Der Verlust damit könnte dann unter "Werbekosten" abgehakt werden...
Dafür müßte ein wirklich großer Verlag aufmerksam werden, der sich dann wiederum nicht mit Hasbro einigen wird. Der zweifelhafte Imagegewinn wäre einziges Argument. Nur hat D&D kein nenneswertes Image was jemand braucht.
Nö, ein kleiner aufstrebender Verlag, der sich überhaupt erstmal einen Namen machen will, würde sich nach dieser Lizenz die Finger lecken (so er sie stemmen könnte und überhaupt bekommen würde). Zumindest bin ich der Meinung, dass D&D nach wie vor einen relativen großen Bekanntheitsgrad und damit auch Strahlkraft hat.

Idunivor

  • Mitglied
Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #41 am: 03. September 2014, 20:50:33 »
Diese Konkurrenzsituation sehe ich übrigens nicht so kritisch. Es gäbe sicherlich einen Wettbewerb zwischen den Sprachversionen, aber es würden auch zusätzliche Käuferschichten erschlossen. Neu einsteigende Spieler, die sich schon mit den Regelmechanismen genug herumschlagen müssen, sind meistens nicht scharf darauf, dass Ganze auch noch in Englisch zu haben. Eine Gruppe, mit der ich vor zwei Jahren neu begonnen habe, hätte sich niemals mit den englischen Regeln auseinander gesetzt, sie hätten gar nicht mit dem System begonnen, wenn ich nicht die deutschen Bücher gehabt hätte. Auch für den Nachwuchs ist es auf Englisch eine unnötig schwere Kiste. Manch einer kauft vielleicht auch beide Versionen, z. B. Sammler.

Klar gibt es diese neuen Käuferschichten, aber es gibt eben auch eine (in Deutschlande im Vergleich zu z.B. Frankreich recht große) Gruppe von Leuten, die sich die deutschen Regelwerke nicht zulegen, weil sie die englischen bereits besitzen. Entweder weil sie nicht auf die Übersetzung warten wollen oder weil die englische Variante günstiger ist oder weil sie sich an Englisch als Regelsprache gewöhnt haben.

Mal ganz davon abgesehen, dass auf dem Pen & Paper Markt in Deutschland eh nicht allzu viel zu gewinnen ist, weil der recht voll mit Systemen ist, zumindest im Vergleich zur potentiellen Kundschaft von ~100 Mio.

Theoretisch ist das, was du schreibst vielleicht denkbar, praktisch ist es aber für den hiesigen Markt sehr unwahrscheinlich und solche Spekulationen sind damit weitgehend müßig.

Tempus Fugit

  • Mitglied
Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #42 am: 04. September 2014, 11:03:52 »
Zumindest weiß ich, dass du korrekte wirtschaftliche Sachverhalte als "Unsinn" abqualifiziert hast.
Sicher. Weil sie die Wirklichkeit nicht abbilden sondern auf Seite 1-30 irgend eines BWL Grundlagenbuches stehen würden. Daher ist das Unsinn, denn eine reale Marktlage (insebesondere in diesem Fall) kann sich nicht an einem idealen Modell messen lassen.

Zitat
Nicht zwangsläufig, wenn ich anderweitig einen Nutzen dadurch habe (Image, Auslastung, Markteintritt,...), genau darum ging es ja gerade.
...
Nö, ein kleiner aufstrebender Verlag, der sich überhaupt erstmal einen Namen machen will, würde sich nach dieser Lizenz die Finger lecken (so er sie stemmen könnte und überhaupt bekommen würde). Zumindest bin ich der Meinung, dass D&D nach wie vor einen relativen großen Bekanntheitsgrad und damit auch Strahlkraft hat.
Wieder einmal benennst du im selben Post deien eigenen Widersprüche.
Was dir bleibt ist der Punkt des Image/Markteintritt (eigentlich das Selbe) was man dem Bereich Marketing zuordnen kann. Dieser Bereich verdient jedoch kein Geld und kann gerade in den von dir skizzierten Unternehmen noch gar nicht existieren.
Ich weiß nicht genau, wie du dir Verlage vorstellst und wie du glaubst, dass sie arbeiten, aber vielleicht solltest du dir mal die Betriebsgrößen der deutschen Publisher für RP-Produkte anschauen.

Zitat
Diese Konkurrenzsituation sehe ich übrigens nicht so kritisch. Es gäbe sicherlich einen Wettbewerb zwischen den Sprachversionen, aber es würden auch zusätzliche Käuferschichten erschlossen.
Alleine dadurch, dass es kritisch sein kann muss es gegenüber zu erwartenden Gewinnen abgewägt werden. Faktisch würde bleiben, dass maximal die Grundregeln sich verkaufen würden können. Die Gewinnmarge müßte entsprechend sein. Wie viel bist du bereit zu zahlen? Wieviel Verlust durch Verfielfältigung und Verbreitung im Netz kanns du verkraften? Was, außer der Überstezung selbst, hebt dein Produkt vom "Original" ab?
Deine neuen Käuferschichten müßten schon recht hoch in Anzahl sein.


Theoretisch ist das, was du schreibst vielleicht denkbar, praktisch ist es aber für den hiesigen Markt sehr unwahrscheinlich und solche Spekulationen sind damit weitgehend müßig.
Das fasst es ganz gut zusammen.
Übermensch, weil Rollenspieler

Morowar

  • Mitglied
Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #43 am: 04. September 2014, 13:13:31 »
Ein bißchen OT verweise ich hier einmal auf den Blog von Christian Loewenthal (Prometheus) der dankenswerter Weise einen interessanten Blick "Hinter die Kulissen" erlaubt, was Auflagezahlen, Umsätze, etc. angeht:

http://www.traumthal.de/category/hinter-den-kulissen/

Natürlich lassen sich Auflagen von Elyrion  nicht mit DnD vergleichen, es bietet aber nette Einblicke, insb. was Auflagezahlen, Druckkosten, etc. angeht.
--- hier könnte Ihre Werbung stehen ---

kolb84

  • Mitglied
Deutsche Übersetzung der 5E
« Antwort #44 am: 04. September 2014, 15:05:48 »
Böhmische Dörfer? Was genau hat deine Antwort denn bitte mit dem von dir gewählten Zitat zu tun?

Da steht:"So dumm wie die Wotzies damals mit der Fortführung einer D&D 4E Lizenz umgegangen sind und wie das anschließend deutschlandweit in der Comunity dargestellt wurde, würde es sich jeder noch aktive deutsche Verlag sicher wenigstens zweimal überlegen bevor er eine Lizenz für die 5E einkaufen würde."

Und deine Antwort lautet:"Ey Alda, maan ... weist du, Pc-Game so voll scheiße ey <snif> Penpeyper so voll crass kuhl digga, weist du?"

Wo genau ist der Zusammenhang?

OK. Tschüss.