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Autor Thema: Wie spielt sich 5E?  (Gelesen 28463 mal)

Beschreibung: Im Vergleich zu älteren Editionen

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stebehil

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Wie spielt sich 5E?
« am: 23. Januar 2015, 17:14:08 »
Moin,

ich hatte leider noch keine Gelegenheit, 5e selber zu spielen, habe die Regeln mal quergelesen und einen Eindruck vom System. Ich kenne das uralte Basic D&D (BECMI), AD&D1 und 2, D&D3.x und PF, habe all diese Versionen recht intensiv gespielt, und würde gerne mal Eure Meinung haben, wie sich 5e im Vergleich so macht. Vom Lesen her habe ich den Eindruck, dass das System gegenüber 3.x/PF ziemlich eingedampft wurde, und alles nicht mehr so mächtig ist - scheint mir eher so Richtung AD&D1/Basic zu gehen. Da wäre ich für Eindrücke aus der Praxis dankbar, nur mal so aus Neugier. ( Ich leite "Das Erwachen der Runenherrscher", und das bei unserem Tempo wohl noch mehrere Jahre... So schnell komme ich wohl nicht dazu, 5e mal zu testen.)

G4schberle

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Wie spielt sich 5E?
« Antwort #1 am: 23. Januar 2015, 18:26:29 »
Rein subjektiv würd ich sagen: spontaner.
Mir ist aufgefallen, dass ich als SL viel häufiger improvisiere als es mit 3.5 der Fall war.
Die Regeln sind schön einfach, einprägsam und bleiben dezent im Hintergrund.
Konvertierung sind ziemlich einfach möglich. Ich habe Kingmaker Band 1 von Pathfinder nach 5Ed. für einen Spieler in rekordverdächtig kurzer Zeit konvertieren können.
Bis jetzt habe ich das Gefühl, dass Gegner in größeren Mengen schnell gefährlich für die SC werden können. Massenschlachen sind wohl etwas heikel.
Einer meiner Spieler hat einmal angemerkt, dass ihm bei der 5Ed. die Taktikkomponente zu sehr fehlt. Ansonsten gabs nie Beschwerden von Seiten meiner Spieler; meist eher Begeisterung.

Reingehaun
G4
... berichtigt mich, wenn ich falsch liege ...

Mamol

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Wie spielt sich 5E?
« Antwort #2 am: 24. Januar 2015, 10:31:45 »
Wir haben eine Runde auf Stufe 1 gespielt. Die Kampagne vorher war 4E auf Stufe 10 herum. Aufgrund des Levelunterschiedes natürlich schwer vergleichbar, aber die 5E spielt sich sehr flott daher. Die Gegner sind zumindest in diesem Stufenbereich sehr einfach gestrickt, später hoffentlich nicht langweilig, die Zauberwirker haben im Gegensatz zu den nichtzaubernden schon etwas mehr zu tun bei der Charaktererstellung, dafür sind  die Zauber wieder mehr als eine "Power", wie sie jeder Charakter hat, und das Fertigkeitensystem gefällt mir auch sehr gut.
D&D 1E habe ich nicht gespielt, darum kein Vergleich möglich. Es fühlt sich aber mehr an wie eine 3.5 mit weniger überwältigender Komplexität. Gerade dadurch, dass im Spielerhandbuch viel auf Hintergrund des Charakter etc. eingegangen wird, wirkt das denke ich motivierend auf Spieler, sich mehr zu ihrem Charakter auszudenken.

Hunter

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    • Savage Tide
Wie spielt sich 5E?
« Antwort #3 am: 27. Januar 2015, 17:39:19 »
Ja, es ist deutlich schneller als 3.5/PF und weniger reglegfixiert. Der Hang zur Improvisation kommt auch bei uns mehr zum Tragen, vielleicht eben deswegen, weil man sich nicht dauernd mit Regeln beschäftigen muss, sondern auch mehr mal einfach die Geschichte in den Vordergrund schieben kann.

Das einzige, was mich bis jetzt stört, ist das Fertigkeitssystem: Bei der Char-Erschaffung 2-3 Fertigkeiten ausgesucht und die kann man denn eben etwas. Es wird sich aber nie in deinem Charakter wiederspiegeln, was er auf seinen Reisen gelernt hat (zB wird ein Charakter aus der Wüste, den es im Verlauf der Kampagne auf hohe See verschlägt auch nach 10 Abenteuern dort keine Möglichkeit haben seinen Wert in Schwimmen zu verbessern).
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

stebehil

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Wie spielt sich 5E?
« Antwort #4 am: 27. Januar 2015, 20:34:09 »
Hi,
danke für die Beiträge. Hm - schneller, weniger "verregelt" - klingt schon mal gut. War auch mein Eindruck nach dem Lesen. Die Fertigkeiten kamen mir auch seltsam unzureichend vor, aber das wäre ja im Zweifel schnell geändert - ich hatte da selber mal für AD&D2 das Prozentsystem von Chaosium angepasst, das hat ziemlich gut funktioniert.

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Kyan

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Wie spielt sich 5E?
« Antwort #5 am: 28. Januar 2015, 03:00:06 »
Wir spielen D&D5 seit Erscheinen der Starterbox, sind jetzt Stufe 9 und es geht wirklich schnell. Allerdings haben wir die EP abgeschafft und die Monster des Monster Manual sind insbesondere ab Stufe 7 ziemlich weichgespült (wie bereits an anderer Stelle diskutiert), weshalb ich diese fast immer anpasse.

Die Kampfregeln sind im Gegensatz zur 3. Edition stark vereinfacht, machen uns aber mehr Spaß, insbesondere das Ringen.... wenn ich da nur an die alte Edition denke, grauts mich...
Beim letzten Spielabend wurde die Gruppe im ersten Stock eines verfallenen Turms von Kriegern und Magiern überrascht. Der Barbar schnappt sich den ersten und schmeisst ihn einfach aus dem Fenster... das ging mit zwei Würfen (und eigentlich verlangt die 5. Edition dafür nur einen)... richtig geil.

Andaran

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Wie spielt sich 5E?
« Antwort #6 am: 27. Februar 2015, 01:12:45 »
Auf den Punkt: besser, als jede andere W20-Version vorher.

In mehreren Punkten:
1.) 5e spielt sich, wie bereits oben geschrieben, deutlich flüssiger, da es weniger regelbeladen ist
2.) Es arbeitet recht erfolgreich gegen die größte Schwäche des Systems: die krasse Abhängigkeit vom W20.
3.) Dazu kommt, dass das Powerniveau clever ausbalanciert ist. (sofern dies mit Magie möglich ist)
4.) Und der Fokus liegt weniger darin, Min/Maxing zu betreiben, als den Charakter auch als Charakter darzustellen.

In Kürze zu den Punkten:
1.) so ziemlich alle Regeln wurden übersichtlicher gestaltet und Statistiken und Werte vernünftig reduziert.
2.) dank des Vorteil-/Nachteilsystems, kann ein Spielleiter jederzeit dafür sorgen, dass ein Charakter, der wirklich befähigt ist, dies bei einem Wurf auch zeigen kann. Sonst war man immer auf Gedei und Verderb dem W20 ausgeliefert und selbst der erfahrenste Held konnte bei einem miesen Wurf am Dorftrottel (dank hervorragendem Wurf) abprallen. Jetzt hat man zumindest 2 W 20 zur Verfügung und kann den besten Wurf nehmen. Umgekehrt kann man durch einen vergebenen Nachteil besser simulieren, dass einer etwas tatsächlich nicht so gut schafft.
3.) Es gibt keine Halbgott-Charaktere mehr. Auch auf Stufe 20 kann ein Held einen miesen Rettungswurf haben und/oder nicht einfach so durch Gegnerhorden waten, ohne sich auch nur kurz Gedanken darüber machen zu müssen, ob die Gegnermasse eine Gefahr darstellen könnte.
4.) es gibt klar definierte Grenzen für so ziemlich jeden relevanten Wert im Spiel. Zwar gibt es Kombinationen, die sich hervorheben, aber diese sind relativ übersichtlich.

Das einzige, was mich bis jetzt stört, ist das Fertigkeitssystem: Bei der Char-Erschaffung 2-3 Fertigkeiten ausgesucht und die kann man denn eben etwas. Es wird sich aber nie in deinem Charakter wiederspiegeln, was er auf seinen Reisen gelernt hat.
Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen, vor allem, wenn ihr bisher schon oft improvisiert habt. Wenn ein Charakter auf seinen Reisen eine Fähigkeit wirklich besonders oft eingesetzt hat, kann der Spielleiter dem Charakter doch jederzeit eine Proficiency geben.

Einer meiner Spieler hat einmal angemerkt, dass ihm bei der 5Ed. die Taktikkomponente zu sehr fehlt. Ansonsten gabs nie Beschwerden von Seiten meiner Spieler; meist eher Begeisterung.
Ich kann hier die alternative "Speed Factor" Initiativeregel aus dem DMG empfehlen (S. 270f). Jede Runde die Initiative würfeln lassen und die Helden müssen ansagen, was genau sie tun wollen. Das klingt fürs Erste unspektakulär, sorgt aber zumindest dafür, dass die Spieler sich mit dem Kampf und der Taktik im Kampf beschäftigen. Vor allem, wenn einer bereits das zweite Mal in einem Kampf nicht handeln kann, weil er einfach nur "ich klopp auf den X drauf" angesagt hat und dieser Gegner bereits gefallen ist oder anderweitig blockiert wurde. ,)

Tie_Key

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Wie spielt sich 5E?
« Antwort #7 am: 27. Februar 2015, 08:11:58 »
In Kürze zu den Punkten:
1.) so ziemlich alle Regeln wurden übersichtlicher gestaltet und Statistiken und Werte vernünftig reduziert.
2.) dank des Vorteil-/Nachteilsystems, kann ein Spielleiter jederzeit dafür sorgen, dass ein Charakter, der wirklich befähigt ist, dies bei einem Wurf auch zeigen kann. Sonst war man immer auf Gedei und Verderb dem W20 ausgeliefert und selbst der erfahrenste Held konnte bei einem miesen Wurf am Dorftrottel (dank hervorragendem Wurf) abprallen. Jetzt hat man zumindest 2 W 20 zur Verfügung und kann den besten Wurf nehmen. Umgekehrt kann man durch einen vergebenen Nachteil besser simulieren, dass einer etwas tatsächlich nicht so gut schafft.
3.) Es gibt keine Halbgott-Charaktere mehr. Auch auf Stufe 20 kann ein Held einen miesen Rettungswurf haben und/oder nicht einfach so durch Gegnerhorden waten, ohne sich auch nur kurz Gedanken darüber machen zu müssen, ob die Gegnermasse eine Gefahr darstellen könnte.
4.) es gibt klar definierte Grenzen für so ziemlich jeden relevanten Wert im Spiel. Zwar gibt es Kombinationen, die sich hervorheben, aber diese sind relativ übersichtlich.
Alles sehr subjektiv. Objektive Gründe sind kaum vorhanden.

Ich sehe weder wo Punkt 3 noch wo Punkt 4 auch nur im Ansatz die 5te Edition besser als andere Editionen machen würden. Es macht es anders, gibt ihr einen anderen Flair, aber nicht besser.
Punkt 2 hatte ich nie Probleme mit in der dritten Edition, kann also auch die Verbesserung nicht erkennen. Auch in der 4ten Edition mit Skill Challanges war die angeblich zu kritisierende Abhängigkeit von einem W20 für mich nicht gegeben.

1) nimmt halt den Spielern die Kontrolle und gewährt dem SL mehr Freiraum. Kann einen gefallen, muss aber nicht.
Proud Member of the PL

Speren

  • Lektor
Wie spielt sich 5E?
« Antwort #8 am: 27. Februar 2015, 08:23:36 »
Natürlich subjektiv.

Wie denn auch sonst? Eine rein objektive Bewertung ist kaum zu gewährleisten.

Auch Deine Aussage, dass die 5E es "nicht besser" macht, ist ebenfalls subjektiv. Und zumindest bei Punkt 4 ist unbestritten, dass es in der 5E (noch) keine Möglichkeiten gibt, die es nötig machen, ein "Tier"-System wie in anderen Editionen einzuführen.
No one touches the faerie!

Tie_Key

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Wie spielt sich 5E?
« Antwort #9 am: 27. Februar 2015, 08:43:36 »
Natürlich subjektiv.

Wie denn auch sonst? Eine rein objektive Bewertung ist kaum zu gewährleisten.


Auch Deine Aussage, dass die 5E es "nicht besser" macht, ist ebenfalls subjektiv.
Ich habe aber auch keine absolute Aussage getätigt, dass irgendeine Version die Beste sei. Sondern viel mehr andere Geschmäcker trifft.  (=anders ist)

Zitat
Und zumindest bei Punkt 4 ist unbestritten, dass es in der 5E (noch) keine Möglichkeiten gibt, die es nötig machen, ein "Tier"-System wie in anderen Editionen einzuführen.
Ich bin mir nicht sicher worauf du hinaus willst. Das Tier System in der 4ten Edition hat meines Wissens keinerlei regeltechnischen Einfluss.
Falls du Fan Made Tier Systeme aus der dritten Edition meinst habe ich auch noch nie gehört, dass man das braucht um erfolgreich zu spielen.
Und nocheinmal die Betonung: Die 5te Edition funktioniert (obwohl auch hier Optimierung möglich ist). Das macht sie aber nicht zwingend besser für verschiedene Spielertypen.

Proud Member of the PL

Speren

  • Lektor
Wie spielt sich 5E?
« Antwort #10 am: 27. Februar 2015, 08:47:18 »
Zitat
Falls du Fan Made Tier Systeme aus der dritten Edition meinst habe ich auch noch nie gehört, dass man das braucht um erfolgreich zu spielen.
DAS ist mit der größte Kritikpunkt überall an der 3.5. Allerdings müssten wir erstmal festlegen, was "erfolgreich" heissen soll.
No one touches the faerie!

Tie_Key

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Wie spielt sich 5E?
« Antwort #11 am: 27. Februar 2015, 08:59:14 »
DAS ist mit der größte Kritikpunkt überall an der 3.5. Allerdings müssten wir erstmal festlegen, was "erfolgreich" heissen soll.
Sorry, aber das System ist dermaßen umstritten und sinnfrei. Erzähl mir doch mal bitte den mächtigen Vorteil eines Stufe 1 Magiers über einen Stufe 1 Kämpfer, dass eine Differenz vom maximalen Tier zum niedrigsten Tier rechtfertigt.
Aber ja, die 3.5 Edition erfordert entweder gemeinsames Charakter erschaffen oder das der SL darauf achtet, dass die Charaktere alle ähnlich stark sind. Ist übrigens in der 5ten Edition nicht anders.

Würfel mal die Attribute aus und spiel mit einem Kämpfer mit Stärke und Dex 10 , wenn ein zweiter Nahkämpfer mit einer Stärke von 20 startet und schau wie das Spiel dann eben NICHT funktioniert.

Oder setz einen Optimierer der geschickt die Feats wählt neben jemanden der auf Feats verzichtet.
Proud Member of the PL

Speren

  • Lektor
Wie spielt sich 5E?
« Antwort #12 am: 27. Februar 2015, 09:18:37 »
Zitat
Würfel mal die Attribute aus und spiel mit einem Kämpfer mit Stärke und Dex 10 , wenn ein zweiter Nahkämpfer mit einer Stärke von 20 startet und schau wie das Spiel dann eben NICHT funktioniert.
Würfeln kann nie ein Argument sein, weil absolut keine Vergleichbarkeit gegeben ist.

Und der Abstand von einem optimierten 5E Charakter zu einem nicht-optimierten ist wesentlich geringer als jener, den man mit 3.5 und Splatbooks basteln kann. Ein "Word and Wish" oder "Pun Pun" ist nicht möglich.
No one touches the faerie!

Tie_Key

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Wie spielt sich 5E?
« Antwort #13 am: 27. Februar 2015, 09:33:16 »
Würfeln kann nie ein Argument sein, weil absolut keine Vergleichbarkeit gegeben ist.
Aha. Na dann.
Zitat
Und der Abstand von einem optimierten 5E Charakter zu einem nicht-optimierten ist wesentlich geringer als jener, den man mit 3.5 und Splatbooks basteln kann. Ein "Word and Wish" oder "Pun Pun" ist nicht möglich.
Also nicht nur vergleichen wir hier gerade ein System mit einem Umfang von vll 200 Büchern mit einem System mit dem Umfang von 3 Büchern, nein wir nehmen auch RAW in seiner RAI brechenden Intention.
Klingt nach einem sinnvollen Vergleich.
Ich kenne einige Spieler denen die Charaktererschaffung auf der Regelebene zu flach ist. Ihnen unterscheiden sich Charaktere (auf der Regel Ebene) nicht genug. Da war die dritte Edition kleinteiliger und Detailreicher vorallem mit steigender Stufe.
Wenn man dann noch bedenkt, dass Feats in der 5ten Edition eine optionale Regel (sprich, nicht Basis. Kein Anspruch für Spieler darauf) ist, macht das die Optionsvielfalt sehr gering. Es läuft gefühlt darauf hinaus: Wähle Klasse (Pfad) und Rasse. Danach ist alles vorgegeben. Von Stufe 1 bis 20.
Innerhalb von 1 bis 2 Stufen sind eigentlich alle Wahlmöglichkeiten ohne Optionalregeln ausgeschöpft wenn du kein Multi Class (ist das auch optional oder Basis?) betreiben willst.
« Letzte Änderung: 27. Februar 2015, 09:38:52 von Tie_Key »
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Speren

  • Lektor
Wie spielt sich 5E?
« Antwort #14 am: 27. Februar 2015, 10:41:06 »
Dann vergleich doch mal, damit es einheitlich ist, 3.5 Core Books mit den 5E.

Und erzähl mir dann nochmal was von Optionen bezüglich der Klassen, selbst ohne Feats.
No one touches the faerie!

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