Thema: Spielleiter vs freier Wille der PCs

[Decrayer]

Hört sich ziemlich hart an, ich würde meine Spieler nicht so behandeln. Wenn ich möchte, dass einer der Spieler etwas überraschendes plotrelevantes tut (weil es cool für die Story wäre), dann würde ich das vorher alleine mit dem Spieler absprechen. Aber nur als Vorschlag formulieren, wenn der Spieler nicht mitmachen möchte oder Bedenken hat, dann würde ich mir lieber etwas anderes ausdenken als ihn dazu zu zwingen.

Ist auch ein Grund, weshalb ich ungerne Gedankenkontrolle über Spieler einbauen würde, es sei denn, ich schätze den Spieler so ein, dass er das cool finden würde (hab da 1-2 die würden das definitiv mitmachen).

Eine andere Möglichkeit, Spielern bestimmte Aktionen nahe zu legen wäre, ihnen geheime Zusatzziele zu geben, die bei erreichen zusätzliche XP für die ganze Gruppe geben (ich verteil Rollenspiel XP wenn, dann nur für die ganze Gruppe. Das hat den coolen Effekt, das jemand, der diese für die Gruppe errungen hat, dafür Anerkennung und Dankbarkeit statt Neid erntet). Aber gleichzeitig würde ich einen Plan B ausarbeiten, falls der Spieler da keine Lust zu hat.

[Tempus Fugit]

Geht schon alleine aus dem Grund das es nicht gemeinsam beschlossen wurde gar nicht. Nach meiner Erfahrung sind SL die sowas machen jedoch eher unsicher und bauen sich irgendwelche hirnrissigen Regeln oder Argumente um ihr Ding durchzuziehen. Auch wenn das Zeug was Lich von sich gibt ziemlich halbgar daher kommt hat er durchaus Recht, das läuft auf künftige Probleme hinaus und vermutlich ist das Verlassen der Gruppe das Richtige. Oder halt der SL geht.
Musst du selbst entscheiden, ob und wie lange du ser Sache eine Chance gibst und ob du wirklich glaubst, der SL ist in der Lage sich anzupassen.

[oobacke]

Finde es ehrlich gesagt sehr feige direkt das Handtuch zu werfen bei solchen Problemen, die sich durch Gespräche lösen lassen. In der Gruppe drüber sprechen, dann vielleicht der Kompromis, dass das bei dir nicht mehr gemacht wird, dafür akzeptierst du es, wenn ein Mitspieler nichts dagegen hat und der SL es da macht. 

Wenn es festgefahren ist, dann bleibt dir nichts anderes übrig als Auszusteigen, aber so lange Bewegung möglich ist, würde ich das versuchen. Ich mein, so kleine zwischenmenschliche Probleme sind noch nie durchs Wegrennen/Festfahren gelöst worden - und die Leute die das meist direkt machen wachsen nie über sich hinaus.

[Grashüpfer]

Oder halt der SL geht.

Wie wär's mit: "Oder ein anderer Spieler macht mal SL"? Da muss keine Person ganz gehen - die Rolle des SL kann von wem anders übernommen werden.

[Tempus Fugit]

Kann funktionieren, jedoch sehe ich eher unterschiedliche Herangehensweisen an RP und damit schiebt sich das nur auf, denn auf Dauer wird es an was anderem Meinungsverschiedenheiten geben.

[Kyan]

Die Art und Weise des beschriebenen SL sehe ich als falsch, sofern es sich um erfahrene Rollenspieler handelt. Wenn ich eine derartige Situation wünsche, dann frage ich meine Spieler bevor die Runde startet. Ich persönlich würde als Spieler allerdings mitziehen, auch wenn es vorher nicht abgeklärt ist. Ich erhoffe mir daraus eine interessante Geschichte.
Im Nachhinein müsste man wissen, wie wäre die Situation ausgegangen, wenn der Save misslungen wäre.

Ein Beispiel, wie ich es versucht hätte:
Suggestion-Zauber. Bei einem verpatzten Save ein kurzes Gespräch mit dem Spieler außerhalb der Gruppe oder einen kleinen Zettel rübergeschoben, auf dem steht was der Zaubernde verlangt. Der Charakter hat dann einen unfreiwilligen Auftrag, den er erfüllen muß, er kann aber selbst entscheiden, wie er ihn ausführt.
Lautet der Auftrag: "Bring mir Gegenstand X", dann könnte der Charakter auch ganz unverblühmt zur Gruppe gehen und sagen: "Los, bringen wir den Gegenstand zu Zauberer Y".

[Noctus]

Außgenommen von Kontrollmagie (Dominate / Suggestion / usw...) spielt nur der Spieler den Spieler-Character, und eben nicht der DM.

So ein DM-Verhalten geht gar nicht.

[Nevermind]

Ich halte  Will-Saves für recht seltsam, normalerweise haben ja Leute sowas wie Impulskontrolle.

Auf subtileren Schienen kann ich ja sowas noch verstehen, z.B> bei dem Char der keine Adligen mag, da kann man bestimmt den einen oder anderen Bluff/Diplomatie check abfordern, wenn der Char ohne anzuecken und ohne seine Meinung zu signalisieren, eine Dinnerparty überstehen will, auf der nen Rudel Adliger  sich auf gegenseitig auf die Schulter klopfen wie toll Sie sind.

[Hautlappen]

Auf solche Spielleiter trifft wohl jeder mal im Laufe seiner Rollenspielkarriere. Ich war auch alles andere als erstaunt, als es hieß der SL würde auch andere Dinge gerne mal "hausregeln". Wie TF schon schreibt: Der SL ist wahrscheinlich recht unsicher, sowohl was die vernünftige Anwendung von Regeln betrifft, als auch was seine Fähigkeiten angeht die Gruppe "sanft" in Richtung des Plots zu bugsieren. Jemanden per Willenswurf dazu bringen zu wollen einen Mitspieler (!) abzumurksen, und sich dann darüber ärgern, dass es nicht funktioniert, ist nochmal eine Hausnummer.. Es ist keine Schande, wenn der SL zugibt, dass er Probleme hat den Spielern ein spannendes Abenteuer zu liefern, wenn sie sich auf gewisse Dinge nicht einlassen. Reife Spieler sollten dann gemeinsam eine Lösung finden, wie sie plottauglich agieren können ohne ihren Charakter rollenspieltechnisch zu verkrüppeln.