Autor Thema: Besessenheit durch MEHRERE Geister/Dämonen/... (D&D 3.5)  (Gelesen 2401 mal)

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Radoras

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Besessenheit durch MEHRERE Geister/Dämonen/... (D&D 3.5)
« am: 11. Oktober 2016, 13:23:54 »
Hallo zusammen :)

In meiner Runde habe ich mich bereit erklärt, zeitweise als Co-DM auszuhelfen, weil ich zwischen den Sessions a) mehr als genug Zeit habe um mir Story-Arcs auszudenken und gespannt bin zu sehen, wie meine Mitspieler mit der Situation umgehen, und b) damit dem DM die Möglichkeit gebe, auch mal einen eigenen Charakter zu spielen ;)

Eine Idee die mich ziemlich fasziniert und mit deren Umsetzung ich jetzt ringe habe ich aus "Eragon" geklaut: Schatten

Kurzfassung für diejendigen, die die Bücher nicht kennen: Ein Schatten entsteht in Eragon (wie man es in D&D umsetzt kann ja abweichen), wenn ein Zauberer mehrere Geister beschwören und binden will, um ihm zu dienen und dabei scheitert.
Die Geister besetzten dann aus Rache zusammen den Körper des Zauberers und richten um es ihm Heimzuzahlen in seiner Welt so viel Schaden wie möglich an.

Was Schatten vom Konzept her so stark macht ist, dass sie a) durch die Besessenheit durch mehrere Geister übernatürlich stark sind, b) dabei noch ziemlich starke Magier sind und c) stark sind, was Gedankenbeeinflussung angeht (mehrere Intelligenzen, also schwerer zu beherrschen, umgekehrt aber einen Vorteil haben wenn sie ihrerseits jemanden zu lähmen versuchen, weil man sich gleich gegen mehrere zur wehr setzen muss.)

Die einzige Frage wäre jetzt, wie man das Regeltechnisch gebalanced bekommt^^

Hatte überlegt, mich was die besessenheitsboni angeht an bereits bestehende Regeln zu halten - es gibt ja bei dämonischer Besessenheit die Option, dass der Dämon den Wirt verstärkt und Attributsboni gibt - dazu noch eventuell "daze" als spelllike ability, die durch Konzentration aufrecht erhalten werden muss, um die Gedankenkontrolle widerzuspiegeln.

Soll vom Konzept her mehr oder weniger ein "Bossgegner" werden, ein immer wiederkehrender Gegner, der am Ende des (oder der) Storyarc(s) besiegt werden muss (und ja, Bosskämpfe im klassischen Sinne 1 Boss vs Gruppe sind schwer umzusetzen in D&D, ich weiß, aber den Versuch ist es mir wert :) ).

Irgendwelche Kommentare, Ergänzungen oder Vorschläge hierzu?
Danke schonmal im Voraus.

Radoras

Der Erzähler

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Besessenheit durch MEHRERE Geister/Dämonen/... (D&D 3.5)
« Antwort #1 am: 11. Oktober 2016, 14:43:57 »
Da ich als DM bisher den Großteil meiner questrelevanten Gegner selbst erstellt hab und dadurch auch schon Situationen hatte, wo ich ebenfalls versucht habe Gegnerverhaltensweisen zu entwerfen,
kann ich dir prinzipiell raten, dass du, wenn möglich, austesten solltest ob der Encounter, den du dir wünschst auch so funktioniert, wie du es dir denkst.
Auch solltest du dann schauen, dass der Encounter an den Schwierigkeitsgrad der Gruppe angepasst ist. Viele DMs verlassen sich häufig auf den HG, den sie dann oftmals mit dem Level der Gruppe gleichsetzen. Prinzipiell ist das auch einer der Gründe, warum ich eher dazu rate sich nicht komplett auf die Tabelle zu verlassen, welche Regelwerke wie Pathfinder und D&D vorschlagen, sondern im Zweifel eher einen HG weiter höher gehen würde als den tatsächlich angegebenen HG, der sich errechnen würde aus dem zusammengerechneten Leveln der Gruppe.

Sofern der 'Schatten', wie wir ihn jetzt mal nennen (hat ja hier nichts mit dem gewöhnlichen Pathfinder-Schatten zu tun) eine Late-Game-Herausforderung als einzelnes Monster ohne weitere Minions ist, würde ich prinzipiell eine Kreatur nehmen, welche +2 über dem Gesamtlevel der Gruppe liegt.
Nichts ist beschämender für einen groß angesetzten Encounter als wenn er zu schwach ist.

Für die Basiskreatur würde ich prinzipiell jede Art von humanoiden Spellcaster wählen, wenn der Gegner auf den Schatten des Eragorn-Universums basieren soll,
sowie diese Schablone:
http://prd.5footstep.de/MonsterhandbuchIV/TeufelsgebundeneKreatur/EineteufelsgebundeneKreaturerschaffen

Die einzige Änderung, die ich vornehmen würde, wäre im Prinzip lediglich, dass du der verbesserten Kreatur jeweils +3 auf all ihre Attributswerte gibst um darzustellen, dass sie von mehreren Kreaturen beseelt ist.
Von den Zaubern selber, welche die Kreatur zusätzlich wirken kann, nimmst du am Besten die des Knochenteufels und evtl. noch die Fertigkeiten von einem anderen Teufel deiner Wahl.
Thematisch sollte das auch mit deinem Charakterkonzept übereinstimmen und ich glaube auch nicht, dass ich erwähnen muss, welche Vorteile Fliegen und Unsichtbarkeit im oder vor dem Kampf bringen können. Gerade wenn man eine Kreatur hat, welche hauptsächlich als Magier fungiert, ist Agilität und freier Raum zum Zaubern mehr als wichtig.

Da ich nicht weiß, was das wahrscheinliche Endgame eurer Kampagne sein wird und ich auch nicht die Stufe der Charaktere kenne, schlage ich als Basiskreatur diesen NPC vor:
http://prd.5footstep.de/NSCKompendium/Grundklassen/Hexenmeister/DiabolischerCharmeur
Das Endprodukt sollte vom HG her zwischen 16 und 17 schwanken, sofern kleinere Änderungen vorgenommen werden.
Natürlich kann aber auch jeder andere NSC oder eine andere Basiskreatur verwendet werden für dieses Unterfangen. Allgemein tendiere ich eher dazu humanoide NSCs mit Klassenstufen für einen solchen Gegner zu nehmen, da du somit auch als SL auf Talente und Fähigkeiten zurückgreifen kannst um eventuell manche SC-Angriffe zu kontern. Da das Charakterkonzept auch auf einem Humanoiden basiert, denke ich auch, dass das in deinem Fall eine gute Lösung ist.

Jedenfalls, bin mal gespannt was du dir einfallen lässt. :)

PS: Sofern du gemein sein willst, kannst du auch einen bösen Kleriker als Grundlage nehmen. Der AoE-Effekt von Negativen Energie fokusieren ist nicht zu unterschätzen und ist btw auch bis jetzt mein Lieblingstrumpf gewesen um einen scheinbar sicher gewonnen Kampf der Spielergruppe nochmal komplett ins Chaos zu kippen. :D
« Letzte Änderung: 11. Oktober 2016, 14:47:04 von Der Erzähler »

Radoras

  • Mitglied
Besessenheit durch MEHRERE Geister/Dämonen/... (D&D 3.5)
« Antwort #2 am: 14. Oktober 2016, 13:46:18 »
Hey, danke für die Ideen, klingt verwertbar :)

Mir gefällt an Homemade-Gegnern, dass die Spieler zum einen nicht durch Metawissen alles kaputmachen können, weil die Gegner in keinem der offiziellen Bücher auftauchen werden (egal wie lange sie suchen :P )
und man zum anderen auch besser auf die Gruppe zugeschnittene Gegner entwerfen kann.
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Als ergänzende Information: unsere Gruppe bewegt sich aktuell bei ca. lvl 5, mit 5 Charakteren, von denen 1 Krieger, 1 Kleriker, 1 Schurke, 1 variabler Charakter (abhängig davon ob ich oder der Haupt DM grad am Ruder ist wechseln die Charaktere sich ab) + bald eventuell noch ein Spellcaster, aber mit Fokus auf Kampfzauber - also alles was BUMM macht, Feuer, Blitze usw. -, also auch keine lästigen Save-or-Suck Effekte mit denen ich kalkulieren müsste ;)

Geplant war der Encounter ein Stück weiter in der Zukunft, der Gruppendurchschnitt dürfte in dem Bereich also bei ca. lvl 9 oder 10 liegen, wenns etwas länger dauert vielleicht 11.
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Hatte mir schon nicht einfach einen squishy Caster vorgestellt, sondern eher einen Hybrid-Gegner, also einen der mitunter wegen der Attribut-Boosts zumindest einen passablen Kämpfer abgibt, z.B. was in der Richtung Duskblade

(http://alcyius.com/dndtools/classes/duskblade/index.html ; http://www.imarvintpa.com/dndlive/Index_Class_Desc.php?Class=Duskblade )

Würde dann schon zumindest auf Medium Armor gehen, also Duskblade bis Minimum Level 4.

Zum Glück hab ich den Vorteil, dass in meiner Gruppe (fast) niemand sich so tief in die Materie gegraben hat, dass er mit üblem min-maxing anfängt, von daher muss der Gegner auch nicht extrem optimiert sein.

+ die Agilität, die du erwähnt hast, könnte ich dann als Duskblade auch mit Dimension Hop (oder etwas gewöhnlicher: Expeditious Retreat^^)


Rollenspieltechnisch hatte ich mir den "Schatten" zwar als intelligent vorgestellt, aber auch als Choleriker, sprich: kann zwar vorausplanen und sich eine Taktik zurechtlegen, aber rastet bei ausreichender Provokation aus, weil a) durch die Entstehungsgeschichte generell schon eine Abneigung gegen Normalsterbliche und b) kein großer Masterplan dahinter steht wie "muhaha ich will die Welt erobern" oder Ähnliches, sondern der einzige Grund warum er überhaupt in der Spielwelt unterwegs ist schlicht der ist, dass er einen Rachefeldzug starten und so viel Schaden wie möglich anrichten will.
Es gibt also keinen zwingenden Grund irgendjemanden zu schonen der noch nützlich sein könnte oder sich zurückzuhalten, weil diejenigen letzten Endes in seinen Augen auch wieder nur einen Strich auf der Abschussliste darstellen.

Gruß

Radoras