Tja, jetzt ist die politische Debatte entbrannt
Wahlen sind eine persönliche, aber auch eine gemeinschaftliche Willensbekundung. Dem Willen des Volkes nach wird dann die Führung des Landes aufgestellt, die diesen Willen am besten umsetzen kann.
Insofern gilt der Satz mit der obersten Bürgerpflicht nur solange, wie die Mechanismen der repräsentativen Demokratie noch intakt sind und nicht ausgehebelt.
Leider stelle ich heutzutage eher fest, dass die Volksvertreter eben genau dies nicht mehr sind. Das hat nichts, und doch sehr viel, mit dem Reformprozess zu tun.
Zusätzlich lässt die politische Aufklärung der meisten Bürger zu wünschen übrig, was aber nicht nur an den Bürgern liegt, sondern auch an der Obskurität von Informationen. Die politische Führung informiert ja nicht umfassend über Probleme, egal welcher Art, sondern würde am liebsten "das Volk dumm halten", wie es manchmal scheint.
Insofern ist auch eine Wahlenthaltung eine Willensäußerung, die leider nicht gehört wird, da auch bei 45% Wahlbeteiligung immer noch Mehrheitsverhältnisse entstehen.
Im Gegensatz sollten alle zur Wahl gehen und ihre Stimme ungültig machen - das hilft vielleicht eher (oder sie den "Violetten" geben
).
Die Leute blind zur Wahl zu schicken verkennt meines Erachtens ebenso die momentane Lage, wie eine reine Verweigerungshaltung zu propagieren.
Berandor