Thema: 4E Umfrage der Woche Nr. 21 - Wie findet ihr das Treasure Parcel System?

[Zechi]

Wie findet ihr das Treasure Parcel/Schatzverteilungs-System der 4E?

Das Schatzverteilungssystem der 4E(S. 124 ff. 4E DMG) gibt relativ strikte VOrgaben bei der Verteilung der Schätze. So ist relativ genau die Stärke der magischen Gegenstände die die SC finden sollen geregelt. Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung aus der 3E, in der nach den Grundregeln ein "Goldwert" für Schätze als Richtlinie gedient hat und später auch ein Level für Gegenstände eingeführt wurde bzw. eine entsprechende Verteilung (Magic Item Compendium).

Wer noch AD&D gespielt hat, der wird sich erinnern, dass dort die Gegenstände nahezu völlig frei und dabei teilweise jegliche Spielbalance missachtet wurde.

Wie findet ihr ein so striktes Schätze-Vergabe-System, das vor allem der Wahrung der Spielbalance dienen soll?

[notzelder]

Gerade die relativ freie Auswahl bei der Vergabe bzw. bei der Möglichkeit für den Spieler auch hochstufige magischen Gegenstände zu bekommen, die dann auch mal wieder "entzogen" werden finde ich eine wichtige komponente im Rollenspiel und bringt ungemein Abwechslung rein. Dieses neue System ist mir zu sehr von den Computer-Rollenspielen abgeschaut. Bei uns in der Runde wird diese Regel deshalb komplett ignoriert

[Goemoe]

Keine Meinung. Ich habe es mir schlicht nicht angesehen. Schätze und Belohnungen gibt es bei mir nach Gefühl. Hin und wieder schiele ich auf die Gesamtsumme pro Stufe, die empfohlen ist, aber das war es dann auch. Schatztabellen sind mir zu willkürlich und zuviel Verwaltung, da passe ich die Belohnung lieber adhoc an die Bedürfnisse der Gruppe an.

[Silas]

Das Parcel System an sich finde ich eigentlich ganz gut, deshalb Antwort 2.
Was mich zunehmend stört ist, dass es für jedes einzelne Keyword das Item irgendwie nochmal gibt und es extra aufgelistet wird (z.B. Ice Weapon - Flame Weapon - Lichtschwert). Viel besser hätte mir so eine Art Schablonensammlung mit jeweils einem Beispiel Item gefallen. Und so sehr balanced sind die Teile auf den zweiten Blick auch wieder nicht. Jeder Caster wird sich z.B. so schnell wie möglich Gloves of Piercing zulegen wollen.

[Morningstar]

Naja an sich gut. Aber ich verwende es modifiziert, so dass kein Spieler dahinter kommen kann "Oh in diesem Dungeon muss einfach noch ein Item liegen, lass uns mal auf die Suche gehen"
Das heißt, ich rechne den Gesamtwert einer solchen Tabelle aus, und mache dann eine eigene, die nicht denen im DMG entspricht. Daher b)

[Seelenquell]

Ganz anders:
Prinzipiell finde ich das System gut und ich verwende es auch. Es sorgt aber nur dafür, dass die Gruppe ausgewogene Schätze hat, nicht dass die Schätze unter den Spielern ausgewogen verteilt sind. Es ist also Arbeit vonnöten, um die Balance hinzubekommen.
Meine letzte Gruppe hatte nur ein PHB und kein AV, daher wussten sie nicht, welche Items sie wollten und konnten dementsprechend auch keine Wunschliste aufstellen. Da hatte ich dann einige Arbeit, Schätze zu suchen, die ins Abenteuer passen und über die sich die Spieler freuen.

Ich hatte aber noch nicht das Problem, das die Spieler auf eine bestimmte Anzahl an schätzen bestanden haben.

[Taysal]

Finde ich fürs Rollenspiel allgemein doof, erleichtert aber das Spielen mit der 4E und gehört einfach zu Edition dazu.

[Hetzer]

Die Treasure Parcel Regel finde ich tatsächlich eher nicht so gelungen. Da aber die magischen Gegenstände mit eingerechnet sind nutze ich sie in leicht abgewandelter Form:

Am Anfang des Levels darf jeder Spieler auf vier kleinen Zetteln (bei fünf Spielern) die mag. Wunschgegenstände für den kommenden Level aufschreiben; Absprachen sind nicht erlaubt. Dann kommen diese Zettel nach Level sortiert zu mir und nach Zufall ziehe ich für jeden Gegenstandslevel einen. Dieser Gegenstand taucht dann passend im Abenteuer auf (meistens in den Händen der Gegner), auf dem Gegenstand steht allerdings kein Name er wird also von der Gruppe dann verteilt.

Auch dieses System ist nicht so ganz in meiner Richtung aber es bringt zumindest etwas Zufallsprinzip wieder herein.

[Lich]

Fürchterlich, passt aber irgendwie zur 4E.

[1of3]

Ganz anders... es ist ganz OK, auch wenn ich mich da nur pi mal Daumen dran halte.

[Hijek der Schizophrene]

Ein zumindest im Ansatz sehr gutes System, das auf den ersten Blick und für Leute gut funktioniert, die sich nicht an der erzwungen passenden Verteilung der Schätze stören. Dadurch, dass der Verkauf der Gegenstände so wenig Geld bringt und die Schatzgröße sehr eng verteilt ist sind die Schätze ja meist schon auf die Gruppe zugeschnitten. Das ist, so sehe ich das, für Leute störend, die ein wenig Konsistenz in ihrer Spielewelt brauchen.

Also lautet mein Urteil wie zumeist: Im System macht es sich sehr gut aus, aber es ist nicht sehr intuitiv gezwungenermaßen fast immer sinnvolle Ausrüstung zu finden..

[Silas]

Am Anfang des Levels darf jeder Spieler auf vier kleinen Zetteln (bei fünf Spielern) die mag. Wunschgegenstände für den kommenden Level aufschreiben; Absprachen sind nicht erlaubt. Dann kommen diese Zettel nach Level sortiert zu mir und nach Zufall ziehe ich für jeden Gegenstandslevel einen. Dieser Gegenstand taucht dann passend im Abenteuer auf (meistens in den Händen der Gegner), auf dem Gegenstand steht allerdings kein Name er wird also von der Gruppe dann verteilt.

Find ich gar nicht mal so schlecht. Allerdings bezweifle ich, dass sich alle meine Mitspieler dazu überreden lassen das durchzuziehen. Wir haben einen ziemlichen Gelegenheitsspieler mit dabei, der außerhalb der Sessions nie ins PHB reinschaut und der könnte dann auch schlecht so ne Liste abgeben. Schade, ich finde deinen Ansatz nämlich ziemlich vielversprechend.

Was ich auch schon gemacht habe und bei den Spielern gut ankam: Ein mit Runen verzierter Edelstein (oder ähnliches) der zur Herstellung eines beliebigen Items lvl X verwendet werden konnte ohne dabei zusätzliche Kosten zu produzieren. Eine Anwendung versteht sich. Geht natürlich auch nur wenn einer der Spieler Enchant Magic Item hat. Selbstgebaut ist halt immer schöner als gefunden. Besonders bei "exotischen" Gegnern geht das gut.
Hier mal ein paar Beispiele:
Dämonenhorn (beliebiges Item lvl X mit dem Necrotic Keyword herstellen)
Drachenschuppen (beliebige Scale oder Plate Armor lvl X)
Eiselementarherz (beliebiges Item mit dem cold Keyword lvl X)
...

[Gorilla]

Silas Idee gefällt mir.

Ansonsten find ich das 4E-System ganz gut.

Ist auf jeden Fall sinnvoller, als willkürlich und/oder zufällig magische Gegenstände in die Gruppe zu würfeln. Wo das für ne Story gut sein soll, hat sich mir bei DnD noch nie erschlossen...

[1of3]

Ich find die Variante zur Herstellung magischer Gegenstände aus dem DMG2 für die 3. Edition ganz gut, also die diese Rituale, die unter bestimmten Bedingungen jeder durchführen darf, um pseudo-magische Gegenstände herzustellen. Das würd ich ganz gerne mal ausprobieren.

Ganz nebenbei würde das für die 4. auch ein wenig die Glaubwürdigkeit der Monster hochsetzen. "Warum kann ich das Zauberschwert von dem Dämonenfürsten nicht benutzen?" - "Weil das nicht richtig verzaubert war, sondern nur per Bonding Ritual."


Was ich schon gemacht hab, war unverabeitetes Adamant zu verteilen. Das gibts zwar laut offiziellem Material gar nicht, weshalb ich diese Verzauberungen (also Mithril-, Adamant-, Bronzeholz-) zuerst alle etwas mit hochgezogenen Augenbrauen bedacht habe, aber nach etwas nachdenken kam ich auf Folgendes:

Es gibt diese Materialien und, wenn man sie hat, kann jeder gute Handwerker damit die entsprechenden magischen Waffen herstellen. Alternativ kann man meinetwegen normales Eisen magisch zu Adamant veredeln. Dann hat man die volle regeltechnische Flexibilität und das alte Flair.

[Ferrus Animus]

Ich finde das System gut, ignoriere es aber zum größten Teil.

Die Treasure Parcels geben mir einen guten Richtwert wie ich magische Gegenstände verteilen kann. Zusammen mit der +1 je 5 Stufen-Regel weiß ich somit recht genau wo sich meine Spieler befinden und was ich ihnen bedenkenlos geben kann.

Aufgrund der Struktur der Kampagne allerdings sind Schätze selten direkt verfügbar und immer nur in passendem Kontext, was dazu führt, dass die Spieler je nach Verhalten auch eine gewisse Durstphase überwinden müssen.