Ein anderer Punkt der Einfluss darauf hat wie stark der SL Kompromisse eingehen muss ist auch die Anzahl der zur Verfügung stehenden Spieler. Gibt es in der gesamten Gegend nur 5 Spieler, dann muss sich der SL schon nach diesen richten, wenn er keine Kampagne mit 1 Spieler machen will. (Beispielsweise ich spiele vom Anfang an nur mit Einzelnen Spielern und habe seit einem Jahr endlich einmal eine 4er Gruppe. Ich muss knapp 180km Zug fahren um zu ihnen zu kommen und kann mir nicht leisten mal eben einen rauszuwerfen, wenn er einmal nicht meiner Meinung ist.)
Tja, so gesehen könnte man das als eine Frage von Angebot und Nachfrage sehen
Wenn wenig Spieler zur Verfügung stehen und der SL diese nicht verlieren will, muss er sie wohl bei Laune halten. Solang's ihm wenigstens noch ein bisschen Spaß macht, wird er dann wohl nicht die Gruppe auflösen
Wenn allerdings viele Spieler zur Verfügung stehen, ist der SL natürlich in der Lage, sich die Spieler herauszufiltern (evtl. nach ein paar Proberunden), die am besten zu ihm passen. Entweder direkt, indem er klipp und klar Spielern sagt, dass er sie nicht mehr dabei haben will, oder indirekt, indem er sein Ding durchzieht und jeder, dem's nicht passt, ja gehen kann.
Allgemein ist seine Aufgabe aber, einen Konsens zu finden, dass
alle Spaß haben. Binsenweisheit, aber anders geht's meiner Meinung nach nicht. Die Spieler werden keinen Spaß haben, wenn der SL keinen Spaß hat, der SL hat keinen Spaß, wenn die Spieler keinen Spaß haben.
Demzufolge sind die Spieler genauso in der Verpflichtung, sich auf den Stil des Spielleiters einzulassen.
Generell halte ich es für das Beste, wenn wenn ein SL seinen eigenen Stil und den Stil seiner geplanten Kampagne analysiert und im Vorfeld den Spielern deutlich sagt, worum es gehen wird (also ob DungeonCrawls, Mystery, Wildnisabenteuer etc.) und sich dann erstmal genau anhört, was die Spieler für Charaktere spielen wollen, ob das alles zusammenpasst. Damit sollte dann im weiteren Verlauf allen klar sein, worauf sie sich einlassen, und es kann sich später keiner mehr beschweren.