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Autor Thema: Atomkraft  (Gelesen 20277 mal)

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Atomkraft
« Antwort #30 am: 26. April 2006, 11:12:28 »
Zitat
Klar hat das keine Energiepolitischen Gründe, aber Beschäftigugspolititische auch nicht. Hätte man die Milliarden, die da seit Jahrzehnten verschleudert werden, sinnvoll investiert, wären auch die armen Kumpels nicht mehr auf die Jobs angewiesen, sondern hätten schon längst bessere.


Wie gesagt, als nicht Deutscher fehlt mir das nötige Hintergrundwissen, deswegen werde ich nicht näher darauf eingehen.

Zitat
Mir ist bewusst, dass bei den regenerativen noch nicht alles super toll ist. Genau deswegen muss man sie ja fördern und weiterentwickeln und das möglichst schnell. Und den Nachteil von Atomkraft überwigt bei mir einfach alles, weil bei keiner anderen Energiequelle besteht ein solches Gefahrenpotential. Von dem Problem der Entlagerung mal ganz zu schweigen.

Das Problem ist, dass nicht die Entwicklung der Technologie sondern der Betrieb der Anlagen gefördert wird. Das ist ein riesiger Unterschied. Diese Politik, ist eher fortschrittshindernd als fördernd. Ich sehe das so: Alternative Energiequellen dort nutzen wo es möglich  und sinnvoll ist, konventionelle dort wo es nötig ist.
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Xiam

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  • Mörder der 4E
Atomkraft
« Antwort #31 am: 26. April 2006, 11:23:34 »
Mervin, Xzar, ihr beschwert euch, dass hier keiner anständig mit euch diskutiert, sondern nur Stamtischparolen geschwungen werden. Dann aber jetzt mal Tacheless: Ich habe bisher noch kein Statemant von einem von euch gehört, wie mit den hochkontaminierten Abfällen aus der Kernenergie umzugehen ist? In irgendwelche Bergwerke werfen und vergessen kann ja keine ernsthafte Alternative für euch umsichtige, intelligente, objektiv gebildete Menschen sein. Die radioaktiven Abfälle haben eine Halbwertszeit von lächerlichen 126.000 Jahren, und dann ist erst die Hälfte weg. Was machen wir damit? Das frage ich den Techniker in euch. Bereits bei der Gründung der EURATOM in den '50ern war es ein Thema, dass man hier Müll verursachte, der auf unplanbare Zeit hinaus (die Herren haben damals in der Größenordung einer halben Million Jahre gerechnet) gefährlich sein würde. Ein wichtiges Gegenargument war damals, dass die Mescheit in der Geschichte schon immer dazu neigte Technologien zu vergessen und man niemals garantieren könne, dass die Menschen in 500 Jahren noch wissen würden, wie sie mit unserem Atommüll umzugehen hätten. Aber was interessiert uns das, da leben wir ja alle nicht mehr ;)  It's non of our concern. Abwälzung auf spätere Generationen hat schon immer gut geklappt.

Im übrigen möchte ich euch mal bitten, nicht immer nur die reinen Erzeugerkosten zu reduzieren, sondern, wie Tempus fordert, auch mal die Entsorgungskosten des Atommülls mit zu berücksichtigen. Dann sieht die Bilanz plötzlich ganz anders aus. Gut, diese Kosten haben die Erzeuger auf den Bund abgewälzt, damit der Strom billig bleibt. Kluger Schachzug.
Wusstet ihr im Übrigen, dass keine Versicherung bereit ist, die Gefahren der Erzeugung von Atomstrom zu versichern? Bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk wäre das der Overkill für sämtliche Versicherungsgesellschaften - keine könnte die entsprechenden Schäden bezahlen. Kein Atomkraftwerk in Deutschland ist versichert. Dafür müssten die Erzeugergesellschaften eigentlich entsprechende Rücklagen zurücklegen. Würden sie das tun, müsste der Atomstrom allerdings exorbitant teuer sein und würde sich nicht mehr rechnen. Darum gibt es für diesen Fall die Kollektivhaftung der Allgemeinheit - soll heißen: Schäden bei einem eventuellen Unfall/GAU werden aus der Steuerkasse gezahlt.  Was das im Falle eines Unfalles mit Tschernobyl-Ausmaßen zu berdeuten hat, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Wir erkaufen unseren billigen Strom, indem wir den Zusammenbruch des ganzen Staats- und Finanzsystems auf's Spiel setzen.

Und jetzt erzähl mir nochmal einer Atomstrom sei die einzige wirklich wirtschaftliche Alternative.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Froirizzin

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Atomkraft
« Antwort #32 am: 26. April 2006, 11:26:04 »
Am amüsantesten finde ich immer den Ausspruch der Atommafia, Atom"bomben" vom Schlage Tschernobyls und westliche Kraftwerke seien "nicht vergleichbar".  :grin:

Dabei sind sie in 2 Punkten sogar identisch (auf die auch Herr Silberschlag keine Antwort, nur ignorieren kennt): im produzierten Müll und im Risiko der Kontamination unglaublich großer Landmassen.

Zitat
   
Quelle: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/12/0,3672,3927692,00.html


Und auch in Deutschland ist ein Super-GAU wie in Tschernobyl laut Paulitz keinesfalls ausgeschlossen. Ein Atomunfall in dieser Größenordnung kann jederzeit wieder passieren, sagt der Atomenergie-Experte: "Risikostudien in aller Welt haben ergeben, dass Kernschmelzunfälle mit massiven Freisetzungen von Radioaktivität möglich sind. Und zwar überall und jeden Tag. Auch in Deutschland."


Schlechte Noten für die Deutschen

Das belegen auch Studien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Bei einem internationalen Vergleich von Atomkraftwerken kam heraus, dass die deutschen Atomkraftwerke bei einer Kernschmelze wesentlich größeren Gefahren ausgesetzt sind als Anlagen im Ausland. "Das liegt daran, dass hier mehr Wasserstoff bei der Kernschmelze entsteht und dass die deutschen Anlagen ein zentrales Sicherheitsdefizit haben: Sie haben alle eine Sicherheitshülle aus Stahl. Im Ausland ist meist Beton oder Stahlbeton üblich. Wir haben Stahl und dieser hält geringeren Druck aus und zerbricht im Notfall nach einer Wasserstoff-Explosion großflächig - und dann kommt es zu einer massiven Freisetzung von Radioaktivität", erklärt Paulitz.


Ich finds echt schnuckelig, dass die Atommafia auf der Kernkraft beharrt, obwohl sogar schon zwei explodiert sind: Harrisburg gab's nämlich auch !
http://www.umweltlexikon-online.de/fp/archiv/RUBsonstiges/Harrisburg.php
Belästigende Nachfragen bitte an meinen buckligen Gehilfen

Kilamar

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Atomkraft
« Antwort #33 am: 26. April 2006, 11:47:38 »
Wie zu erwarten wird das hier recht hitzig.

Zwei Punkte von mir.

Es wurde die Subventionierung von Kohle und regenerativen Formen der Stromerzeugung angesprochen. Man sollte aber hier bedenken das die BRD die Atomwirtschaft bis 1999 mit etwa 30 bis 60 Milliarden DM subventioniert hat (wohlgemerkt DM im Wert der damaligen Zeit, das wäre heute "etwas" mehr).
Genau kann man das nicht sagen, könnte auch etwas mehr sein, aber die Atomforschung begann zu einer Zeit als man es nicht für nötig hielt die Öffentlichkeit im Detail zu informieren. Die Tatsache das diese Forschung sicherheitstechnisch sensitiv ist macht den Informationsstand nicht besser.
Tatsache ist das die BRD über drei Jahrzehnte etwa 90% ihrer Mittel zur Energieforschung in die Atomtechnik gesteckt hat.


Zum Thema Restrisiko sei gesagt das diess niemand genau kennt. Dazu sind zu wenig AKWs in die Luft geflogen und sind die AKWs bautechnisch zu unterschiedlich.
Man nimmt an das das Restrisko sehr niedrig ist und das deckt sich auch mit unsere Erfahrung mit der Kernenergie.
Trotz dieses angenommen niedrigen Risikos ist es aber unmöglich sich gegen Unfälle wie Tschernobyl zu versichern oder Rücklagen zu bilden. Ein Unternehmen das alle Schäden, wie sie durch so einen Unfall entstehen, ersetzen müsste wäre pleite und hätte nur einen Bruchteil ersetzt, mal davon ab tote Menschen dann noch immer tot sind.
Es bleibt also ein Restschaden der von der Allgemeinheit getragen werden muss (Militär muss ausrücken, Menschen müssen mit Krankheiten leben etc.).

Das sind Kosten die nicht von der Atomwirtschaft getragen werden, sondern von uns allen.
Daher sollte eine Entscheidung für Atomwirtschaft ja/nein auch von allen getroffen werden, Einzelmeinungen zählen da wenig, es betrifft uns alle.
Auf Grund der Folgen eines Atomunfalls wäre es auch sinnvoll solche Entscheidungen  länderübergreifend zu treffen, das ist momentan aber utopisch. Jedenfalls gibt es in "näherer" Umgebung von uns noch genug AKW, einige davon auch recht unsicher (z.B Tschernobyl Typ).

Ich jedenfalls wäre unter bestimtmten Bedigungen dafür weiterhin AKW im begrenzten Maße zu betreiben. Diese Bedingungen sind aber momentan nicht gegeben, daher bin ich mit dem momentanen Ausstieg aus der Kernenergie durchaus zufrieden.

Kilamar

Darigaaz

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Atomkraft
« Antwort #34 am: 26. April 2006, 11:49:11 »
Atomkraft ist keine Lösung mehr. Das größte Zwischenlager hier in Deutschland ist zu einem Endlager verkommen, wo nun Fässer untersucht und ausgesondert werden müssen, die Korrosionsschäden aufweisen.

Die Problematik besteht für mich darin, daß Atomgegner meinen, mit sofortigem Abschalten wäre alles wieder schön grün und heile. Mitnichten. Man kann nicht aus dem Atomprogramm aussteigen, ohne Alternativen zu bieten bzw. diese zu fördern. Überall liest man von bahnbrechenden Erkenntnissen in Wissenschaft, was Umwelttechnologie anbelangt, allerdings bis diese marktfähig sind, vergehen noch einige Jahre, wegen Testläufen etc. Und die, welche schon bestehen werden nicht gefördert oder meiner Meinung nach nicht genug, um auf Atomkraft gänzlich verzichten zu können. Daß die geographischen Verhältnisse dazu noch Widrigkeiten erzeugen, ist dabei erstmal unerheblich.

Solange Öl fließt, wird sich daran auch nichts ändern. Solange der Strom noch billig ist, wird sich daran nichts ändern. Es geht wie immer ums Geld und Profit. Warum mit Risiko teuer investieren?

Das ist denke ich das Problem. Ich bin auch gegen Atomkraft, sie ist zu gefährlich auf lange Sicht, doch wird auch keine ausreichende Förderung für Alternativen betrieben, sodaß man weiterhin darauf angewiesen ist. Und selbst wenn die Kraftwerke abgeschaltet sind, ist der Müll immernoch da. Doch da der Mensch sich schlecht Zeitspannen vorstellen kann, die länger als ein paar jahre beinhalten, wird sich am status quo nichts ändern, erst dann, wenn es wirklich bedrohlich geworden ist, sprich, kein Öl, zuviel radioaktiver Müll, etc.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Atomkraft
« Antwort #35 am: 26. April 2006, 11:49:24 »
Atommüll aus verbrannten Brennstäben (dies sind in Deutschland soviel ich weiß 12t pro Jahr (was ein Bruchteil von dem ist was z.B. in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen jährlich produziert wird und nicht minder bedenklich ist) wird in stabilen geologischen Formationen (meist Salzstöcken) mehrere hundert Meter unter der Erdoberfläche endgelagert. Die Wissenschaft der Geologie ist heute weit genung um vorhersagen zu können, dass diese Formationen über Jahrtausende oder Jahrmillionen keine nennenswerten geologischen Veränderungen erfahren werden. Gänzlich ungelöst ist das Problem der Endlagerung nicht.
Uran ist übrigens Teil einer radioaktiven Zerfallsreihe, nach der Halbwertszeit ist das halbe Material nicht "weg" sondern in ein anderes Element übergegangen bis hin zum Blei. Dies wird Milliarden von Jahren dauern.

Zu Xiams Kostenargument: Ja die Endlagerung kostet Geld, trotzdem arbeiten Atomkraftwerke wirtschaftlich, die meisten Wind- und Solarkraftwerke hingegen nicht.
Dass Versicherungen AKW nicht versichern liegt sicher auch daran, dass der Schaden nicht zu quantifizieren ist, also ein unkalkulierbares Risiko für jede Gesellschaft darstellen würde.

Zitat
Am amüsantesten finde ich immer den Ausspruch der Atommafia, Atom"bomben" vom Schlage Tschernobyls und westliche Kraftwerke seien "nicht vergleichbar".  

Dabei sind sie in 2 Punkten sogar identisch (auf die auch Herr Silberschlag keine Antwort, nur ignorieren kennt): im produzierten Müll und im Risiko der Kontamination unglaublich großer Landmassen.


Da du ja selbst ein so fleißiger Verlinker bist , folge mal diesem Link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Tschernobyl
 
und lies dir den Abschnitt über die Bauart des Tschernobyl-Reaktors durch.

Das Risiko der Kontamination habe ich weder verschwiegen noch abgestritten und es ist auch für mich ein eindeutiges Kontra, ich kann aber ganz gut damit leben das in einem 200km Radius um meinen Wohnort gleich mehrere AKW stehen, wenn jemand anders denkt habe ich dafür Verständnis.
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Scurlock

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Atomkraft
« Antwort #36 am: 26. April 2006, 12:17:50 »
Zitat
Das Risiko der Kontamination habe ich weder verschwiegen noch abgestritten und es ist auch für mich ein eindeutiges Kontra, ich kann aber ganz gut damit leben das in einem 200km Radius um meinen Wohnort gleich mehrere AKW stehen, wenn jemand anders denkt habe ich dafür Verständnis.

Das liest sich aber im ersten Beitrag von Dir ganz anders:
Zitat
Die heutige Politik, sowohl in Österreich als auch in Deutschland, fährt einen betont atomkraftfeindlichen Kurs. Gerade dies stößt mir als überzeugten Atomkraftbefürworter sauer auf.
Die Politiker buckeln vor den Wählern und propagieren alternative Energien, wie Solar- und Windenenerige und das der Tatsache zum Trotz, dass diese Enerigeformen NIE den Energiebedarf decken werden. Darüber hinaus werden Unsummen in hoch defizitäre Anlagen gesteckt - ein energiepolitischer Irrweg, meiner Meinunng nach.

Gerade diese Form von Überheblichkeit gepaart mit Ignoranz, ist gerade immer wieder bei den Atomkraftbefürwortern zu finden:
Zitat
Atomkraft ist sicher ein Risiko, das gebe ich zu. Wenn sich auch die Technik verbessert hat, so hat sich der Mensch nicht verbessert. Ich persönlich wäre bereit das Risiko einzugehen.

Es geht bei der Nutzung der Atomkraft eben nicht um die eigenen persönlichen Risiken, sondern um das Risiko, das für die Allgemeinheit besteht. Da haben halt die Interessen einzelner zurückzustehen und da interessiert es eben nicht, ob Du selbst sogar in einem Reaktor übernachten würdest, um zu zeigen wie harmlos die Technik ist.
Insofern halte ich es für unverantwortlich, wie sich die Atomlobby insbesondere hier in Deutschland gegen das Allgemeinwohl stellt.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Atomkraft
« Antwort #37 am: 26. April 2006, 12:36:19 »
Zitat
Es geht bei der Nutzung der Atomkraft eben nicht um die eigenen persönlichen Risiken, sondern um das Risiko, das für die Allgemeinheit besteht. Da haben halt die Interessen einzelner zurückzustehen und da interessiert es eben nicht, ob Du selbst sogar in einem Reaktor übernachten würdest, um zu zeigen wie harmlos die Technik ist.


Aber profitiert die Gesellschaft nicht auch als Ganzes von der Nutzung der Atomenerige? Ist eine günstige Energierversorgung nicht im Interesse de Allgemeinheit?

Freilich, gegen AKW zu wettern und deren Betreiber und Befürworter als arrogant, egoistisch und die bösesten Menschen überhaupt zu bezeichnen ist einfach. Aber wären all jene, die dies tun auch bereit weniger Energie zu konsumieren und signifikant mehr dafür zu bezahlen? Ich glaube nicht.
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Lich

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Atomkraft
« Antwort #38 am: 26. April 2006, 13:05:50 »
Dann will ich Mervin hier mal unterstützen.

Die Kernkraft ist auf absehbare Zeit die einzig mögliche Energieform. Alles andere ist Popularismus.  

Schnell gesagt:
- Kohle/Gas: Versaut die Umwelt und das Klima
- Alternative Energien: werden bisher bereits optimal genutzt, Atomausstieg wird
keine Zusatzförderung oder Forschungsleistungen bringen.
- Angrenzende Länder wie Frankreich werden nicht auf Kernenergie verzichten

- Kernkraft macht im Moment in Deutschland 30% des Energiebedarfes aus. Der Energiebedarf wird noch steigen, dann darf jeder seinen Computer daheim mit Lagerfeuer betreiben  :D
Liches are cold, scheming creatures that hunger for ever
greater power, long-forgotten knowledge, and the most terrible of arcane secrets. (MM 4Ed)
-4E is D&D for people who don't like D&D /A4L-Member

Serath

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Atomkraft
« Antwort #39 am: 26. April 2006, 13:28:31 »
Zitat von: "Lich"
Dann will ich Mervin hier mal unterstützen.

Die Kernkraft ist auf absehbare Zeit die einzig mögliche Energieform. Alles andere ist Popularismus.


Nein, was du hier von dir gibst ist Popularismus. :roll:

Zitat
Schnell gesagt:
- Kohle/Gas: Versaut die Umwelt und das Klima


Aha und radioaktiver Müll etwas nicht oder eine Kernschmelze?

Zitat
- Alternative Energien: werden bisher bereits optimal genutzt, Atomausstieg wird
keine Zusatzförderung oder Forschungsleistungen bringen.


Das glaubst du doch selbst nicht. Meinst du im ernst die AKW-Betreiben investieren mit vollen Einsatz in die Erforschung neuer Technologien, solange sie ihre AKWs noch Jahrzehnte betreiben dürfen?

Zitat
- Angrenzende Länder wie Frankreich werden nicht auf Kernenergie verzichten


Gerade deswegen sollte man mit gutem Beisiel vorangehen und den Ländern zeigen, dass es auch andere Wege gibt. Oder machst du etwa nur Sachen, die alle machen?

Zitat
- Kernkraft macht im Moment in Deutschland 30% des Energiebedarfes aus. Der Energiebedarf wird noch steigen, dann darf jeder seinen Computer daheim mit Lagerfeuer betreiben  :D


Das der Energiebedarf steigt ist wieder ein anderes Thema, das tut er nämlich auch wenn man weiter auf Atomstromsetzt. Deswegen sollte man natürlich parallel zur Umrüstung auf regenerative Energiequellen auch Energie sparen.

Und wie war das nochmal mit Popularismus? *auf die Lagerfeuer schiel*

Atomkraft
« Antwort #40 am: 26. April 2006, 13:29:54 »
Bevor mir jemand einen Strick daraus dreht: Atomkraft produziert indirekt sehr wohl CO2 in gößeren Mengen, nämlich bei der Anreicherung des  Urans, die sehr energieintensiv ist. Der CO2-Ausstoß ist also nicht null.

Zitat
Die Kernkraft ist auf absehbare Zeit die einzig mögliche Energieform. Alles andere ist Popularismus.


Und genau dieser Populismus stört mich. Dass die Politik die  Wünsche der Bevölkerung respektiert muss natürlich so sein. Mit pro Atomkraft ist heute keine Wahl zu gewinnen. Wenn die Zwentendorf-Abstimmung (http://www.zwentendorf.at/tourismus/8.htm)heute stattfinden würde, wäre der NEIN- Anteil wohl wesentlich höher. Aber nicht weil die Gefahren der Atomkraft gestiegen sind, sondern weil alle politischen Lager auf den Anti-Atomkraft-Zug aufgesprungen sind und diesen Kurs seit nun seit fast 30 Jahren verfolgen. In meiner schulischen Laufbahn war die Bildung in Österreich sehr stark von diesem Kurs beeinflusst. Temelin und Mochovce, die in regelmäßigen Abständen für Schlagzeilen sorgten, haben ihr übriges getan.
Seit anfang der 90er sind alternative Energien in aller Munde. Die Versprechungen der Politik sind groß - zu groß.  Man hört von diveresen Biokraftwerken, und Solar-/Windanlagen und man hört vom Wachstum dieser Branche. Was verschwiegen wird ist, dass auch dieses Wachstum Grenzen hat. Es findet eine bewußte Fehlinformierung statt. DAS ist es was mich an der ganzen Geschichte so stört

Gruß Mervin
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Froirizzin

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Atomkraft
« Antwort #41 am: 26. April 2006, 13:32:17 »
Heutige Windräder sind ca. 300% effektiver als die von vor 10 Jahren, es gibt flexible Sollarzrellenbänder, die sich supereinfach verlegen lassen, Tidenhubkraftwerke und Unterwasserrotoren, die Meeresströmungen ausnutzen, sind gerade mal angedacht.

Kernenergie leuchtet so wenig ein wie das Klammern an Öl. Leider ist beides systembedingt; denn Atomkraft ist billig, und Öl ist es auch, also gibts hier den meisten Profit.
Was wohl das einzig gültige Argument ist.
Belästigende Nachfragen bitte an meinen buckligen Gehilfen

Atomkraft
« Antwort #42 am: 26. April 2006, 13:37:22 »
Zitat
Kernenergie leuchtet so wenig ein wie das Klammern an Öl. Leider ist beides systembedingt; denn Atomkraft ist billig, und Öl ist es auch, also gibts hier den meisten Profit.
Was wohl das einzig gültige Argument ist.


Jep, das ist unsere Welt. So funktioniert unsere Wirtschaft. Und auch du profitierst davon. Oder sitzt du nicht gerade vor deinem neuen Computer in deinen Designer-Klamotten und isst dein Schnitzelbrötchen?
Beiß niemals in die Hand, die dich füttert.
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Serath

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Atomkraft
« Antwort #43 am: 26. April 2006, 13:44:12 »
Haben wir nicht schon geklärt, dass Atomkraft eigentlich auch gar nicht so billig ist, wie hier immer behauptet wird?

Lethreon

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Atomkraft
« Antwort #44 am: 26. April 2006, 13:45:50 »
Zitat von: "Serath"
Haben wir nicht schon geklärt, dass Atomkraft eigentlich auch gar nicht so billig ist, wie hier immer behauptet wird?


Wer wird sich denn mit solch unwichtigen Nebensächlichkeiten aufhalten  :roll:
Please, step away from the meat.

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