Und AOS: ALLE mir bekannten Studien halten die Reittherapie für nutzlos; ein Nutzen ist zumindest wissenschaftlich nicht nachzuweisen.
Placebos sind nutzlos, dennoch können sie helfen.
Auch wenn es warscheinlich schwer zusammen zu bekommen ist, bin ich nicht der Meinung, dass man bei allem immer einen eindeutigen (greifbaren) Nutzen nachweisen muss. Wenn es dem Menschen hilft ist es gut.
Bezüglich der Fördergelder der Reit/Hippotherapie kenne ich mich nicht aus, ich kenne nur Selbstzahler. Ich würde es allerdings durchaus für gut befinden, wenn der Staat es bezuschusst.
Wo liegt der wissenschaftliche Nachweis in Musikunterricht? In Bastelunterricht?
Worauf wurde in den Studien geachtet? Auf eine Wunderheilung von Körper und Psyche? Oder reicht es, wenn man Physiotherapie auf dem Pferd ausüben kann und das Kind glücklich ist?
Welcher Nutzen ist von wissenschaftlicher Seite nachgewiesen, wenn (behinderte) Kinder Kontakt mit Tieren hat? Ist da was nachgewiesen?
Oder mal auf total unwissenschaftlicher Ebene: Hast du mal behinderte Kinder mit Tieren spielen sehen? Mit einem Hund, mit einem Pferd - relativ egal.
Und nein, nicht jedes Kind in Deutschland hat das Glück, dass es am Land lebt wo der Kontakt zu Tieren normal ist. Viele müssen das teuer bezahlen - manchmal ist es sogar besser, da der Hund nicht als Spielzeug für das Kind herhalten sollte, weil die Eltern von Tieren keine Ahnung haben, aber sie denken das lebendige Spielzeug täte ihrem Kind gut.
Weiter: Ist dir bewusst, dass Reiten mit zu den gesündesten Sportarten gehört? Die Eigenbewegung des Pferdes mobilisiert die menschliche Hüfte. Die Walk-Bewegung des Pferdes ähnelt der Gehbewegung des Menschen. Wenn also Mobilisationsprobleme bestehen, können diese darüber unterstützt werden.
Um sich in engen Wendungen auf dem Pferd zu halten, muss sich an vielen Stellen die Wirbelsäule aufrichten - das geschieht oft unbewusst. Weiter wird grundsätzlich das Balancegefühl geschult. Mitschwingen von Bewegungen, Einlassen, Fühlen.
Klar, das bekommste alles auch anders hin. Warscheinlich teilweise genauso gut. Nur der Therapeutische Effekt von dem Tier an sich ist groß. Und darüber sollte es auch genug wissenschaftliche Studien geben, die das belegen.
@Hautlappen
Reittherapie ist sinnlos, wenn man kein geschultes Personal (Mensch und Pferd) hat. Wenn man einen wirklichen Nutzen haben möchte, braucht man eine Person mit Hippotherapieschein (meines Wissens nach benötigt man eine Physiotherapeutische Vorbildung oder ein Equivalent). Dann brauchst du einen guten Longenführer (idealerweise mit Longierscheinen, besonders für Doppellonge). Und ein gut ausgebildetes Pferd, das problemlos Schritte verlängern und verkürzen kann, übertreten kann etc.
Dann wird das Spielchen aber teuer, dafür sehr effektiv. Alles darunter ist dagegen Mist. Ein Kind ein bisschen auf einem Pferd rumschaukeln lassen hat einen ähnlichen Effekt wie es mit einem Hund spielen zu lassen - dann doch lieber ins Tierheim und eine Runde mit dem Wuffi spazieren gehen. Ist günstiger und man tut dem Tier einen großen Gefallen.