Servus!
Nun, scheint ja derzeit ein ziemlicher Hype um dieses Buch und den nun herausgekommenen Film gemacht zu werden. Vorneweg: Ich habe nur das Buch gelesen und den Film nicht gesehen, weil wenn es um den Film ging, hätte ich den Filmethread genutzt, um nachzufragen und um Meinungen zu erfragen.
Nun, zunächst zum Buch: Ich fand es eigentlich rundum spannend und gut geschrieben (auch wenn der Beginn zu sehr an "Illuminati" erinnerte) und habe es mit einem durchaus wachsenden Interesse gelesen; wie übrigens auch andere Bücher von Dan Brown (eben "Illuminati" oder bspw. "Meteor"). Nur: Also so richtig im ultimativen Blockbuster-Style hat es mich nun auch nicht vom Hocker gehauen. Sicher, es ist spannend und einigermaßen flüssig geschrieben, aber so übermäßig revolutionär war es doch irgendwie auch nicht. Ich meine, die Thesen, wonach Jesus verheiratet war, nicht am Kreuz, sondern in Indien starb oder die katholische Kirche alles nur zu ihren Gunsten im Rahmen eines "männerdominierten Kultes" umzuschreiben versucht und Opus Dei eine zumindest fragwürdige Organisation von erzkatholischen Hardlinern ist, sind ja eigentlich dem durchschnittlich interessierten Menschen geläufig und nicht wirklich neu. Auch sind die Legenden um Da Vincis Mona Lisa oder das Abendmahlgemälde auch bekannt; zwar nicht unbedingt jemandem, der sich nicht auskennt, aber jederman der öfter mal Google nutzt oder sich im Rahmen des geplanten Filmstarts informiert, dürfte rasch auf die Theorien stoßen.
Der zweite Punkt betrifft den allgemeinen Umgang mit dem Buch und dem daraus entstandenen Film. Heute habe ich mitbekommen, dass der Film u. a. in Thailand, Weißrussland und den Philippinen aus dem Programm genommen werden soll, bzw. es zu Protesten kam. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es sich hier um gezielt von der Kirche oder den Kirchenführern vor Ort inszenierte Aktionen handelt oder ob den nun wirklich Katholiken dieses Werk derart blasphemisch finden. Wie seht ihr das? Ich persönlich würde es nicht als besonders schlimm finden, wenn Jesus nun wirklich vom Kreuz gerettet worden wäre und nach Indien hätte fliehen können. Auch glaubt doch wohl kaum jemand, der halbwegs rational denkt und etwas von physikalisch-chemisch-biologischen Grundsätzen versteht, dass die Himmelfahrt so stattgefunden hat, wie man sie kennt. Gut, ich bin Protestant, von daher kann ich es mir erlauben, die Sache lockerer zu sehen (und das tue ich auch), aber ich verstehe deshalb die Reaktionen noch lange nicht.
Und wieso sollte Jesus, der durchaus markant aussehende, sportliche Sozialrevolutionär der Antike, nicht auch eine Frau oder gar Nachwuchs im eigentlichen Sinne gehabt haben? Würde ihn ja eher sympathisch machen...
Abgesehen davon: Dan Browns Buch ist sicherlich spannend, aber ich würde jetzt sagen, dass es Bücher von Grisham, Ludlum oder John le Carré gibt, die doch deutlich spannender sind und sich auch besser lesen lassen. Insofern verstehe ich die Aufregung noch weniger.
Was meint ihr?
Danke für die Meinungen.
Gruß. Horustep.