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Autor Thema: Logische Schwächen bei D&D  (Gelesen 23680 mal)

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Belwar

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Logische Schwächen bei D&D
« am: 24. Mai 2006, 11:53:55 »
Hi,

in diesem Beitrag soll es um logische Schwächen in D&D gehen, nicht um Realismusfragen.
Welche Erfahrungen habt ihr mit logischen Schwächen gemacht, bzw. welche sind euch bei D&D aufgefallen?

Ich fang mal an:
Ein Mensch(dex10) schwer beladen rennt mit sagenhaften 18m pro Runde an einem vorbei, diesen nun mit einer Fernkampfwaffe zu treffen würde einen Angriffwurf gegen 12 erfordern (RK=10; Angriffswurf =-2 wegen rennen).
Und nun eilt noch ein Mensch-Barbar (Dex10) mit 24m pro Runde an einem vorbei, dieser ist obwohl er schneller ist leichter zu treffen. Angriffswurf gegen 10.
Diese Beispiel lässt sich noch stärker verdeutlichen in dem man Raschen Rückzug auf den Barbaren legt. Somit könnte dieser nun mit 42m pro Runde an einem Vorbei eilen und wäre noch immer leichter zu treffen, als das "Humpelbein".

Wie gesagt es geht nicht um Realismus.
Ein Beispiel für Realismus ist, dass ein Mensch Barbar Stufe 1 mit dem Rennen-Talent den Weltrekord für 400m+ Sprint aufstellen würde. Nimmt er jetzt noch das Talent Fleet of  Foot (PdtF) kommt er mit einer Kon von min 11 auf auf 800m in 64 Sekunde, damit ist er fast 60% schneller als der Weltrekordhalter.

Sicherlich sind die Grenzen zwischen Logik und Realsimus fließend. So ist die Tatsache, dass man die selbe Strecke in gleicher Zeit rennen kann unabhängig davon ob ich die Luft anhalte oder nicht. Dies ist sowohl unlogisch als auch unrealistisch.

Gruß Belwar

Darigaaz

  • Mitglied
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #1 am: 24. Mai 2006, 11:58:21 »
Ein Ork mit STR-20 und CHA-6 kann schlechter einschüchtern, als Charakter mit CHA 20 und STR-6.

Also wenn mir im Kampf vor der Nase nen Baum mit bloßer Muskelkraft rausgerissen würde, würde ich genauso Angst bekommen, als wenn mich jemand rein durch sein Auftreten und Person verängstigen würde, und kann nicht sogar extreme Häßlichkeit oder Deformation absolut einschüchternd wirken?
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Belwar

  • Mitglied
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #2 am: 24. Mai 2006, 12:09:50 »
hi,

Betreff STR/CHR Einschüchtern
Das stimmt, aber gab es da mal nicht von WotC ein Optionalregel die besagte, dass man auch den Str-Modifikator verwenden kann wenn es der Situation entspricht.
Ich glaube im S&F stand die.

Ach ja, wenn man auf solche Swächen stößt und es sich anbietet kann man ja auch gleich einen Lösungsvorschlag(siehe oben) machen. Man sollte vielleicht bloß zu sehen der er nicht über das Ziel hinausschießt.

Gruß Belwar

Kilamar

  • Mitglied
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #3 am: 24. Mai 2006, 12:17:13 »
Die Regeln sind eine Vereinfachung, deswegen kann nicht alles Sinn machen.

Ein Schatten ist z.B nur eine Abbildung etwas anderen. Durch diese Vereinfachung kann ein Schatten das Abbild verschiedener Objekte sein. Ob sich nun ein Mensch in die Sonne stellt oder eine Pappfigur eines Menschen, beide werfen den gleichen Schatten. Das könnte man auch unlogisch nennen, ergibt sich aber schlüssig aus der Vereinfachung der Wirklichkeit.

D&D funktioniert nach demselben Prinzip. Da wir, die Beobachter, aber nicht nach D&D Regeln funktionieren, kommt uns das ein wenig komisch vor.

Kilamar

Zechi

  • Globaler Moderator
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #4 am: 24. Mai 2006, 12:21:28 »
Ehrlich gesagt sollte man sich darüber keine Gedanken machen. Das sind meistens eh nur konstruierte Situationen oder sehr seltene Fälle.

Die Run Action kommt meiner Erfahrung nach z.B. extrem selten zur Anwendung (wg. der graden Linie). Wo steht außerdem, dass man einen -2 Malus hinnimmt wenn der Gegner läuft?

Wenn wirklich etwas völlig unlogisch erscheint, muss man als SL das einfach ad hoc ändern oder irgendwie ausgleichen.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Munin

  • Gast
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #5 am: 24. Mai 2006, 12:25:17 »
Zitat von: "Darigaaz"
Ein Ork mit STR-20 und CHA-6 kann schlechter einschüchtern, als Charakter mit CHA 20 und STR-6.

Also wenn mir im Kampf vor der Nase nen Baum mit bloßer Muskelkraft rausgerissen würde, würde ich genauso Angst bekommen, als wenn mich jemand rein durch sein Auftreten und Person verängstigen würde, und kann nicht sogar extreme Häßlichkeit oder Deformation absolut einschüchternd wirken?


CHA passt schon. Die Situation, wo man sich breitschultrig vor dem Gegner aufbaut und ihm seine Muskeln vorführt ist nämlich nur ein Aspekt von Einschüchtern. Aber es fallen auch solche Dinge wie z.B Erpressung darunter. Stellt dir z.B. mal die Situation vor, jemand hat die Prinzessin entführt, steht nun vor dem König und fordert, dass ein bestimmter Gefangener freigelassen wird. Da macht Stärke keinen Sinn, weil der König 10 hochstufige Wachen um sich hat und sich über körperliche Gewalt keine Sorgen machen muss. Hässlichkeit nutzt einem dabei genauso wenig. Stattdessen muss man, damit er nachgibt, halt glaubhaft machen, dass man es ernst meint und er keine andere Wahl hat. Und das läuft dann eindeutig über Charisma.

Ansonsten: vertrau auf Wizards. Irgendwo in den 10000 Regelbüchern gibt es garantiert ein Talent, dass dir Einschüchtern auf Stärke umlegt.

Tempus Fugit

  • Mitglied
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #6 am: 24. Mai 2006, 12:59:08 »
Wenn es dunkel ist sind Assasinen leichter zu bekämpfen als im Sonnenlicht.

Ein Level 17+ Zauberer ist unendlich reich (Genesis).

Wenn du einen Balor entwaffnest, dann ist er kein Balor mehr.

Demilichs in einem AF haben angeblich immer noch ein CR von über 20.

Wenn man unter 0 TP kommt, dann fällt man nicht um.

Wee Jas Kleriker mit neutraler Gesinnung können Untote beeindrucken, wodurch sie böse werden.

Drizzt Do'Urden hat einen Kampf gegen einen Frostriesen gewonnen.

Elminster wird als gefährlich angesehen.

Ein Level 20 kann nackt fast 20 Sekunden in Lava baden.

Selbiger Barbar kann 3 mal von einer 5 km hohen Klippe springen. Nacheinander.

Ein hochstufiger Schurke kann seine Unterhose klauen ohne es zu bemerken.

Selbiger Schurke kann in sein eigenes Rektum kriechen.

Reicht das erstmal?
Übermensch, weil Rollenspieler

Munin

  • Gast
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #7 am: 24. Mai 2006, 13:16:28 »
Zitat von: "Tempus Fugit"

Reicht das erstmal?


Die Hälfte davon sind ja wieder Realismusfragen. Die wurden zum Glück vom Threadersteller ausgeschlossen (sonst würden das wieder minimum 20 Seiten sinnlose Diskussion werden).

Zitat von: "Belwar"

in diesem Beitrag soll es um logische Schwächen in D&D gehen, nicht um Realismusfragen.

Tempus Fugit

  • Mitglied
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #8 am: 24. Mai 2006, 13:20:26 »
Das trifft nur auf den Barbaren zu.

Den Rest würde ich durchaus als
Zitat von: "Belwar"
logische Schwächen in D&D

ansehen.

Davon ab müßtest du das ja dann auch beim Einschüchtern so sehen.
Übermensch, weil Rollenspieler

Sword of Cyric

  • Mitglied
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #9 am: 24. Mai 2006, 13:28:00 »
Zitat von: "Darigaaz"
Ein Ork mit STR-20 und CHA-6 kann schlechter einschüchtern, als Charakter mit CHA 20 und STR-6.

Also wenn mir im Kampf vor der Nase nen Baum mit bloßer Muskelkraft rausgerissen würde, würde ich genauso Angst bekommen, als wenn mich jemand rein durch sein Auftreten und Person verängstigen würde, und kann nicht sogar extreme Häßlichkeit oder Deformation absolut einschüchternd wirken?

Naja, einschüchtern ist nur ängstigen, sondern dabei auch ein gewisses Ziel zu erreichen. Der Ork schafft es vielleicht dich in einen sabbernden, heulenden haufen Elend zu verwandeln, der ängstlich unterm tisch kauert, aber der andere schafft es dich so einzuschüchtern das du das tusts was er von dir will (und dazu noch mental in der Lage bist)

Ein Thread Logikfehler in D&D aufzuzählen ist sinnlos, weil er quasi unendlich lang wäre.

Cure Light Wounds bringt nen Bauern vom Rande des Todes zu voller Gesundheit, aber heilt nur nen leichten Kratzer an nem highlevel Barbar.

Ich kann mit nem Papieranzug in Drachenfeuer stehen und der verbrennt nicht

Ein 20 Kilo Halbling kann mit Powerattack vom Schwanz eines 20 Tonnen Drachen getroffen werden und bewegt sich dabei keinen cm von der Stelle

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Dude, don't taunt the god-killing abomination.

Munin

  • Gast
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #10 am: 24. Mai 2006, 13:29:18 »
Zitat von: "Tempus Fugit"
Das trifft nur auf den Barbaren zu.
.

Den Schurken würde ich da auf jeden fall auch mit reinzählen (auch, wenn das mit dem Rektum wahrscheinlich nur ein Witz sein sollte).
Zitat von: "Tempus Fugit"

Davon ab müßtest du das ja dann auch beim Einschüchtern so sehen.

Ertappt.  :(  Da wollte ich einfach nur meinen Senf dazugeben.

Darastin

  • Mitglied
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #11 am: 24. Mai 2006, 13:37:07 »
Die Beispiele mit Drizzt und Elminster sind unangebracht; zu AD&D-Zeiten war das durchaus zutreffend. Nun wurden die Regeln, mit denen man diese Charakterkonzepte am Besten umsetzen kann, aber erst nach dem FRCS eingeführt.

Was ich persönlich unlogisch finde ist die Definition von Trefferpunkten einerseits und die Mechanismen der Heilung andererseits. Siehe Sword of Cyrics Beispiel (er war leider schneller als ich..). Lösungsansätze dafür kenne ich zwar, aber in Sachen Spielbarkeit ist das bestehende System wohl besser.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Darigaaz

  • Mitglied
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #12 am: 24. Mai 2006, 13:57:48 »
Zitat von: "Belwar"
hi,

Betreff STR/CHR Einschüchtern
Das stimmt, aber gab es da mal nicht von WotC ein Optionalregel die besagte, dass man auch den Str-Modifikator verwenden kann wenn es der Situation entspricht.
Ich glaube im S&F stand die.

Ach ja, wenn man auf solche Swächen stößt und es sich anbietet kann man ja auch gleich einen Lösungsvorschlag(siehe oben) machen. Man sollte vielleicht bloß zu sehen der er nicht über das Ziel hinausschießt.

Gruß Belwar


Ich nutze genau diese Regel.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Belwar

  • Mitglied
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #13 am: 24. Mai 2006, 14:02:49 »
Hi,

Zitat von: "Zechi"
Wo steht außerdem, dass man einen -2 Malus hinnimmt wenn der Gegner läuft?

Das müsste im SHB stehen, hab es jetzt aber nicht vor mir liegen.

Die Sache mit CHR/STR-Einschüchtern lässt sich mittels der Optionalregel klären, falls denn Str. in einer Situation angebrachter sein sollte. Die Sache das Stärke laut den "reinen" Grundregeln keine Anwendung findet, ist insofern unlogisch, dass es bestimmte Fälle einfach unberüchsichtig lässt.
Im SLHB gibt es glaub ich auch ein Kapitel in dem es darum geht, dass in bestimmten Situation der Attributsbezug von Rettungs/Fertigkeitswürfen angepasst werden kann.

Zum Fallschaden: Der istz insofern logisch, das er mit steigender Höhe zunimmt, auch wenn die Schadensart/menge unrealistisch ist.
D&D muss ja auch nicht "komplett" realistisch sein, es ist völlig okay wenn jemand die Weltrekordhalter von heute abhängt aber muss das so einfach sein?

Wo steht der Zauber Genesis?
Zitat von: "Tempus Fugit"
Demilichs in einem AF haben angeblich immer noch ein CR von über 20.

Da der HG bzw. BS kann ja je nach Situation angepasst werden, außerdem währe das ja ein eher ein Problem der Metaebene.

Zitat von: "Tempus Fugit"
Wenn man unter 0 TP kommt, dann fällt man nicht um.

Bei uns war das bis immer so, das jeder der unter 0TP bzw. bewußtlos auch auf dem Boden lag. *Hausregelalarm* ;)

Zitat von: "Sword of Cyric"
Ein 20 Kilo Halbling kann mit Powerattack vom Schwanz eines 20 Tonnen Drachen getroffen werden und bewegt sich dabei keinen cm von der Stelle

Nun wenn der Drache von oben nach untern haut dann ist das sicher nachvollziehbar, ansonsten könnte der Drache ja noch Talente wie Awesome Blow, oder andere Talente(Siehe RoS) einsetzen. Tja Halblinge wegschubsen will gelernt sein. ;)

Tja, das Heilzauber Problem würde sich wohl nur lösen lassen wenn man so eine Art LP/AP-System, wie es im UA vorgeschlagen wird, verwendet.
Gibt man den Zauber prozentuale Auswirkungen so 10%-15% pro Grad dann, dann bringen sie auch niedrigen Stufen fast nichts und auf hohen Stufen um so mehr.

Gruß Belwar

Sword of Cyric

  • Mitglied
Logische Schwächen bei D&D
« Antwort #14 am: 24. Mai 2006, 14:02:56 »
Zitat von: "Darastin"
Was ich persönlich unlogisch finde ist die Definition von Trefferpunkten einerseits und die Mechanismen der Heilung andererseits.

Bei Angriffen genauso. Heißt ja eigentlich das ein Angriffswurf nicht genau einem Angriff entspricht, sondern lediglich der Chance das einer der Schläge/Finten/Paraden die kontinuierlich ausgetauscht werden Schaden verursache. Nur wieso braucht dann jeder Angriffswurf mit Fernwaffen eine Munitionseinheit?
Dude, don't taunt the god-killing abomination.

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