Das mit der vermeintlichen Unprofessionalität soll jetzt nicht böse oder falsch verstanden werden. Es ist nur so, dass bei diesem "Der schafft den Save jetzt einfach mal!"-Argument bei mir ein wenig die Scheuklappen hochgehen, weil ich das auf den Tod nicht ausstehen kann. Kann aber auch sein, dass ich da auch ein wenig ein gebranntes Kind bin und deshalb so (übermäßig) genervt reagiere. In einer früheren Gruppe hatte ich Leute (einer DM, einer Spieler), die haben sich ständig gegenseitig beschissen (kurz: Spieler merkt, dass DM schummelt und schummelt dann prompt zurück, z. B. bei Initiativen oder eben Saves). Und das war mir nur noch zuwider. Naja, die Gruppe gibt es auch nicht mehr...
Wegen der Abenteuer: Ich vermeide es eben den Obermotz bereits zu Beginn allzu offensichtlich den Spielern zu präsentieren. Ich versuche immer, den wahren Drahtzieher so lange wie möglich vor den Spielern zu verbergen und lege auch absichtlich falsche Fährten. Ausnahme ist ein derzeit laufende Kampagne, wo die Spieler den Obermotz einmal kurz (am dritten Abend) aus der Ferne gesehen haben. Allerdings wussten sie nicht 100%-tig, dass es der Hauptgegner war und haben sich zurückgehalten (auch, weil der Endgegner in Begleitung eines schwarzen Drachen und einiger Leibwachen war). Insofern: Die Chance, bei mir durch Zufall den Endgegner zu stellen, ist äußerst gering. Bzw. man kann es versuchen, was aber ein enormes Risiko bedeuten würde.
Und wenn es eben schief läuft und die Spieler in vorzeitig ausschalten, dann muss ich eben improvisieren und versuchen, irgendwie den Bogen zu kriegen. Bisher ist es mir nur ein einziges Mal passiert (da habe ich selbst gepennt), dass mir die Spieler doch glatt einen der Endgegner weggeschnetzelt haben. War bitter, aber ich habe es geschafft, dennoch einen guten und spannenden Abend, wenngleich auch mit einigen improvisierten Stellen, zu meistern. Und dieser Sachverhalt ist auch schon einige Jahre her und seitdem ist mir nichts mehr derartiges passiert.
Und: Würfelglück und Würfelpech sind immer eine bestimmende Komponente. Ich habe wegen mancher Würfelergebnisse fast schon in den Teppich gebissen. Z. B. stürmte einmal ein mittlerer Endgegner (Obermotz eines Subquests) voll gepowert auf die Gruppe zu und ich hatte richtig Lust auf diesen Fight - und dann würfelt der Depp beim ersten Angriff eben eine "1". Hat mich tierisch genervt, vor allem weil der Gegner dann ohne größeren Schaden auszuteilen zusammengeschlagen worden ist. Aber ich habe die "1" dennoch gelten lassen und habe mich nicht dazu verleiten lassen, es mir eben als "Fehlschlag", etc. hinzubiegen. Weil: Genauso wie die Spieler "1" oder eben "20" würfeln und somit auf Gedeih und Verderb dem Glück des Würfels unterliegen, gilt dies auch für NPC oder Monster, die ich steuere. Ich lege hier den gleichen Maßstab an Fairness an. Und bislang lief es so gut...
Gruß. Horustep.