Horustep, es ist nicht so, dass die Polizei in Hamburg vor schwarz-Schill den Schwarzafrikanern beim dealen zugeschaut und nichts getan hätte. Die haben das Drogenproblem bekämpft (von dem ich übrigens nicht glaube, dass es so viel schlimmer war wie in anderen Ballungsgebieten auch, aber das sei mal dahingestellt). Aber sie haben eben auch ganz bewusst die kleinen Drogenabhängigen an bestimmten Orten geduldet, damit sie die Szene beobachten konnten. Denn den kleinen Abhängigen zu belangen, das war nur nebensächlich, der ist im Grunde selbst Opfer.
Dann kommt eine konservative Regierung und sagt sich, wie Zechi oben ganz richtig schreibt, "los werden wir die Drogenszene sowiso nicht, wir wollen aber auch nicht, dass der Besucher Hamburgs die Drogenabhängigen zu sehen bekommt, dann lässt er vielleicht nicht so viel Geld bei uns. Wenn wir schon keine saubere Stadt haben, dann soll sie aber wenigstens oberflächlich sauber aussehen." Also löst man mit massiver Polizeipräsenz die Szene an den bekannten Orten auf. Gelöst ist das Problem dadurch nicht, eher verschlimmert, denn jetzt hat die Polizei es noch viel schwerer effektiv gegen Drogenkriminalität vorzugehen. Das ist wie bei NPD und Verfassungsschutz. Da sagt man sich auch, dass man die durchaus die Handhabe hätte, diese rechtsextreme Partei zu verbieten. Man tut es aber ganz bewusst nicht, weil die dann in den Untergrund abwandern und dort aktiv bleiben würde, wo man nur noch ganz schwer an sie ran kommt.
Das oben beschriegene Vorgehen des neuen Hamburger Senates nenne ich übrigens Kosmetik, und die betreiben konservative Regierungen leider nur zu gerne denn in deren Kreisen reicht es oft schon, den Schein zu wahren bzw. ein Großteil derer Wähler sind schon zufrieden, wenn ihre kleine Welt heil aussieht.