Es war klar, dass eine vierte Edition nicht mehr weit ist, man braucht sich nur die Art Bücher anschauen, die WotC in letzter Zeit veröffentlicht hat, bei denen es sich größten Teils um Dinge handelt, die niemand wirklich braucht (was nicht heißen soll, dass sie alle schlecht wären, sie sind nur einfach zum Spielen alles andere als notwendig und eigentlich verzichtbar). Die Entwicklung überrascht mich nicht, WotC ist ja kein Wohlfahrtsverein, insofern ist es nur logisch, dass sie den Bereich von D&D besonders stark ausbauen wollen, der die größten Gewinne bringt (d.h. Miniaturen). Es bleibt abzuwarten, ob das eine gute Entscheidung ist, da ich zu behaupten wage, dass ein Großteil des Mini-Umsatzes von "normalen" P&P-Spielern gemacht wird und nicht von Skirmish-Anhängern. Wenn es blöd läuft könnte WotC einen Teil dieser Spieler mit dem neuen Konzept vergraulen.
Zum Thema d20: Die Idee hinter dem d20-System ist mausetot. Wenn man sich mal anschaut, was das anfangs für ein Hype war, und wie viele Verlage jetzt noch d20 Produkte veröffentlichen, wird schnell klar, dass da eine gewaltige Blase geplatzt ist. Mir fallen spontan nur drei Verlage ein, die noch regelmäßig neues d20-Material veröffentlichen - Goodman Games, Necromancer Games und Green Ronin (wobei sich letztere immer mehr von d20 distanzieren und stattdessen ihr eigenes True20 System stärker ausbauen wollen). Viele der Verlage aus der d20-Pionierzeit bringen schon lange nichts Neues mehr auf den Markt. Einige Verlage haben ihre eigenen OGL-Spiele, mit denen sie unabhängig vom 3.5-Jahreszyklus der D&D Editionen sind und auch in Bezug auf das Branding aus dem Schatten des Branchenriesen WotC treten können (kein Logo auf den Büchern, dass eine Verbindung zu D&D suggeriert).
Wenn D&D 4.0 wirklich ein Miniaturenspiel wird, wie in den Gerüchten angedeutet, dann heißt das für mich entweder, dass ich weiterhin 3.5 spielen werde, oder dass ich mir auf kurz oder lang ein neues System suchen muss, sei es True20, das neue RuneQuest, DSA oder was auch immer.