Autor Thema: Boc, Tiefling, die Zweite  (Gelesen 1297 mal)

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Froststaub

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Boc, Tiefling, die Zweite
« am: 09. August 2006, 01:13:20 »
Ich habe versucht, alle angeprangerten Punkte zu berücksichtigen. Die Geschichte muss nicht perfekt sein, doch ich möchte all zu große Fehler vermeiden(Darum die Neufassung) ;)

Die Geschichte Bocs ist eine voller Wandlungen und Enttäuschungen. Ihr Anfang lässt sich durch die verteufelten Venen eines Tieflinggeblütes bis hin zu einem Halbscheusal zurückverfolgen, welches aus der unheiligen Verbindung einer willigen und vom rechten Wege abgekommenen Zaubermeisterin und einem verruchten Teufel der neun Höllen Baators entsprang. Dieses Halbscheusal war es nämlich, dass das Geschlecht Bocs begründete, denn es erbte von seiner Mutter eine gemeinsam unterjochte Baronie, welche ob ihrer kleinen Größe auf den wenigsten aktuellen Karten verzeichnet ist.
Auf dem Throne dieser Baronie sitztend nämlich zeugte das Halbscheusal viele Kinder, da es frei nach teuflischer Schnauze aus ihnen die Potentesten zu erwählen gedachte, um dereinst seine Nachfolge anzutreten. Diese Doktrin stammte ebenfalls von der Zaubermeisterin, welche ihrem einzigen Spross nämlich wiederholt gelehrt hatte, dass eine schwache Blutlinie keinen ewigen Ruhm besiegeln kann, nachdem es sie so vehement verlangte. So geschah es schließlich auch, und Jahrzehnt um Jahrzehnt wurde Selektiert, bis schließlich Generation auf Generation folgte und das Halbscheusal mit Namen Neel von Raven verstarb. Sein Erbe, sein Makel verwässerte sich mit der Zeit, doch die Wurzeln dieses erwachsenden Stammbaumes brandmarkten noch jeden von Raven von Kindesbeinen an.
Bis, ja, bis eines Tages Delciné von Raven das Licht der Welt erblickte. Schon in frühester Kindheit erkannte man, dass er nicht so geraten würde, wie seine Eltern, denn seine dominierenste Eigenschaft war seine Milde. Er wuchs unter den boshaften aber strengen und rechtschaffenen Lehren seiner Eltern auf und kaum da diese Platz für ihn, die Zukunft, auf dem Throne gemacht hatten, zeigte er offen die Fackel der Rechtschaffenheit, die seit jeher in seinem Herzen loderte. Durch ihn besserten sich die Lebensumstände in der kleinen Baronie enorm und auf dem Höhepunkt seines Lebens legte er dann einen feierlichen Eid ab, dass niemals wieder ein von Raven sich auf seine teuflischen Wurzeln besinnen und das Land mit böser Gesinnung anleiten solle, der für Bocs eigene Geschichte nicht von geringer Wichtigkeit ist.
Die nächsten paar Generationen erwuchsen normal, verdünnten das teuflische Blut und die damit einhergehenden negativen Charakterzüge außerdem noch weiter, bis zu jenem bedeutungs-schwangeren Tag, als Boc von Raven geboren wurde. Von dem ersten Atemzug an, den der Säugling tat, sah man ihm an, dass das Blut seiner unheiligen Ahnen um einiges stärker in seinen Venen brodeln musste, als es dies in denen Delcinés dereinst getan hatte, und was an diesem Tage noch Omen war, erwies sich einige Jahre, in denen Boc zu einem stattlichen jungen Mann heranwuchs, später schon als unrühmliche Wahrheit: Boc war nicht wie seine gütigen Ahnen voller Milde und von Rechtschaffenheit bewegt, sondern er gab sich egoistisch und zynisch. Er verlachte sein Elternhaus, betete nicht zu den guten, rechtschaffenen Göttern und benahm sich gemeinhin schlimmer als jeder jugendliche Rebell dies im Antlitz seiner eigenen Eltern je vermocht hätte. Als seine einzigen Lebzeitahnen, die er je kennenlernte schließlich kummervoll unter ungeklärten Umständen verstarben, versuchte der teuflische Tiefling sogleich sich die Baronie als Eigen zu sichern, doch das war nur der Moment auf den Salmahsar Rabe gewartet hatte.
Er selbst konnte sich unwissentlich auf eines der unbekannten Kinder Neels von Raven berufen, da seine Ahnen von dem Schlage waren, den das Halbscheusal dereinst verstoßen und nicht zu seinem Nachfolger erkoren hatte, und war selbst noch verschlagener als Boc es je sein würde. Er argumentierte mit dem Eid, den die Vorväter Bocs in alten Tagen geleistet hatten und erwirkte unter Zuhilfename der rechtschaffenen Kirchen, die fürchteten unter Bocs Regime Machtlimitationen zu erfahren, dass er, statt Boc, von nun an legitim die Baronie verwalten solle. Boc hingegen stünde es frei zu entscheiden, ob er die Baronie von Raven verlassen, oder aus ihr verstoßen werden würde.
Fassungslos machte er sich daran, die Baronie zu verlassen, doch er hatte seine Rechnung ohne das Schicksal gemacht, dass ihn in die Hände des Druiden Saad des Weisen wehte. Jener war ein gutmütiger aber überengagierter Druide alter Schule, der den jungen von Raven noch bei seinen jugendlichen Schandtaten hatte beobachten können, sodass er um dessen Baronsblut wusste. Was ihm ob seines Abseits gelegenen Wohnortes aber nicht bekannt war, war jedoch, dass ein Herrscherwechsel stattgefunden hatte, und dass er mit dem gegeiselten Boc nicht, wie geplant, verschärfte Jagd- und Waidgestzt erpressen konnte.
Enttäuscht wollte der Druide den Tiefling zunächst wieder freilassen, doch  weil er alt  war, und in den Augen des Tieflings den Hass lodern sah; weil er in seinem Innersten einen Drang zur Missionierung verspührte und womöglich auch aus dem Bedürfniss heraus, einen Erben zu formen, behielt er den aufmüpfigen Jugen bei sich und kühlte dessen Mütchen in den Lehren der Wahrer des Gleichgewichtes. Zunächst schienen seine Worte auf taube Ohren zu stoßen, doch die an Predigten gemahnenden Reden des Weisen erweichten den bösartigen Kern schließlich scheinbar doch, sodass Boc sich mehr und mehr zu der Natur hingezogen fühlte.
Als der alte schließlich starb, war Boc ein zwiegespaltenes Wesen. Er hatte gelernt sich die Natur gefügig zu machen, hatte gelernt für das Gleichgewicht einzustehen und gegen die Feinde des Waldes seine Magie einzusetzten. Doch in gleichem maßen, wie sein Druidenherz am Gleichgewicht hing, hing seine Tieflingseele am Thron und an der Macht eines Herrscheranspruches. Er versuchte sich einzureden, dass beides vereinbar wäre, und suchte zunächst sich wieder des Thrones zu bemächtigen, indem er sich der Kontakte besann, die er unter dem Druiden hatte aufbauen können.
Zusammen mit einigen anderen Regimeshetztern flog er schließlich durch einen Maulwurf auf und musste letztlich aus der Baronie fliehen, in deren Wäldern er all die Jahre illegal aber unaufgefunden gelebt hatte. Mit den Häschern Salmahsars auf den Fersen floh er nach Cormyr, wo er sich für einige Zeit einem Druidenzirkel anschloss, dessen Mitglieder zum Teil auch Harfner waren. Sie waren es, die ihn in dieser Zeit, in der er viel über seinen Egoismus und den Altruismus der Natur zu Liebe meditierte auf den rechten Pfad brachten.
Obgleich er nie eine Einladung erhielt, hielt er die harfnerischen Tugenden zeitweise für Lebenswert und begann fortan für das Gleichgewicht auch außerhalb der Wälder zu kämpfen. Er sagte sich, dass in den Wäldern schon mehr Natur einzug hielt, als irgendwo sonst und das es gerade an diesen ausgeglicheneren Orten nicht einer solch großen Hilfe bedarf, wie man sie seiner Meinung nach beispielsweise in den Großstädten bräuchte. So erschloss er sich auch die Politik zurück, die ihm quasi in die Wiege gelegt wurde und insgeheim denkt er auch heute noch oft an die Macht, die er haben könnte, hätte man ihn nicht einst des Thrones verwiesen. Er begann gen Niewinter zu ziehen, um auch diesen Lebensabschnitt abzuschließen und weitere Erfahrungen zu machen, auch, wenn er unter falschem Namen reist, um nicht die Aufmerksamkeit Salmahsars abermals zu erwecken, von dem er nicht weiß, wie weit sein Einfluss reicht.
Nun erst werde ich in den Farben des Jetzt...
(Dornenreich