Am Zusammenhalt der Gruppe sollte es nicht scheitern, sofern die Spieler es darauf anlegen.
Auch ein böser Charakter kann lieben, Freundschaft und Loyalität empfinden etc.
Was ich nicht so toll finde ist, dass man "böse" so gerne mit "kinderfressender Psychopath" gleichsetzt.
Gerade in Eberron sind die Gesinnungen nicht schwarz-weiß.
Und auch ein böser Charakter muss die ökonomischen Faktoren einer bösen Handlung bedenken (wenn er Erfolg haben will).
z.B.:
Ich will diesen Typ da umbringen.
Mein Gewissen ist kein Problem, denn das habe ich vor einigen Jahren in einer Kiste auf den Meeresgrund geschickt.
Aber:
Kann ich den Typen umbringen?
Nützt er mir lebend nicht mehr als tot?
Wen mache ich mir zum Feind mit seinem Tod?
Wie wird die Exekutive auf den Mord reagieren?
etc.
Was man oft vergisst, ist, dass -zumindest in Eberron- im Schnitt 3 von 10 Leuten auf Böses entdecken positiv anschlagen. Das sind dann aber nicht die Kinderfresser, sondern einfache Egoisten, rücksichtslose Leute (die durchaus hohe Motive haben können) oder Personen, die nur von der Furcht vor dem Gesetz in normalen Bahnen gehalten werden.
Ein Paladin kann diese Personen aber nicht einfach alle smiten, denn nur weil jemand böse ist, heißt das nicht umbedingt, dass er Böses tut. Und wenn er Böses tut, gibt es dafür das Gesetz.
Einen bösen Charakter zu spielen muss nicht gleich ins Extrem gehen. Diverse Mitglieder der RG Kirche der Silberflamme sind böse, einfach weil sie ihre Doktrin rücksichtslos verfolgen. Trotzdem können sie gleichzeitig weise Glaubenslehrer und Philanthropen sein.
("Wächter der Nacht" von Sergei Lukjanenko hat einen ziemlich interessanten Ansatz für Gut und Böse.)
Und "Der Fürst" wird von vielen als Notfallplan, ähnlich dem Kriegsrecht interpretiert. Das hier nur am Rande.