Autor Thema: Furcht und Schrecken  (Gelesen 3711 mal)

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Serhko Lhesot

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Furcht und Schrecken
« Antwort #15 am: 30. August 2006, 16:11:35 »
Heyho,

super Anregungen kann man sich meines Erachtens auch durch Horrorliteratur á la H.P.Lovecraft holen. Wenn man bedenkt, dass hier auf oft nur 100 Seiten auf ein Horrorereignis zugesteuert wird und man trotzdem während des gesamten Lesens ein Unwohlsein, Beklommenheit, oft Bestürztheit und zuletzt den wahren Horror empfindet, ist es geradezu lächerlich, was das Übel am Ende wirklich ist (in DnD Maßstäben gedacht, nicht in reellen, freilich). Ich empfehle auch allen Spielern, die mal eine Horrorkampagne spielen wollen, das eine oder andere Buch dieses Authors zu lesen - es sensibilisiert, wie ich denke, ungemein auf Horror und lässt einen auch mal abwarten, wie es oben beschrieben wurde.

Gruß
Miggl

Tempus Fugit

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Furcht und Schrecken
« Antwort #16 am: 30. August 2006, 16:56:56 »
Das ist zwar ein guter Tip, aber bei Lovecraft sind die Protagonisten hinterher wahnsinnig oder tot oder beides.  8)
Übermensch, weil Rollenspieler

yennico

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Furcht und Schrecken
« Antwort #17 am: 30. August 2006, 17:20:06 »
Anregungen kann man sich sicherlich bei Lovecraft holen, aber dann stellt sich vielleicht die Frage warum man nicht statt D&D gleich Cthulhu spielt. :)

Tempus Fugit

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Furcht und Schrecken
« Antwort #18 am: 30. August 2006, 17:46:34 »
Das würde ich nicht sagen. Lies mal das Lords of Madness.
Übermensch, weil Rollenspieler

Serhko Lhesot

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Furcht und Schrecken
« Antwort #19 am: 31. August 2006, 10:49:30 »
Heyho!

Richtig; das LoM ist meines Erachtens bei den Horrorwerken für D&D genauso wie das HoH zu nennen. Wenn man sich mal den ganzen Flufftext zum Aboleth bspw. durchliest, dann überkommt einen schon der Schauer, weil das Vieh vom stumpfen Haudraufobjekt (als mehr kann man die Beschreibung im MM ja wohl nicht ansehen) zu einem subtil agierenden, gnadenlosen Gegner mutiert. Auch faszinierend: Wie schrecklich ist der Feind, der die Möglichkeit besitzt in deine Vergangenheit zu reisen, um deine Geburt rückgängig zu machen? Ich stelle mir eine Horrorkampagne ziemlich extrem vor, in der es für die Charaktere darum geht, dies zu verhindern (ich spreche hier die Mindflayer an).

Und naja, alle Protagonisten bei Lovecraft stimmt ja nun auch nicht; oft ist der Protagonist ja der, der von einem Freund / Bekannten erzählt, der besagte, ungeheuerliche Dinge in Erfahrung gebracht hat, die besagter Protagonist dieser Person dann austreibt (mit dem Revolver meistens).

Achja, was mir als SL noch als gutes Indiz dafür aufgefallen ist, dass der angewandte Horror wirklich Früchte trägt, ist wenn der sonst immer einen flotten Spruch auf den Lippen Habende (so einen hat meiner Erfahrung nach irgendwie jede Gruppe, warum auch immer ...), irgendwann die Klappe hält. Dann kannst du sicher sein, dass es ihn in allen Gliedern schüttelt.

Als Location fiele mir btw noch die Far Realm (in Eberron dann Xoriat, wobei sich auch Dal'Quor ausgezeichnet eignen würde) ein, allerdings sollten die Charaktere dann sowohl hochstufig wie auch lebensmüde sei n :) Meine aktuelle Eberron Gruppe hat es zur Zeit nach Xoriat verschlagen und da kann man echt viel machen, weil der Verstand, wie die Charaktere ihm noch vor der Reise dorthin vertrauten, dort so gesehen keine Anhaltspunkte mehr für die Realität findet, was den einen oder anderen schnell in den Wahnsinn zu treiben vermag.

Gruß
Miggl

Furcht und Schrecken
« Antwort #20 am: 31. August 2006, 10:57:50 »
Im MM IV stehen der Whisper Demon, der Defacer und der Joystealer drinnen. Diese Kreaturen eignen sich ebenfalls hevorragend als Aufhänger für Horrorabenteuer.

Gruß Mervin
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Heretic

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Furcht und Schrecken
« Antwort #21 am: 31. August 2006, 14:44:30 »
Zitat von: "Darastin"
Zitat von: "Heretic"
Aber wie willst du bei D&D eine Atmosphäre schaffen, ohne den SCs ihre vom System gegebenen Fähigkeiten abzusprechen?

Durch das Unbekannte!

Wenn sie den Gegner nicht kennen, dann wissen sie auch nicht wie sie ihre Fähigkeiten einsetzen müssen und ob diese überhaupt ausreichen. Der Gegner muß nur geduldig sein und sich dem direkten Einflußbereich der SC entziehen.

Ich hab' mal ein Zwischenabenteuer in der Rod of Seven Parts Kampagne eines Kumpels geleitet. Das hatte mit der eigentlichen Kampagne nix am Hut, aber ein SC hatte bereits ein Teil der Rute und sollte daher von Spinnendämonen heimgesucht werden. Es sollte keine ernsthafte Gefahr sein; nur dem Char Angst machen. Der Haupt-SL hat mir ein Bild von dem Viech gezeigt und mir die Werte angeboten; ich hab' abgelehnt (ich wollte mich nicht spoilen, und für meine Idee brauchte ich sie nicht) und improvisiert:

Auf der Reise haben die Helden in der Scheune eines Bauernhofs übernachtet (an sich nix besonderes). Da habe ich zur guten, alten Traum- bzw. Alptraummethode gegriffen: Der SC glaubt, in der Nacht Geräusche gehört zu haben und wacht scheinbar auf (ist Teil des Traums). Obwohl er als Zwerg im Dunkeln sehen kann ist es stockfinster; nur zwei glühende rote Augen starren ihn aus der Dunkelheit an... Das ganze Spielchen hab' ich dann immer weiter getrieben; irgendwann spürte der Char den heiten Atem von irgendetwas in seinem Gesicht und hörte ein dämonisches Lachen... Als die Gruppe am nächsten Morgen aufwachte fanden sie neben der Scheune ein paar Schindeln, die sich vom Dach gelöst hatten. Mit klauenartigen Kratzspuren...

Einfach, geradezu billig, aber unglaublich wirkunsvoll. Ich habe es zuerst gar nicht gemerkt; aber der Haupt-SL meinte nachher, der Spieler habe richtig Angst gehabt. Bei einer "richtigen" Begegnung mit dem Viech hätte ich das nie erreicht.

Bis bald;
Darastin

Tja, interessanter Ansatz.
Sobald jedoch ein SC Hellsichtmagie wirkt, ist der Spuk recht schnell vorbei.

Darastin

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Furcht und Schrecken
« Antwort #22 am: 31. August 2006, 22:42:55 »
Zitat von: "Heretic"
Tja, interessanter Ansatz.
Sobald jedoch ein SC Hellsichtmagie wirkt, ist der Spuk recht schnell vorbei.

Schon mal versucht? Ist gar nicht so einfach.

Derartige Erkenntnismagie ist meistens nicht direkt verfügbar, sondern muß erst vorbereitet werden. Üblicherweise in mehrfacher Ausführung, da man ja auch mal von falschen Voraussetzungen ausgeht (insbesondere, wenn der Gegner falsche Spuren legt). Dann müssen die SC in der Regel erst einmal bis zum nächsten Morgen ausharren... let the Night of Horrors begin!

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Lord of Grim

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Furcht und Schrecken
« Antwort #23 am: 31. August 2006, 23:38:51 »
Zitat von: Heretic
Zitat von: Darastin
Zitat von: "Heretic"
Tja, interessanter Ansatz.
Sobald jedoch ein SC Hellsichtmagie wirkt, ist der Spuk recht schnell vorbei.


Wie wärs mit seiner Spielercharaktere kennen? Wissen was sie können und darauf eingehen. Und bevor du mir jetzt miz Spielleiterwillkür oder etwas ähnlichem kommst: Es ist auch mal ganz gut die Spieler ein bissel an der Nase herum zu führen.

Solang es den Spielern nicht weh tut, sie nichts davon erfahren und alle Spaß haben ist das völlig okay.
I'm sick of all this indecision
You're messing with my mind
This ain't no false facade And this ain't no freak disguise

Zechi

  • Globaler Moderator
Furcht und Schrecken
« Antwort #24 am: 01. September 2006, 08:33:26 »
Wer übrigens ein Horror-Abenteuer sucht, der sollte sich mal The Standing Stone aus dem WotC 3.0E Adventure Path anschauen. Meiner (und Blackthornes) Meinung nach das beste WotC Abenteuer aus dem Adventure Path.

Der SL muss natürlich immer noch mit für das Horror-Gefühl sorgen, aber an einigen Stellen des Abenteuers kann man das sehr gut machen und das obwohl einiges in dem Abenteuer auf den ersten Blick vielleicht zu klassisch wirkt.

Hobyah!!!!!!!!!!!

Bald kommt außerdem Castle Ravenloft raus, mal sehen wie das so wird.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

yennico

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Furcht und Schrecken
« Antwort #25 am: 01. September 2006, 15:55:00 »
Zitat von: "Zechi"
Wer übrigens ein Horror-Abenteuer sucht, der sollte sich mal The Standing Stone aus dem <a title="Wizards of the Coast">WotC</a> 3.0E Adventure Path anschauen. Meiner (und Blackthornes) Meinung nach das beste <a title="Wizards of the Coast">WotC</a> Abenteuer aus dem Adventure Path.

Standing Stone kann man sicherlich einfach als Horrorabenteuer leiten.
Ich teile zwar nicht eure Meinung, denn Standing Stone wäre in meinem Rating der Abenteuer nur die Nummer 2 hinter Speakers in Dreams.
Dieses mag daran liegen, dass ich mich, als wir das Abenteuer spielten ständig fragte, was macht mein Rogue/Sorcerer in diesem Abenteuer. Dieses Abenteuer interessierte meinen Character im Gegensatz zu den anderen Abenteuern überhaupt nicht. Es kommt mir vor wie ein Abenteuer für eine Natur-Runde.
Ich werde es für meine Runde, die eine Natur-Runde ist, als Nicht-Horrorabenteuer  leiten.

Vielleicht helfen ein paar alte Ravenloft Module zur Inspiration.

Furcht und Schrecken
« Antwort #26 am: 01. September 2006, 16:20:49 »
Was bei meinr Gruppe immer sehr gut funktioniert hat um den Horror zu wecken, war sie nicht direkt anzugreifen. Sehr schön war da das Sanatorium mit dem großen Garten, der einem Irrgarten ähnelte.
Im Sanatorium war unter anderem ein Kind mit sehr heller Haut. Die SC sollten etwas aus dem Sanatorium holen und stellten fest, dass die Insassen dort brutal behandelt wurden. Das Kind wurde praktisch wie ein Tier gehalten. Sie beschlossen den Verwalter des Sanatoriums aufzusuchen.
Sie fanden heraus, dass der Mann furchtbare Angst vor den Insassen hatte. Eine Zigeuner-Hexe (Vistani lassen grüßen) hatte im einst geweissagt ein Patient würde ihm den Tod bringen.
Draußen zieht ein Sturm auf. Ein Blitz schlägt in den Westflügel ein. Insassen werden befreit und der Verwalter bekommt Panik...
Was geht hier vor? Ist der Verwalter einfach nurverrückt? Sind die Insassen hinter seinem Tod her?
War sehr interessant den Diskussionen zu lauschen und keiner der Kleriker wollte Zauber nutzen um seinen Gott nicht zu verärgern und Unschuldige zu gefährden.
Wenn die Gruppe gewillt ist Horror zu spielen, dann geht das...
"die untoten Drachen werden die Welt beherrschen"