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Autor Thema: Schwerter kontra Schießpulver  (Gelesen 19589 mal)

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Darastin

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Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #90 am: 23. Oktober 2007, 16:27:57 »
Zitat von: "Vidala"
Das mag sein. Aber das zu stoppende Projektil ist meistens nicht weicher. Die Spitzen von Armbrustbolzen waren meistens ebenfalls aus Eisen oder dem damligen Billigstahl.

Aber der Armbrustbolzen ist auch langsam. Wenn der ein wenig schräg auf die Rüstung trifft gleitet er ab.

Zitat
Jo, und warum? Kaliber wirds nicht sein, da Sturmgewehre meist 5,56 mm oder 7,62 mm nutzen und Pistolen 9 mm. Also wohl der Impuls hm? s.o.

Kaliber beinhaltet noch mehr als nur den Geschoßdurchmesser. Es beinhaltet auch Form und Größe des Projektils und der Patrone. Ein Gewehrgeschoß mag etwas dünner sein, ist aber insgesamt größer als ein Pistolengeschoß und hat eine wesentlich stärkere Treibladung - wir reden hier von der doppelten bis dreifachen Geschwindigkeit und etwa der fünf- bis zehnfachen kinetischen Energie. Dazu sind die Projektile noch anders geformt (spitz zulaufend -> bessere Penetrationswirkung). Das alles führt letztendlich dazu, daß man Gewehrgeschossen schon ganz anderen Widerstand entgegensetzen muß als Pistolengeschossen oder Granatsplittern.

Zitat
Dazu Notus' Argument:
Zitat
P.S. Zur Reiterkürass:
Der hat gegen Pistolen- und Musketenkugeln beim den Feind erstürmen ordentlich geholfen, bis die Kavallerie so ca 30m bis 10m an den Schützen dran waren.

Auf 30m 'ranzukommen ist schon ganz gut. Es bedarf einer Menge Disziplin, ein heranstürmendes Regiment so nahe herankommen zu lassen ohne in Panik zu verfallen oder zu früh abzudrücken. Und selbst auf solch kurze Entfernung kann Dir der Küraß immer noch den Allerwertesten retten.

Gegen moderne Feuerwaffen ist ein Sturmangriff natürlich reiner Selbstmord, aber dazu wurden die Teile ja auch gar nicht mehr getragen. Sie sollten verhindern, daß ein fehlgegangenes Geschoß oder ein Splitter einen wichtigen Offizier tötet. Das war allerdings nicht überall üblich; die damals rückständigen Amerikaner hatten es nicht.

Zitat
Seh ich auch so: nur eine Frage der Entfernung. Und Volldosen wollte man ja auch nicht mehr, man wollte ja auch wieder aufstehen, wenn einem das Pferd unterm Hintern weggeschossen wurde.

In einer gefechtstauglichen Rüstung kann man aufstehen. Rad schlagen mag vielleicht erst mit den modernsten Plattenrüstungen möglich sein, aber eine wehrlose Schildkröte ist man damit definitiv nicht. Man ist z.B. deutlich weniger eingeschränkt als in einer gleich schweren Kettenrüstung.


Zitat
Nun ich sagte nicht, dass alle Ritter eitel oder doof waren, aber es gab eben auch welche die es waren.

Wen interessieren die paar AUsnahmeidioten?

Zitat
Fakt ist, sie hatten nicht das heutige wissen und auch nicht die heutige Bildung.

Aber sie hatten das Wissen und die Bildung, die sie für ihre Aufgabe brauchten. Ritter trainierten den Umgang mit ihren Waffen und Rüstungen schon als Kinder bzw. Jugendliche. Und damit meine ich richtig professionelles, formales Training in von Experten entwickelten und vollendeten Kampftechniken. Ich denke schon, daß die schnell gemerkt hätten daß ihre Ausrüstung nutzlos ist; insbesondere wenn sie die Wirkung ihrer Waffen und Rüstungen im Gefecht beobachtet haben.

Zitat
Warum konnten die Bauern gewinnen?

Weil Dummheit tötet. Außerdem sind solche Überlieferungen mit Vorsicht zu genießen; wenn es genug Bauern waren und die Ritter ihren größten Vorteil nicht nutzen konnten (Sturmangriff) war das kein Wunder.

Zitat
Klar kann man Wissenschaft schön bunt verpacken, aber wer es kann, kann auch darin erkennen was zu überspeilt ist und was nicht. :wink:
Und ich denke nicht, dass sie den vollkommensten Humbug präsentieren.

Es ist gerade so glaubwürdig daß es nicht jedem auffällt. Hast Du diese "Doku" über Ninjas gesehen? Mit diesem tollen "Ninja vs. Elitesoldat"-Vergleich? Ganz großes Kino :)

Zitat
Da hast du allerdings recht. Nur leider gibt es in DnD keinen entsprechenden Unterschied.

Eben. Und da D&D es auch erlaubt, einer Volldose mit einem Messer oder Rapier zu Leibe zu rücken und andererseits entsprechenden "Dosenöffnern" keine Vorteile einräumt gibt es konsequenterweise auch keine entsprechenden Vorteile für Schußwaffen; egal wie modern.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Vidala

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Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #91 am: 24. Oktober 2007, 09:56:29 »
Zum Thema möchte ich noch mal ein entsprechendes Wikipediazitat anbringen. Die Seite wird ja hier oft zitiert.

Zitat
Wie eine Pfeilspitze auf ein getroffenes Zielmaterial einwirkt, hängt fast ausschließlich von der Form der Spitze selbst ab, die Art der Schäftung hat dabei nur eine geringe Bedeutung.

Die einfachste ungeflügelte Spitzenform, eine rundliche Scheibenspitze, oder auch ein einfach angespitzter Pfeilschaft, arbeitet nach dem selben Prinzip wie eine kleinkalibrige Pistolenkugel, nur mit niedrigerer Geschwindigkeit: Die im Querschnitt kreisrunde Spitze dringt in ein getroffenes Material ein, wobei sie dieses zunächst verdrängt. Wenn das Material des Ziels dem Geschoss nun nicht mehr weiter nachgibt, sich also nicht weiter verdrängen lässt, so bricht es oder reißt an der schwächsten Stelle ein, dies schafft Platz für das weitere eindringen des Pfeils. Solch einfache Spitzen arbeiten also wie ein Nagel, eine Ahle oder eine Nadel. Die Eindringtiefe und Durchschlagskraft des Pfeils hängt in diesem Fall von der Reißfestigkeit des getroffenen Materials ab. Ein reißfestes Material verlangt dem Pfeil mehr Energie zum Zerreißen desselben ab, als ein weniger Reißfestes, daher wird der Pfeil mit ungeflügelter Spitze hier weniger tief eindringen. Kugelsichere Westen etwa sind extrem reißfest, und können von solchen Pfeilen nicht durchdrungen werden, ebenso bei Pistolenkugeln, welche nach demselben Prinzip arbeiten.

Da liegt der Unterschied. Reißfestigkeit. Die ist bei den damaligen Kürassen und Rüstungen nicht so gegeben gewesen wie heute.


Zitat
Bei den geflügelten Pfeilspitzen, welche messerscharfe Klingen tragen, verdrängt die Pfeilspitze ebenfalls das getroffene Material, um sich seinen Weg zu bahnen; Der Unterschied zu ungeflügelten Pfeilspitzen besteht bei diesen Spitzen aber darin, dass diese das getroffene Material nicht zerreißen müssen. Sie zerschneiden das Material mit ihren Klingen, und dies erfordert weniger Kraft als das zerreißen desselben Materials.

Um beispielsweise einen Faden mit einer Zugfestigkeit von 5kg zu zerreißen, muss auch eine Kraft von 5kg aufgewendet werden, bis dieser zerreißt; um den selben Faden mit einem Messer zu zerschneiden wäre nur eine Kraft von 200 Gramm nötig. Bei einer rasiermesserscharfen Klinge verringert sich der Kraftaufwand auf vielleicht noch 50 Gramm.

Daher verleihen geflügelte Pfeilspitzen mit scharfen Klingen einem Pfeil mehr Durchschlagskraft als ungeflügelte, sie erreichen eine größere Eindringtiefe, umso mehr je schärfer die Spitze geschliffen ist. Die Form der Spitze selbst ist dabei weniger wichtig. Es ist nicht einmal von großer Bedeutung ob es sich um eine Blattspitze oder einen Querschneider handelt; Wichtig ist allein wie scharf die Klingen geschliffen sind. Je schärfer die Klingen der Pfeilspitze sind, desto weniger Kraft verbraucht das Geschoss um sich einen Schusskanal durch sein Ziel zu schneiden.

Die Reißfestigkeit des getroffenen Materials spielt hier also keine Rolle mehr. Für die Durchschlagskraft des Pfeils sind nun nur noch dessen eigene Schärfe, die Schnittfestigkeit des Zielmaterials, dessen Härte und natürlich das Material der Pfeilspitze selbst relevant.

Von den Sonderformen der Pfeilspitze sind vor allem mehrspitzige Varianten zum Bogenfischen, pfeifende Pfeilspitzen und kolbenartige "Vogelspitzen" bekannt. Die Mehrspitzigen Pfeile sind zum Fischen gedacht, sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit einen angezielten Fisch zu treffen. Pfeifende Pfeilspitzen haben gewöhnlich selbst keine schädigende Wirkung; Diese Pfeilspitzen bestehen nur aus einer Art Pfeife, wie beim Mundstück einer Flöte, welche vorn am Pfeilschaft montiert wird. Durch die hohe Geschwindigkeit des fliegenden Pfeils (ca.200-350 Kmh)

Nicht so hoch wie bei einer heutigen Projektilwaffe, richtig.

Zitat
wird diese Pfeife durch den Fahrtwind geblasen und erzeugt einen sehr lauten Pfiff, ein Heulen oder Zischen. Dieser Ton ist dann, je nach Einstellung der Pfeife, weit hörbar, und wurde früher oft als Signalgeber verwendet. Die Kolbenartigen Vogelspitzen bestanden meist aus einem zylindrischen Holzstück mit Bohrung am hinteren Ende zur aufnahme des Pfeilschafts. Das vordere Ende konnte kantig oder abgerundet sein. Meist waren solche Spitzen wegen des großen Luftwiderstandes tropfenförmig. Gebraucht wurden sie vor allem um kleine Beutetiere in den Bäumen zu jagen: Würde nämlich ein Bogenschütze/Armbruster mit einer Scharfen geflügelten Pfeilspitze auf einen Marder oder Vogel schießen, der im Baum sitzt, so würde das erschossene Tier am Baum aufgespießt. Der Jäger könnte die Beute und den wertvollen Pfeil dann nur noch durch klettern erreichen, sofern dies die Stärke des Baumes zulässt; Benuzt der Jäger aber eine Kolbenartige Spitze, so hat der Pfeil die Wirkung einer Keule oder eines Boxhandschuhs. Die Beute wird erschlagen und fällt vom Baum, ebenso der Pfeil, der nicht im Holz stecken bleibt. Daneben waren solche stumpfen Spitzen auch wichtig, um das wertvolle Fell des kleinen Tiers nicht zu beschädigen (insbesondere bei Wiesel, Eichhörnchen und Marder).


Zitat
Zitat
Vidala hat folgendes geschrieben:
Das mag sein. Aber das zu stoppende Projektil ist meistens nicht weicher. Die Spitzen von Armbrustbolzen waren meistens ebenfalls aus Eisen oder dem damligen Billigstahl.
 

Aber der Armbrustbolzen ist auch langsam. Wenn der ein wenig schräg auf die Rüstung trifft gleitet er ab.


Wie schnell steht etwa hier oben, ich denke bei einer schweren Armbrust war er etwas schneller als bei einem Bogen, da mechanische Hilfsmittel zum Spannen benutzt werden.
Das mit dem Abgleiten halte ich für unwahrscheinlich, dazu waren sie doch etwas zu schnell.

Zitat
Zitat
Zitat:
Jo, und warum? Kaliber wirds nicht sein, da Sturmgewehre meist 5,56 mm oder 7,62 mm nutzen und Pistolen 9 mm. Also wohl der Impuls hm? s.o.


Kaliber beinhaltet noch mehr als nur den Geschoßdurchmesser. Es beinhaltet auch Form und Größe des Projektils und der Patrone. Ein Gewehrgeschoß mag etwas dünner sein, ist aber insgesamt größer als ein Pistolengeschoß und hat eine wesentlich stärkere Treibladung - wir reden hier von der doppelten bis dreifachen Geschwindigkeit und etwa der fünf- bis zehnfachen kinetischen Energie. Dazu sind die Projektile noch anders geformt (spitz zulaufend -> bessere Penetrationswirkung). Das alles führt letztendlich dazu, daß man Gewehrgeschossen schon ganz anderen Widerstand entgegensetzen muß als Pistolengeschossen oder Granatsplittern.


Kaliber beinhaltet in erster Linie den Geschossdurchmesser.
Das die Treibladung wichtig ist, habe ich nie bezweifelt, doch was bewirkt denn die Treibladung? Eine höhere Geschwindigkeit. Und dann ist die Masse größer. An den Bildern von Alexander leicht zu erkennen.
Und nun schauen wir doch mal in die physikalischen Größen, wo Geschwindigkeit und und die Masse eine Rolle spielen, und zwar gemeinsam.
Hach wie hieß das denn, ich glaube es war der IMPULS, der sich berechnet aus p=m*v. Und da kinetische Energie und Geschwindigkeit direkt proportional sind, steckt sie da mit drin. (Nebenbei berechnet sich die kinetische Energie aus Ekin=0,5*m*v^2
Da wäre der Zusammenhang deutlich, dürfte also soweit stimmen der Zusammenhang mit doppelte Geschwindigkeit 4 fache kinetische Energie und so.) Dass man Gewehrkugeln also mehr Wiederstand entgegensetzen muss, da sind wir uns einig. 8)
Demnach müssen heutige Rüstungen wesentlich mehr aushalten als die damaligen.

Nun vergleichen wir mal den Impuls eines Bolzens und einer Gewehrkugel.

Ein Bolzen, da nehm ich den Wert von DnD, denn darum gehts ja, wiegt 50 g und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 138,9 m/s. (Laut Wiki isn Pfeil ja bei 350 km/h, Bolzen sehe ich als etwa 1,5 mal so schnell an bei ner schweren Armbrust)
Laut Wikipedia wiegt eine Kugel Kaliber 7,62 mm NATO bis zu 12,5 g und hat eine Geschwindigkeit von bis zu 710 m/s.
Der Impuls des Bolzens liegt bei 6,94 kg*m/s.
Der Impuls der Kugel bei 8,8 kg*m/s.

Ziehen wir nun noch die Qualität der Materialien zur jeweiligen Zeit hinzu hinzu, könnte man zum Schluss kommen, dass Armbrustbolzen durchaus panzerbrechend waren, oder zumindest so nahe dran wie eine heutige Gewehrkugel.

Als Vergleich möchte ich noch den Impuls angeben, mit dem ein Reiter (der Reiter selbst mit 130 kg Minimum mit Rüstung) auf seinem Schlachtross (etwa 3-4 m/s, mittelschwer beladenes heavy warhorse im Charge) auf ein Musketen-Bajonett oder einen Speer (beides als unbeweglich angesehen) trifft:390-520 kg*m/s !!! Somit war auch damals ein Sturmangriff gegen die falsche Abteilung Selbstmord.

Zitat
Das war allerdings nicht überall üblich; die damals rückständigen Amerikaner hatten es nicht.


Ich wage zu behaupten, dass die US-amerikanischen Gewehre damals besser waren als die europäischen. Was heute ist, steht auf nem andern Blatt.

Zitat
In einer gefechtstauglichen Rüstung kann man aufstehen. Rad schlagen mag vielleicht erst mit den modernsten Plattenrüstungen möglich sein, aber eine wehrlose Schildkröte ist man damit definitiv nicht. Man ist z.B. deutlich weniger eingeschränkt als in einer gleich schweren Kettenrüstung.


Aber wir wissen beide nicht genau wie clever die Leute damals waren. Aber ein Einzelfall war es wohl nicht, das einer umkippte. Der hätte sich nicht bis heute gehalten.
Hier haben wir jeder unsere Meinung. Ich werd dich nicht von meiner überzeugen und umgekehrt. Aber ich habs auch nicht probiert sowas zu tragen. Also sag ich dazu nix mehr.

Zitat
Wen interessieren die paar AUsnahmeidioten?

Vielleicht waren es nicht nur Ausnahmen.
Spoiler (Anzeigen)


Zitat
Aber sie hatten das Wissen und die Bildung, die sie für ihre Aufgabe brauchten. Ritter trainierten den Umgang mit ihren Waffen und Rüstungen schon als Kinder bzw. Jugendliche. Und damit meine ich richtig professionelles, formales Training in von Experten entwickelten und vollendeten Kampftechniken. Ich denke schon, daß die schnell gemerkt hätten daß ihre Ausrüstung nutzlos ist; insbesondere wenn sie die Wirkung ihrer Waffen und Rüstungen im Gefecht beobachtet haben.


Derartiges Training haben wohl alle Berufssoldaten. Und wenn du merkst, dass deine Ausrüstung nicht gut ist, kann es ein Trost sein, zu wissen wenn der Gegener genauso mies dran ist^^
Rest: s.o.

Zitat
Weil Dummheit tötet.


Wohl wahr...aber es war eine Handvoll Bauern, keine 5000. Aber es zeigt auch, dass eben nicht alle Ritter so clever waren, wie du ihnen unterstellst. :wink:

Zitat
Ritter ihren größten Vorteil nicht nutzen konnten (Sturmangriff) war das kein Wunder.

Tjoa, sie haben nicht dran gedacht...Dummheit eben s.o.

Zitat
Es ist gerade so glaubwürdig daß es nicht jedem auffällt. Hast Du diese "Doku" über Ninjas gesehen? Mit diesem tollen "Ninja vs. Elitesoldat"-Vergleich? Ganz großes Kino


Die fand ich auch nicht toll...aber das zeigt nur, dass es nötig ist die Spreu vom Weizen zu trennen.

Zitat
Eben. Und da D&D es auch erlaubt, einer Volldose mit einem Messer oder Rapier zu Leibe zu rücken und andererseits entsprechenden "Dosenöffnern" keine Vorteile einräumt gibt es konsequenterweise auch keine entsprechenden Vorteile für Schußwaffen; egal wie modern.


Jo, so isses eben in den Regeln, nich wahr?

Darastin

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #92 am: 24. Oktober 2007, 10:41:28 »
Zitat von: "Vidala"
Das mit dem Abgleiten halte ich für unwahrscheinlich, dazu waren sie doch etwas zu schnell.

Abgleiten und weiterfliegen verbraucht weniger Energie als verformen und eindringen. Prinzip des geringsten Widerstands. Um ein hartes Ziel zu durchschlagen muß ein Projektil - ehal ob mittelalterlicher Pfeil oder modernes Gewehrgeschoß - einigermaßen senkrecht auftreffen.

Zitat
Kaliber beinhaltet in erster Linie den Geschossdurchmesser.

Nein, die Art der Patrone. 9mm ist kein Kaliber; es ist die weitläufig gebräuchliche Bezeichnung für das Kaliber 9mm Parabellum/9mm x 19mm. .50 ist kein Kaliber; es gibt sowohl das Pistolenkaliber .50 AE als auch das schwere Maschinengewehrkaliber .50 BMG. Beide haben einen Geschoßdurchmesser von 12,7 mm (0,5 Zoll), aber letzteres hat etwa die zehnfache kinetische Energie (1500-1900 Joule vs. 13000-19000 Joule; je nach Laborierung). Kein Wunder wenn allein das Projektil schon so groß ist wie eine ganze  7.62 mm NATO Patrone...

Zitat
Das die Treibladung wichtig ist, habe ich nie bezweifelt, doch was bewirkt denn die Treibladung? Eine höhere Geschwindigkeit.

Nein. Mehr kinetische Energie. Ich kann zusammen mit der Treibladung auch das Geschoßgewicht erhöhen (sogar innerhalb des gleichen Kalibers); dann ist das Ding ggf. immer noch gleich schnell und hat trotzdem mehr Power..

Zitat
Da wäre der Zusammenhang deutlich, dürfte also soweit stimmen der Zusammenhang mit doppelte Geschwindigkeit 4 fache kinetische Energie und so.)

Du kannst rechnen soviel Du willst; ich habe mir direkt die Angaben zur Geschoßenergie geschnappt. Die sind ziemlich eindeutig (ca. 400 - 700 Joule für 9mm Para; ca. 3500 Joule für 7.62 mm NATO).

Zitat
Demnach müssen heutige Rüstungen wesentlich mehr aushalten als die damaligen.

Theoretisch ja, praktisch nein. Irgendwo ist der Punkt erreicht wo Du das Geschoß einfach nicht mehr mit einer von Menschen tragbaren Panzerung stoppen kannst.

Zitat
Ein Bolzen, da nehm ich den Wert von DnD, denn darum gehts ja, wiegt 50 g

Für eine realistische Berechnung sollte man keine D&D-Gewichtsangaben nehmen. DIe sind idR zu hoch (auch wenn ich das für Bolzen erst einmal überprüfen müßte). Außerdem ist 1/10 lbs deutlich weniger als 50g. Amiland nix metrisch ;)

Zitat
Ziehen wir nun noch die Qualität der Materialien zur jeweiligen Zeit hinzu hinzu, könnte man zum Schluss kommen, dass Armbrustbolzen durchaus panzerbrechend waren, oder zumindest so nahe dran wie eine heutige Gewehrkugel.

Da kommen aber noch andere Faktoren hinzu wie z.B. die Form der Projektilspitze.

Zitat
Ich wage zu behaupten, dass die US-amerikanischen Gewehre damals besser waren als die europäischen. Was heute ist, steht auf nem andern Blatt.

Die Gewehre ja, aber die Ausrüstung der Truppen nicht. Die Indianer hatten teilweise bessere Gewehre, da sie neue Modelle vom freien Markt gekauft haben. Die Armee wurde möglichst kostengünstig ausgerüstet. Damals haben sich die USA mit ihrem Militärhaushalt eben noch nicht übernommen.

Zitat
Aber wir wissen beide nicht genau wie clever die Leute damals waren. Aber ein Einzelfall war es wohl nicht, das einer umkippte. Der hätte sich nicht bis heute gehalten.

Natürlich kann man umfallen, aber das kan man ohne Rüstung auch und wenn sich dann direkt einer auf Dich wirft bzw. mit irgendeinem Mordinstrument nach Dir schlägt hast Du ein Problem. Wobei Du mit der Dose immer noch eine bessere Chance hast, den EInschlag dieses Mordinstruments zu überleben.

Zitat
Derartiges Training haben wohl alle Berufssoldaten.

Nö; höchstens Spezialeinheiten. GI Joe kriegt seine Grundausbildung und fertig.

Zitat
Und wenn du merkst, dass deine Ausrüstung nicht gut ist, kann es ein Trost sein, zu wissen wenn der Gegener genauso mies dran ist^^

Auch wenn Du die Möglichkeit hast, auf andere Ausrüstung zuzugreifen?

Zitat
Wohl wahr...aber es war eine Handvoll Bauern, keine 5000.

Und wieviel ist eine Handvoll? Bei einem Kräfteverhältnis von 1:1 dürften sie keine Chance gehabt haben; bei 10:1 gewinnen sie garantiert solange sie nicht mit Anlauf niedergeritten werden. Außerdem neigen solche Geschichten dazu, im Laufe der Jahre zu mutieren udn immer spektakulärer zu werden, Vielleicht war es in Wirklichkeit ein ganzes Dorf gegen einen einzelnen Ritter und seinen Knappen?

Zitat
Tjoa, sie haben nicht dran gedacht...Dummheit eben s.o.

Nein. Wenn sich die Bauern ihnen auf entsprechende Distanz entgegengestellt hätten dann hätten sie es gemacht. So blöd kann vielleicht einer sein, aber nicht mehr als drei Menschen zusammen. Ich denke eher, die wurden in enger Umgebung (z.B. im Dorf) umringt und vom Pferd gezogen. Was mit entsprechender Überzahl durchaus machbar ist.

Zitat
Die fand ich auch nicht toll...aber das zeigt nur, dass es nötig ist die Spreu vom Weizen zu trennen.

Und Galileo ist Spreu.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Kilamar

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #93 am: 24. Oktober 2007, 12:05:31 »
Wenn ihr Eure Antworten weniger zerschneiden würdet, wüsste man auch was Eure Aussagen zum Thema sind. Ehrlich gesagt weiß ich nicht worauf Ihr hinaus wollt.

Kilamar

Ivory Knight

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #94 am: 25. Oktober 2007, 17:25:35 »
@Kilamar:
Ich auch nicht

@Topic:
Falls die Kernaussage sein soll:
"D&D Rüstungen schützen nicht vor Kugeln, aber genausowenig vor Armbrustbolzen
Und deswegen bekommt ein Gewehr keine Touch Attack auf das Ziel in der Dose"
würd ich zustimmen.

Falls ihr was anderes gemeint habt, bitte präzisieren :roll:

Vidala

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #95 am: 29. Oktober 2007, 07:40:48 »
Ich hätte eher gemeint, wenn man ner Schwarzpulverwaffe ne touch-attack verpassen will, sollte auch die Armbrust eine haben, aber so wie du, kann man es auch ausdrücken.

Darastin

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #96 am: 29. Oktober 2007, 10:26:17 »
Ich würde es wenn schon eher anders herum machen. Keine Waffe kann eine Rüstung völlig ignorieren, aber bestimmte Waffen sind gegen Plattenrüstungen praktisch wirkungslos. Also sollte man sich diese herauspicken und der Rüstung DR gegen diese Waffen zugestehen. Oder aber einen höheren Armor Bonus.

Und dann haben wir wieder die gleichen Regeln wie zu AD&D-Zeiten, die keiner benutzt hat weil sie zu umständlich waren und dafür zu wenig gebracht haben... 8)

Bis bald;
Darastin
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Kilamar

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #97 am: 29. Oktober 2007, 12:16:42 »
Also wir haben die Armbrust Regeln aus den Player´s Option Büchern benutzt.
Waren sehr gut, nur nicht so elegant.

Kilamar

Vidala

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #98 am: 29. Oktober 2007, 12:19:11 »
Man könnte auch sagen, dass gegen solche Waffen wie Armbrust oder eben besagte "Gewehre" die Hälfte des Armor-Bonus und/oder natural Armor-Bonus ignorieren. Nur den (natural) Armor-Bonus! Dodge, Deflection etc wirkt weiterhin. Auch Shield-Boni wirken weiterhin, denn man bewegt ein Schild normalerweise, und hält es kaum senkrecht zum Schuss.

Nichtsdestotrotz sollten Schwarzpulverwaffen aufgrund ihrer enormen Ungenauigkeit einen Malus auf den Angriffswurf bekommen.

Darastin

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #99 am: 29. Oktober 2007, 12:30:10 »
Zitat von: "Vidala"
Nichtsdestotrotz sollten Schwarzpulverwaffen aufgrund ihrer enormen Ungenauigkeit einen Malus auf den Angriffswurf bekommen.

Dazu reicht eigentlich auch ein entsprechend geringes Range Increment.

Bis bald;
Darastin
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Vidala

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #100 am: 30. Oktober 2007, 12:26:28 »
Hm...jein, denn mit so nem Ding kannst du auch auf 3 m Entfernung noch verreisen wegen dem Rückstoß. Hm...alternativ könnte man sagen, man muss Stärke statt Geschick nutzen um die abzufeuern...oder Con

Kilamar

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #101 am: 30. Oktober 2007, 12:38:16 »
Das kannst Du mit jeder anderen Waffe auch.

Ich würde es auch über Range Increment machen. Realistisch wären wohl 30 bis 40 Fuß, aber aus spieltechnischer Sicht würde ich 20 Fuß nehmen, damit man die Ungenauigkeit auch spürt.

Kilamar

Aginor

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #102 am: 30. Oktober 2007, 12:55:27 »
Zitat von: "Vidala"
Hm...jein, denn mit so nem Ding kannst du auch auf 3 m Entfernung noch verreisen wegen dem Rückstoß.


Also bitte!

Der Rückstoß hat mit Verreißen nichts zu tun, denn wenn Du den spürst, dann ist der Schuss längst draußen.

Gruß
Aginor
Der größte Feind des Menschen ist der Mensch selbst.

Darastin

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #103 am: 30. Oktober 2007, 13:29:23 »
Zitat von: "Vidala"
Hm...jein, denn mit so nem Ding kannst du auch auf 3 m Entfernung noch verreisen wegen dem Rückstoß. Hm...alternativ könnte man sagen, man muss Stärke statt Geschick nutzen um die abzufeuern...oder Con

Es ist eigentlich ziemlich schwierig, den gerade abgefeuerten Schuß durch seinen eigenen Rückstoß zu verreißen. OK, bei uralten Musketen & Co. ist es vielleicht theoretisch möglich (langsames Geschoß + langer Lauf), aber ich halte es für unwahrscheinlich. Meißtens verreißt man durch zu ruckartiges Abdrücken.

20' Range Increment halte ich für Langwaffen für zu wenig. 30' sollten OK sein. Die Dinger machen ja auch nicht so viel mehr Schaden als eine Armbrust, da muß man sie nicht mit aller Gewalt totnerfen.

Bis bald;
Darastin
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Kilamar

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #104 am: 30. Oktober 2007, 13:35:11 »
Das Problem ist nur das 30 Fuss sich spieltechnisch kaum auswirkt.
Meine Erfahrung ist das sich "Fernkampf" in D&D in der Regel zwischen 15 und 35 Fuß abspielt. Bei 30´ Increment kommt es also eher selten zu Abzügen.

Kilamar

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