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Autor Thema: Schwerter kontra Schießpulver  (Gelesen 19308 mal)

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gobbo

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Schwerter kontra Schießpulver
« am: 05. September 2006, 20:53:05 »
Hallo Leute, bin neu im Forum und habe direkt eine Frage an euch:

Wie lässt sich der Gebrauch von Schwertern und anderen Nahkampfwaffen rechtfertigen in einer Welt, welcher Schießpulverwaffen zur Verfügung stehen ?

Ich spiele mit einer Gruppe, bei der jeder abwechselnd mal den SL mimt und wollte mir für meine nächsten Abenteuer eine Welt mit einem etwas höheren technologischem Niveau erschaffen. Die Technik sollte auf Dampfmaschinen beruhen und trotzdem einige gewisse "Wunder" hervorbringen (z.B. Luftschiffe).

Nur stellt sich mir eben die oben geschriebene Frage.
Wieso sollten die Helden mit den üblichen Waffen losziehen, sich vielleicht sogar noch im Umgang darin spezialisieren, wenn eine Schusswaffe von praktisch jedem bedient werden kann und zumindest auf Entfernung, realistisch gesehen, bedrohlicher ist?

Ich meine der Kämpfer mit 100 TP kann es sich wohl leisten 1-2 Runden beschossen zu werden, bevor er dann seinen Gegner mit dem Schwert verprügelt, aber das ist halt auch nur möglich wegen dem System mit den Trefferpunkten. Ein normal denkender Mensch würde sich nicht 1-2x in den Bauch schießen lassen und danach noch stehen.

Bitte helft mir bei diesem Problem

MfG

p.s hab mit der Suchfunktion nichts gefunden

Kilamar

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #1 am: 05. September 2006, 21:00:24 »
Das kommt auf die Regel für die Schusswaffen und den technologischen Level dieser Waffen an.
Man kann Schusswaffen so gestalten das sie durchaus ein Risiko darstellen.

Wie man an der Militärgeschichte unserer Welt sehen kann, haben Schusswaffen die Schwerter erst abgelöst als sie in Massen produziert werden konnten, halbwegs das Ziel trafen und in vernünftiger Zeit nachgeladen werden konnten.

Kilamar

Zechi

  • Globaler Moderator
Re: Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #2 am: 05. September 2006, 21:13:21 »
Zitat von: "gobbo"

Wie lässt sich der Gebrauch von Schwertern und anderen Nahkampfwaffen rechtfertigen in einer Welt, welcher Schießpulverwaffen zur Verfügung stehen ?


Vergleiche einfach die Spielwerte einer Muskete mit einem Greatsword  8)

Wenn du Renaissance Schußwaffen verwendest, sind diese im Prinzip nur auf große Entfernung und nur für einen Schuß effektiv, beides ist in D&D nicht sehr effektiv. Eine Full Attack mit einem Mighty Composite Longbow [+x] oder einem Greatsword macht wohl deutlich mehr Schaden (zumindest auf höheren Stufen),  über Zauber müssen wir denke ich gar nicht reden ;)

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Lord of Grim

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #3 am: 05. September 2006, 21:16:14 »
Ich seh es da ähnlich wie Kilamar.

Tortzdem hat ein Schwert gegenüber einer Feuerwaffe noch ein paar Vorteile:

1. Es muss nicht nachgeladen werden.

2. Wenn man nah genug rankommt ist es effektiver und  leiser.

3. Es kostet weniger.

4. Es hat Stil, gerade wenn Feuerwaffen neu sind wird sich der jahrtausende alte Paladin Orden nicht sagen lassen, das sie auf die Flinten umsteigen sollen. Ein Schwert ist auch heute noch eine Sache der Prestige für Offziere in heutigen Zeiten mehr zum Schutz aber auch ersten Weltkrieg war es angeblich zum Teil noch Sitte wenn beide keine Munition mehr hatten im Nahkampf aufeinander los zu gehen.
I'm sick of all this indecision
You're messing with my mind
This ain't no false facade And this ain't no freak disguise

Kilamar

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #4 am: 06. September 2006, 05:19:54 »
Es gab auch in späteren Kriegen noch Nahkämpfe. Das ergibt sich manchmal bei der Erstürmung von Stellungen und hat eher selten was mit Muntionsmangel zu tun.

Kilamar

Dimbel Ningel

  • Mitglied
    • http://www.cs-baeren.de
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #5 am: 06. September 2006, 07:34:49 »
Ich würde auch empfehlen den Schadensouput eines Gewehres nicht zu overpowern! Natürlich muss dieser stärker sein als der einen Bogens oder einer Armbrust aber eben noch im Rahmen. Und dann das was Kilamar gesagt hatte: Ein frühes Gewehr hat nicht allzu gute Trefferchancen (man bekommt also bspw. Abzüge auf den GAB, oder eine Prozentuale Fehlschlagchance)!
Das mit dem Nachladen... man könnte es noch ein wenig schwieriger gestallten als bei einer großen Armbrust.
Und die Verfügbarkeit, wie schon angesprochen, sollte man auch berücksichtigen: Man kann eben so ein Gewehr nicht mal eben im Laden um die Ecke kaufen, höchstens bei einem Großhändler! Und was so ein Gewehr kostet....;-)

mfg Dimbel

TheRaven

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #6 am: 06. September 2006, 08:06:43 »
1. Ein Schuss
2. Lange Nachladezeit
3. Sehr ungenau
4. Sehr teuer
5. Keine Durchschlagskraft
6. Extrem Fehleranfällig (Verkantungen, nasses Pulver, ...)

Am Ende nimmt man lieber die Axt und haut mal kräftig auf den anderen ein.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

endier

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #7 am: 06. September 2006, 08:51:49 »
Wie weit willst Du denn technologisch nach vorne gehen ?

Arkebusen gab es schon im 15. Jh, machten viel Lärm (Erschreckten Pferde!), viel Rauch (das rauchlose Pulver wurde erst im 19.Jh erfunden) und trafen nix. Nur im Pulk hatten Arkebusen einen Effekt. Das Nachladen war eine langwierige Sache, die locker eine Minute dauerte und zuverlässig waren die Teile definitiv nicht.
In dieser Zeit waren Pikeniere und Schwertkämpfer sowie Reiteri sehr weit verbreitet.

Später kamen die Musketen, die schon recht zuverlässig waren, es eine Art Patrone gab (sehr rudimentär) und auch mit viel Übung auch was trafen.
Selbst hier hatten Nahkampfwaffen noch eine Daseinsberechtigung.
Nach Erfindung des Bajonetts dann aber nicht mehr.

Ende 19Jh war dann der Karabiner die Standardwaffe, in Massen hergestellt und zuverlässig, mit Magazin und Patronen.

(Natürlich gibt es viele zwischenschritte, guck mal in der Wiki nach, da wirst Du sicherlich fündig)

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #8 am: 06. September 2006, 11:02:29 »
Zitat von: "Dimbel Ningel"
Ich würde auch empfehlen den Schadensouput eines Gewehres nicht zu overpowern! Natürlich muss dieser stärker sein als der einen Bogens oder einer Armbrust aber eben noch im Rahmen.

EIn Bolzen einer Armbrust hat definitiv die größere Durchschlagskraft und macht mehr kaputt, als eine Bleikugel aus einem Steinschloßgewehr. Auch heutige Feuerwaffen können es in Punkto Durchschlag und Schaden mit modernen Armbrüsten nicht aufnehmen.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Kilamar

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #9 am: 06. September 2006, 12:10:00 »
Das wage ich doch arg zu bezweifeln.

In den 90er Jahre wurde mal eine Hightecharmbrust vorgestellt, die allerdings nur als Unikat existierte und als stärkste Armbrust der Welt galt. Diese hatte vier statt nur einem Bogen und trocken geschossen durchbrach jede der Sehnen die Schallmauer.
Aber selbst Bolzen, die von diesem Monster verschossen wurden, hatten gerade mal die kinetische Energie eines 9mm Pistolengeschosses.

Kilamar

Taled

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #10 am: 06. September 2006, 12:26:00 »
Zum Balancing:

Der einfachste und realistischste ;) Weg, hier eine Balance zu schaffen, ist die Nachladezeit der Schußwaffen auf 10 Runden festzusetzten. Desweiteren wird ein Angriffswurf mit einer Schußwaffe mit einem Umstandsmodifikator von -6 belegt, den man mit genauem Zielen um 2 pro Rund Zielen senken kann, jedoch kann man nie zu einem positiven Wert gelangen. Außerdem ist Pulver teuer (1 Pfd entspricht 50 Schüßen kostet 500 GM) und empfindlich gegen Feuchtigkeit und Feuerbälle :D . Zudem haben bestimmte Fernkampf-Talente keine Auswirkungen (Rapid Reload, Manyshot, Far Shot, Shot on the Run etc.) Point Blank Shot und Precise Shot würde ich sogar zulassen.

Und schon wird kaum ein SC Schußwaffen benutzen wollen.

Taled

TheRaven

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #11 am: 06. September 2006, 12:33:32 »
Man sehe sich nur mal die Durchschlagskraft der eigentlich im Vergleich schon sehr modernen Schusswaffen im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg an. Selbst da kann eine Armbrust noch locker mithalten und ein sehr geübter Bogenschütze vermutlich auch.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

endier

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #12 am: 06. September 2006, 13:28:21 »
Wenn man Schußwaffen in Werte gießen möchte, dann schlage ich folgendes vor:

Gewehre
Schaden: 2W6 (etwas mehr als die Armbrust, aber nicht so viel)
Ladezeit: 10 Runden (Arkebuse) bis Free-Action (Halb-automatik), je nach Techlevel
Reichweite: 30ft (Arkebuse) bis 300 ft (G36 ohne ZF)
Feat: exotic Weapon für frühe, Martial Weapon für "Massenwaffen"

Pistolen:
Schaden 1W8
Ladezeit: 5 Runden (ganz früh) bis Free (Colt und später)
Reichweite: 10ft bis 30 ft, je nach Tech
(Habe selber mit der P1 geschossen und nix getroffen, also keine hohe Range für Pistolen. Hat schon ein Grund, warum jeder Soldat ein Gewehr hat)

Frühe Feuerwaffen haben den Vorteil, daß man nicht unbedingt Patronen braucht, Steine tuns auch. Aber das Pulver ist seht empfindlich, vor allen gegen Feuerbälle, Scorching Rays etc.

Taled

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #13 am: 06. September 2006, 13:31:43 »
P1: acht Schuß und ein gezielter Wurf  ;)

Taled

Heretic

  • Mitglied
Schwerter kontra Schießpulver
« Antwort #14 am: 06. September 2006, 13:55:40 »
Hmm... IRL wars IIRC so, dass mit Aufkommen der Armbrust die Stellung des Rittertums so dermaßen niederging, dass der Papst den Einsatz dieser gegen "Christenmenschen" verbot...
Trotzdem wird selbst die beste mittelalterliche Armbrust niemals auch nur ansatzweise an die Leistung einer .357er; 7,62mm oder gar .50 BMG Patrone (Schon mal den Begriff "Panzerbüchse" gehört?) rankommen.
Schußwaffen bei D&D sind mMn eh arg schwach im Vergleich zu Nahkampfwaffen.

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