• Drucken

Autor Thema: D&D vs. DSA  (Gelesen 72485 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Emuhell

  • Mitglied
D&D vs. DSA
« am: 12. September 2006, 17:13:38 »
SO. Meine Frage.

Ich habe einige Freunde, die nun schon einige Zeit DSA spielen. Auf meine Einladung, doch mal eine Runde D&D mitzuspielen, sagen sie dann immer, dass bei D&D zuviele Sachen fehlen.

Eine kurze Auflistung der Dinge, die laut ihnen fehlen:
- Paraden im Kampf
- Charakterzüge in Regeln ausgedrückt
- zu wenig Grundklassen (hab ich nicht überprüft)
- und außerdem ist Aventurien viel ausgereifter    q-.-p

Naja.. .Was ich will sind Entkräftungen und Gegenargumente. Bitte.
Qualität ist subjektive Wertschätzung

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
D&D vs. DSA
« Antwort #1 am: 12. September 2006, 17:15:32 »
OMG

Da kann nichts gutes bei raus kommen. Solche Dinge sind reine Geschmackssache. Aber ich habe ein Todschlagargument für dich. Das hat meine Mama früher immer gebracht, wenn ich mein Mittagessen nicht essen wollte:

"Solange du es nicht probierst, kannst du auch nicht wissen, dass du es nicht magst."  :grin:

EDIT (ich kann's nicht lassen):
Punkt 2 kann ich nicht nachvollziehen. Ich kenne kein Rollenspiel, in dem die Charakterzüge einer "Klasse" strenger vorgegeben sind, als bei DSA.

Punkt 4 mögen andere gerade als Vorteil von D&D ansehen. Im übrigen stimmt es nicht generell. Viele Regionen der Realms sind genauso gut ausgearbeitet wie Aventurien. Andere bilden bewusst weiße Flecken auf der Landkarte, um dem SL mehr Möglichkeiten zur Eigeninitiative zu bieten. Es bekommt also jeder was für seinen Geschmack.

Ach ja, und generell bringt es nichts, deine Gruppe gegen ihren WIllen zu irgendwas überreden zu wollen. Damit bin ich auf den Bauch gefallen als ich mal StarWars D20 mit meinen Leuten ausprobieren wollte :(
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Emuhell

  • Mitglied
D&D vs. DSA
« Antwort #2 am: 12. September 2006, 17:18:19 »
Ein witziges Argument... Das kenn ich von wo... Wahrscheinlich von meiner Mama  :)

Naja. Ich mein die Sache mit den Paraden kann ich entkräften. Ich spiel in meiner Runde sowieso mit der Alternativregel für Rüstungsklasse...

Aber was soll ich auf "Aventurien ist viel ausgereifter" oder "die Charakterzüge sind ja gar nicht in den Regeln oO" sagen?
Qualität ist subjektive Wertschätzung

Kylearan

  • Mitglied
D&D vs. DSA
« Antwort #3 am: 12. September 2006, 17:20:24 »
Zitat von: "Emuhell"
Aber was soll ich auf "Aventurien ist viel ausgereifter" oder "die Charakterzüge sind ja gar nicht in den Regeln oO" sagen?

Aventurien ist viel langweiliger, weil deine Spieler jede Ecke schon kennen und dir als SL absprechen, deine Welt interessant zu gestalten.
Charakterzüge sind nicht in den Regeln, weil diese in D&D (meistens) den Spielern frei überlassen werden.

edit: was spielt eigentlich eine ausgereifte Welt für eine Rolle, wenn ich doch erst einmal die Regeln kennen lernen möchte?

Kylearan
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

Jadephoenix

  • Mitglied
D&D vs. DSA
« Antwort #4 am: 12. September 2006, 17:22:08 »
Zumindest das mit den Grundklassen *hust* ist mist.

12 in den COre Rules + 12 aus der Complete Series  + 3 PHB 2 + Magic of Incarnum glaub ich auch 3 + 3 Expanded Psionics + TOme of MAgic + TOme of Battle sollte eigentlich für jedes Charakterkonzept reichen. Wenn nicht gibt es ja immer noch zig Prestigeklassen.

Charakterzüge über rEglen ausdrücken gibt es in eingeschränltem Maße beim Gesinnungssystem, wobei ich da eher sagen würde, die Gesinnung spiegelt den chrakter wieder aber na gut.( Ich gelobe hiermit hoch und heilig mit dieser Aussage keinen Gesinnungsthread starten zu wollen).

Paraden ? Sind auch nur ein weiterer überflüssiger Würfelwurf.

Aventurien besser ausgearbeitet ? Kann gut sein, ich hab gehört dort hat jeder Stein seinen Namen, und es gibt recht wenig weiße FLecken für den SL zum austoben. Wers mag.

Sheharan

  • Mitglied
    • Meine Shackled-City-Kampagne
D&D vs. DSA
« Antwort #5 am: 12. September 2006, 17:23:49 »
Ujujujujuj Tiffy!
Solche Fragen in diesem Forum! Gefährlich, gefährlich! Ich will es aber mal möglichst neutral und vor allem kurz beantworten:

Paraden: Gibt es nicht, finde ich aber auch unnötig.

Charakterzüge: Wenn ich einen neugierigen oder abergläubischen Charakter spielen möchte, lasse ich mich ungerne durch starre Eigenschaftswerte einschränken. Dieses fällt dann unter ROLLENspiel, was meiner Meinung auch der Sinn und Zweck der Geschichte ist.

Grundklassen: Stimmt, sind weniger (zumindest in den Basisregeln). Aber durch die Vielzahl der möglichen Kombinationen, die ein jeder Stufenaufstieg bringt, sind die Charaktere deutlich flexibler. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, Prestigeklassen zu einem späteren Zeitpunkt zu wählen.

Aventurien ist ausgereifter: Stimmt! Aber dieser Vorteil ist auch ein Nachteil. Wenn alles feststeht und alles beschrieben ist, hat man als SL auch kaum noch Freiheiten. Viele wollen eben gerne eine nicht ganz so deatilliert beschriebene Welt haben.

Gruß
Sheharan
Am Anfang war das Wort. Und nichts ist stärker als das Wort.

Heretic

  • Mitglied
D&D vs. DSA
« Antwort #6 am: 12. September 2006, 17:28:45 »
Zitat von: "Sheharan"
Ujujujujuj Tiffy!
Solche Fragen in diesem Forum! Gefährlich, gefährlich! Ich will es aber mal möglichst neutral und vor allem kurz beantworten:


Paraden: Gibt es nicht, finde ich aber auch unnötig.

Paraden gibt es, z.B. über die Optionalregel der flexiblen AC.
Ich hasse Paraden bei DSA, manchen Manövern nimmt das übelst den Wind aus den Segeln.
Ich mag D&D, eben weils normalerweise KEINE Paraden gibt, sondern man gegen einen festen Wert würfelt.

widdi

  • Mitglied
D&D vs. DSA
« Antwort #7 am: 12. September 2006, 17:28:47 »
Was heißt hier ausgereifter? Kommt halt immer drauf an wieviel Mühe man sich macht als SL und wieviel die SCs davon dann wirklich brauchen.

Ich hab ja nicht oft DSA gespielt (ich glaub so 3-4mal), aber in den Runden in denen ich dabei war, hat keine alte Sa* auf die aufgezungenen Charakterzüge geachtet. Diese als Vorteil von DSA zu nehmen, find ich also irgendwie irrsinnig. Ich hab das eher alles sehr statisch und unflexibel gefunden. Als ich einen Elfen spielen wollt hat es als erstes geheißen: Dann musst du aber das und das und das, und die Dinge darfst du alles nicht tun.
Ich sehe in Regeln abgefertigte Charakterzüge also nicht positiv. Ein Spieler sollte selbst entscheiden dürfen, wie sein Charakter genau aussieht. Genau hier liegt IMHO ein "Vorteil" von D&D: Die Charaktere sind allesamt HELDEN und können mehr als sie nicht können. D h es macht nichts aus, wenn ein Charakter mal mehr positive als negative Charakterzüge hat.
Proud member of the PL
Die Kraft des Geistes ist grenzenlos - Psionics rock!

Emuhell

  • Mitglied
D&D vs. DSA
« Antwort #8 am: 12. September 2006, 17:30:23 »
hmm. klingt logisch.

Die Forgotten Realms scheinen vielen DSA Spielern zusammengeschustert.. Das da Ägypter und Maya rumlaufen finden sie befremdlich. Lediglich die Schwertküste gefällt ihnen, weil sie da schonmal Baldurs Gate und NWN gespielt haben...
Eberron gefällt ihnen gar nicht, weil sie meinen, dass dort zuviel mit Magie gemacht wird... Die kommen dann immer mit dem Vorschlag Magie in Kupferdrähten zu jedem Haushalt zu führen, magische Waschmaschinen, Geschirrspüler und Licht zu erfinden... jaja

Die Sache mit der Parade hat laut DSA Spielern ja den Sinn, dass auch ein Magier Chancen hat einen Hieb abzuwehren, der von einem hochstufigen Krieger kommt.

In D&D hab ich das eben so realisiert wie im DMG 3.0 vorgeschlagen. Man verwendet statt der Grund-RK einen W20. Damit gibts genügend Flexibilität...
Der Nachteil ist, dass der Zwergische Verteidiger immer sauer wird, wenn er in totaler Def-Haltung von einem Goblin getroffen wird....
Qualität ist subjektive Wertschätzung

E. Ebroer

  • Globaler Moderator
Re: D&D vs. DSA
« Antwort #9 am: 12. September 2006, 17:33:27 »
Zitat von: "Emuhell"
- Paraden im Kampf
- Charakterzüge in Regeln ausgedrückt
- zu wenig Grundklassen (hab ich nicht überprüft)
- und außerdem ist Aventurien viel ausgereifter    q-.-p

Naja.. .Was ich will sind Entkräftungen und Gegenargumente. Bitte.

- Für was braucht man Paraden, wenn der Kampf eigentlich "gutem Rollenspiel" im Wege steht?
- Wer braucht schon Regeln für Charakterzüge im "gutem Rollenspiel"? Schon mal die Gesinnungen ausprobiert und versucht ordentlich umzusetzen? (Ok schlechtes Beispiel, von jemanden der die Gesinnungen hasst und weitestgehend ignoriert...)
- Echt? Mehr als D&D (inkl. aller Zusatzbände)? Und die ganzen Prestigeklassen mitgezählt? Zur Not noch die NSC-Klassen aus dem SLHB mitgezählt? Also ich komme auf locker mehr als 20 Grundklassen (alleine im SHB sind ja 11)! Und man kann auch ziemlich exotische Rassen spielen. Da kommen einige sehr wirre Kombinationen zustande!
- Klar! Und man weiß auch genau in welche Ecke im Jahr X ein Hund geschissen hat... Hört sich für mich auch viel spannender an, als eine vom SL mit Leben gefüllten Welt, die man erkunden kann, ohne das man es in zwei Dutzend Romanen nachgelesen hat (und wer es doch braucht, nimmt sich die Talländer in den Vergessenen Reichen ... (duckt sich vor den Schlägen der VR-Fanboys weg))

Heretic

  • Mitglied
D&D vs. DSA
« Antwort #10 am: 12. September 2006, 17:34:51 »
Zitat von: "Emuhell"


Die Forgotten Realms scheinen vielen DSA Spielern zusammengeschustert.. Das da Ägypter und Maya rumlaufen finden sie befremdlich. Lediglich die Schwertküste gefällt ihnen, weil sie da schonmal Baldurs Gate und NWN gespielt haben...
Eberron gefällt ihnen gar nicht, weil sie meinen, dass dort zuviel mit Magie gemacht wird... Die kommen dann immer mit dem Vorschlag Magie in Kupferdrähten zu jedem Haushalt zu führen, magische Waschmaschinen, Geschirrspüler und Licht zu erfinden... jaja

Die Sache mit der Parade hat laut DSA Spielern ja den Sinn, dass auch ein Magier Chancen hat einen Hieb abzuwehren, der von einem hochstufigen Krieger kommt.

In D&D hab ich das eben so realisiert wie im DMG 3.0 vorgeschlagen. Man verwendet statt der Grund-RK einen W20. Damit gibts genügend Flexibilität...
Der Nachteil ist, dass der Zwergische Verteidiger immer sauer wird, wenn er in totaler Def-Haltung von einem Goblin getroffen wird....

Dann konter den Leuten mit 2 Dingen: Aventurien und Myranor.
In Aventurien gibts ALLES, was es in den FR auch gibt.
Es gibt Azteken, es gibt Urwaldstämme, es gibt Renaissance, etc. pp.
Und Myranor ist noch alberner als Eberron, dort gibts z.B. magisch betriebene Tauchflaschen.
Die Sache mit der Parade ist BS, denn ein hochstufiger Magier wird niemals eine gutgelegte Finte ausgleichen können.
Dafür können selbt 2 Goons einen Stufe 17 Söldner zusammenkloppen.

Sheharan

  • Mitglied
    • Meine Shackled-City-Kampagne
D&D vs. DSA
« Antwort #11 am: 12. September 2006, 17:35:11 »
Zitat
Der Nachteil ist, dass der Zwergische Verteidiger immer sauer wird, wenn er in totaler Def-Haltung von einem Goblin getroffen wird....


Des einen Freud, des anderen Leid.
Wenn die Spieler zum einen wollen, dass der Magier auch mal parieren kann, muss auf der anderen Seite der Superverteidiger auch mal getroffen werden können.

Gruß
Sheharan
Am Anfang war das Wort. Und nichts ist stärker als das Wort.

Emuhell

  • Mitglied
D&D vs. DSA
« Antwort #12 am: 12. September 2006, 17:38:08 »
Richtig.. Ich kenn mich ehrlichgesagt weder mit Aventurien noch mit dem anderen, von dessen Existenz ich bisher ja noch fast nix wusste, aus.
Das mit den Tauchflaschen find ich sehr witzig.. danke!

Aber wo liegt nun der Grundlegende Unterschied im Spiel???

Kann ich die beiden Spiele gleich Spielen.. nur halt mit anderen Regeln? Oder gibt eines der Systeme Muster vor.. So scheint es mir... wie kann man da Argumentieren?
Qualität ist subjektive Wertschätzung

Darastin

  • Mitglied
D&D vs. DSA
« Antwort #13 am: 12. September 2006, 17:42:55 »
D&D vs. DSA... eigentlich schon unfair...

Mal ein paar Gegenargumente zu den genannten Vorwürfen:
Zitat von: "Emuhell"
Eine kurze Auflistung der Dinge, die laut ihnen fehlen:
- Paraden im Kampf

Siehe Defensives Kämpfen/Volle Verteidigung/Combat Expertise. Der wichtigste Unterschied zu DSA ist allerdings, daß man seine Verteidigung gegen alle Gegner benutzen kann. Bei DSA geht das nicht, weshalb man einen Kampf gegen eine Überzahl eigentlich nicht gewinnen kann, wenn die bösen Jungs auch nur halbwegs kompetent sind.

Die Optionsregel mit dem Verteidigungswurf hat übrigens nichts mit einer DSA-artigen Parade zu tun!

Zitat
- Charakterzüge in Regeln ausgedrückt

Im Unearthed Arcana werden Traits und Flaws vorgestellt; die entsprechenden Regeln gehören mittlerweile auch zum SRD. Wer es also unbedingt für sein Seelenheil braucht, dem kann geholfen werden...

Zitat
- zu wenig Grundklassen (hab ich nicht überprüft)

Mit den Klassen im PHB und DMG kann man bereits mehr Charakterkonzepte verwirklichen als mit allen existierenden DSA-Professionen; denn die D&D-Klassen sind wesentlich abstrakter und daher vielseitiger. Allein der Expert kann sämtliche DSA-Handwerks- und Gesellschaftsprofessionen modellieren!

Außerdem unterschätzen die meisten nicht-D&D-Kenner die Flexibilität des Multiclassings.

Zitat
- und außerdem ist Aventurien viel ausgereifter    q-.-p

Was heißt ausgereift? Logikfehler gibt es überall. Aber allein vom Umfang des publizierten Materials hat Aventurien keine Chance gegen die FR; die sind im Gegensatz zu Aventurien auch noch griß genug um die parallele Existenz so vieler verschiedener Kulturen zu erklären. Aventurien hat nämlich auch viele Kulturen und Epochen aus der realen Weltgeschichte übernommen, aber im Gegensatz zu den FR liegen die dort in unmittelbarer Nachbarschaft!

Außerdem hat Aventurien zwei entscheidene Nachteile: Es ist zu detailliert ausgearbeitet und ein Teil des Hintergrundes wurde als Balancing für kampfstarke Klassen eingeführt, ohne daß dies im Kontext der Spielwelt einen Sinn ergibt (Beispiel: die Militärzugehörigkeit der Kampfmagier-Akademien).


Reicht das für's erste?

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

Heretic

  • Mitglied
D&D vs. DSA
« Antwort #14 am: 12. September 2006, 17:48:15 »
Stell dir vor.... Bei DSA bist du ein A.v.D., der rechtlose Bandit, der Schuhputzer, der Dummkopf, der "Wird-er-wohl-seinen-feisten-Arsch-aus dem-Weg-des-Herzogs-begeben!!!"...
Bei Myranor bist du der Abschaum, der niedere Adelssproß, die fiese humanoide Kreatur, die Bultpaste isst, und Blut trinkt, und die Gesellschaft ist misanthrop. Du bist der Arsch. Noch mehr als bei DSA.

Bei D&D kannst du ein Held sein. Ein ECHTER Held, der die Welt retten kann.
Bei DSA bist du der Held, der im Auftrag der Königin die ganze Welt rettet, wobei diese ihn aber in seinem Auftrag a) weder unterstützt noch b) wirklich respektiert, und c) du bei vielen Abenteuern ein Bahnticket gelöst hast, ohne es zu wissen.
Der Abschuß der Dreistigkeit ist die Borbaradkampagne, bei der am Ende die Protagonisten eigentlich zu sterben haben, weil es so im Abenteuer steht. Props für die Tötung Borbarads bekommst du keine, und während der Erfüllung deines Auftrages hatte dich keiner jeernstgenommen, trotz der Vorzeichen.

Noch Fragen?

  • Drucken