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[Eberron] Das Flüstern der Seelenklinge

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meist3rbrau:
Neues Abenteuer, neues Glück. Und weil wir gerade erst angefangen haben, versuche ich mich auch mal an einer Story-Hour. Ich hoffe, ich finde die Zeit das regelmäßig nachzuhalten, was passiert.
Dies ist die Fortsetzung der Geschehnisse um "Die vergessene Schmiede" und "Schatten des Letzten Krieges".
Ersteres Abenteuer erschien hier im Gate in Form eines Artikels, der zugegebendermaßen an Objektivität ein wenig vermissen ließ. Gnomen sind eben doch manchmal Angeber...

Spielercharaktere:

Ätzelbert Adalmar Alfenfetzer von unter dem Asselstein, Kleriker des Blutes der Vol, (mittlerweile) freischaffender Chronist. Schon seit dem Abenteuer "Die vergessene Schmiede" dabei. Hilfsbereit, wenn es sein muß, böse, wann immer es ihm passt.

Q'arion (Familienname aberkannt), Valenar-Elf, Waldläufer. Wurde von seinem Clan als unehrenhaft ausgestoßen, weil er sich weigert, grundlos Andere anzugreifen und dabei auch noch ein grimmiges Gesicht zu machen.
Spoiler (Anzeigen)Habt Nachsicht mit ihm, sein INT-Modifikator beträgt -3...
Spange, Vielgesichtiger, Schurke. Nach eigenen Angaben WItwentröster. Waise einer Gauklerfamilie aus Sylbaran und das beste Beispiel dafür, daß das Gesetz nicht das Einzige ist, vor dem man auf der Flucht sein kann. Typische Aussage: "Ich bin vielleicht etwas schwach auf der Brust, aber ich steck dir mein Ding da hin, wo es richtig weh tut!"

Bastonata, Bärenwerkind, Barbarin, überzeugte Alkoholikerin. Flüchtlingstochter aus Droaam, wäre gern Sängerin geworden und hat ihre Familie im Streit hierüber verlassen, "um noch etwas zu erleben".  Sehr zickig, aber für eine Barbarin erstaunlich helle.

Yelenath Dessen-Vollständigen-Namen-Eh-Niemand-Aussprechen-Kann-Nicht-Einmal-Er-Selbst, Elf, Magier. durchreist die Wlet auf der Suche nach neuem Wissen, neuen Zaubersprüchen und einem Topf voll Gold, von dem ihm ein Saufkumpan beim Würfeln erzählt hat.

So, ich wünsche viel Spass.!. Achja: Kommentare sind selbstverständlich ausdrücklich erwünscht, also tut euch keinen Zwang an. :wink:

meist3rbrau:
Prolog

Der Jüngling sah etwas blass aus, aber das war schließlich auch nicht verwunderlich. Nackt, wie der Schöpferdrache ihn erschaffen hatte, lag er auf dem gewaltigen Bärenfell vor dem Kamin und schien zu schlafen. Fast, wie ein Gemälde, dachte Caldera und gestattete sich ein amüsiertes  Lächeln, denn natürlich schlief er nicht.

Aber er hatte gut getan.

Mit einem leichten Schwung wandte sie sich um und ging zum Schrank. Der transparente Stoff ihres Negligés bauschte sich auf und wehte wie ein leichter Nebelschweif nach hinten. Menschen, dachte sie. Sie hatte sich nicht einmal die Mühe machen müssen, es auszuziehen. Der Junge war ihr verfallen gewesen, sobald er sie erblickt hatte.

Nun war er tot.

Sie nahm die Karaffe feinsten Lhazaar-Rums aus dem Schrank und schenkte sich nach.

Es klopfte.

Ihr Lächeln wurde eine Spur breiter. Pünktlich auf die Minute, wie sie es erwartet hatte. Dieser Abend würde großartig werden! Caldera warf ihr langes, schwarzes Haar nach hinten und leckte sich die Lippen. Ein Rest von Rum, vermischt mit Blut, lag noch darauf.
Kurz sah sie an sich herunter und musterte sich in ihrer Nacktheit. Perfekt.

„Komm herein, Lucan.“ sagte sie.

~o~

Lucan Stellos war klar, dass es nicht einfach werden würde. Aber er war schließlich auch kein Neuling mehr und wusste, worauf er sich einließ. Niemand hatte je behauptet, dass er ein einfaches Geschäft haben würde, im Gegenteil. Das Risiko gehörte eben dazu. Das hatte Geheimdiensttätigkeit so an sich.

Er öffnete die Tür und trat ein. Caldera stand am Fenster und schien das Treiben in der Unterstadt von Sharn zu beobachten. Hier unten pulsierte sogar nachts das Leben. Unter ihrem durchsichtigen Stück Stoff trug sie nichts. Lucan überraschte das nicht weiter. Vor dem Kamin lag ein nackter Junge von etwa 15 Jahren. Das überraschte ihn schon eher, aber es erschreckte ihn nicht. Dass der Junge tot war, war so sicher wie die Tatsache, dass es nachts draußen dunkel war. Immerhin machte sie sich offenbar nicht mehr die Mühe zu verheimlichen, wer sie wirklich war. Keine gewöhnliche Großkriminelle eben, die nebenbei Spionage betrieb, sondern ein Vampir.
Und ein verdammt hübscher noch dazu!

Caldera hatte eine Neigung zu einem ausschweifendem Leben, das hatte Lucan schon weit vorher gewusst Sofern man hier überhaupt von Leben sprechen konnte. Trotzdem ließ dieser Junge ihn die Stirn runzeln. Nicht dass Lucan überrascht gewesen wäre - Calderas Zügellosigkeit war allgemein bekannt – Aber die Tatsache, dass sie ihm dies hier so demonstrativ vorführte, ließ kleine Glöckchen in seinem Kopf klingeln.

„Möchtest du etwas trinken?“ fragte Caldera ihn.

„Gern“, antwortete Lucan.

„Bitte setz dich doch.“

Lucan kam der Aufforderung nach, setzte sich jedoch so, dass er den Leichnam des Jungen unauffällig im Auge behalten konnte.

Caldera nahm ein weiteres Glas, schenkte ein und kam zu ihm herüber. Lucan kam nicht umhin, ihre makellosen Brüste und die sanften Rundungen zu bewundern, die durch geschmeidige Bewegungen unterstrichen wurden. Die Fürstin der Unterwelt war in der  Lage, jeden, dessen Gemächt noch einer Reaktion mächtig war, über ihre wahre Gefährlichkeit zu täuschen.

Sie setzte sich zu ihm.

„Nun?“ fragte sie.

„Wir hatten recht. Es sind die Königs Schatten. Sie wollen deinen Tod.“

Lucan war ein solcher Königs Schatten. Er hatte einen Auftrag zu erfüllen. Und ja, er wollte Calderas Tod.

„Trotzdem werde ich es versuchen, Lucan. Das weißt du. Ich muss!“

„Dir ist klar, dass sie dich kriegen werden, oder? Niemand aus deinem Gefolge kann dort hinein. Sie wären tot, noch ehe sie die Außenfassade überwunden haben. Also musst du es selbst tun. Und darauf warten sie doch nur...“

„Das ist alles nichts gegen den Wert dieser Waffe, Lucan!“ fuhr Caldera auf. „Überleg doch! Es ist die Seelenklinge! Eines von den Dreizehn Schwertern von Karrnath! Und nur wir beide, du und ich wissen davon! König Boranel hält es doch nur für ein Museumsstück und sein ganzer verdammter Hofstaat tut es ihm gleich! Nenne mir nur einen Grund, warum ich es nicht tun sollte! Ich will es haben, verstehst du!“

Lucan verstand sehr wohl. Wenn Caldera das Schwert in ihren Besitz bekäme, könnte die komplette Dolchwacht einpacken. Damit hätte sie die Kontrolle über die Stadt, ohne dass Boranel oder irgend jemand sonst etwas dagegen tun könnte.

Caldera hatte sich erhoben und lief im Raum auf und ab. Der Junge lag noch immer unverändert auf dem Bärenfell.

Der Königs Schatten veränderte seine Lage gerade so weit, dass er noch entspannt dasitzen konnte und trotzdem jederzeit kampfbereit war. Wenn Caldera eine Brut gezeugt hatte, so war er bereit, seinerseits zu reagieren.

Die Vampirin hatte sich offenbar wieder beruhigt und trat jetzt vor ihn hin.

„Im Übrigen“, sagte sie, „habe ich bereits den perfekten Mann für diese Sache.“

Der Agent horchte alarmiert auf. „Wen?“ fragte er.

„Dich“, antwortete Caldera fröhlich und zeigte  auf ihn. In ihrer Hand blitzte etwas metallisch auf.

Lucan erbleichte. Sie versuchte, ihn zu bezaubern! Er musste sich konzentrieren! Sofort!

Vor dem Kamin regte sich der Junge. Der Spion sah hin. Im selben Augenblick wusste er, dass das ein Fehler war. Dass es der Fehler war.
Caldera hatte ihn.

Er versuchte, aufzustehen.
Seine Muskeln waren schlaff wie ein leerer Leinensack.

Calderas Gesicht kam dem seinen ganz nahe, als sie sich  rittlings auf ihn setzte. „Nicht wahr, mein liebster Lucan, du wirst es doch tun für mich? Ja, das wirst du. Natürlich wirst du das.“

Er versuchte zu sprechen. Kein Laut kam über seine Lippen.
Sie begann, seine Hosen zu öffnen.

„Aber jetzt sollten wir erst einmal ein wenig Spaß haben, findest du nicht?“

Ihre Stimme war nunmehr ein sachter Hauch, und ihre Finger umschlossen ihn sanft und fordernd, während sie ihn biß.

Taraxacum:
Puh, ... warum ist hier bloß so heiß? :P

Edith sagt:

Wir haben das Abenteuer auch gespielt aber so ist es mir noch nie aufgefallen. Da war ich auch nur Spieler. Ich ging immer von der festen Überzeugung aus, dass Lucan... und nicht .... Naja, schauen was wird.

Berandor:
Habt ihr das ausgespielt? :)

meist3rbrau:
Ich habs mit mir selbst ausgespielt...
 :lol:

Nein, im Ernst: Nein, haben wir nicht. Da meine Spieler die Story-Hour im Gate nicht lesen, werde ich sie ihnen am Ende des Abenteuers als Erinnerungsstück mitgeben.

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