Ins Unterreich passen von den chromatischen Drachen IMO am ehesten die roten. Im Monsters of Faerûn findest du wie Zechi schon sagt den Tiefendrachen und den Schattendrachen, die beide auch sehr gut passen würden. Letzterer ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da seine Atemattacke negative Stufen verursacht, was für Charaktere der 4. Stufe sehr schnell sehr tödlich werden kann. Auch die Shadow Blend Fähigkeit des Schattendrachen ist ziemlich stark und sollte nicht unterschätzt werden.
Da euer Shugenja sich auf Feuer spezialisiert hat würde er gegen einen roten Drachen wohl ziemlich alt aussehen während weiße Drachen nicht wirklich ins Unterreich passen. Schwarze Drachen leben zwar eigentlich auch eher in Sümpfen, allerdings gibt es z.B. in dem Abeneuer "Die Schmiede des Zorns" einen jungen schwarzen Drachen, der in einem unterirdischen See unterhalb einer alten Zwergenstadt lebt. Wenn du also den Hort des Drachen ebenfalls in einen unterirdischen See legst, passt der Schwarze da meiner Meinung nach schon ganz gut rein - wenn auch der Tiefendrache trotzdem in Bezug auf den Hintergrund noch besser ins Unterreich passt.
Deswegen würde ich entweder einen jugendlichen Schwarzen (CR 7) oder einen jungen Tiefendrachen (CR 6) empfehlen. Du solltest den SC aber zuvor auf jeden Fall ein paar Hinweise darauf geben, was sie erwartet, und ihnen die Möglichkeit geben, sich auf den Kampf vorzubereiten, indem sie geeignete Zauber vorbereiten etc. Es wäre sicherlich auch vorteilhaft, wenn die Spieler vor dem Kampf schon ein paar Informationen über den Hort des Drachen hätten - wenn du dich also z.B. für den Schwarzen entscheidest, könntest du die Helden vorher erfahren lassen, dass der Drache seinen Hort auf dem Grund eines unterirdischen Sees hat.
Auf jeden Fall dürfte der Kampf für die Gruppe recht hart werden - immerhin liegt das CR der genannten Drachen deutlich über der Stufe deiner Abenteurer. Das ist aber auch gut so, denn Drachen sollten IMO kein Kanonenfutter sein, sondern furchteinflößende Gegner, an die sich die Abenteurer noch lange erinnern werden. Deswegen würde ich einen Drachen eigentlich nur als Endgegner eines Abenteuers einsetzen. Du kannst ja einen Plot um den Drachen herum entwickeln.
Ich weiß nicht, wie weit die Handlung deines Abenteuers schon ausgearbeitet ist, aber wie wäre es hiermit: In den letzten Monaten ist es immer wieder zu Orküberfällen auf einer wichtigen Handelsstraße gekommen. Die wenigen Überlebenden dieser Angriffe berichten, dass die Orks nicht nur die Waren der Karawanen plünderten, sondern auch teilweise die Händler und die Fuhrleute verschleppten. Die Charaktere müssen nun die Spur der Orks aufnehmen, die sie letztlich ins Unterreich führt, wo die Orks einen Höhlenkomplex in der Nähe eines großen unterirdischen Sees bewohnen.
Vor einigen Monaten hat ein jugendlicher schwarzer Drache diesen See zu seinem Hort auserkoren. Die Orks betrachtete der Drache anfangs nur als Beute - bis ihm der Schamane des Orkstammes einen Handel vorschlug. Der Ork bot dem Drachen an, den Mitgliedern seines Stammes klarzumachen, dass der Drache tatsächlich ein Gesandter des Orkgottes Gruumsh sei. Die Orks würden ihm dann Opfer in Form von lebenden Menschen und Reichtümern darbringen. Im Gegenzug verlangte der Schamane, dass der Drache seinen Rivalen tötet. Dieser Handel schien für den Drachen sehr vorteilhaft zu sein: Orks sind ziemlich zäh und ihr Fleisch sehr sehnig, weshalb die Aussicht auf frisches Menschenfleisch sehr verlockend war. Noch besser war, dass das Fleisch direkt frei Haus geliefert würde - zusammen mit Reichtümern, die den Grundstock für den Hort des Drachen bilden würden. Und wenn die Sache nicht zufriedenstellend verlief, könnte der Drache die Orks ja immer noch töten.
Also nahm der Drache den Handel an und machte sich daran, den Rivalen des Schamanen zu töten (der z.B. ein alter Schamane sein könnte, der bis dahin das geistliche Oberhaupt des Stammes gewesen ist). Unglücklicherweise ahnte der Rivale den Verrat und konnte so rechtzeitig fliehen. Dem Drachen war das natürlich egal, denn der Rivale war damit unschädlich gemacht und so behauptete er gegenüber dem Schamanen einfach, er hätte ihn gefressen.
Nun kommen also die SC ins Spiel, die den Weg ins Unterreich gefunden haben, wo sie zunächst auf die Orks treffen (evtl. in Begleitung von geeigneten Monstern wie z.B. einem Othyug). Nach einigen Kämpfen könnte die Gruppe dann zufällig über das Versteck des Vertriebenen stolpern, der sich kampflos ergibt, und im Austausch für sein Leben die SC mit Informationen versorgt. Er erzählt ihnen von dem Drachen, vom Verrat des Schamanen und davon, dass der Stamm in letzter Zeit viel öfter zu Raubzügen an die Oberfläche kommt, um den Drachen mit Schätzen zu versorgen. Natürlich hofft er, dass die SC den Drachen und den Schamanen töten werden, wodurch seine Macht im Stamm wiederhergestellt wäre.