Die Goldene Regel ist der Mittelweg. Das heißt also, alle Extreme sind ihrnach "falsch". Der Mittleweg ist richtig.
sowie
Also die Goldene Regel bedeutet an sich "Behandle deinen nächsten, wie du selbst behandelt werden willst."
stimmt nicht.
Die Goldene Regel bedeutet IM PRINZIP, dass der Mittlelweg der richtige Weg ist.
Beispiel:
Utilitarismus ist solange eine gute Sache, wie die jenigen, die unter ihm leiden nicht ermordet oder weggeschafft werden, nur weil es zum Vorteil der Masse ist, selbst wenn es "nur" einer ist. IM PRINZIP iist es aber das, was der Utilitarismus fordert, wenn man ihn konsequent und letlich radikal verfolgt.
Die Goldene Regel will also eine Übertreibung in diesem Fall vermeiden.
Was du meinst ist IM PRINZIP der kategorische Imperativ, wenn man ihn ein wenig weiterverfolgt.
Ich möchte darauf hinweisen, dass ich sogar sehr deutlich im Vorteil bin.
Nebenbei darf ich anmerken, dass der britische Utilitarismus als humanistisch geprägte Ethik bei konsequenter Durchführung keineswegs "IM PRINZIP" fordert, dass unbequeme/störende/nachteilige Menschen getötet oder weggeschafft werden. Tatsächlich geht aus dem Utilitarismus des späten 19. Jahrhunderts sogar ein Verbot von Folter oder Todesstrafe hervor (vergleiche dazu Bentham, Mill und Mill).
Neuere Formen des Utilitarismus (vergleiche Singer) werden manchmal dahingehend kritisiert, dass sie Folter/Todesstrafe/Euthanasie Tür und Tor öffnen. Obwohl ich kein Bewunderer von Peter Singer bin, halte ich diese Darstellungen schlicht für falsch - zumal es bei seinem Konzept zu bedenken gilt, dass einige Tierarten mit dem Menschen gleichgesetzt werden (und nur dadurch "Tür und Tor" überhaupt angerührt werden).
Es lässt sich feststellen, dass der Utilitarismus deine Goldene Regel (sei sie als Kategorischer Imperativ, sei sie als 'Mittelweg' verstanden) überhaupt nicht benötigt, um "human" zu sein. Folglich finden beide kaum gemeinsame Anwendung (der Utilitatismus kann sogar auf die Menschheitszweckformel verzichten) und haben daher auch kaum etwas miteinander zu tun.
Natürlich setze ich RPG nicht mit rl gleich, aber im groben bestehen einfach Ähnlichkeiten. So ist es auch nicht im Spieler-Handbuch formuliert, wenn man sich aber auch nur ein wenig Gedanken drüber macht, kommt man sehr schnell darauf. Mach das mal.
Danke - ist aber ganz unnötig.
In der Tat bestehen auch "im Groben" fast keine Ähnlichkeiten: Was als böse gilt, ist böse, was als gut gilt ist gut. Das hat weder mit Kant, noch mit dem Utilitarismus, noch mit sonst einem neueren Konzept der praktischen Philosophie etwas zu tun.
Eine Ethik, welche dem wenigstens entfernt ähnelt, ist vielleicht das Alte Testament - wenn auch bloß oberflächlich. Selbst die Konzepte der griechischen Antike - bei denen das Gute meistens bedenkenlos mit den Tugenden und dem Wohl der Seele identifiziert wird - haben mit diesem Gesinnungssystem recht wenig gemein (von jeweiligen Begründungszusammenhängen ganz zu schweigen).
@Gast: Wie gesagt, es wurde bereits vor meinem Beitrag richtig beschrieben, wie die Gesinnungen in D&D gehandhabt werden - ich wollte das bloß nochmals deutlich machen (siehe "vile darkness" und "exalted deeds").
ps @ Zauberer von Oz: Ich wollte dir nicht unterstellen, dass ausgerechnet du jene 'Goldene Regel' als Übersetzung des Kategorischen Imperativs bezeichnet hast (das haben andere getan), sondern darauf hinweisen, wie man diese Regel eigentlich versteht (was du nicht getan hast).