6. Mirtul Diese Teutonia wirkt besser als Atlantis' seltsame Rübencreme, die sie gegen ihre Falten benutzt. Seit sie da ist, hat meine neurotische Halb-Schwester ihre Mundwinkel nicht mehr über das Niveau ihres Kinns heben können - wenn das so weiter geht, wird ihre Haut in wenigen Wochen wieder glatt und gelegt sein.
Jedenfalls hat dieser Hektor Belmont seine - ja was eigentlich? - mitgenommen als Unterstützung und somit bestand unsere Gruppe nun aus Teutonia, Atlantis, Hektor und mir. Schwesterherz hat natürlich ihre Felle wegschwimmen sehen und war alles andere als begeistert. Ich hingegen freue mich immer über ein neues Gesicht und die Möglichkeit des regen Geistesaustauschs. Zu meinem Unmut musste ich aber feststellen, dass unsere Gespräche ähnlich gehaltvoll waren wie mit dem Pferd von Sheriff Cubbin. Nun ja, ich habe mir die Option einer zumindest prestigeträchtigen Heirat aber offen gehalten und sie scheint nicht ganz uninteressiert.
Wir machten uns also auf in die Höhlen, und fanden schon gleich am Anfang ein paar Alkoven, in denen einige Jugendliche früher öfter mal als Mutprobe übernachteten. Wie ich gestern erwähnte ist leider die kleine Esmeralda nie wiedergekehrt und es deswegen schien es sehr wahrscheinlich, dass es ihr Schlafzeug war, das wir verlassen auffanden. Wenig später offenbarte sich uns auch schon ein möglicher, schrecklicher Grund ihres Verschwindens - ein Wolfspack hat sich in der Höhle eingenistet. Aber war es schon so viele Jahre hier? Und wo war es, als die Dorfbewohner hier nach ihr suchten?
Hektor schien sich diese Fragen auch zu stellen, nur schienen sie ihn so zu beschäftigen, dass er sich an seine Teilnahme am Galeonsfiguren-Imitationswettbewerb erinnert fühlte, denn die Wölfe attackierten ihn ohne dass er sich zur Wehr setzte. Da zwei der drei Wölfe auch recht ausgehungert waren, bot er sich quasi auf dem Silbertablett an.
Wir anderen drei setzten unsere Mittel ein, um Papa Ronk eine kleine Freude zu machen, indem wir ihm Fleisch für sein gutes Wolfsragout besorgten.
Nach einem kleinen Amozonenzick zwischen Atlantis und Teutonia wegen der Heilung waren wir alle wieder einigermaßen wohl auf.
Wir fanden in einem Rucksack eine Laterne mit schönen Indigo-farbenen Glas, die ein sehr schönes Licht wirft, wenn man eine Fackel darin installiert.
Ausserdem fanden wir einen Ex-Spiegel, dessen Rahmen und Glas aber weitestgehend zerstört waren. Anhand der Runen konnte man einen Zusammenhang mit Teleportation vermuten - die Glyphe auf dem Spiegel warf mehr Rätsel auf, da sie eine persönliche Rune einer Person darzustellen schien. Wir nahmen ein paar Splitter auf für weitere Untersuchungen.
Wir kamen in einen kleinen Raum, von dem ein zweiter Raum abging sowie eine Treppe, dessen Zugang von Spinnenweben umwoben worden war. Im besagten Nebenraum fanden wir wunderschöne Fresken.
Die Fresken stellten einen Raum mit 7 abgehenden Gängen dar, jeder in einer Farbe des Regenbogens in entsprechender spektraler Reihenfolge. Leider erwies sich meine Idee, den Indigo-farbenen Teil des Frescos mit der entsprechenden Laterne zu beleuchten, als unnütz.
Nach teils mechanischer und teils magischer Beseitigung der Spinnenweben gingen wir die Treppe hinab und erblickten einen Raum, der der Abbildung auf dem Fresco sehr ähnlich war. Oktagonal, mit einem Sarkophag in der Mitte. In jeder Ecke war ein Tunnel, in dem an einer Kette eine Laterne einer bestimmten Farbe hing. 2 Laternen fehlten jedoch, die Indigo-farbene und die rote, wir hatten schnell das
oder den Mitternachtsgruß in Verdacht, im Besitz der roten Laterne zu sein. Am Ende jedes Tunnels waren Steinringe in den Boden eingraviert.
Am Ende des zum Indigo gehörenden Tunnels gab es ein Skelett und einen Schacht, der höher war als der der anderen Tunnelenden. Wir kletterten an der Laternenkette hinauf und sahen, dass ein Schacht (ca 80 Fuss lang) mit Kratzspuren am Boden weiter in die Höhle führte, an dessen Ende ein steinernes Gesicht war.
Wir erkannten die Druckplatte davor als Falle und vermuteten, dass ein Windstoß die fallenauslösenden Personen wegwehen würde. Daher beschlossen wir, entbehrliche Truppen das Gesicht näher untersuchen zu lassen. Während Hektor sich mental auf den Sprung über die Platte vorbereitete, nahm Atlantis ihr Abtreibungsset (oder was auch immer es war), in dem Nadel und Faden waren, und nähte unser Bettzeug zusammen, so dass Hektor zumindest in einem gespannten Tuch landen würde.
Hektor schaffte den Sprung über die Druckplatte, erreichte dadurch aber nicht viel - erst als er die Falle bewusst auslöste, sah er, dass die Augen rot (rot... die Laterne, die fehlt... *grübel*) leuchteten und ihn erfolglos hypnotisch zu fesseln versucht haben. Danach kam ein kräftiger Windstoß, aber zu diesem Zeitpunkt war er schon wieder am Abseilen auf der Kette.
Zwischenzeitlich experimentierten wir am Sarg (der übrigens noch eine der Glyphen trug, aber eine etwas andere) herum und drehten in ein wenig. Ein fahrstuhlartiges Konstrukt fuhr aus dem Boden des orangenen Tunnels, als wir ihn dorthin drehten. Wir konnten einer nach dem anderen herunter fahren und waren in einem Raum, in dem der einzige Ausgang von einem großen Steinblock versperrte, der nicht ganz die Ausmaße der Tür einnahm. Überall hier unten waren Statuen, die androgyne Humanoide darstellen. Ihre Hände (die wohl Schätze hielten) wurden aber schon unlängst von Grabräubern abgehackt...
Mit vereinter Kraft warfen wir den Steinblock um, was aber scheinbar eine Falle auslöste, und während meine vom Mut gepackten Mitstreiter wegliefen, sprang ich nach vorn in den Tunnel. Zur Strafe wurden sie vergiftet, allerdings nicht von mir, sondern einer Giftfalle. Im Tunnel dahinter kämpften wir dann gegen ein widernatürliches Monster mit 2 Augen, die durch einen Muskelstrang verbunden waren und Strahlen schießen konnten. Sein Versuch, mich einzuschläfern schlug allerdings fehl.
Hinter dem kleinen Flur folgte ein etwas größerer Raum mit einer zentralen Steinsäule. Zur linken Hand ging ein kleinerer Raum ab, in dem ein magisches Steinbett stand, das den Nutzer auf Luft gebettet einen tiefen Schlaf beschert. Außerdem war dort eine weitere Statue, die mit windgeschüttelten Roben wie ein triumphierender Gott über dem Steinbett stand. Um ihren Hals trug sie ein Amulett mit einer dritten Glyphe, einem stilisierten Pfeil.
Der Raum, der zur rechten Seite hin abging, war leider wegen des Bewuchses durch ein Moos nicht betretbar. Ich konnte mich aber erinnern, dass Kälte diesem Moos ordentlich zu schaffen macht und somit beschlossen wir, uns nun in der Höhle auszuruhen.
Zuvor hatten wir die Steinsäule etwas untersucht und fanden eine Duschvorrichtung und einen Beutel mit Statuetten (sechs, 3 waren irreperabel beschädigt, 3 stellten einen Palast, ein Kolosseum bzw. einen gewundenen Turm mit Nebentürmen dar).