4W6, schlechterster weg.
PB kommt für mich nicht in Frage. Wir bevorzugen in meiner Runde "gewachsene" und nicht am Reißbrett erstellte Charaktere.
Selbstverständlich kann ich gut nachvollziehen, dass Optimierungs Fanboys mit der Würfel-Methode nichts anfangen können, denn zum Optimieren eignet sich die Methode nur im Ausnahmefall (nämlich wenn man überdurchschnittlich gut würfelt). Daher hat auch die PB-Methode auf jeden Fall ihren Zweck und ihre Daseinsberechtigung.
BTW, es macht aber auch gar keinen Sinn, wenn einzelne Leute hier irgendeine Methode per se als objektiv schlechter darstellen als eine andere. Das ist totaler Unsinn, da beide Methoden, für verschiedene Spielstile jeweil besser geeignet sind. Und jetzt kann man Spekulationen anstellen, was man aus dem bisherigen Umfrageergebnis alles heraus lesen kann.
Irgendjemand schrieb oben, dass die meisten mit der offiziellen Würfelmethode offenbar nicht einverstanden sind und daher PB oder eine alternative, nicht ganz so zufällige Methode bevorzugen. Der Schluss, dass die Würfelmethode also schlechter sei und damit offenbar ausgedient habe, ist allerdings meiner Meinung nach falsch. Ich interpretiere in das Ergebnis etwas anderes hinein, nämlich, dass der Anspruch an D&D sich im Laufe der Zeit offenbar verändert und das Spiel sich entwickelt hat.
Die Würfelmethode ist die rollenspielerischere Methode, während PB die taktischere Methode ist - und das soll vollkommen wertungsfrei verstanden werden.
Beim Charakterplay kommt es auf die Werte erstmal nicht an, optimieren steht für True Roleplayer (ebenfalls wertungsfrei) nicht zur Debatte. Das ist die traditionellere Art des Spielens. Die Systeme haben früher einfach noch nicht so viel Wert auf rumtaktieren gelegt - ein straffes Austarieren von Werten war die Ausnahme. Für diese Art des Spiels war das Auswürfeln zweckdienlich. Man ließ sich nicht zuletzt durch die ausgewürfelten Werte auch irgendwo inspirieren, was spezielle Charakterzüge angeht. Das Argument, dass alle Charaktere ungefähr gleich stark sein müssten, wurde früher eher belächelt, denn Stärken und Schwächen wurden nicht in dem Maße durch hohe oder niedrige Spielwerte definiert.
Mittlerweile hat sich das geändert. Rollenspielsysteme, auch gerade D&D in der dritten Edition, wurden immer komplexer um immer umfassendere Effekte und Fähigkeiten umzusetzen. Werte bekommen dadurch einen immer größeren Stellenwert. Ein neuer Typ Spieler tritt verstärkt auf, für den das Wertegerüst und die Fähigkeiten seines Charakters wichtiger als Charakterzüge sind. Für diesen Typ Spieler ist das Würfelsystem ein Ärgernis, denn er hat das Gefühl ein Stück Kontrolle über seinen Charakter an die Würfel, das Schicksal, nenne man es wie man will, abgeben zu müssen.
Der Ausgang der Abstimmung ist somit für mich nicht zuletzt auch ein Indikator für die Entwicklung die D&D nimmt - weg vom "reinen" Rollenspiel und hin zum Taktik-Spiel mit Miniaturen auf der Battlemap, welches sicherlich irgendwo noch rollenspielerische Anteile enthält, allerdings durch die Komplexität seines Regelsystems stark vom Durchschnitt abweichende Charaktere belohnt oder straft.
Angenommen, die 4. ED beinhaltet tatsächlich noch die Würfelmethode als Alternative (was ich stark bezweifle) und wir würden die Umfrage nach Erscheinen nochmal machen, hätte die PB-Methode das Würfeln wahrscheinlich mittlerweile meilenweit überholt - nicht, weil es besser wäre, sondern weil es für das System an sich einfach zweckdienlicher ist.