Davon, dass du es bereits Darigaaz gegenüber erwähnt hast, wird es nicht richtiger. Ein Optimierer macht sich sicherlich erst Gedanken darüber, welche Klassenkombo er spielen will und entwirft dann die Attributswerte und nicht umgekehrt.
Was im Zweifelsfalle besser ist - ich möchte zumindest bei der Wahl des Archetyps nicht an Würfelergebnisse gebunden sein. Wahre Rollenspieler brauchen nämlich keine Würfel
Außerdem wird an der Stelle, bei der bei Dir gewürfelt wird, beim PB die entsprechende Punktzahl bekanntgegeben. Vorher kann ich auch mit PB nur grob planen; und dann kann ich genau so gut zwei oder drei verschiedene Würfelsets annehmen und damit schon mal im Voraus meine Möglichkeiten abstecken - natürlich mit etwas "Sicherheitsabstand". Die wenigsten Konzepte sind auf punktgenaue Attributszuweisug angewiesen; meist reichen ein oder zwei Mindestwerte und eine sich daraus ergebende Priorität der Attribute. Dem Optimierer ist es letztendlich scheißegal ob er würfeln muß oder kaufen kann; er holt immer das Beste aus den gegebenen Möglichkeiten heraus.
Abgesehen davon, dass dieses Argument deinen eigenen aus einem vorherigen Beitrag wohl deutlich wiederspricht, in dem du schreibst, dass das Auswürfeln von Attributen die Auswahl der Charakterklassen einschränkt.
Nein; Du hast gesagt, Würfeln sei Rollenspiel und kaufen nicht. Und das ist falsch. Ich stelle die Gegenbehauptung auf: Würfeln ist
weniger Rollenspiel, da ich bei der Wahl meiner Rolle weniger Möglichkeiten habe. Wenn ich gar keine Wahl mehr habe, dann ist es kein Rollenspiel mehr sondern Theater.
Und um auf deine erste Frage zu antworten, stelle ich eine Gegenfrage: Du würdest einen Fighter mit INT 12 also nicht anders spielen, als mit INT 8?
Was hat das damit zu tun wie die Werte ermittelt wurden? Ich kann nur sagen, daß ich mit dem Fighter, dessen INT näher an meiner Idealvorstellung von eben diesem Fighter liegt, mehr Spaß haben werde. Ergo ist das auch das bessere Rollenspiel.
Natürlich, aber ich habe das relativ gemeint. Die Werte haben für einen True-Roleplayer nicht so viel Gewicht, wie für einen Charakteroptimierer - ist so, einfach mal akzeptieren ,
"True Roleplayer" sind doof. Jupp, das werde ich einfach mal so akzeptieren
Oh mann, gleich mehrere Irrtümer in einem kurzen Beitrag.
1. Es entspricht nicht der DSA-Propaganda, dass gutes Rollenspiel nur mit inkompetenten Charakteren möglich ist.
Schon mal Kiesow'sche Texte gelesen? Auch zwischen den Zeilen? Desweiteren ist Illusionismus bzw. Railroading nun einmal schwieriger, wenn die SC irgendwas können, was den geplanten Plot gefährdet. Und das kann wirklich irgendwas beliebiges sein; wenn es gerade nicht paßt platzt die Illusion bzw. die Bahn entgleist.
Inkompetente Charaktere gibt es bei DSA nicht.
Sie werden aber gefordert. Hör' doch mal das Gejammer in einschlägigen Foren wie z.B. Orkenspalter wenn tatsächlich ein Spieler gedenkt, seinem Charakter schon auf Stufe 10 eine Waffenmeisterschaft zu gönnen (wobei eine Steigerung der Kompetenz durch diese SF dank mangelhafter Implementierung überaus fragwürdig ist). Oder einen Talentwert von 15+ besitzt (was bei DSA4 ja nun nicht so der Hammer ist).
Es gibt lediglich nicht die D&D-Super-Munchkins irgendwelcher halbstarker Powergamer, die ihre Reallife-Inkompetenzen mit total unglaubwürdigen Superhelden kompensieren müssen
Doch, die gibt es. Die sind sogar noch extremer als alles, was die WotC-Optimierungsboards je hergegeben haben. Ich empfehle die Lektüre der
PGalerie.
Ich würde auch einen Optimierer nie als True-Roleplayer bezeichnen, und wenn er noch so gutes Charakterplay hinlegt. Zu einem True-Roleplayer gehört auch irgendwie, dass man einen glaubwürdigen Charakter hat, der nicht auf allen Gebieten der Supermann ist, sondern auch irgendwo schwächen und Fehler hat.
Optimierung ist üblicherweise auch Spezialisierung. Fast jeder Charakter hat ein oder zwei Dinge, die er besonders gut kann; die Optimierung bestimmt lediglich, wie gut er es kann. Solange ich keinen Freak baue leidet die Glaubwürdigkeit darunter nicht im Mindesten. Im Gegenteil, ein gewisses Mindestmaß an Kompetenz im eigenen Fachbereich ist notwendig, damit der Charakter überhaupt glaubwürdig ist.
doch, es ist so: True Roleplay und optimieren beißt sich irgendwo
Schon mal was von Style-Optimierung gehört?
Dein Fehler liegt, glaube ich, darin, dass du in deiner Argumentation aber auch immer vom Extremstfall ausgehst und den zur Regel erklärst.
Natürlich betrachte ich die Extremfälle. Daß ein System mit seinem eigenen Durchschnitt funktioniert ist häufig gegeben. Aber es kann Extremfälle produzieren, und mit denen muß es auch fertig werden können.
Dann hast du auf Stufe 1 eben einen Hitpoint, trag's mit Fassung.
Also muß ich den Charakter schon mal eine Stufe lang ganz anders spielen, als ursprünglich vorgesehen. Selbst wenn ich es bis zu zweiten TW schaffe kann ich das aber dann nicht einfach umkrempeln, denn das wäre ein radikaler Charakterbruch auf Grundlage eines einzelnen Würfelwurfs. Sicher kein "true roleplay", oder? Also eine graduelle Entwicklung; es dauert noch länger, bis der Charakter so spielbar ist wie ich es eigentlich schon immer haben wollte. Und dann erst kann ich mit der Entwicklung beginnen, die ich ursprünglich vorgesehen habe... Entwicklung im Sinne des Charakterspiels, wohlgemerkt.
So ein quatsch. Du würfelst doch deine Charakterklasse nicht aus.
Du kennst anscheinend keine richtig organischen Systeme wie z.B. Warhammer. Aber selbst beim orgsnischen D&D ergibt sich eine extreme Einschränkung der spielbaren Charaktere durch das Würfeln. Mit INT <10 kann ich keinen Wizard spielen; da steht zwar vielleicht "Wizard" auf dem Charakterbogen, aber es ist keiner.
Wieder mal gehst du vom Extremfall aus, nämlich dass man derart würfelt, dass die Werte gar nicht nins Konzept passen, und erklärst den zur Regel.
Beim organischen Würfeln ist es ein Extrem, wenn man passende Werte erwischt. Selbst beim nicht-organischen Würfeln kann einem der Zufall leicht in die Suppe spucken - betrachte einfach den Unterschied zwischen SAD- und MAD-Klassen.
Das ist ja gerade der Reiz und die Herausforderung.
Reiz? Das ist doch kein Glücksspiel. Und Herausforderungen gehören ins Spiel, nicht in die Spielvorbereitung.
Über ihr Charakterplay, ja, nicht über die Werte.
Die ganz, ganz truen Roleplayer machen es wie Sirkana: Alle Werte frei festlegen. Truer geht es nicht mehr.
Wer ist Settembrini? :|
Der hat hier schon gepostet. Ansonsten:
The Prussian Gamer.
Bis bald;
Darastin