Der Schritt-für-Schritt-Ansatz hat so seine Tücken. Wenn alle gleichzeitig am selben Themenpunkt arbeiten, bekommt man fast automatisch Probleme mit der Synchronisation. Jede kleine Veränderung muss diskutiert werden, damit alle jederzeit auf dem gleichen Stand sind. Letzten Endes geht das im Normalfall so aus, das eine Person einen Arbeitsschritt vollführt, und alle anderen warten, bis er fertig ist. Das ist nicht nur sehr ineffizient, es verschwendet auch eine Menge Kreativität.
Wir sollten also eher schauen, dass wir zu Beginn eine einigermassen gute Gliederung des Abenteuers hinbekommen, wobei wir uns schon zu Beginn klarwerden müssen, wie die Übergänge zwischen den einzelnen Teilen auszusehen haben. Wenn das steht, kann man die einzelnen Teile recht leicht auf Einzelpersonen oder kleinere Gruppen aufteilen, die dann parallel an verschiedenen Stellen arbeiten.
Ich hab mal eine sehr grobe
mögliche Gliederung des Abenteuers erstellt, um zu erläutern, was ich meine. Das Layout entspricht dem typischer Kaufabenteuer.
Flucht aus Darguun (Arbeitstitel)
Gliederung:1. Einleitungstext
2. Hintergrund
3. Kurzzusammenfassung
4. Einstiegsmöglichkeiten ins Abenteuer
5. Kapitel 1 – Das Lager (beschreibt die Lokalität und wichtige NSCs)
- Ereignis 1 – Tod eines Sklaven (fiel mir so nebenbei ein, um die Brutalität des Lagerlebens zu beschreiben, führt einen besonders fiesen NSC-Sklavenhändler ein)
- Ereignis 2 – Kampf in der Arena (Idee von PB)
- Ereignis 3 – Eine Nacht voll Schrecken (der Überfall)
6. Kapitel 2 – Die Flucht zum Marguul-Pass
7. Kapitel 3 - Die Fallen von Sterntor
8. Kapitel 4 – Freiheit oder Tod (Idee: die Garnison von Sterntor gerät in einen Kampf mit den verfolgenden Goblinoiden, die SC stecken zwischen den Fronten, es kommt zum Showdown mit dem Sklaventreiber aus Ereignis 1)
9. Der Abschluss des Abenteuers
Nehmen wir jetzt mal an, Person A schreibt an Kapitel 1, Person B schreibt an Kapitel 2. Du sprichst das Problem an, dass Änderungen sich durch das ganze Abenteuer ziehen können, daher sollten wir versuchen, so etwas zu vermeiden. Am einfachsten geht das, wenn wir im Vorfeld bestimmen, was Person B von Kapitel 1wissen muss, und was nicht. Glücklicherweise ist das gar nicht mal so sehr viel: Person B muss wissen, wie Kapitel 1 ausging (mit der Flucht der SC) und vielleicht noch, welche NSC von der Feindseite ihr zur Verfügung stehen, um sie in Encounter einzubauen (auch das lässt sich vorher festlegen). Wie jetzt aber genau die Nacht des Überfalls verlief, ist für Kapitel 2 aber eher unerheblich.
Das ist jetzt sicher etwas vereinfacht ausgedrückt, aber wir sind ja alle nicht auf den Mund gefallen, Kommunikation untereinander sollte also nicht unser grösstes Problem sein.
Allerdings sollten wir uns auf alle Fälle nach jemandem umschauen, der das Lektorat für uns übernimmt. Diese Person sollte idealerweise nicht zum Kreis der Abenteuerschreiber gehören, um Betriebsblindheit zu vermeiden. Wobei wir uns auch gegenseitig lektorieren können, aber das sollte - denke ich jedenfalls - eher die ALternativlösung sein.