Autor Thema: Descent  (Gelesen 22222 mal)

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Darastin

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Descent
« Antwort #30 am: 08. Oktober 2009, 14:05:50 »
In unserer Gruppe spielen wir nur mit den dt. Erscheinungen(also kein Toi). Wir haben letzte Woche unsere dritte Kampagne angefangen und bislang noch keine richtige Balance finden können. Die erste Kampagne war schon fast nach dem ersten Dungeon entschieden, da ich als OL über 60 Questmarker sammeln konnte. Danach hat ich die Helden förmlich zermalm(3-4:1 Questpunkte für den OL). Die zweite Kampagne war völlig anders, da die Helden nach Belieben das Spiel bestimmten und der Avatar bereits in Runde 1 fiel(1:1 Questpunkte).
So lief das bei uns eigentlich auch immer. Entweder legte der OL gleich am Anfang gut vor, investierte gehörig in Treachery und beherrschte das Geschehen mit dadurch unantastbaren Lieutenants; oder die Helden kamen einigermaßen ungeschoren ins Silberlevel und dann kann der OL einpacken.

Zitat
Unsere dritte Kampagne fängt wie die zweite an. Derzeit liegen wir mit 2:1 vorn, allerdings wird der OL nächste Woche seine Monster aufwerten können und er spielt den Hexenkönig(den wahrscheinlich Stärksten). Desweiteren war unsere Gruppe beim zweiten Mal perfekt(Nanok, Thalia, Laurel und Thorn).
Perfekt? Bei Nanok, Tahlia und Thorn würde ich zustimmen, aber Laurel? Drei Conquest und nur acht Lebenspunkte für einen de facto Nahkämpfer bedeutet: Sie ist die Haupteinnahmequelle des OL. Sie wird (bzw. sollte) etwa drei Mal öfter sterben als alle anderen zusammen.  Gerade die Sniper-Skelette des Sorcerer King werden die Frau problemlos in jeder Situation über den Haufen schießen. Da hilft nicht mal mehr Taunt.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!

RttToEESL#99

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Descent
« Antwort #31 am: 08. Oktober 2009, 14:51:30 »
Laurel ist tatsächlich anfangs 2-3 mal gestorben. Aber nicht mehr. Man muss sie natürlich hinten postieren, möglichst nah bzw auf der Glyphe. Sie diente zu Beginn als Deckung von hinten mit einem Absichernbefehl. Als wir dann genug Geld für das erste Geheime Training hatten, erhöhten wir ihr Lebenspunkte auf 12 und somit konnte sie vorn fleißig mitmischen. Desweiteren hatte sie bereits eine Rüstung von 3 und der Overlord hatte Bestien aufgewertet. Also viele Nahkämpfer, die erstmal an Nanok mit Verspotten vorbei mussten bzw an Tahlia mit Absichern.
Also es war etwas gefährlich für sie anfangs, allerdings auch für den Overlord, da Laurel bis zu Beginn des Goldgrades den meisten Schaden machen konnte.

Allerdings liegt es scheinbar wirklich in der Hand der Heldenspieler, wie stark sie den Overlord machen. Unser Overlord bekommt nur dann Punkte, wenn er mindestens 2-3 Karten pro Held ausspielt(Monster enstehen lassen, Wutausbruch, Zielen und Fallen). Ansonsten ist der angeschlagene Held ruckzuck wieder in der Stadt im Tempel.

Darastin

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Descent
« Antwort #32 am: 08. Oktober 2009, 15:16:06 »
Laurel ist tatsächlich anfangs 2-3 mal gestorben. Aber nicht mehr. Man muss sie natürlich hinten postieren, möglichst nah bzw auf der Glyphe.
Wo sie nicht viel bringt.

Zitat
Desweiteren hatte sie bereits eine Rüstung von 3
Das ist gegen Sniper-Skelette mal eben gar nichts.

Zitat
und der Overlord hatte Bestien aufgewertet.
Dann hat er Euch den Sieg geschenkt. Gerade für das erste Kreaturenupgrade sind Bestien der denkbar schlechteste Kreaturentyp. Die kommen einfach zu selten in den Dungeons vor. Normalerweise kauft man sich erstmal Eldritch auf Silber - auch wenn's net die billigste Kategorie ist. Denn a) kommen die mit riesigem Abstand am häufigsten vor und b) wird dadurch die Entstehungskarte "Totenlegion" (eh schon das Beste, was man für Monster Treachery kaufen kann) zum Oberhammer.

Zitat
Also viele Nahkämpfer, die erstmal an Nanok mit Verspotten vorbei mussten bzw an Tahlia mit Absichern.
Dann weiß der Overlord nicht wie man Taunt umgeht. Klar, gerade Nanok kann damit eine Menge Feuer schlucken, aber das hat nur 5 Felder Reichweite; da lachen die Sniper-Skelette mal herzlich drüber. Tahlias Absichern wird mt einem Opfer-Monster gezogen, der Rest ignoriert Nanok und schießt Laurel über den Haufen.

Zitat
Also es war etwas gefährlich für sie anfangs, allerdings auch für den Overlord, da Laurel bis zu Beginn des Goldgrades den meisten Schaden machen konnte.
Für Laurel ist es immer gefährlich. Wenig Lebenspunkte und viel Conquest bedeutet, daß der OL praktisch nur gegen sie spielt. Und um ihre Fähigkeit zu nutzen muß sie nahe an die Monster ran.

Zitat
Allerdings liegt es scheinbar wirklich in der Hand der Heldenspieler, wie stark sie den Overlord machen.
Es hängt nach meiner Erfahrung zu 90% davon ab, wie die drei ersten Dungeons gezogen werden (und dann laufen).

Zitat
Unser Overlord bekommt nur dann Punkte, wenn er mindestens 2-3 Karten pro Held ausspielt(Monster enstehen lassen, Wutausbruch, Zielen und Fallen). Ansonsten ist der angeschlagene Held ruckzuck wieder in der Stadt im Tempel.
Für einen nicht-Tank sollte eine wohlplatzierte Beschwörung reichen; ansonsten ist es völlig normal daß der OL sich ein wenig aufbauen muß um erfahrenere Helden zu knacken.

Bis bald;
Darastin
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RttToEESL#99

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Descent
« Antwort #33 am: 09. Oktober 2009, 14:20:00 »
@ Darastin
Ich les immer nur Sniper-Skelette, Sniper-Skelette.. Sicherlich sind die Nervig, aber du bauscht das ganze auf, als gäbe es nur die Gegner und nur ein Avatar.

Laurel am Ende brachte sogar sehr viel, sie deckte die Räume ab und brachte den Overlord zur Verzweiflung, da er natürlich alels daran setzte, sie zu töten. Somit musste er viele "sinnlose" Drohmarken verschwenden, um sie zu erreichen und schaffte es dort günstige Aufstellung der Helden selten, sie zu töten.

Das Bestien für den Beginn nicht sehr clever sind, haben wir dann auch bemerkt. Allerdings sind Bestien generell nicht besonders. Als Avatar hatten wir damals die Spinnenkönigin, somit wurden Spinnen sehr gefährlich, allerdings konnte man sie sehr leicht töten, während sie selber sich kaum verstecken bzw manövrieren konnten.

Dass man Verspotten mit mehr Reichweite umgehen kann ist logisch. Aber versuch das mal auf den kleinen Karten. So wird schnell 40% der Karte für den OL unbrauchbar, da er seine Fernkämpfer anders postieren muss, um auf die weichen Ziele überhaupt schießen zu können. Gegen Verspotten helfen im Regelfall nur Nahkämpfer oder Opfermonster, die die Sicht blockieren und da sind deine tollen Sniper-Skelette aufgrund ihrer Fähigkeit so ziemlich hinten dran. ;)

Wie auch immer, morgen werde ich ja sehen wie Silberskelette aus Heldensicht sind. Als OL fand ich die immer zu schwach. :/

Darastin

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Descent
« Antwort #34 am: 10. Oktober 2009, 00:25:40 »
@ Darastin
Ich les immer nur Sniper-Skelette, Sniper-Skelette.. Sicherlich sind die Nervig, aber du bauscht das ganze auf, als gäbe es nur die Gegner und nur ein Avatar.
Klar gibt es mehr, aber gerade Laurel ist gerade gegen den Sorcerer King und eben jene Skelette eher eine Belastung als eine Hilfe.

Zitat
Laurel am Ende brachte sogar sehr viel, sie deckte die Räume ab und brachte den Overlord zur Verzweiflung, da er natürlich alels daran setzte, sie zu töten. Somit musste er viele "sinnlose" Drohmarken verschwenden, um sie zu erreichen und schaffte es dort günstige Aufstellung der Helden selten, sie zu töten.
"Gegen Ende" bedeutet, daß der OL es nicht geschafft hat den Sack zuzumachen. Normalerweise muß er im Kupferlevel Laurel gnadenlos über den Haufen schießen - mit dem Punktevorsprung fegt er dann zu Beginn des Silberlevels Tamalir von der Landkarte und fertig.

Zitat
Das Bestien für den Beginn nicht sehr clever sind, haben wir dann auch bemerkt. Allerdings sind Bestien generell nicht besonders.
Jein. An sich sind die Viecher schon ziemlich gut; sie kommen aber in den Dungeons zu selten vor und haben daher nur einen geringen Einfluß auf das Spielgeschehen insgesamt.

Zitat
Als Avatar hatten wir damals die Spinnenkönigin, somit wurden Spinnen sehr gefährlich, allerdings konnte man sie sehr leicht töten, während sie selber sich kaum verstecken bzw manövrieren konnten.
Never use Banespiders ever!

Zitat
Dass man Verspotten mit mehr Reichweite umgehen kann ist logisch. Aber versuch das mal auf den kleinen Karten.
Es geht erstaunlich oft.

Zitat
So wird schnell 40% der Karte für den OL unbrauchbar, da er seine Fernkämpfer anders postieren muss, um auf die weichen Ziele überhaupt schießen zu können. Gegen Verspotten helfen im Regelfall nur Nahkämpfer oder Opfermonster, die die Sicht blockieren und da sind deine tollen Sniper-Skelette aufgrund ihrer Fähigkeit so ziemlich hinten dran. ;)
Ja, gegen Taunt stellen sich die Kalkleisten selber ein Bein, aber ein guter OL - und so einen durfte ich schon in Aktion erleben - zieht solche Taktiken auch dann effektiv durch. Und dann tut es echt weh, wenn er statt auf einen 12 Wounds/ 2 Conquest Magier auf eine 3 Conquest / 8 Wounds Laurel schießt.

Zitat
Wie auch immer, morgen werde ich ja sehen wie Silberskelette aus Heldensicht sind. Als OL fand ich die immer zu schwach. :/
4 Felder Mindestreichweite (6 als Sniper), Blau/Grün/Gelb, Pierce 2, Speed 6 - die sind super. Ein Magier mit Kupferausrüstung kann froh sein, wenn er zwei Schüsse von denen überlebt. Dummerweise kriegt man mit einer Skelettpatroullie noch ein Drittes dazu...

Bis bald;
Darastin
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Windjammer

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Descent
« Antwort #35 am: 14. Oktober 2009, 18:46:42 »
Mal ne Frage in die Runde. Einige Brettspiel- und Rollenspielgrößen haben ja zum  Szenarien-Sonderband beigetragen - darunter Keith Baker, Monte Cook und Chris Pramas. Hat das wer von Euch? Ist das wirklich ein dermaßen verhunzter Band, wie auf Boardgamegeek und FFG gesagt wird, oder ist das mit wengen Korrekturen spielbar?

Mich würde das interessieren. Ich besitze kein Descent, habe es auch nur ganz wenige male gespielt (ist mir zu langweilig für die Spieldauer), aber wenn da tolle Szenarien drin sind, dann würde ich es mir unter Umständen zulegen, und für meine D&D-Runde ähnlich nutzen, wie ich das 4E Buch Dungeon Delve nutze.* Insofern, wenn ein D&D-Spieler das Buch hat, würd mich auch interessieren, ob die Szenarien interessante Dungeongestaltungsprinzipien aufweisen. Danke!

*Ich besitze ein ausgedrucktes Regelwerk, das Grundbox+alle Erweiterungen vereint, also bin ich grob in der Lage, das für D&D zu konvertieren. Denke ich mal. ;)
A blind man may be very pitturesque; but it takes two eyes to see the picture. - Chesterton

Darastin

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Descent
« Antwort #36 am: 15. Oktober 2009, 17:09:26 »
Sorry, das Buch habe ich selber noch nicht in den Fingern gehabt. Ich vermute auch mal daß der Kumpel, der den ganzen Descent-Kram kauft, aufgrund des ernüchternden Feedbacks auf eine überarbeitete Auflage wartet.

Ich weiß auch nicht, ob Descent-Dungeons wirklich so viele gute Vorlagen für D&D liefern können. Sicher gibt es hin und wieder ein paar einzelne Ideen, die sich übernehmen lassen, aber Descent-Dungeons funktionieren nach ganz anderen Prinzipien.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
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Calivar

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Descent
« Antwort #37 am: 13. Januar 2011, 14:38:27 »
Ich entstaube diesen Thread mal wieder.

Aufgrund Zeitmangel haben wir unsere 4E DnD Runde erstmal auf Eis gelegt und werden Morgen DESCENT testen.
Nachdem ich etwas gestöbert habe, scheint mir als Rollenspieler aber der Kauf und Einsatz des Kampagnen-Moduls quasi als Pflicht, oder?


RttToEESL#99

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Descent
« Antwort #38 am: 13. Januar 2011, 15:43:10 »
Viel Rollenspiel wirst du mit der Kampagne aber nicht betreiben können. ;) Wenn ihr Anfänger seid, empfehl ich euch, dass ihr erstmal mit dem Grundspiel anfangt und euch später dann die ersten zwei Nicht-Kampagnen-Erweiterungen holt. Wenn ihr dann immer noch nicht genug habt, solltet ihr die Kampagnen probieren. Das zweite Blutmeer hab ich leider nicht, daher kann ich dir nicht sagen, welche besser ist.

Calivar

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Descent
« Antwort #39 am: 18. Januar 2011, 08:58:25 »
So, erste Runde absolviert und als "gut" befunden. :)

Wobei ich ganz klar sagen muss, dass ich ohne "Charakterentwicklung" keine große Langzeitmotivation für mich sehe.  Aber der Rest unserer Gruppe sieht dies ähnlich, so dass wir wohl in absehbarer Zeit die Kampagnen-Erweiterung uns anschaffen werden.

Nun habe ich gleich noch eine Regelfrage:

Es erschien uns sehr nervig, dass ALLE Figuren die Sichtlinie blockieren. Ist dies wirklich so gemeint, oder gilt das nur für Gegner?
Ansonsten sind Fernkämpfer/Zauberer in engeren Gängen oft doof dran...bzw. vielleicht müssen wir dann nur noch etwas taktischer vorgehen?!

TheRaven

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Descent
« Antwort #40 am: 18. Januar 2011, 09:30:08 »
Es erschien uns sehr nervig, dass ALLE Figuren die Sichtlinie blockieren. Ist dies wirklich so gemeint, oder gilt das nur für Gegner?
Die Regeln sind hier ganz klar "walls, closed doors, other figurines and blocking obstacles".

Ansonsten sind Fernkämpfer/Zauberer in engeren Gängen oft doof dran...bzw. vielleicht müssen wir dann nur noch etwas taktischer vorgehen?!
Wieso sind die doof dran? Fernkampf geht auch im Nahkampf, ohne jeglichen Nachteil und da neue Monster immer aus "ungesehenen" Ecken kommen gibt es oft genug die Chance auf Fernkampf. Und ja, Nahkämpfer sollten sich jeweils so positionieren, dass sie nicht die Schusslinie blockieren.

Road to Legend finde ich übrigens grottig. Da wird lediglich das Erlebnis einer Spielrunde auf x Spielrunden ausgedehnt und jede einzelne Spielrunde ist dadurch weniger interessant, da man logischerweise weniger Fähigkeiten und Gegenständen erhält. Dann wirklich lieber jede Runde wieder neu, mit frischen Charakteren und Fähigkeiten. Abwechslung ist mir da wichtiger als Konsistenz. Das Charaktersystem von Descent ist nun leider absolut nicht dafür ausgelegt sich über mehrere Spielrunden zu entwickeln und RtL macht einen miserablen Job dieses Problem zu beheben.
« Letzte Änderung: 18. Januar 2011, 09:34:06 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Calivar

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Descent
« Antwort #41 am: 18. Januar 2011, 10:05:09 »
@TheRaven

Da Du Dich in der Thematik gut auszukennen scheinst:

Gibt es ein Boardgame, welches eine gute Charakterentwicklung hat und grundsätzlich als Spiel von Dir als "gut" bewertet wird?

Coldwyn

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    • http://www.dnd-gate.de
Descent
« Antwort #42 am: 18. Januar 2011, 10:09:49 »
@TheRaven

Da Du Dich in der Thematik gut auszukennen scheinst:

Gibt es ein Boardgame, welches eine gute Charakterentwicklung hat und grundsätzlich als Spiel von Dir als "gut" bewertet wird?

Schau dir mal "Incursion" von Grindhouse Games an.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.

TheRaven

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Descent
« Antwort #43 am: 18. Januar 2011, 12:02:33 »
Gibt es ein Boardgame, welches eine gute Charakterentwicklung hat und grundsätzlich als Spiel von Dir als "gut" bewertet wird?
Nach genau diesem Spiel suche ich seit Jahren. Die Sache mit der Kampagne und der stetigen Weiterentwicklung kann man jedoch vergessen, da dies gegen das fundamentale Grundprinzip von Brettspielen verstösst und haargenau das als Alleinstellungsmerkmal zwischen Rollenspielen und Brettspielen gilt. Will man dieses Feature, dann muss man bei den Rollenspielen bleiben, denn ich kenne praktisch kein Brettspiel, welches das leistet und erwarte auch in Zukunft keine (naja, vielleicht eben die D&D Brettspiele). Hingegen gibt es durchaus nicht wenige Rollenspiele, die sich zaghaft in die Richtung der Brettspiele bewegen. Perfektes Beispiel ist hier WHFRP3.

Also sind wir bei der Charakterentwicklung über die Spielzeit einer Runde, sprich, zwei bis vier Stunden.

Was reine Progression angeht, so ist "World of Warcraft: The Boardgame" für mich das Spiel mit dem besten Gefühl der Entwicklung, da diese persönlich, klassenbezogen und abwechslungsreich ist. Mit jeder von fünf Stufen kriegt man neue Fähigkeiten und Talente (44 pro Klasse mit der ersten Erweiterung). Das Spezielle daran ist das Kampfsystem, welches sich um die Idee dreht, dass die Fähigkeiten aufeinander aufbauen und sich kombinieren lassen. Mit jeder neuen Fähigkeit werden also auch bestehende Elemente aufgewertet und es werden neue Kombinationen und Möglichkeiten zugänglich. Allerdings ist das System auch gleichzeitig eine Schwäche des Spiels. Der Kampf ist für die involvierten Parteien durchaus unterhaltsam (wenn man sich nicht an Würfelexzessen stört) aber die anderen Spieler sitzen tatenlos da und schauen zu wie einer 20 Würfel in mehreren Runden durch die Gegend wirft. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:

Das Spiel insgesamt ist Geschmackssache und hat so einige Probleme.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

TheRaven

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Descent
« Antwort #44 am: 18. Januar 2011, 12:09:19 »
Einen Exoten, der wirklich versucht Rollenspiel und Brettspiel zu vereinen und dies in einem modernen Horror-Setting ist "When Darkness Comes". Längerfristige Progression der Charaktere, Kampagnenaufbau, dynamisches Brett, variable Ziele und Abläufe. Die Regeln selber und gerade der Kern der Würfelmechanik sind jedoch schwach und teilweise schwachsinnig. Das perfekte Spiel, wenn man selber etwas erschaffen und es auf seine Gruppe hin anpassen will. Out of the box jedoch kaum spielbar. Die Ideen sind jedoch toll und inspirierend.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich