Autor Thema: Descent  (Gelesen 22221 mal)

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Descent
« am: 01. Dezember 2006, 11:41:52 »


Hi Forum,

hat jemand von euch schon mal Descent gespielt? Ich hab mir Verpackung und Inhalt angeschaut. Sah alles irgendwie wie Doom the Boardgame aus. Kann mir jemand 'ne Einschätzung liefern wie es sich spielt? Doom fand ich ja ziemlich unbalanced. Ist das bei Descent auch so, oder hat man hier als Spieler bessere Chancen die Scenarios zu absolvieren?
Today, is not all day. I come again, no Question!

Talamar

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Descent
« Antwort #1 am: 01. Dezember 2006, 12:56:27 »
Hallo

ich werde das in Kürze antesten und dann auch rezensieren. Leider ist momentan meine Zeit ein wenig knapp.

Ich gebe dann Laut.
Against signatures!

TheRaven

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Descent
« Antwort #2 am: 01. Dezember 2006, 13:09:52 »
Kommt auf den Geschmack drauf an. Das Spiel ist grundsätzlich sehr gut aber mir persönlich zu überladen. Typischer AmeriTrash-Stil mit sehr viel Chrome. Wenn dir allerdings Doom vom Stil her gefällt, dann wird dir Descent auch gefallen.

Wie immer, wenn man sich detailiert über ein Spiel informieren will, gibt es nur eine einzige Seite: BoardGameGeek: Descent. Du findest dort die Regeln, mehrere Reviews, Spielberichte, Errata, Forendiskussionen, viele Bilder, Alternativregeln, Antworten zu häufigen Fragen usw.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Hyla Arborea

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Descent
« Antwort #3 am: 01. Dezember 2006, 13:13:23 »
Ich habe Descent bisher 4x gespielt, jedesmal das erste Szenario. Die Balance ist tatsächlich ein Problem. Mit 2 Helden ist es sehr schwer, mit 3 Helden OK und mit 4 Helden ein Witz. Auch mit 3 Helden war aber der Endkampf VIEL zu einfach, weil die Charaktere einfach viel zu krass mit magischen Items aufgerüstet waren.

Das erste Szenario würde ich wie folgt spielen:
Statt 2 Kupfer, 2 Silber, 1 Goldtruhe
3 Helden: 1 Kupfer, 2 Silber
4 Helden: 2 Kupfer, 1 Silber

Also mit weniger Truhen auch weniger mag. Items ins Spiel bringen. Dann beibts auch bis zum Schluß spannend.

Descent
« Antwort #4 am: 01. Dezember 2006, 13:27:34 »
Bei Doom fand ich es für die Spieler zu schwer, als Meister kam man immer auf seine Kosten. Besonders heftig waren so Aktionen wie, 2 Marines im Gang und 2 im Raum, dann Tür zu bis zur nächsten Runde.
Da kam man schnell auf seine 3-4 seiner 6 Frags, die restlichen kamen über das Zeitlimit.

@ Hyla Arborea
Wenn ich das richtig verstehe, scheint es hier ja umgedreht zu laufen. Kannst du bitte noch etwas zu meinen nächsten 4 Fragen schreiben?

Wie schätzt du die Möglichkeit ein, zwischen 12 Helden wählen zu können?
Welche Helden gibts überhaupt?
Gibts 'nen Helden der stärker als andere ist oder sind sie ausgeglichen?
Welche unterschiedlichen Stärken und Schwächen haben die Helden?
Today, is not all day. I come again, no Question!

Hyla Arborea

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Descent
« Antwort #5 am: 01. Dezember 2006, 14:37:25 »
Zitat von: "Tellian Mondschatten"

Wie schätzt du die Möglichkeit ein, zwischen 12 Helden wählen zu können?
Welche Helden gibts überhaupt?


Es sind 20. Und die kann ich nicht alle auswendig... ;)
Wir haben die Helden bisher immer zufällig verteilt, was auch die Standardregel ist. Der Ovelord kann aber erlauben, dass die Helden gewählt werden, aber warum sollte er das tun? Er will schließlich gewinnen....

Zitat

Gibts 'nen Helden der stärker als andere ist oder sind sie ausgeglichen?
Welche unterschiedlichen Stärken und Schwächen haben die Helden?


Ja, einige finde ich definitiv ein Bisschen stärker als andere (meist die Spezialisten, die dann aber auch auf ein Aufgabengebiet festgelegt sind). Die Unterschiede sind aber nicht allzu groß und werden uU schnell durch Ausrüstung oder auch durch die Sonderfertigkeiten (von denen bekommt jeder Charakter zu Beginn 3 in Form von Karten zufällg zugeteilt) nivelliert. Die SF kommen aus den 3 Klassen Nahkampf, Täuschung/Fernkampf und Magie - es ist für jeden Helden festgelegt, ob er zBsp 3x Nahkampf oder aus jeder Kategorie eine Karte bekommt. Doof kann es natürlich sein wenn der eigene Held eh kein Wubschkandidat war und man dann auch noch mäßige SF zugeteilt bekommt. Aber da muss man dann halt das Beste draus machen... ;)

Descent
« Antwort #6 am: 04. Dezember 2006, 11:02:13 »
Hab es jetzt mal selbst gespielt. Unser Overlord hat es fast komplett unterlassen die dicken Nahkämpfer mit Rüstung 5+ anzugreifen, da geht halt nichts durch. Statt dessen immer auf Magier oder Fernkämpfer, die sind aber zumeist ausserhalb seiner Reichweite.
Wir haben nur den ersten Level (sehr einsteigerfreundlich) durchgespielt. Einmal mit den Standardregeln zu dritt + Overlord, da hatte der Overlord mal gar nichts zu lachen, ich sag nur ein Schuss ein Treffer, Endgegner tot.
Dann noch 2 mal mit Erratas und nur 2 Spielern + Overlord. Erster Durchgang: Miese Helden, Miese Fertigkeiten + 4 Fehlschläge bei 6 Angriffen auf Spielerseite und Maximum-1 Schaden bei allen Angriffen auf Overlordseite, besiegelten die erste Runde noch im Startgebiet.
Beim zweiten Anlauf waren die Helden deutlich besser (Spielstärke+Fähigkeiten) und der Overlord wurde in 4 zermürbenden Stunden Spielzeit besiegt.
Das Spiel hat mir unheimlich Spass gemacht und im Verlauf der nächsten Wochen werde ich versuchen meinen Helden( :twisted: Mordrog, Härtnäckig, Grosser Krieger, Parieren :twisted: ) auch noch durch die restlichen 8 Level zu bugsieren, hoffentlich erwischts ihn nicht, hab ihn lieb gewonnen.
Schade das man seine Ausrüstung wieder abgeben muss 8) , aber alles andere wäre auch ziemlich schwachsinnig, sonst hätte der Overlord ja nie wieder 'ne Chance und Schätze gäbe es auch kkeine mehr zu finden. :)
Today, is not all day. I come again, no Question!

Cut

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Descent Produkte zu Weihnachten?!
« Antwort #7 am: 04. Dezember 2006, 11:13:53 »
Und wenn Du es durch gespielt hast, kannst Du Dir ja die erste Erweiterung (zwar auf Englisch aber was solls) 'Well of Darkness' unter den Weihnachtsbaum legen lassen :-)

Ich habe das Grundspiel auch und es hat beim ersten Anspielen (aber nur erstes Level und nichtmal ganz durch [Zeitmangel]) einen spassigen Eindruck gemacht. Allerdings ist es in meinen Augen nicht der angepriesene Nachfolger für den Genre-Klassiker HeroQuest. Das hatte in meinen Augen noch mehr Charme, lebte durch die einfachen aber guten 3D Möbelstücke und Aufbauten. Alles in allem ist Descent aber ein interessantes Spiel und alleine schon wegen der ungeheuren Materialmenge sehr lohnend, zumal auch billig zu bekommen im Augenblick: http:// http://www.amazon.de/Descent-Reisen-Dunkle-deutsche-Ausgabe/dp/B000HVCC1C/sr=8-1/qid=1165227181/ref=pd_ka_1/302-9629870-9643258?ie=UTF8&s=toys-and-games
Allerdings bitte nur bestellen, wenn ihr was gegen Euren Paketpostboten habt: Die Kiste ist sau unhandlich und ziemlich schwer...  :alien:

In diesem Sinne, viel Spass mit dem Spiel.
On the Internet you can be anything you want.
It's strange that so many people choose to be disagreeable and stupid...

Kylearan

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Descent
« Antwort #8 am: 04. Dezember 2006, 11:34:33 »
Danke für den Hinweis. Eine Bitte: solche langen URLs sprengen übel das Layout, kannst du das beim nächsten Mal etwas leserlicher machen? So mit einem normalen Text und der URL dann verborgen? So wie in momentan günstig bei Amazon zu erhalten.

Kylearan
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

Descent
« Antwort #9 am: 07. Dezember 2006, 12:56:06 »
Einige Spielstunden später:

Das Spiel gefällt mir von mal zu mal besser. Alle denen es bei D&D in erster Linie um das miniaturisierte Kampfgeschen geht, werden sich garantiert wohlfühlen. Mittlerweile lassen sich auch schon einige Stärken und Schwächen bei der Spielbalance erkennen. Spezialisten sind klar besser als Halb-Spezialisten oder Allrounder. Das spiegelt sich in der Anzahl der Würfel wieder, die man verwenden kann und in den Fertigkeitskarten die man zufällig erhält.

Hat man einen Spezialisten, so gibt es drei Fertigkeitskarten aus der selben Kategorie, da findet man unter Garantie ein-zwei Sachen die gut mit dem Char harmonieren.

Wird dagegen aus unterschiedlichen Fertigkeitsbereichen gezogen, weil der Char ein Allrounder ist, passiert es nicht selten, dass man plötzlich eine erhöhte Reichweite für Fernkampf, + 2 Schaden im Nahkampf und Schnelles Zaubern zieht.

Ja so 'ne Combo ist genauso mies, wie sie sich anhört.

Noch mieser wirds, wenn man z.B. eine Fertigkeit im Nahkampf und 2 Fertigkeiten im Fernkampf bekommt. Im Angriff, 2 Würfel für den Nahkampf verwenden kann, aber nur einen für den Fernkampf.

Vieleicht würde es bei solchen Chars Sinn machen ständig die Ausrüstung zu wechslen, ich kann mich jedoch nicht erinnern, dass ich mir das an irgendeiner Stelle der bisherigen Runden, dies auch nur einmal gewünscht hätte.

Die Halbspezialisten sind noch ganz vernüftig, zumal viele von ihnen mit ihrer Spezialfähigkeit einiges rausholen.

Bei der Ausrüstung kristalisiert sich für mich auch eine leichte unausgewogenheit heraus. Die Axt in zusammenspiel mit dem Kettenpanzer ist deutlich besser als die anderen Nahkampfwaffen. Das kann man mit einem Schwert nicht kompensieren, selbst wenn man Dolch oder Schild in der Zweithand führt. Man könnte dies vieleich kompensieren, indem man Schilden alles Schilden zusätzlich zu den 1-4 Schadenspunkten die Sieverhindern können noch +1 auf die RK gibt, oder das Dolche als Zweithandwaffe +2 Energie geben. Ansonsten benutzt man Dolch und Schwert nie freiwillig.
Fernkampf ist es ausgeglichener, entweder Bogen für +1 Schaden und höhere Reichweite, oder doch lieber die Armbrust mit Schild, schliesslich hat man als Fernkämpfer nicht soviel Rüstung und Trefferpunkte. Da nutzt man gerne die Option hin und wieder ein paar Schade mit dem Schild ignorieren zu können.
Beim Magier stellt sich nur die Frage mehr Schaden oder mehr Reichweite? Die RK liegt hier zumeist bei maximal 1-2 (vergleiche Nahkämpfer i.d.R. bei mindestens 4). So entscheiden letztlich nur die Fertigkeiten darüber welche Waffe gewählt wird.Wobei ich die Rune dem Zauberstab doch etwas vorziehen würde, aber das ist Geschmackssache.

Was mir ebenfalls aufgefallen ist, sobald die Helden eine Glyphe aktivieren haben oder zusätzliche Questmarker finden, wird es zunehmend schwerer für den Overlord. Spätestens, wenn die ersten Schatztruhen ins Spiel kommen, kippt das Spiel immer stärkerer zu Gunsten der Spieler. Was ja nicht schlecht sein muss, schliesslich soll das Spiel ja für die Helden gewinnbar sein.

Wer es härter mag, kann den Schwierigkeitsgrad dank optionaler Regeln problemlos anziehen.

Unabhängig von den optionalen Regeln empfehle ich jedoch, die Erratas(muss man sich runterladen) zu verwenden. Mit ihnen gestaltet sich das Spiel, gerade für den Overlord wesentlich fairer.

Ich freu mich bereits auf die nächsten Runden, ein paar Level der beiliegenden Campain sind noch zu absolvieren.

MfG
Today, is not all day. I come again, no Question!

Talamar

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Descent
« Antwort #10 am: 08. Dezember 2006, 08:23:48 »
Hat jemand hier Lust eine Rezension fürs Gate basierend auf seinen Erfahrungen mit dem Spiel zu schreiben? Tellian oder Cut vielleicht?
Against signatures!

Hyla Arborea

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Descent
« Antwort #11 am: 08. Dezember 2006, 08:48:45 »
Zitat von: "Tellian Mondschatten"

Unabhängig von den optionalen Regeln empfehle ich jedoch, die Erratas(muss man sich runterladen) zu verwenden. Mit ihnen gestaltet sich das Spiel, gerade für den Overlord wesentlich fairer.
MfG


Ah, Errata! Hab sie mir mal angesehen und kann deine Einschhätzung nicht teilen. Ein paar Gegenstände wurden generft und die Option volles Gold statt eines Schatzes zu bekommen wurde sinnvollerweise abgeschafft. Aber eine weswentliche Änderung des Umstandes, dass der Overlord gegen 4 Helden total verloren ist sehe ich eigentlich nicht.

Descent
« Antwort #12 am: 08. Dezember 2006, 10:27:55 »
Die Erratas helfen schon, wenn die Helden ehr suboptimal sind und die Würfel ein wenig nachhelfen, kann das Spiel bereits nach 2-3 Runden vorbei sein. 5 Questmarker sind in der Regel 2 Frags. Mit den optionalen Regel setzt du die Spieler wirklich unter Druck. Nur noch die Schätze für den Öffner, ebenfalls alles Gold für ihn. O.K. du kannst so einen Char dann ziemlich pushen und Gegenstände kann man verteilen, aber die Herausforderung steigt ganz schön an. Mit einer ausgeglichen Gruppe aus Spezialisten und Halbspezialisten ist es natürlich auch weiterhin schwer. Aber ein guter Overlord findet da Mittel und Wege. Ein Tiermenschen Kriegstrupp an der richtigen Stelle kann ziemlich verheerend sein. Du den Kommandoeffekt des Elite Tiermenschen.
Today, is not all day. I come again, no Question!

Descent
« Antwort #13 am: 08. Dezember 2006, 10:29:03 »
Zitat von: "Talamar"
Hat jemand hier Lust eine Rezension fürs Gate basierend auf seinen Erfahrungen mit dem Spiel zu schreiben? Tellian oder Cut vielleicht?


Hätte Interesse, möchte vorher aber gerne alle Level mal durchgespielt haben um mir ein besseres Urteil erlauben zu können. Vieleicht so um die Weihnachtszeit.
Today, is not all day. I come again, no Question!

Soleond

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Descent
« Antwort #14 am: 08. Dezember 2006, 13:15:08 »
Also wir spielen Descent auch hin und wieder (genauso wie WoW - Boardgame u.ä.), und ich muss sagen, ich find's schon nett. Das Balancing-Problem, das angesprochen wurde, empfinde ich nicht als so gegeben. Finde, das hängt stark mit dem zuständigen Overlord zusammen und wie fies und gemein der sein kann. Haben uns letztens die Erweiterung geholt, kann ich auch nur empfehlen.

Sol
Plus ça change plus c'est la même chose