Ich halte beides für schlechte Lösungen, denn es gibt mehr als diese zwei Möglichkeiten. Ist natürlich noch abhängig von der jeweiligen konkreten Situation (z.B. um was für Gegner es sich handelt.
Was genau findest du an der zweiten Möglichkeit so schlecht? Mal abgesehen davon, dass es möglicherweise Alternativen gegeben hätte (die ich in dem Moment nicht gesehen habe, dazu gleich mehr).
Die Gegner töten keinen oder zumindest nicht alle SC. Sterbende SC werden stabilisiert und überlebende SC werden gefangen genommen. Später haben die überlebenden SC die Chance zu fliehen und evtl. gefallene Kameraden wiederzuerwecken.
War in dem Moment keine Option. Die SC waren gerade drauf und dran ein Geheimnis aufzudecken, und die leichteste Möglichkeit , dieses Geheimnis zu wahren, wäre es gewesen, sie zu töten, was aufgrund der Lokalität (da standen Brennöfen rum) sogar spurlos möglich gewesen wäre. Vor allem, da die Bösewichte zu diesem Zeitpunkt schon von den Absichten der Helden wussten, und sie genau zu diesem Zwecke in einen Hinterhalt gelockt hatten. Während die Helden noch keine echte Basis haben und kaum vermisst werden würden, wenn etwas schief geht.
Du gibst den Spielern den Wink das ihre SC fliehen sollten (erfahrene Spieler machen das evtl. auch von allein), evtl gibst du ihnen die entsprechende Möglichkeit.
Ging in dem Moment, als mir der Fehler bewusst wurde, leider auch nicht mehr. Der Hinterhalt war klug gewählt, um zu fliehen, hätten sie an den Gegnern vorbeigemusst, woran sie ja kläglich zu scheitern drohten. Hätte ich vielleicht vorher in meine Planung mit einbeziehen müssen, aber wie gesagt, hatte ich nicht damit gerechnet, dass es an dieser Stelle so heftig werden würde.
Du machst den Spielern deutlich ihre SC sollten sich ergeben (erfahrene Spieler machen das evtl. auch von allein). Sie werden dann gefangen genommen, haben aber noch die Chance zu fliehen.
Siehe 1). Es war die ganz klare Absicht der Gegner, die SC zu töten, eine Gefangennahme in diesem Moment hätte die Glaubwürdigkeit der Handlung erschüttert. Und das würden mir meine Spieler nun tatsächlich übel nehmen.
Die Gegner reagieren überheblich als sie erkennen, dass sie deutlich gewinnen und die SC haben vielleicht aufgrund dieses Verhaltens die Möglichkeit den Kampf zu wenden.
Das wäre tatsächlich vielleicht eine Möglichkeit gewesen. Aufgrund der Vorgeschichte waren die SC allerdings schon als gefährlich eingestuft, insoweit wäre das auch schon eine etwas unglaubwürdige Wendung geworden. Da die SC das aber alles noch nicht wussten, hätten sie es wahrscheinlich nicht mal gemerkt. (Aber ist das nicht auch eine Form von Schummeln, wenn man plötzlich wichtige Storydetails verändert? Und ist da die Gefahr nicht viel größer, sich auf Dauer zu verheddern und damit den Spielern die "suspense of disbelief" zu erschweren.
Oder die Gegner sehen die SC nicht als wirkliche Gefahr an, nachdem sie sie so leicht besiegt haben und lassen sie sterbend zurück, einer wird sich stabilsieren (erst recht mit Action Points oder Autohypnosis).
Siehe meine Vorbemerkungen
Einer der Gegner der SC sieht einen günstigen Moment und wendet sich gg. seine eigenen Leute, was die SC ausnutzen können. Der Grund hierfür kann unterschiedlicher Natur sein. Der Gegner ist ein Spion, Verräter, will sich rächen, denkt die SC alleine zu besiegen und seine Leute zu töten (vermutlicht ist er ja böse).
Eine dritte Fraktion mit eigenen Motiven greift überraschend in den Kampf ein (Verbündeter der SC, Konkurrent der SC, beobachtender Gönner der SC, Höhere Macht usw.) und gibt ihm eine Wende.
Ein Deus Ex Machina? Der wohl von den Spielern auch als solcher sofort erkannt wird, falls dem SL nicht eine überzeugende Probe auf Bluff gelingt? Halte ich persönlich nicht für eine gute Idee. Diese Form des Eingreifens setze ich, wenn überhaupt, nur ganz bewusst ein, und versuche es, möglichst sinnvoll in die Handlung einzubinden. Das hätte ich hier aber nicht mehr tun können.
Versteh mich bitte nicht falsch, es geht mir nicht darum, deine Vorschläge als nutzlos abzutun. Tatsächlich habe ich das meiste davon schon mal so oder so ähnlich als Mittel eingesetzt, wenn ich improvisieren musste..
Da aber in unserer Kampagne sehr viel Wert auf die Story gelegt wird, habe ich es in diesem Moment (mitten im Kampf und keine Zeit, groß drüber nachzudenken; Pausen halte auch ich für eher kontraproduktiv) für weniger schädlich
für unsere Kampagne eingeschätzt, die NSC on the Fly zu modifizieren, als an der Story rumzupfuschen.
Natürlich passen nicht immer alle diese Lösungen, aber es gibt immer eine dritte Möglichkeit zwischen dem TPK und den SC den Kampf zu schenken.
Geb ich dir prinzipiell recht, allerdings ist mir bis jetzt noch nicht eingefallen, was ich unter den gegebenen Umständen hätte anders machen sollen.
Die von mir gewählte Variante hat immerhin zu einem sehr intensiven Kampf auf Messers Schneide geführt. Wie gesagt glaube ich kaum, dass meine Spieler das als Aufforderung zum Leichtsinn missverstehen.